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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 27.07.1917
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1917-07-27
- Erscheinungsdatum
- 27.07.1917
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Saxonica
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Börsenblatt f. d. Dtschn. Buchhandel. Redaktioneller Teil. Der Oberbefehlshaber Ost hat nach diesen Richtlinien den Zeitungsvcrtrieb und die Einrichtung von Feldbuchhandlungcn der Firma Georg Stille, Berlin, übertragen. Die Firma hat an den Oberbefehlshaber Ost einen namhaften, amtlich über wachten Betrag abzuliefern, der dem ganzen Umfange nach dem Wähle der Truppen zugute kommt. Die Höhe der Ab gabe richtet sich nach den vom Herrn Generalquartiermeister gegebenen Leitsätzen. Die Feldbuchhandlunge» nehmen jedoch keineswegs eine Monopolstellung ein. Der Einzelbezug von Büchern durch Heeresangehörige, durch reichsdeutsche Zivilpersonen unterliegt keiner Einschrän kung; es kann also das gesamte Heer einschließlich Hceres- gcfolge seinen Lescstofs ohne weiteres cinsühren. Auch die im Gebiete Ober Ost ansässigen Buchhändler sind zum Verkaus von Büchern berechtigt. Es sei unzutreffend, daß der Rittmeister Stille Einsluß aus die Geschäftsführung der Feldbuchhandlungen nähme. Am 25. April lies eine Depesche des Gencralquartiermcisters Warschau ein, welche wie folgt lautete: Ihr Telegramm an Gcncralquartiermcister Buchhandel in Ober Ost betressend ist mir im Wortlaut zugclcitct. Bitte um Drahtnachricht, ob mit Wortlaut: Zunächst eine Armcebuch- handlung durch Gesellschaft von sünszigtauscnd zu übernehmen, gemeint ist eine einzige Buchhandlung oder die Buchhandlungen in einem Armcebereich. Jede Armee hat eine größere Anzahl von Buchhandlungen. Oberst Czettritz, Beauftragter des Gencralquartiernieisters. Daraus habe ich erwidert: Unter Armcebuchhandlung ist die Summe der Fcldbuch- handlungen zu verstehen, die in einem Armeebereich von einem Hauptorte geleitet und versorgt werden. Ferner hatte Herr Volckmar am 26. April mitgeteilt, daß ein neuer Antrag wegen Übernahme von Feldbuchhandlungen im Westen an ihn gelangt sei. Er äußerte den Wunsch, diese Buchhandlungen im Sinne der geplanten Unternehmung einzurichtcn und an die ge plante Gcsellschast abzugebcn. Infolgedessen wurde an den Gcneral- quartiermeister nochmals telegraphiert: Infolge Verlegung erster Westarmec sollen deren Feld buchhandlungcn ab Juli an Unternehmer der benachbarten Betriebe zweiter und sechster Armee verteilt werden. Dafür sind Volckmar ab Juni im neuen Bereiche erster Armee die bisher von Buchhändler Langen betriebenen Feldbuchhand lungen angeboten worden. Volckmar ist bereit, zugunsten einer Börsenvereinsgesellschast ans diese Pachtübernahme zu verzichten, wenn die von Volckmar im bisherigen Bereich erster Armee betriebenen Feldbuchhandlungen ab Juli nicht - an die Nachbarn ausgctcilt, sondern gleichsalls von Börsen- vereinsgescllschast genossenschaftlich übernommen werden könn ten. Unterzeichneter erbittet Bescheid, ob dieser Vorschlag genehm ist, und empfiehlt zusagendcnfalls alsbaldige Ladung der das Ressort der Fcldbuchhandlungen bearbeitenden Ossi ziere erster, zweiter und sechster Armee sowie der Buchhändler Meiner, Thieme, Volckmar, Brandstetter zwecks Verhandlung. Wegen bevorstehender Versammlung müssen die Buchhändler vom 4. bis 7. Mai in Leipzig anwesend sein, weshalb Zu sammenkunft vorher erwünscht wäre. Endlich kani am 29. April vom Generalquartierincister die Ant wort: Zuständiger Referent bis 4. 5. abwesend. Besprechung vor 4. 5. daher nicht möglich. Beantwortung der Fragen betressend Feldbuchhandlungen der ersten Armee ersolgt nach Rückkehr des Referenten. Außerdem teilte die Buchprüsungsstelle mit, daß Ober Ost tele graphiert habe, eine Besprechung bis 30. April wäre nicht möglich, da die Angelegenheit noch nicht so weit gediehen wäre. Weitere Mit teilungen würden folgen. Volckmar und vr. Brandstetter würde Reiseerlaubnis erteilt. Pässe stelle das XIX. Generalkommando aus. So stehen die Angelegenheiten bis zum heutigen Tage, und es ist nur noch nachzutragen, daß die verschiedenen Kreisvercinc ins gesamt etwa 260 000 gezeichnet haben, daß außerdem der Deutsche Vcrlcgervcrciu