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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 19.10.1917
- Strukturtyp
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- 1917-10-19
- Erscheinungsdatum
- 19.10.1917
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- Deutsch
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- Saxonica
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Redaktioneller Teil. 245. 19. Oktober 1917. bessere» Werte» dcnsclbe» Erfolg erziele» konnte, trotzdem zu min derem Zeug griffe. Das Kaninchen ist also in diesem Fall das Pu blikum^ und dieses Kaninchen »ins; überwunden werden. Und im An blick dieses Karnickels kommen wir auch wieder zu der Urstcllung der Drei — als alle noch eins waren und diese Eins dem Zuhörer mit dein Willen des Überwinders gcgenüberstand. Gewiß: Selige Zeit, als noch der Autor seine Buchausgabe höchst cigenmiindlich besorgte; kam doch auch das, was gemeint und gewollt war, ganz so heraus, wie es der Mann wollte — oder konnte. Alle guten, alten Zeiten, so im Sonnenschein der Vergangenheit liegen, haben zwar auch ihre Schat tenseiten. Der Schall des gesprochenen Wortes reicht dreißig bis vier zig Meter weit, und in die Ohren, die bis dahin stehen, und so lange, als das Gedächtnis treu bleibt. Wenn der Mund erstirbt — stirbt auch das Wort. Ter Nest verbleibt dem Gedächtnis der Zuhörer und der schwankenden Überlieferung. Heute sind die Mittel und Wege erd- und zeitenumspannend ins Grandiose gesteigert. Was heute morgen ein Hirn erdachte, kann morgen abend schon von Millionen empfangen und den fernsten Zei ten übermittelt werden. Allen Männern, die diese Mittel und Wege fanden und den Verlegern und Buchhändlern, die sie beherrschen und anwcndcn, gehört heißer Dank der Autoren — allerdings auch der Dank des Publikums. Nun ist unbedingt richtig, daß eine Speise — auch eine geistige Speise znm Aufbau, zur Fort- und Höherentwicklung dienen soll, und daß man diese Speise, im Hinblick ans ihren höheren Zweck, von den zu ihrer Zubereitung Berufenen erwarten darf. Das wären in unserm Falle die Buchhändler, Verleger und Autoren. In dieser Tripel Allianz ist in dieser Hinsicht der Buchhändler zunächst zrr nen nen, da er letzten Endes die persönliche Verbindung mit allem Volk herstellt. Und wir alle wissen: für unglaublich viele ist das, was der Buchhändler empfiehlt, nicht nur das A und O, sondern das ganze Alphabet. Und da kann ich nun leider berichten, daß manches bessere Werk, das in allen »besseren« Buchhandlungen hätte zu haben sein sollen, nicht zu haben war. »Es sei kein Geschäft.« Aber, warum hat der Buchhändler kein Geschäft daraus gemacht? Warum hat er es nicht (zumindest erst mal da) nicht mit demselben Nachdruck ausge- hangcn und angepriesen wie das Werk von .WZ? Es kommt nun nebenbei noch ein Faktor für den Erfolg dazu: das ist das Gewand. Kleider machen Leute. Seinerzeit hieß es: der Vortrag ist des Redners Glück. Der Vortrag des Urmenschen- aber ward abgclöst von der Buchausstattung. Wie manches Buch ward schon des Einbands wegen gekauft oder nicht gekauft! Eine gute — nicht schreiende—, aber originelle Schönheit, und die dem Werke entsprechende Stimmung tragende Ausstattung gewinnt von vornher ein Herz und Auge. Das ist wie ein gutes Gedeck, wenn's Mittag heißt. Es darf und muß