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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 09.08.1927
- Strukturtyp
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- 1927-08-09
- Erscheinungsdatum
- 09.08.1927
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- Deutsch
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X- 184, s. August 1927, Redaktioneller Teil. einzelnen Teilnehmer zum weiteren Studium W. Wotffs vor zügliches Werk über Erdgeschichte und Bodenaufbau Schleswig- Holsteins spendete. Dem Schau-um-dich folgte Las Schau-in-dich in dem Vortrag des Herrn vr. Kracke von der hamburgischen Universität. Nicht für eine bestimmte Weltanschauung zu werben war fein Vor haben, sondern Li« Grundlagen jeder Weltanschauung aufzu zeigen. Von dem unergründlichen Ich und der ebenso unbegreif lichen objektiven Welt führte er zu den Gebilden, die aus der Wechselwirkung beider Pole entstehen, zu ihren psychologischen und soziologischen Bedingungen, zu den Grenzen Erkennens, zu den Werten und Normen und zu dem ewigen »Stirb und werde«i Damit war der Boden gelockert für ein vertieftes Gemein schaftsleben wie für die weitere Arbeit. So fanden die religiösen Dichtungen von Angelus Silesius bis auf unsere Tage, die Herr Buchhändler Lüdtke aus Plön mit echter Wärme vortrug, aufge schlossen« Herzen; und als Herr Studienassessor Mrugowski aus Hamburg uns anwies, in dem dichterischen Werk Hermann Stchrs der tiefsten Wurzel nachzuspüren, war es nicht schwer, dom Weg des »Heiligenhofbauern» von der überkommenen Kir- chenlehve durch eine mystische Vereinigung von Gott und Seele zu einem gotterfüllten Wirken in der Welt zu folgen. Waren wir in dieser Arbeitsgemeinschaft schön in den beson deren Aufgabenkreis des Buchhändlers eingetreten, so führten uns di« Darlegungen des Herrn vr. Maschynrnn von der Ham burger Volkshochschule über das Berussethos zu den brennendsten Fragen unseres Wcrklebens. Die Spannung zwischen einer zum Selbstzweck erhobenen Wirtschaft und der sozialethischen Aufgabe des Berufs trat an der Hand feiner Belege so deutlich hervor, daß die Aussprache am Nachmittag überaus ernst werden mußte. Die eigentümliche Stellung des Buchhändlers, der unter den Geschäftsleuten als einziger unmittelbare Bildungsaufgaben zu erfüllen hat und unter den Volksbildnern als einziger ganz im freien Wirtschaftsleben steht, macht seine kulturelle Leistung ab hängig von seiner kaufmännischen Tüchtigkeit und verlangt zu gleich strengst« Unterordnung der Geschöststüchtigkeit unter seine Bildneraufgabe. Eine Füll« von Fragen knüpft« sich an diese Stellung; erwähnt sei hier nur 'die der Vorbildung, Spezialisie rung, der Werbung, Kundenberatung, der Gesamtorganisation des Buchhandels, der Bekämpfung von Schund und Schmutz, der Zusammenarbeit mit anderen Bildungseinrichtungen. Als Vor bild für die besonders schwere Arbeit des Kleinstadtbuchhändlers stand uns bei alledem Herr Lüdtke-Plön vor Augen, Lessen tat kräftiges und dabei entsagungsvolles Wirken wir durch einen Besuch seines Sortiments und durch seine anspruchslosen Be richte bewundern lernten. Haben so unsere jungen Gehilfen ohne Frage viel für ihre menschlich« und 'berufliche Bildung gewonnen, so war doch auch reichlich dafür gesorgt, daß sie nicht erschöpft an ihre Arbeits stätten zurückkehrten. Im allgemeinen war nur >der Vormittag nach dom Bad und Morgenimbiß der Arbeit Vorbehalten, die stets durch Dichterwort und Gesang eingeleitet wurde. Der Nachmittags gehörte der Geselligkeit im Freien unter besonderer Gunst >d«s Wetters. Zwei Tage blieben völlig frei für große Wanderungen und Motorbootfahrten auf dem ganzen Seengebiet und bis zum Hössenstein nahe 'der Ostsee. Und sicher wird nach diesen Proben heimatlicher Schönheit keiner von uns das vom Verlag Boysen gestiftete -»Schleswig-Holsteinische Wanderbuch« unbenutzt lassen. Daß unterwegs die Gegenstände des Vormit tags in Einzelgesprächen nachschwangen, war nur natürlich; doch blieb genügend Raum für harmlose Fröhlichkeit, und selbst der behaglich« Humor des plattdeutschen Märchens und der tiefere eines Christian Morgenstern kam zu Äorte. Daß Musik und Tanz ihre gemeinschaftbildende und -adelnde Kraft nicht voll entfaltet haben, — trotz der freundlichen Spende des »Lieder buches für Schleswig-Holstein« durch den Heliand-Verlag —, lag z. T. an dem Fehlen eines musikalisch begabten Führers, z. T. an örtlichen Verhältnissen. Gerade die vorbehaltlose Aussprache über die Sommer akademie am Abschiedstag« zeigte nicht minder 'deutlich als die Anerkennung unserer Gäste, der Herren Boysen und Thaden, wieviel sie auch diesmal wieder jedem einzelnen gewesen war. Wir alle schieden voll