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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 23.08.1917
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1917-08-23
- Erscheinungsdatum
- 23.08.1917
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Saxonica
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- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1917
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.1- 196, 23, August 1917. Redaktioneller Teil. amtlich vom Syndikus vorgegangen wird, dann eben ganz ge nau satzungSgemäß Verfahren wird. (R. L. Prager: Gewiß!) Ich will dann noch erwähnen, daß uns nahegelegt worden war, wir möchten doch unsere heutige Hauptversammlung auf einen andern Zeitpunkt verlegen, und zwar aus dem Grunde,! weil die Gilde gleichzeitig tagt. (Heiterkeit.) Ich habe dem! betreffenden Mitglied geschrieben, wir sähen keinen Grund ein.' warum wir vor der Gilde zurückweichen sollten. In der vori gen Hauptversammlung habe ich darauf hingewiesen, daß Mit glieder, die sowohl unserem Verein wie auch der Gilde ange« hören, unter Umständen in einen gewissen inneren Konflikt ge raten. Dagegen wurde von manchen Seiten opponiert. Ich will nur daraus Hinweisen, daß hier bereits in einer so ver hältnismäßig äußerlichen Frage dieser Konflikt eingetreten ist; denn ich verstehe sehr gut, daß jemand, der den Wunsch hat, an beiden Versammlungen teilzunehmen, und in die Notwendigkeit kommt, einer von beiden fernzubleiben, dies peinlich empfindet. Die SteigerungdeSVerlegerrabattSistjader Punkt, auf den sich die Anträge Nitschmann und Genossen be ziehen. Bei der Abrechnung zur Ost ermesse will ich nur noch einmal darauf Hinweisen — es ist ja schon in den »Mit teilungen« und im Börsenblatt geschehen —, daß in Baden-Pfalz eine Verkehrssperre eingetreten ist, die inzwischen schon wieder aufgehoben sein dürfte. Ich möchte aber auch vyn dieser Stelle aus an die Kollegen vom Verlegerverein die dringende Bitte richten, doch dem Sortimenter gegenüber, der wirklich unter den Verkehrsverhältnissen und anderen Dingen außerordentlich schwer zu leiden hat, im Einzelfalle bei der Abrechnung die größte Nachsicht walten zu lassen, Herr R, L, Prager-Berlin: Ich möchte doch darauf Hin weisen, daß die Berliner Remitteuden wahrscheinlich sämtlich nicht zur rechten Zeit ankommen werden, denn sie können erst in der nächsten Woche abgehen. Abgesehen von der Leutenot — mir ist z. B. mein Markthelfer krank geworden —, ist wieder eine Verkehrssperre eingetreten, die Spediteure holen nicht ab, sic haben keine Leute, keine Wagen, keine Räume zum Lagern. Also wann die Remitteuden abgeholt werden, ist vollständig un sicher. Unter diesen Umständen möchte auch ich die Bitte an die Verleger richten, verspätete Remittenden nicht zu rügen, sondern sie anzunehmen. Wenn das nicht geschehen sollte, würden ganz unangenehme Differenzen und unter Umständen selbst Klagen die Folge sein; denn hier ist in der Tat höhere Gewalt im Spiele, wogegen der einzelne nichts auszurichten vermag. Herr Kommerzialrat Wilhelm Müller-Wien: Ich halte es doch für notwendig, daß der Vorstand des Börsenvereins eine Erklärung abgibt und in der morgigen Hauptversammlung be stimmt, daß diesen außergewöhnlichen Verhältnissen gegenüber außergewöhnliche Rücksichten zu walten haben. Ich weiß es nicht, aber ich sollte meinen, daß darüber in den Ordnungen des Börsenvereins und den Satzungen Bestimmungen getroffen sind. Der Appell an unsere Verleger genügt nicht, weil die sor- timenterfreundlich gesinnten Verleger es ohnehin tun werden, leider aber nicht alle Verleger sortimenterfreundlich sind. Man macht ja ganz merkwürdige Erfahrungen. Indem ich mir Vor behalte, morgen noch eingehend über diese Dinge zu sprechen, kann ich nur sagen, daß es bei uns in Österreich geradezu Er bitterung hervorgerufen hat, wie rücksichtslos einzelne Verleger sich über die außergewöhnlichen Verkehrsverhältnisse Hinweg seyen. Auch über die Devisensrage und die Valutafrage mutz ich morgen sprechen. Heute will ich mich darüber nicht äußern. Angesichts mancher Erlebnisse greift man sich an den Kopf und fragt sich: Leben denn die Herren auf dem Monde? Wissen die Herren gar nicht, was da bei uns in Österreich vorgehl? Ich möchte doch die Frage an den Vorstand richten, ob wir sicher sind, daß wirklich von allen Verlegern auf diese außergewöhn lichen Verhältnisse auch die notwendige Rücksicht genommen wird, und daß es nicht bei dem bloßen Appell