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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 25.08.1917
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1917-08-25
- Erscheinungsdatum
- 25.08.1917
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- Deutsch
- Sammlungen
- Saxonica
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Redaluoneller Teil. ^ 198, 25. August 1917. gewiß den Wunsch haben, über die Anträge des Herrn 11 r. Lehmann und Genossen sich noch eingehend zu unterhalten. -- Da sich aber niemand zum Worte meldet, darf ich Wohl weitergehen, und zwar zu den Anträgen des Herrn Kollegen Braun in Marburg wegen des Börsenblatts. Ich denke, wir haben sehr große Sympathien für diese Anträge, müssen es aber dem Börsenblattausschutz überlassen, sie zu prüfen. — Wünscht einer von den Herren hierzu das Wort? R. L. Prager-Berlin: Ich glaube, daß man sich darauf be schränken kann; denn heute nachmittag kommt die Sache zur Sprache. Ich würde ganz entschieden dagegen Stellung nehmen. Borsitzender: Es steht dann noch aus der Punkt: Neu wahlen im Börsenverein. Hierauf weiter einzugehen, liegt wohl keine Veranlassung vor. Der letzte Punkt unserer Tagesordnung ist: 8. Bestimmung des Orts für die nächste ordentliche Hauptversammlung. Der Ort der nächsten Tagung ist natürlich wieder Leipzig. Ich stelle fest, daß die Versammlung damit einverstanden ist. Meine Herren, es ist niemand unter uns, der nicht den lebhaften Wunsch hätte, daß uns, wenn wir uns im nächsten Jahre wieder begegnen, der Friede beschert sein möge. (Bravo!) Wir wünschen das und hoffen das von ganzem Herzen. Aber, meine Herren, wir sind uns auch darüber einig, daß, sollte Gott es nicht wollen, das nächste Jahr uns Mann für Mann auf dem Posten finden wird, ob im Felde oder im Lande, um unser Vaterland zu verteidigen und unser Wirtschaftsleben auf« rechtzuerhaltcn. Möge uns also der Friede beschert sein; möge uns allen die feste Einigkeit im Innern beschert sein! Mit diesem Wunsche schließe ich die Versammlung und wünsche ein Wiedersehen im nächsten Jahre. (Lebhaftes Bravo!) Herr Arthur Georgi-Berlin: Meine hochverehrten Herren! Die Leitung der heutigen Versammlung durch Herrn Hofrat vr. Ehlermann war wieder eine ausgezeichnete, klare und vortreff liche, und die Arbeitslast, die unser Vorstand im vergangenen Jahre zu bewältigen hatte und die in letzter Zeit auch mit auf den Schultern des Herrn Hofrats vr. Ehlermann geruht hat, veranlaßt mich, hier namens der Versammlung — ich darf wohl Ihre Zustimmung dazu annchmen — unfern herzlichsten Dank Herrn Hofrat vr. Ehlermann und seinen Vorstandslollcgcn zum Ausdruck zu bringen. Ich bitte, auch Herrn Urban diesen Dank zu übermitteln. (Lebhaftes Bravo und Händeklatschen.) Vorsitzender: Ich danke herzlichst für die freundlichen an erkennenden Worte, und ich möchte meinerseits nicht unterlassen, meinen Kollegen vom Vorstand den herzlichsten Dank auszu- sprechcn für die hingebende Arbeit und Mitarbeit, die sie unserer Tätigkeit gewidmet haben. Auch Herrn Urban darf ich in uu- sercm Namen herzlichst danken. Ich schließe die Sitzung. (Schluß der Sitzung 12N Uhr.) Mine Mitteilungen. Was in den Lazaretten gelesen wird. — Unter dieser Überschrift veröffentlicht die »Kölnische Volkszeitung« (Mittags-Ausgabe vom 15. August) im Anschlüsse an eine kürzlich von ihr gebrachte Statistik über die Benutzung einer Divisivnsbibliothek die Zuschrift eines Feld grauen, der mehrere Monate hindurch in verschiedenen Lazaretten, zeitweise als Büchereiverwalter, Gelegenheit hatte, die literarischen Wünsche und Neigungen der Insassen kennen zu lernen. Wir geben diese Ausführungen, die in der Forderung gipfeln, alle Schundlite ratur ans den Lazaretten zu entfernen, und es als eine Ehrenpflicht der gebildeten Elemente des Heeres bezeichnen, unaufdringlich und taktvoll erzieherisch ans ihre Kameraden cinznwirkcn, auszugsweise hier wieder: Die Wahl der Bücher erfolgt in erster Linie nach dem Titel. Den Namen des Verfassers beachtet niemand. Der Titel muß einen span nenden Inhalt verbürgen: »Die Geheimnisse des Spielsaals«, »Ohne Ring und Myrte, der Roman einer Verführten«, »Der Liebe Macht und Sieg«. Diese Bücher gehörten zu den meistbegehrten eines Laza