von 18 Firmen eine Summe bis zu l.30 500 .li in 894 173, 27. Juli 1917. Aussicht stellt, und daß etwa 125 Personen zur Leitung von Feld buchhandlungcn in Vorschlag gebracht worden sind. Ter Verleger- Verein stellt außerdem noch die Angabe von geeigneten Personen zur Übernahme Von Posten in militärischen Buchhandlungen in Aus sicht, etwa vierzehn Personen. Geplant war die Sache so, daß nach gründlicher Prüfung der Verhältnisse im Osten die Übernahme der Bestände der in Betracht kommenden Armeebuchhandluugen zu annehmbaren Preisen er folgen sollte, falls die Aussichten noch so sind, daß ein nicht zu großes Risiko zu erwarten ist. Nach eingehender Besprechung im Vorstände scheint cs zweckmäßig, nicht eine Genossenschaft, sondern die etwas teurere, aber beweglichere Gesellschaft m. b. H. als Form für die Ge- schästssührung zu wählen, und zwar erst diese Gesellschaft von drei Personen gründen zu lassen, die das Statut scstlegen, und dann die Anteile gemäß den versandten Rundschreiben den Vereinen in ent sprechenden Raten al pari zur Verfügung zu stellen. Für eine Armee- buchhaudluug werden etwa 50 000 erforderlich sein; gegenwärtig würde cs sich etwa um drei handeln, so daß einstweilen nur ein Teil der angcbotencn Kapitalien zur Verwendung kommen würde. Nun habe ich noch ein Telegramm vom 3. Mai bekommen, das folgendermaßen lautet: Börsenverein Deutscher Buchhändler, Leipzig Dienstag 8. Mai nachmittags Besprechung über Neuein richtung Buchhandels Ostfront in Bialystok beim Oberquartier meister beabsichtigt. Teilnahme der Herren vr. Fritz Brand stetter und Volckmar erbeten. Bereits übermittelte Durch- reiscschcine beim Stellv. Gcn.Kdo. XIX. A.K. abholen. Ein- trefsen drahten. Presscabteilung Nr. V 5680. Obcrbesehlshabcr Ost. Ich habe also an den Hauptmann Neumanu-Hofcr geschrieben, der über die Verhältnisse im Osten genau orientiert ist. Leider kann die Besprechung nun erst nach der Ostermesfc stattfinden, die ich schon vorher erzwingen zu können glaubte. Wie Sie aber sehen, geht es beim Militär auch nicht immer so schnell, wie man gewöhnlich denkt, und wir müssen die weiteren Ereignisse abwartc7i. Ich hosse, meine Herren, daß dieses rein aktcnmäßige Bild Ihnen die Beruhigung vcrschasst hat, daß wir nicht mit Utopien arbeiten, sondern daß hier tatsächlich etwas für den Sortimenter Nützliches geschaffen wird. (Bravo!) Vorsitzender: Ich danke dem Herrn Ersten Vorsteher für seinen lichtvollen Vortrag und eröffne die Diskussion. — Herr Nitschmann hat das Wort. Herr Paul Nitschmann (Berlin): Meine Herren! Ich weiß nicht, ob es Ihnen so geht wie mir: ich bin aus den Ausführungen, die der Herr Erste Vorsteher soeben zum Vortrag gebracht hat, nicht ganz klar geworden. Soweit ich es habe übersehen können, handelt es sich kurz um folgendes: Im Westen soll im allgemeinen alles beim alten bleiben, mit der Ausnahme, daß die Firma Volckmar, die dort eine oder — wenn ich recht verstanden habe — zwei Armeen augenblicklich versieht, den Antrag gestellt hat, diese ihre Rechte an eine Genossenschaft abzu treten, die von Mitgliedern des Börsenvereins gegründet wird. Eine weitergreiscnde Änderung scheint im Osten geplant zu sein, wenn ich auch hier nicht recht verstanden habe, da dem das Gutachten ent- gegenstcht, das das Armeeoberkommando Ost über Herrn Rittmeister Stille erstattet hat, von dem man ausdrücklich gesagt hat, daß man mit ihm zufrieden ist. Ich weiß also nicht, in welchem Umsange eine Änderung cintreten soll: ich nehme aber an, daß scheinbar lediglich im Osten überhaupt sür uns die Übernahme auf gcnossenschastlichcr Grundlage in Frage kommt. Meine Herren, wenn das der Fall ist, stehe ich der Sache sehr skeptisch gegenüber. Im Westen ist wohl anzunehmcn, daß der Krieg oder der Übergangszustand vom Krieg in den Frieden noch lange dauern wird. Meiner Ansicht nach aber nicht im Osten; wir dürfen Wohl alle der Hoffnung sein, daß der Krieg im Osten allmählich ab- flauen wird, daß die Fcldbuchhandlungen, die heute an der Front oder unmittelbar hinter der Front sind, allmählich in die Etappen zurückgelegt werden. Da sind aber bereits Buchhändler ansässig, und wir würden diesen dort befindlichen Buchhändlern lediglich Kon kurrenz bereiten.
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