auch hcrvortretcn, aber nicht wie ein Schrei hals mit gellendem Organ, sondern wie ein Sonntag ans den Wochen tagen. In bezug ans die Ausstattung eines Werkes habe ich nun durch weg mit meinen Verlegern, wie Greiner L Pfeiffer, Stuttgart, die meine Dramen »Baldur« und »W v l u n ö«, sowie'die in diesen Tagen hcransgcgcbcne Dichtung »Lucifer« mit 11 Bildern von mir, desgleichen das prächtige Bismarckbild (Vierfarbendruck) heranSbrachten, Nich. Keutel, Stuttgart, der das Werk: »Sturm über Land«, 18 Bilder (Tei't von Kurt Engclbrecht), und Ge- bancr-Schwetschke, Halle a. S,, die das rcligionsphilosophische Werk: »61 eschichte meines Glaubens« verlegten, ein angenehmes Zusammenarbeiten gehabt und liebevolles, verständnisvolles Ein gehen ans alle Sondcrwünsche bei ihnen gefunden. Insbesondere möchte ich noch ans dem Gebiete des Kunstverlages die Firma Hcrm. A. Wiechmann, München, hcrvorhcbcn. Wierbnmnn. ein typischer Vertreter des idealen Verlegers im Postkartenbetrieb, nahm unerschrocken den Kampf wider die Schnndpostkarten ans. Und ob seine Karten auch teurer sind als manche andre heute fragt alles nach Wicchmann-Kartcn. Ein Zeichen, daß weder der Preis noch das Publikum Hindcrnngsgründe des guten Geschmacks sind, wenn ein Be rufener will. Sicher ist Wiechmann nicht der alleinige ideale Ver leger — aber sein Verdienst ist unbestritten: ante deutsche Kunst in abertausend Wiedergaben in Haus, Hütte und Schützengraben ge tragen zu haben. Trug und trägt dieser nun die kleinsten Boten ins -Herz und Hans (?>M brachte Wiechmann außer zahlreichen Postkar ten von mir auch die farbigen Gravüren von: Der Väter Land und Wandern und Träumen heraus), so hat die Münchener Graph. Ges. Pick K Eo. von einer großen Anzahl meiner Bilder große G r a v ü r e n von auserlesener Schönheit iviedergeaeben, die weit über die deutsche Grenze Anklang fanden, und ebenso gab P. Sonntag, Ber lin, das von einem ungewöhnlichen Erfolg begleitete Gemälde: Die heilige Stunde in großen farbigen und einfarbigen Gravüren her aus — und dieser Erfolg wurde gezeitigt trotz des hohen Preises, trotz ^ des nicht seichten Motivs durch die Güte der Ausführung. Nebenbei i bemerkt wird »Das K r ä n z ch e n b i l d e r b u ch«, Union, Deutsche § Verlags-Gesellschaft, Stuttgart, Märchen und viele Bilder von mir enthalten. All diesen Verlegern bin ich an meinem 50. Geburtstag dankbar für die tatkräftige Durchsetzung der Ideale an ihrem Teile, und es ist mir eine gewisse Genugtun'ng, daß diese Ideale auch dank dem Buchhandel einen klingenden Erfolg davontrugen. Das Gute setzt sich durch, wenn alle drei wollen. Nun weiß ich wohl, daß bei einem Menschen — ich darf heute ja von mir reden —, dem so bekannte und hervorragende Zeitschriften wie der Türmer, Rec- lams Universum, Uber Land und Meer, Der Tag, Die Wochenschau, die Religiöse Kunst, Schönheit, Daheim usw. in längeren bebilderten Artikeln den 50. Geburtstag feiern helfen, der Verkauf seiner Werke flotter geht als bei einem Unbekannten — aber das eben ist ja die Mission der Verleger und Buchhändler: das gute Unbekannte ans Licht zu ziehen, dem deutschen Volke seine noch verborgenen Schätze heben zu helfen und das geistige Deutschland zu fördern und zu mehren. Ludwig Fahre nkrog. Kleine Mitteilunzen. Wichtige Änderungen bei der Angestekltenvcrsichernng (vgl. Nr. 24:;). — Von beachtenswerter Seite wird uns geschrieben: Tie Versichcrnngskarte, die jeder Versicherte als Ausweis erhält, weist in ihrer ursprünglich durch den Bnndcsrat festgesetzten Fassung einen ziemlich erheblichen Mangel auf. Es ist ihr wohl die Bestimmung anf- gedruckt, daß sic nach 5 Jahren zu erneuern ist, sie enthält aber keinen Hinweis darauf, daß der Anspruch des Inhabers verfällt, wenn in folge von Stellenlosigkeit, durch Berufswechsel u. ä. nicht mindestens jährlich 8 Beiträge (nach Verlauf von 10 Jahren 4 Beiträge) ent richtet sind. Die Folge davon ist, daß zahlreiche Ansprüche verfallen, insbesondere in der Kriegszeit, in der häufig Angestellte vorübergehend in nicht versicherungspflichtige Tätigkeit übergehen. Ter Berliner Ortsausschuß der Vertrauensmänner, W. 35, Flottwellstr. 4 (Sprech stunde Dienstags, Donnerstags, Sonnabends von 1—3 Uhr), hat ans diese in seiner Praris häufig vorgekommcnen Mängel verschiedent lich hingcwiesen und Abstellung beantragt. Es ist daher für die ver- sichernngspflichtigen Angestellten sehr zu begrüßen, daß der Bundes- rat nunmehr den Anregungen entsprochen und unter dem 2. Oktober 1017 eine Neufassung der Verficherungskarten angeordnet hat, nach der die den Verfall der Ansprüche bestimmenden Paragraphen des Vcrsicherilngsgesetzes für Angestellte mit ausgenommen sind. Leipziger Buchbi»dcrei-A.-G. vorm. Gustav Fritzschc (vgl. Nr. 243). — In dem Bericht über das abgclaufene Betriebsjahr der Gesellschaft hat sich in den Satz: »Die Verwaltung beantragt die Verteilung von 6"/« (0"/o) Dividende, während 13 642 als Vortrag verbleiben« ein Druckfehler eingeschlichen. Die Gesellschaft hat auch im Vorjahre 6°/, Dividende gezahlt, so daß (0°/,) durch (6A>) zu ersetzen ist. VersumiimfliriMn Auszeichnung. — Dem Vizefeldwebel Herrn Ludwig Saeng, Prokuristen der Fa. Ludwig Saeng in Darmstadt, wurde znm Eisernen Kreuz auch die Hessische Tapferkeitsmeöaille verliehen. Karl Johs. Ncumann 's. — In München ist Prof. Ilr. Karl Jo hannes Nenmann, ordentl. Professor für alte Geschichte und Direktor des Instituts für Altertumswissenschaft an der Universität Straß- bnrg i. Elf., im Alter von 60 Jahren den Folgen einer Operation er legen. Von seinen Werken nennen wir: »Der römische Staat und die allgemeine Kirche bis auf Diocletian« (I 1000), »Die Grnndherrschaft der römischen Republik, die Banernbefrcinng und die Entstehung der. servian. Verfassung« (1900), »Die Entstehung der Nationen« (1000), > Entwicklung und Aufgaben der alten Geschichte« (1000) und »Abriß der römischen StaatSaltertümer« (2. Ausl. 1914). Konrad Iurisch f. — In Berlin ist der Chemiker Prof. Dr. Kon- rad Wilhelm Inrisch im 71. Lebensjahre gestorben. Verschiedene sei ner Arbeiten und Werke beschäftigten sich mit dem Betrieb der chemi schen Großindustrie, vor allem der Soda- und Schwefelsänregewin- ni'na. Von seinen Werken ans diesem Gebiete sind zu nennen: n Handbuch der Schwefelsäurcfabrikatiou« (1803), »Die Fabrikation , von schwefelsaurer Tonerde« (1894), »Salpeter und sein Ersatz« ^ (1008). Sehr eifrig trat er für die Schaffung eines Lnftrechts ein ^ (»Grnndzügc des Lnftrechts« (1897), »Das Lnftrecht in der deutschen Gewerbeordnung« s1005)). 1156^^ m L Seemann. Amtlich ,n retp,ta. «Kresse der Aed k
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