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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 31.07.1917
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1917-07-31
- Erscheinungsdatum
- 31.07.1917
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
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«s-Imbl-u I. d. t,I>h». «Lchhaird-I. Redaktioneller Teil. ^ 176, 31. Juli 1917. seiligen. Diese außerordentliche Entdeckung hat mich allerdings sehr überrascht. Tenn ich war bisher der Meinung, daß gerade unser wissenschaftlicher Verlag an der Spitze des Buchhandels, nicht nur des deutschen, sondern des gesamten Weltbuchhandels steht, und ich glaube, wenn Sie einmal die Äußerungen der Gelehrten im Auslände revi dieren wollten, so würden Sic finden, mit welcher Hochachtung und Bewunderung gerade von den Leistungen des deutschen wisscnschast- lichen Verlages gesprochen worden ist. (Zurus: Das hat er ja gar nicht gemeint!> — Es ist gesagt worden, die wirtschaftliche Entwicklung des wissenschaftlichen Verlages sei zurückgeblieben. (Nitschmann: In der Rabattsragc!) — Meine Herren, Sie können nicht einen einzelnen Teil der gesamten wirtschaftlichen Tätigkeit des Verlages hcrausgrcisen (Lebhafter Widerspruch bei den Mitgliedern der D. B.-G.) und auf diese Weise einen Vorwurf erheben; das ist nicht gut möglich. (Erneuter Widerspruch.) Meine Herren, wenn daraus hingewiesen worden ist, daß der Ladenpreis schon längst aufgehoben sei, so ist das doch in keiner Weise zutreffend. Wir wollen nicht aus die jetzigen Zustände des Krieges exemplisizieren; gewiß ist da der Ladenpreis nicht genau innege halten worden. Aber Sie wissen, daß das Publikum sich daran ge wöhnt hat, kaum noch nach dem Preise zu fragen und jeden Preis zu bewilligen; jedermann sagt sich jetzt in Deutschland: wir müssen süns gerade sein lassen und können nicht allzu genau rechne». (Zurus bei den Vertretern des Sortiments: Also?!) Das wird aber nach dem Kriege anders werden, und es wird sicher nach dem Kriege sehr genau gerechnet werden. Es ist von der Rentabilität gesprochen worden. Ja, meine Herren, es ist ja eine bekannte Erscheinung, daß die relative Rentabilität der Geschäfte gesunken ist, und daran wird niemand etwas ändern können. Die Rabatte sind früher im Verhältnis höher gewesen; die allgemeine Entwicklung ist aber dahin gegangen, die Rentabilität hcrunterzu- bringen. Was nun den Vorschlag des Herrn Kommerzialrat Müller be trifft, im § 7 aus den 25tztz »30"ch« zu machen, so bedaure ich, auch dem nicht zustimmcn zu können. Meine Herren, ich habe schon daraus hin- gcwiesen, daß die Verkaufsordnung eine Kodifikation des Gebrauchs rechtes ist. 25tzß ist anerkanntcrwcise der Minimalrabatt, und cs ist deshalb mit Recht bestimmt worden: wenn unter 2b°ö Rabatt ge geben werden, so ist ein Zuschlag zulässig. Das ist ja satzungsgemäß. Wenn Sic diesen Miuimalrabatt auf 30tzh erhöhen, so verlassen Sic das Gebrauchsrecht und schassen ein Willkürrecht. Was nun endlich den zu berufenden Ausschuß enlang, so will >, > bekennen, daß auch ich sehr reiflich erwogen habe, ob ich im Ver- lcgcrvereins-Vorstande die Berusuug eines solchen Ausschusses au- rcgcn sollte. Ich habe lange geschwankt, bin aber davon abgekommen, weil ich nicht glauben kann, daß dieser Ausschuß einen Ersolg haben kann. Meine Herren, man könnte beinahe sagen: Und weißt du nicht mehr aus noch ein, so setze einen Ausschuß ein. (Sehr richtig! und Heiterkeit.) Ich glaube nicht, daß wir einen Ersolg von diesen Be ratungen haben werden. Es würde wieder lange hin- und herberaten werden, es würde zum hundertsten Male gesagt werden, was schon neunundneunzigmal gesagt worden ist, und es würde schließlich doch kein greifbares Resultat herauskommeu. Ich kann immer nur wieder holen: handeln Sic vom Sortiment, tun Sie sich zusammen, sorgen Sic, daß die Verleger, die ungenügenden Rabatt geben, den Rabatt erhöhen, zwingen Sie sic durch Ihren Zusammenschluß dazu. Es wird gelingen, und ich glaube, wenn Sie sich die Entwicklung des Rabatts in den letzten zwei Jahrzehnten ansehen, so werden Sie zu- gcben müssen, daß sich der Durchschnittsrabatt wenn auch langsam, so doch sicher gehoben hat. Lassen Sie dieser Entwicklung ihren Raum; ich bin überzeugt, sic wird sich fortsetzen, und sie wird den berechtigten Anforderungen genügen. Vorsitzender: Meine Herren! Tie Debatte ist erschöpft; es hat sich niemand mehr zum Wort gemeldet. Wir kämen also zur Ab stimmung — wenn Sie eine solche wünschen. (Herr Ritschinaiin: Ja!) — Dann dürfte es sich vielleicht empfehlen, nicht einzeln ab- zuslimmen, sondern über die sämtlichen Anträge zusammen. (Zu- stimmung.) Also ich stelle jetzt Punkt 6 der Tagesordnung des Börsenvcrcins: »Anträge des Herrn Paul Nitschmann in Berlin und Genossen«, wie sic hier in Nr. I und 2 abgedruckt sind, zur Abstimmung. Dabei mache ich darauf aufmerksam, daß nur die Abgeordneten Stimmrecht 918 haben; die Herren, die nicht Abgeordnete der Vereine sind, werde» gebeten, nicht mit zu stimmen. Ich bitte also diejenigen Herren, die bereit sind, die Anträge des Herrn Paul Nitschmann und Genossen anzunchmen, sich zu erhebe». (Geschieht.)