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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 09.10.1917
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1917-10-09
- Erscheinungsdatum
- 09.10.1917
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Digitalisat
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- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-19171009
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- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
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Bxlhhüiidler-Berdalll, sür das Königreich Sachsen. Einladung zu einer mit dem Verein Dresdner Buchhändler gemeinsam abzuhallcnden außerordentlichen Hauptversammlung Sonntag, den 14. Oktober 1917, nachm. 2V> Uhr in Dresden, Angermanns Restaurant, Pillnitzerstraße 54. Tagesordnung: Antrag der Vorstände betr. die Einführung eines Teuerungsausschtages im Sortiment für das Ver bandsgebiet. DM" Der einzige Punkt der Tagesordnung — für jeden IM" einzelnen von größter Wichtigkeit — erfordert DM° die unbedingte Teilnahme an der Versammlung! Pirna, Dresden, Grimma. Riesa, den I. Okt. 1917. Mit deutschem Gruß Der Vorstand d. Buchh.-Vcrbandes f. d Kgr. Sachsen Albert Diederich H. Focken Alexander Kaufmann B. Gensei P Hofsmann. Verein Dresdner Buchhändler. Am Sonntag, den 14. Oktober d. I., nachmittags 11-3 Uhr, findet in Angermanns Restaurant, Pillnitzerstn 54, gemeinsam mit dem Sächsischen Buchhändler-Verband eine außerordentliche Hauptversammlung statt. Einziger Punkt der Tagesordnung ist die Beschlußfassung über die Erhebung von Teuerungszu schlägen. In Anbetracht der Wichtigkeit dieser Frage bitten wir dringend, vollzählig und rechtzeitig erscheinen zu wollen. Der Vorstand des Vereins Dresdner Buchhändler. 1. V. E. Pal, l, M. Leithold, 2. Vorsitzender. Schriftführer. Allgemeiner Deutscher Buchhandlungs- Gehilfen-Verband. Im Monat September gelangten zur Auszahlung: -/t 1952,— Krankengelder, ^ 1240,— Bcgräbnisgelder. » .,/ 7648,60 Witwen- u. Waise,igeldcr, Zuschläge, -st 1511,64 Jnvalidengelder , ' ^ ^ " -st 770,— Notstandsunlerslützungen. Leipzig, 6. Oktober 1917. Der Vorstand. Zur Papierfrage. Eingabe des Börsenvereins der Deutschen Buchhändler zu Leip zig an das Reichsamt des Innern, Berlin, das Königliche Kriegsministerium, Berlin, und das Oberkommando in den Marken. Leipzig, den 1. Oktober 1917. Der eingetrelene Mangel an Papier, der sich in letzter Zeit durch wesentliche Preissteigerungen und erhebliche Beschrän- kungen stark fühlbar gemacht hat, wird nach zuverlässigen Nach richten in allernächster Zeit durch die bevorstehende Beschlag nahme des Zellstoffes und damit des gesamten Papiers zu einer schwerwiegenden Gefahr für die Wissenschaft und den gesamten Buchhandel anwachsen. Auf die verderblichen Folgen solcher Veränderung hinzuweisen, fühlt sich der Vorstand des Börsen- vereins der Deutschen Buchhändler als der Vertreter des Ge samtbuchhandels verpflichtet. Einerseits soll die Gesamter« zeugung des Zellstoffes künftig überwiegend für Heereszwecke und für Herstellung von Spinnpapieren, Nitrierpapieren, photo- 1134 graphischen Rohpapieren und anderem in Anspruch genommen werden, andererseits soll ein kleiner Teil des Stoffes nur für Zeitungspqpier, für Lebensmittelkarten und Packungen und für den Behördenbedars verwendet werden dürfen, so daß für den Buchhandel fast nichts mehr übrig bleibt. Die Nachricht, daß für Zeitschriften mid Bücherherftcllung voraussichtlich keine Zellulose zur Verfügung stehen wird, ist geradezu erschreckend, denn sie bedeutet eine Lähmung des wich tigsten Teiles des geistigen Lebens, der auch zu Verteidigungs- zwecken kräftig erhalten.bleiben mutz. Inwiefern, soll hiernach dargelegl