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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 02.08.1917
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1917-08-02
- Erscheinungsdatum
- 02.08.1917
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Saxonica
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Redaktioneller Teil. ^ 178, 2. August 1917, Kleine Mitteilungen. Rechtzeitige Lagercrgänzung für Weihnachten. — Tic Vorstände des Deutschen Musikalicn-Verleger-Vercins und des Vereins der Deut schen Musikalienhändler zu Leipzig erlassen in »Musikhandel und Musikpflego folgende Bekanntmachung an die Musiksortimenter: Der zunehmende Personenmangel in den Druckereien hat mit den allgemeinen Schwierigkeiten und der Einstellung minderwertiger Kräfte (wie wohl überall) bereits jetzt die üble Folge gehabt, daß nur sehr langfristige Lieferungsbedingungen cingegangen werden können; z. B. hat eine größere Druckerei z. Zt. über 2000 Aufträge vorliegen, die nur der Reihe nach und oft erst in je 2, 3—K Monaten Erledigung finden. Die verminderte Leistungsfähigkeit wird sich gegen die spätere Jahreszeit zu mit den lichtkurzen und kalten Tagen stark steigern. Daher sei den Herren Sortimentern dringend ungeraten, schon jetzt während der ruhigeren Som merzeit vorzuarbeiten und den nötigen Bedarf rechtzeitig zu decken, damit für den Herbst und Win ter die Lager bestände ergänzt sind. Man mache baldigst seine Bestellungen ans die gangbaren Werke, die im Winter täglich gebraucht werden, damit später nicht unliebsame Verzögerung, ja gänzliches Versagen und Schaden eintreten. Also Vor sorgen ! Die Eisenbahn-Betriebserschwernissc kommen noch hinzu, auch tritt mit 1. August d. I. abermals eine Erhöhung der bahnamtlichen Nollfuhrgebühren ein. Was hier für den Musiksortimenter gesagt ist, gilt in gleichem, wenn nicht noch in erhöhtem Maße auch für den Buchsortimenter. Die Papiernot macht sich immer stärker fühlbar, und Hand in Hand gehen damit der Personalmangel in den buchhändlerischen und buchgewerb lichen Betrieben sowie die ständig steigenden Anschaffungspreise aller Rohmaterialien, die wiederum zu einer Erhöhung der Bücherpreise führen. Schon heute ist manches Buch vergriffen, das voraussichtlich während des Kriegs überhaupt nicht neu gedruckt werden kann. Da Vertröstungen meist nur zu einer Verärgerung führen, so dürfte es zweckmäßig sein, damit mög lichst sparsam umzugehen und den Bestellern reinen Wein einzu schenken. In jedem Falle wird der Sortimenter rechtzeitig Vor sorgen und sein Lager einigermaßen instandsetzen müssen, um den sich voraussichtlich in den Wintermonaten ergebenden weiteren Schwierig keiten nicht unvorbereitet gegenüberzustehen. Wenn nicht alle Zeichen trügen, werden diese Schwierigkeiten weit größer als im Vorjahre sein. Auch reden die ständigen Anzeigen über Preiserhöhungen im Börsen blatt eine zu deutliche Sprache, als daß sich ihr der Sortimenter ver schließen könnte. Die Deutsche Bibliothckarschule zu Leipzig, die während des Krieges gegründet worden ist, schließt mit diesem Semester ihren ersten Kursus ab. Trotz des Krieges konnten alle Vorlesungen programmgemäß statt- findcn, sogar Studienreisen, davon eine nach Bayern und Württemberg, tonnten unternommen werden. Die Studierenden, die aus allen Teilen Deutschlands und Österreichs stammen, legen im Dezember ihr Staats examen ab. Auch aus dem Buchhandel hat eine Anzahl Hörer an den Vorlesungen teilgenommen. Als Dozenten werden in dem jetzt be ginnenden Kursus tätig sein: Geheimer Hofrat 1)r. Boysen, Direktor der Universitätsbibliothek, I)r. Goldfriedrich, Bibliothekar und Archivar des Börsenvereins, l)r. Günther, Oberbibliothckar an der Universitäts bibliothek, i),-. Lerche, 1. Bibliothekar an der Deutschen Bücherei, Prof. I)r. Mindc-Pouet, Direktor der Deutschen Bücherei, Dr. Erich von Rath, Direktor der Reichsgerichtsbibliothek, Professor Dr. Schramm, Direktor des Deutschen Buchgewerbemuseums, 1>. Wahl, Oberbibliothekar an der Neichsgerichtsbibliothek. Als Studierende werden nur ausgenommen Personen, die den Nachweis der Reife für Obersekunda eines Gymnasiums oder Real gymnasiums oder einer Oberrealschulc bzw. bei weiblichen Bewerberin nen den Nachweis der Reife für die entsprechende Klasse einer Studien anstalt oder das Abschlußzeugnis einer zehnklassigen höheren Mädchen schule, eines Lehrerinnen-Seminars oder einer gleichwertigen Anstalt bcibringen. Als Hörer kann jede genügend vorgebildete Person aus genommen werben, die das 18. Lebensjahr vollendet hat. Die Teil nahme an bestimmten Vorlesungen kann den Hörern versagt werden. Die Studierenden haben eine Pauschalsumme von 125 pro Semester zu bezahlen, wofür ihnen alle Vorlesungen, Seminar- nbnngen, Führungen usw. unentgeltlich zugänglich sind. Hörer zahlen» für eine einstündige Vorlesung 10 für eine zweistündig« 15 für eine drei- bis vierstündige 20 ./( pro Semester. Die