an die Verleger bleibe. Erster Vorsteher des Börsenvereins, Herr Kommerzienrat Artur Seemann-Leipzig: Der Börsenvereinsvorstand hat ja schon im Börsenblatt eine Empfehlung geäußert. Ich weiß eigentlich nicht, warum wir nun noch einmal eine Erklärung ab- gcben sollen. Der Börsenverein hat außerdem Gelegenheit genommen, im Geschäftsbericht nochmals darauf hinzuweisen. ES wird wohl kaum sehr vieknützen, wenn wir drei-, vier-, fünf-, sechs mal dieselbe Erklärung abgebcn. Wenn eine solche Erklärung beim ersten und zweiten Male nichts nützt, kann die heutige Er klärung, die ich auf Wunsch des Herrn Kommerzialrats Müller sehr gern sozusagen als Klischee präsentiere, auch nicht viel hel fen. Wir wissen alle, daß jetzt schwierige Zeiten sind, und jeder, der verständig ist, wird geneigt sein, Rücksicht zu nehmen. Den Unverständigen in diesen Dingen beizukommen, ist sehr schwer; gegen die haben wir kein Machtmittel. Wir können uns also — ich sage das im Namen des Vor standes des Börsenvereins — nur noch einmal darauf berufen, daß wir dringend empfehlen, in diesen schweren Zeiten die nötige Rücksicht walten zu lassen. Herr Gottlieb Braun-Marburg: Auch ich möchte hier als Sortimenter noch einmal auf die Schwierigkeiten Hinweisen, die gerade in diesem Jahre bei der Erledigung der Ostermeßarbei- ten zu überwinden waren. Ich bin noch in der glücklichen Lage gewesen, einen Herrn zur Verfügung zu haben und einige Kräfte sreizubekommen, um die Arbeiten für die Oslermesse zeitig genug zu erledigen. Run waren zwar die Arbeiten glücklich bewältigt, aber jetzt handelte es sich darum, die Remitteuden aus dem Hause zu schaffen. Meine Herren, bedenken Sie, daß alles Material fehlt! Die Kisten hat man zu allen möglichen Zwecken vorher gestiftet, die werden einem ja aus dem Hause geholt, es ist kein Packmaterial da, es fehlt an Stricken, es fehlt an den nötigen Packern. Ich habe mich selbst hinstellen und zum Teil die Re- mittenden abends mit packen müssen. Vielen anderen wird es ebenso gegangen sein. Meinem Kollegen Legier in Gießen z. B. sind seine sämtlichen Söhne einberufen, er steht ganz allein im Geschäft und weiß nicht, wie er die Arbeiten bewältigen soll. Er hat seit Weihnachten keinen freien Sonntag, ja fast keine freie Stunde gehabt und tagtäglich bis I Uhr nachts schassen müssen! Es kann doch unter solchen Verhältnissen nicht davon die Rede sein, daß man dem Verleger gegenüber keinen genügenden Ent- schuldigungsgrund hätte. Ich möchte daher dringend bitten, daß der Verlegerverein es befürwortet, daß keine allzu rigorose Durch führung statlfindet, wenn Remittenden verspätet kommen. Mir ist cs gestern oder vorgestern glücklich gelungen, die letzte Hälfte meiner sämtlichen JahreSremittenden aus dem Hause zu schaf fen, Ob sie rechtzeitig zum Termin nach Leipzig kommen? Ich glaube es kaum. Wir müssen ja, abgesehen von der ungewöhn lich langen Bcförderungsfrist, mit Verkehrsstockungen oder gänz lichen Verkehrssperren rechnen. Ich habe es aber erlebt, daß mir wegen verspäteten Eingangs — 2 Tage nach dem Termin! — Kalenderremittcnden zurückgewicscn wurden! Ich mußte lange Korrespondenzen führen, bis endlich der Verleger einsah, daß es unbillig ist, dem Sortiment derartige Schwierigkeiten zu be reiten. Es hat keinen Sinn, in diesen Zeiten kleinlich zu sein. Ich glaube, die meisten Verleger werden auch Rücksicht walten lassen, und bitte Sie, auch Ihre Kommissionäre entsprechend an- zuweiscn, Herr R. L. Prager-Berlin; Meine Herren, die Anregung des Herrn Kommerzialrats Müller halte ich für sehr wertvoll. Der Erste Vorsteher des Börsenvereins hat gemeint, daß eine derartige neue Erklärung, die den früheren hinzugefügt würde, nicht viel Wert hätte. Da möchte ich den BörsenvcreinSvorstand einmal fragen, ob es nicht angezeigt ist, hier Z 21, 12 der Satzun gen in Anwendung zu bringen und einfach den Satz der Ver kehrsordnung, der die Annahme der Remittenden regelt, außer Kraft zu setzen. Ich meine, daß ist ein Anlaß, der es Wohl wert ist, daß man sich darüber schlüssig macht. ES können sonst die unangenehmsten Klagen usw. entstehen, und es wäre doch höchst bedauerlich, wenn auf diese Weise eine Verhetzung zwischen Sor timent und Verlag einträte. Vielleicht nimmt der Vorstand des BörscnvereinS diese Anregung auf und Prüft, ob er etwas da mit machen kann. Ich glaube bestimmt, daß der Z 21, 12 hier anzuwenden ist, also der Ausnahmeparagraph, der dem Vor- 999
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