retts. Sehr beliebt sind Kriminalromane. Nicht unbeliebt sind auch Militärerzählungen, insbesondere Humoresken, außer den — meist mit Recht — völlig unbeliebten Kriegserzählungen. Historische Er zählungen von Scott, Alexis, Dahn, Bücher wie »Huo vackw« und »Die letzten Tage von Pompeji« fanden wenig Anklang. Nur für Kleists »Michael Kohlhaas« fand ich wiederholt zufriedene Leser. Bücher politischen, sozialpolitischen oder volkswirtschaftlichen Inhalts fanden so gut wie keine Leser. Etwas Interesse fanden Bücher über Unterseeboots- und Flicgcrabentener, während sonst alles mit dem Kriege in Verbindung Stehende gemieden wurde. Religiöse Lektüre wurde gleichfalls gemieden. Die meisten Leute hatten überhaupt keine Lektüre vor dem Kriege gehabt. Mehrmals hörte ich Leute sagen, sie hätten im ganzen Leben nicht sopiel gelesen wie in den Tagen ihres Lazarettaufenthalts. Die Namen klassischer und moderner Schrift steller sind der Mehrzahl bis auf die in der Schule gehörten Namen völlig unbekannt, so z. B. Namen wie Gustav Freytag, Dahn, Ibsen, Hanptmann, Rosegger, Otto Ernst. Tolstoi kannten viele, Heine einige, allerdings meist nur dem Namen nach. Im ganzen gewinnt man ein wenig erfreuliches Bild. Gute Bücher haben die wenigsten seit ihrer Schulzeit in Händen gehabt. Das, was gelesen wurde, war lediglich Schundlektüre teilweise schlimmster Sorte. Den meisten geht daher auch jedes Vermögen ab, gute von schlechter Lektüre zu unterscheiden. Gerade in den Lazaretten könnte zur Hebung des geistig-literarischen Niveaus viel getan werden, aber leider fehlt es oft an geeigneten und einsichtsvollen Personen, ivie an dem nötigen Büchermaterial. Die Büchertage haben den Soldatenbibliotheken viele Bücher gebracht, neben guten aber auch mehr schlechte. Viele Familien haben in den Büchersammlnngen offenbar nur ein bequemes Mittel gesehen, ihre alten und weniger guten Bücher abzustoßen, und diese schlechten Bü cher füllen jetzt die Bibliotheken. Die oben angeführten Schund- bttchertitel habe ich auch einigen Lazarettstistnngen entnommen. In dem Lazarett, in dessen Obhut ich zurzeit weile, finden sich neben Bü chern der Verlage Fischer und Neclam, Volksbildnngsverein zu Wies baden usw. auch viele berüchtigter Verlagsanstalten, wie A. Weichert (Berlin), Mignonverlag (Dresden), Moderne Bibliothek u. a. m., die auch auf der Schundliteraturliste standen, die kürzlich das General kommando in den Marken veröffentlichte. Ein trauriger Anblick ist es jedesmal, wenn bei der Bücherausgabe die »Werke« dieser Anstal ten gefordert werden, während die Bücher der Häuser Eotta, Fischer usw. wieder in den Schrank wandern. Weitere Preiserhöhung für Briefordner. - Die deutsche Brief ordner-Konvention hat den Te u er nngsz uschlag auf die Grund preise für Briefordner, Ablegemappcn, Register und Futterale von 50 auf 80 Prozent erhöht. Die Heranfsetzung tritt sofort in Kraft. PersolilllllaUIchten. Gestorben: am 22. August nach längerem Leiden Herr H e r m ann LUttg e, ein intelligenter, arbeitsamer Mitarbeiter der Daheim-Expedi tion (Velhagen L Klasing) in Leipzig, der er fast 20 Jahre lang seine Dienste gewidmet hatte. Gustav Werner Peters f. — In den letzten schweren Kämpfen ist Gustav Werner Peters, der Feuilletonredaktenr der »Neuen Ba dischen Landeszeitung« (Mannheim), gefallen. Er gab die Werke Hermann Conradis heraus und war eine Zeitlang in der Leitung »Die Lese« tätig. SUMM. Berpackungsgeblihren. (Bgl. Nr. 185.) Es gehen jetzt mehr und mehr Verleger dazu über, für direkte Sendungen Gebühren zu berechnen. Meines Erachtens ist dies nicht der richtige Weg, die erhöhten Unkosten wieder einzubringen, sondern diese müssen durch Erhöhung des Ladenpreises ausgeglichen werden. Zudem verursacht ein direktes Paket meistens nicht mehr Unkosten als die Sendung über Leipzig oder die Auslieferung daselbst. Gerecht fertigt ist es dagegen, für Wertpakete einen Zuschlag zu berechnen, denn ein solches erfordert allein schon für 10—15 Pfg. Siegellack, daneben besonders gutes Verpackungsmaterial und schließlich mehr Arbeit. Dresden. H. Ehlers, i. Fa. C. A. Koch ' s Verlag. 1020** ^ m L Seemann. Sämtlich in L pzg ss Exp : pzg, 1 g l chh nd erh j.
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