und klargestellt werden. Angeblich sollen für wissenschaftliche Werk^ und Zeitschrif ten nur Papiere, die in der Hauptsache ans Holzschliff geser-' tigt werden, zur Verfügung stehen: ferner soll empfohlen wer den, wissenschaftliche Zeitschriften zusammenzulegen und mit einander zu verschmelzen, endlich sollen künftig wissenschaftliche Veröffentlichungen erst dann zum Druck sreigegeben werden, wenn eine Prüfungsstellc ihre Notwendigkeit anerkannt hat. Die Verwendung von Holzschliffpapiercn, die für die Tagesliteratur angemessen erscheint, weil sie nur ein Eintags- sliegcn-Dasein führt, bedeutet als Grundlage für die überlicse- rung der wissenschaftlichen Forschung eine unermeßliche Gefahr, weil sie auf Sand baut, was auf festes Fundament gehört. Die ungeheure Kraftprobe, aus die das deutsche Volk durch den fürchterlichsten aller Kämpfe gegenwärtig noch gestellt ist, hätte von diesem nicht bestanden werden können, wenn cs nicht durch seine gewaltige geistige Stärke in den Stand gesetzt wäre, sich der ziffernmäßigen Übermacht seiner sich ständig mehrenden Widersacher gegenüber erfolgreich zu behaupten. Das gewal tige Ringen um seine Freiheit und Selbständigkeit hätte längst zu seinen llngunsten geendet, wenn das deutsche Volk nicht durch die alles übertrefsende wissenschaftliche und technische Entwick lung, die immer wieder in überraschenden Entdeckungen und Erfindungen Gestalt gewann, immer neue Waffen hätte schmie den können. Es braucht nur auf die wechselnden technischen Ereignisse hingewicsen zu werden, die aus dem Gebiet der Luft waffen, der Unterseeboote bemerklich wurden, die chemischen Errungenschaften, die physikalischen und technischen Neuerun gen beweisen, daß dieser Weltkrieg viel wissenschaftlicher ist als jeder andere, und daß es die geistige Energie und Hochspan nung, die Reife und Tiefe der wissenschaftlichen Erkenntnis ist, die überhaupt das Durchhallen ermöglicht, weil sie immer neue Hilfsmittel hervorbringt, die zur Abwehr des Ansturmes die nen. Diese Tatsache beruht einzig und allein aus dem gar nicht genug gewürdigten Reichtum den wissenschaftlichen Diskussion und auf der ausgiebigen, von Vorurteilen immer aufs neue be freiten und gegen blinden Autoritätsglauben ständig auf der Lauer liegenden Kritik, die eine Raschheit der geistigen Entwick lung hcrvorbringt, wie sie bei keinem anderen Volke der Erde gefunden wird. Diese besondere Geschwindigkeit , nicht nur in der Erzeugung, sondern auch in der Verbreitung der Abwehr- mittel geistiger Art hat das deutsche Volk nur seiner Organisa tion der Wissenschaften und des Buchhandels zu danken, der Vielheit seiner einander ebenbürtigen Bildungsstätten, seiner Universitäten und Hochschulen und,der großen Zahl seiner wis senschaftlich arbeitenden Buchhandlungen. Der ungeheure, in tensive, konzentrierte Fleiß der wissenschaftlichen Kapazitäten ist, solange er am Leben erhalten wird, eine unversiegbare, un ermeßliche Kraftquelle für das ganze Volk; von ihm aus gehen alle Anpassungen, alle Umstellungen, die die schwere Zeit jetzt fordert und lange nach beendigtem Kampfe noch erheischen wird. Dadurch, daß jene Hilfsmittel durch die wissenschaftliche Arbeit des festgefügten, durch Jahrzehnte geschulten deutschen Buch handels mit der größten Schnelligkeit über ganz Deutschland verbreitet werden, wird jede technische und wissenschaftliche Neuerung mit größter Geschwindigkeit zum Gemeingut der Nation gemacht. Die wissenschaftliche Erörterung nicht einznschränken, son dern so viel wie möglich zu fördern, ist Pflicht aller derer, die für dauernden Bestand des Deutschen Reiches und seiner mit ihm auf Gedeih und Verderb verbundenen Völker sorgen sollen.
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