Dankbarkeit gegen alle, die zu ihrer Ver wirklichung 'beigetragen haben: den Börsenvercin und den Ham- burg-Altonaer Buchhändlerverein, sowie einzelne Spender für di« bereitgestellten Mittel, den Verlag Steinkops-Stuttgart und die oben genannten für Büchcrspeuden, Herrn Lüdtke für seine Landschaftsaufnahmen und nicht zuletzt den Buchhändlerver band »Kreis Norden- als Veranstalter. Wir fühlen uns ver antwortlich dafür, die Sommerakademie von der einmal erreich ten Höhe nicht wieder absinken zu lassen, und was in diesem Jahr noch zu wünschen übrig blieb, im nächsten Sommer der Erfüllung näherzubringen. vr. A r t h u r K r a ck e. Eine wertvolle Düchermarken-Publikatior». Unter den zahlreichen Veröffentlichungen über Büchermarken ist die neue Arbeit von Rudolf Juchhosf*) ohne Zweifel eine der gediegensten und wissenschaftlich wertvollsten Leistungen, vielleicht die bisher beste überhaupt. Sein Buch bildet den dritten Band der Schriftenreihe »Die Drucker- und Buchhändlermarken des XV. Jahr hunderts-, die seit 1924 im Verlage der Münchner Drucke erscheint; es faßt diejenigen Länder zusammen, bi« außer Deutschland, Frank reich und Italien noch verbleiben: die Niederlande, England, Spanien, Böhmen. Mähren und Polen, Juchhofs ist weit davon entsernt, sich mit einer bloßen Aneinanderreihung von Klischees zu begnügen; er hat vielmehr in vorbildlicher Weise das ganze Material selbständig kritisch durchgearbeitet und dabei sür eine ganze Reihe von Signeten und Drucken wesentliche neue Erkenntnisse gewonnen. Sie sind niebergelegt in einer Einleitung, in Erläuterungen zu den abge- bildeten Marken und in teilweise recht umsangreichen Anmerkungen, sodaß dieses Buch erheblich mehr Text enthält als bi« ersten beiden Bände der Sammlung und als die meisten anderen Publikationen dieser Art. Di« gehaltvolle und lehrreiche Einleitung gibt in zu- sammensassenden Darlegungen einen allgemeineren Überblick über die Signetverhältnisse der behandelten Länder. In den Niederlan den tritt das Signet sehr frühzeitig aus und entwickelt sich unter deutschem Einsluß zu einem charakteristischen Bestandteil des Buches; bezeichne,ck: ist das starke Hervortreten von Landes- und Stadtwappen in den Bllchermarken, die infolge ihrer Größe, Ausführung und Stellung im Buch oft zugleich den Charakter von Titelholzschnitlen annehmen. Bestimmte Regeln sür die Verwendung oder Nichtver wendung der Marken seitens der Drucker sind nicht erkennbar, män hat vielmehr ziemlich willkürlich eine vorhanden« Marke bald an gebracht, bald sortgelassen. Den höchst sonderbaren und ganz aus dem Rahmen sonstiger Signetsormen hcraussallenben Marken der Brüder Johann und Konrad von Paderborn in Löwen ist ein eigener ausführlicher Abschnitt gewidmet, wobei aus den interessanten Um stand hingewtesen wird, daß aus Verlagseinbänden Johanns ein seinem Porträtsignet sehr ähnlicher Einzelstempel verwendet ist; ein solcher Einband ist unterdessen von Max Joseph Husnng im Gutenberg-Jahrbuch 1927 (S. 252—SS- mit Tafel XVIII> behandelt und reproduziert worden. In Spanien verwenden mit einer Aus nahme nur eingewandert« fremde Drucker Signete, die überwiegend venezianische Vorbilder verraten. Die englischen Marken zeigen teil weise einheimischen Stil, daneben sind italienische und französische Einflüsse erkennbar: die wenigen Signete aus Böhmen. Mähren und Polen zeigen mit einer Ausnahme süddeutsche Beeinflussung, Die Erläuterungen zu den abgebilüeten Signeten dienen zumeist der sachlichen Erklärung der Darstellungen und weisen Veränderun gen. Verletzungen and Wanderungen einzelner Marken nach. Di« Anmerkungen tbesonders ausführlich und sehr beachtenswert sind diejenigen zu den niederländischen Markenj geben wertvolle Nach weise sür eine ganze Reihe von Signeten, größtenteils unter Aus zählung sämtlicher Drucke, in denen sie Vorkommen. Wie ergebnis reich die hier niedergelegten gründlichen und subtilen Untersuchungen Juchhosss sind, ersieht man am besten aus der beigegebenen Kon kordanz zwischen seinen Signetzählungen und denen in Haeblers Typenrepertorium — gegenüber der erstmaligen Bestandsaufnahme dort ergibt sich hier sür zahlreiche Drucker eine andere chronologische Folge ihrer Marken — und ferner aus der Tatsache, daß es Juchhoss gelang, in einigen Fällen Datierungen des Gesamtkatalogs der Wiegendruck« aus Gruni feiner Signctsorschmigen zu berichtigen. »> kuckolk 2uc55vk1: Drucker- uock Verlegerroicbeu cken XV. 235050060018 ln cken kkteckerlsucken, knglauck, 8p3nreu, vöbmeu, dtäüren uuck Volon, dliioobeu, Verlag cker btüoebner Druck«, 1927. XX, 121 8. 4" In vappdä. IM. II.— ; in tlaiv- perg. 515. 22.—. S8Z
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