—Ich bitte, zu zählen. (Herr OttoPactsch, Königsberg i/ Pr.: Ich bitte ums Wort zur Geschäftsordnung!) — Während der Ab- stimmung kann ich nicht das Wort geben. (Die Zählung der Ab- stimmenden erfolgt.) — Es haben 42 Delegierte für die Anträge Nitschmann gestimmt. Ich bitte um die Gegenprobe: die Herren, die dagegen stimmen wollen, bitte ich, aufzustehen. (Geschieht.) — Ich bitte, zu zählen. (Geschieht.) — Es sind 29 Stimmen dagegen. Ich bitte also zu Protokoll zu vermerken: 42 Stimmen waren dafür und 29 dagegen. Die Anträge sind angenommen. Zur Geschäftsordnung hat Herr Kommerzialrat Müller das Wort. Wilhelm Müller (Wien): Ich möchte doch Wert daraus legen, daß auch mein Antrag zur Abstimmung gebracht wird. Vorsitzender: Ja, haben Sie ihn eingereicht? Er liegt mir nicht schriftlich vor. Wilhelm Müller (Wien): Es handelt sich um die Erhöhung von 25 aus 303h in ß 7 der Verkaussordnung. Herr Oscar Schnchardt (Berlin): Meine Herren! Wenn der weitergehende Antrag des Herrn Nitschmann angenommen ist, so er übrigt sich doch eine Abstimmung über den Antrag des Herrn Müller, der schon im Anträge Nitschmann steckt. (Zustimmung.) Sind also 42 Stimmen für den Antrag Nitschmann abgegeben, so ist doch damit die Angelegenheit erledigt. Vorsitzender: Das ist auch meine Meinung. Ter Antrag Müller ist schon in dem Anträge Nitschmann enthalten; er kann also nicht mehr zur Abstimmung gelangen, und wir gehen jetzt darüber hinweg. Übrigens ist er ja in dem Anträge Nitschmann und Genossen mit an genommen worden. Dann würden wir zu Punkt 7 der Tagesordnung des Börsen vereins kommen: Anträge der Herren vr. V. Lehman» und Robert von Voettichcr in Tanzig und Genossen zu den Satzungen des Pörscnvcrcins. Meine Herren, ist jemand hier, der diese Anträge vertreten will? — Das ist nicht der Fall. (Hartman»: Ich bitte ums Wort!) — Herr Hartman» hat das Wort. Herr Bernhard Hartmann (Elberfeld): Meine Herren! Ich will diese Anträge nicht vertreten; aber ich möchte gern, daß wir uns darüber besprechen, wie wir uns morgen zu den Anträgen verhalten sollen. Erinnern Sie sich, wie es im vorigen Jahre und in früheren Jahren war; da ist Herr Or. Lehmann zum Wort aufgerusen worden, und kaum daß er sich auf der Rednertribüne zeigte, verließen drei Viertel aller Anwesenden den Saal, und Herr I)r. Lehmann sprach ungefähr eine halbe, dreiviertel, manchmal auch eine ganze Stunde. (Zuruf: Es gibt ja kein Frühstück morgen!) Nun frage ich Sie, ob es nicht möglich ist, hier eine Änderung herbeizuführen. Ich will nicht auf die Einzelheiten der Anträge eingehen; aber ich möchte Sie daran erinnern, daß wir seit ungefähr vierzehn Jahren über diese Anträge mehr oder weniger ausführlich gesprochen haben. Als ich vor vierzehn Jahren Vorsitzender der Delegiertenversammluug war, habe ich schon Herrn vr. Lehmann gegen die Unruhe der Versammlung schützen müssen, weil sie nicht zuhören wollte. Meine Herren, es hat sich der Vorstand des Börsenvereins, es hat sich der Vereinsausschuß eingehend mit allen diesen Anträgen beschäftigt und gefunden, daß cs eben tatsächlich unmöglich ist, sie anzunehmen. Nun möchte ich noch zu bedenken geben: wir haben soeben eine sehr angeregte und teilweise aufregende Debatte hinter uns; wir wissen nicht, wie weit wir uns morgen noch bannt beschäftigen werden. Wollen wir nicht einfach die Anträge des vr. Lehmann en bloe ablehnen, indem wir irgend einen ermächtigen, morgen den Antrag zu stellen, es möchte über diese Anträge zur Tagesordnung übergegangen werden, und zwar sofort, nachdem dieser Punkt der Tagesordnung ausgerufen worden ist. Wenn Sic damit einverstanden sind, erkläre ich mich bereit, einen solchen Antrag zu stellen. (Zustimmung und Widerspruch.) Vorsitzender: Das ist ja sehr gut gemeint von Herrn Hartman», aber es geht doch nicht an; dem Antragsteller muß unter allen Um ständen das Wort zur Begründung seiner Anträge gegeben werden. (Hartman»: Das soll er auch bekommen!) Also da bin ich doch anderer Ansicht.
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