Gesuche um Aufnahme als Studierende bzw. Hörer sind bis spätestens 15. September an Museumsdircktor Prof. Dr. Schramm, Leipzig, Gerichtsweg 26, unter Beifügung der nötigen Papiere ein- znreichen, von dem anch Vorlesungsverzeichnisse erhältlich sind. Verbrauch von Druckfarben. — Der Bunöesrat hat durch Ver ordnung vom 26. Juli den Reichskanzler ermächtigt, 1. die Herstel lung und den Verbrauch von Druckfarbe sowie den Verkehr mit Druck farbe, Herstellern und Verbrauchern von Druckfarbe, 2. den Bezug und den Verbrauch von Stoffen, die zum Anreiben oder Verschneiden von Druckfarbe bestimmt sind, zu regeln. Durch eine solche Regelung soll neben der Erzielung des richtigen Verhältnisses des Gesamtverbrauchs zu den Gesamtvorräten eine zweckdienliche Verteilung der Vorräte bewirkt werden. Durch die Ausführungsbeftimmungen zu dieser Ver ordnung wird die Kriegswirtschaftsstelle für das deutsche Zcitungs gewerbe, G. m. b. H., Berlin, dazu bestimmt, die Verteilung der Druck farbe und der anderen obengenannten Stoffe gegenüber den gewerb lichen Betrieben, die Druckfarbe verwenden, zu regeln. Ab 1. August dürfen solche Stoffe nur in den von der Kriegswirtschaftsstelle fest gesetzten Mengen bezogen werden. Vorhandene Vorräte kommen hierbei abzüglich einer Rücklage für drei Monate in Anrechnung. Die über die Rücklage hinausgehenden Vorräte dürfen nur mit Geneh migung der Kricgswirtschaftsstelle verwendet werden. Bestellungen und Abruf auf Druckfarbe usw. dürfen künftig nur durch Vermittlung der K.W.Stelle erfolgen. Der K W.Stelle ist hinsichtlich der Druck farbe und der übrigen erwähnten Stoffe ein Enteignungsrecht gegen Zahlung eines angemessenen libernahmepreises eingcräumt. Förderung des Auslandsstudiums. — Unter Leitung von Profes sor August Fischer tritt an der Leipziger Universität in diesem Winter semester ein Institut zur Förderung des Auslands-Studiums, beson ders der auf den südeuropäischen Kulturkreis und den islamitischen Orient bezüglichen Fächer ins Leben. Professor Fischer übernimmt die Abteilung für arabisch-islamitische Sprache, Professor Murko die slawische Sprache, Professor Weigand die rumänische und bulgarische Sprache, Professor Brandenburg die osteuropäische Geschichte und Pro fessor Ferdinand Schmid die südeuropäische Wirtschaftspolitik. Ein neuer Lehrstuhl für Jslamkunbe und Arabisch soll errichtet werden. Die Deutsche Gesellschaft für Völkerrecht, die am 6. Januar 1917 gegründet wurde, hat beschlossen, ihre erste Jahresversammlung am 5., 6. u. 7. Oktober in Heidelberg abzuhalten. Den Vorsitz werden Professor Niemeyer (Kiel) und Professor Meurer (Würzburg) führen. Die Tagesordnung umfaßt u. a. die Verhandlungsgegen stände: »Deutschlands Anteil an der Entwicklung des Völkerrechts« (Referent Prof. Niemeyer) und »Die englische und die deutsche Kriegs- aufsassung« (Referent Prof. Mendelssohn-Bartholdy, Würzburg). Die Gesellschaft zählt etwa 150 Mitglieder. Zur Papierfrage. — Der Verband der Fachpresse Deutschlands E. V. in Berlin versendet durch Rundschreiben folgende Mitteilung: »Wegen des jüngst von der Kriegswirtschaftsstelle an die Zeitschriften versandten Fragebogens O, betreffend die Erhebung der Zahl der un entgeltlich gelieferten Stücke einer Zeitschrift, ist der Vorstand bei der Kriegswirtschaftsstelle vorstellig geworden und hat es auf Grund seiner Vorstellungen erreicht, daß die Kriegswirtschaftsstelle auf eine Beantwortung dieses Fragebogens O verzichtet und die weitere Ver sendung dieses Fragebogens einstellt. Es wird daher empfohlen, so weit nicht schon geschehen, den Fragebogen O unbeantwortet zu lassen Schulbücher — Freiexemplare. Immer wieder kommen an die Vereinigung der Schulbuchverleger Mitteilungen, daß Lehrer oder An staltsleiter sich darauf berufen, »andere Verleger« lieferten »ganz bedingungslos« oder »aus freiem Antriebe ohne vorhergehendes Er suchen« usw. Gratisexemplare ihres Verlages nicht nur in einfacher, sondern sogar in mehrfacher Anzahl und ohne Rücksicht darauf, ob die Einführung erfolge oder nicht. Es kann nicht nachdrücklich genug darauf hiugewiesen werden, daß Verleger, die so Vorgehen, außerordentlich kurzsichtig handeln, denn sie zwingen dadurch ihre Konkurrenten geradezu, in derselben Weise vorzugehen und führen dadurch eine Verschleuderung von Bücher» herbei, die um so sinnloser ist, als der Verleger angesichts der un geheuer gestiegenen Herstellungs- und Vertriebskosten gegenwärtig wahrlich ganz besonders Ursache hat, mit seinem kostbaren Vertriebs material äußerst sparsani umzugehen. Wir richten deshalb die dringende Bitte an alle Schulbuch verleger, alle an sie herantretenden derartigen Anforderungen aus das sorgsamste zu prüfen und ihnen nur dann zu entsprechen, wenn sie wirklich im .vollen Umfange gerechtfertigt erscheinen. (»Mitteilungen des Deutschen Verlegerver^ns« Nr. 356.) 928 » -a Sr» :
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