Suche löschen...
Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 19.07.1917
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1917-07-19
- Erscheinungsdatum
- 19.07.1917
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-19170719
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-191707197
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-39946221X-19170719
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1917
- Monat1917-07
- Tag1917-07-19
- Monat1917-07
- Jahr1917
- Links
-
Downloads
- PDF herunterladen
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Redaktioneller Teil. .1/ 166, 19. Juli 1917. Inventur im Buchhandel. Eine Anleitung zur richtigen Bewertung der Vermögensteile und zu geordneter Aufstellung von Inventar und Bilanz vonAdelbertKirsten, Leipzig. lKortsctzung zu Nr. 1KS.) Wertpapiere. Für die Bewertung der Wertpapiere gibt uns Z 261 des HGB. den richtigen Matzstab. Danach dürfen Wertpapiere, die einen Börsenpreis haben, höchstens zu dem Börsenpreise des Zeit punktes, für welchen die Bilanz aufgestellt wird, sofern dieser Preis jedoch den Anschaffungspreis übersteigt, höchstens zu dem letzteren angcsetzt werden. Diesen Börsenpreis ersieht man aus dem täglichen Kurszettel. Ist am Bilanztage selbst das in Besitz befindliche Papier nicht in der Kurslistc notiert, dann nimmt man den Preis der vorhergehenden Notierung. Gemätz obiger Vor schrift ist der Kurswert aber nur dann einzusetzen, wenn er nied riger ist als der Anschaffungspreis des Wertpapiers. Steht der Kurs höher als der Anschaffungswert, dann ist das Papier zu letzterem Preis aufzunehmcn. Angenommen, wir hätten ein Wert papier zum Kurs von 98 ,/k angeschafft, das Papier ist aber am Tage der Inventur mit 99 notiert, dann darf nur der An schaffungspreis von 98 ,,/k in das Inventar eingestellt werden; wäre aber das fragliche Wertpapier zu 97 gehandelt, dann dürfte das Papier in das Inventar nicht mit 98 ^k, sondern nur mit dem Kurswert von 97 eingestellt werden. Der sich durch diese Minderbewcrtung ergebende Kursverlust mutz als dann über Gewinn- und Verlust-Konto abgebucht werden. Zu beachten ist, daß etwa vom letzten Zinstermin bis zum Jnvcnturtage ausgelaufene Zinsen vor dem Abschluss, also noch im alten Geschäftsjahre, dein Wertpapicr- oder auch Zinsen-Konto gutgcschrieben werden müssen. War z. B. der letzte Zinstermin der I. April und die Inventur findet am 30. Juni statt, dann sind die Zinsen vom 1. April bis 30. Juni also noch für das alte Jahr zu buchen. Auf die durch den Krieg hervorgerufenen besonderen Verhält nisse und die dadurch notwendig gewordene Abweichung von der Bewertung der Wertpapiere in normalen Zeiten soll hier nicht eingegangen werden, da es sich ja dabei nur um einen vorüber gehenden Zustand handelt. Ware». Die Bewertung der Warenvorräte des Buchhandels bietet gewisse Schwierigkeiten. Ein Marktpreis kommt für die Waren, die der Buchhandel vertreibt, nicht in Frage. Sie sind demnach nach ß 40 des HGB. mit dem Wert anzusetzen, der ihnen in dem Zeitpunkt beizulegcn ist, für welchen die Aufstellung stattfindet. Als Höchstpreis gilt der Anschaffungs- oder Herstellungspreis. Sortiment. Von dem Anschaffungs- oder Einkausspreis wird man im Sortiments-Buchhandel, mit dessen Warenlager wir uns zunächst beschäftigen wollen, bei der Bewertung der Vorräte ausgchen müssen. Das Warenlager einer Sortimentsbuchhandlung besteht hauptsächlich aus Büchern, Schriften, Karten, Bildern, Kunstge genständen u. dergl. Um den Wert des aus diesen Handelsgegen- stünden bestehenden Lagers ermitteln zu können, müssen wir erst wissen, was eigentlich am Lager vorrätig ist. Dies geschieht am besten und sichersten durch eine Zählung der Bestände, mit der am Tage der Inventur begonnen werden muß. Von jedem Buche usw. sind die vorhandene Anzahl, der Titel und Einkaufspreis auf- zuschreibcn. Eine Zerlegung des Lagers in Abteilungen, z. B. Theologie, Philologie, Philosophie, Rechts- und Staatswissen schaft, Geschichte, Erdkunde, Medizin, Naturwissenschaften, Land- und Forstwirtschaft, Handelswissenschaft und nö tigenfalls auch eine Zerlegung dieser Abteilungen in Unterabtei lungen, z. B. die Abteilung Geschichte in Altertum, Mittelalter, neuere und neueste Geschichte, dürfte zu empfehlen sein. Diese Lageraufnahme ist so schnell wie möglich zu beendigen, da man die inzwischen verkauften Bücher oder sonstigen Gegenstände wie- der zu dem ermittelten Bestände, der ja für den Jnventurtag gel ten soll, hinzuzählen mutz, was natürlich umso schwieriger ist, je länger die Aufnahme dauert und je stärker der Verkauf iin Laden ist. In Frage kommt für die Inventur hauptsächlich das feste Lager. Bei der Bewertung der Bücher wird der Einkaufspreis nicht überall angenommen werden dürfen. Gangbare und leicht verkäufliche Bücher können unbedenklich zum Einkaufspreis an gesetzt werden; weniger leicht absetzbare oder schon ein Jahr oder länger aus Lager befindliche Bücher müssen mit einem etwas niedrigeren Preise als dem Nettopreise bewertet werden. Das selbe ist mit beschädigten Büchern der Fall, auch wenn sie gut ver käuflich sind. Eine Herabsetzung des Einkaufspreises um 20 bis 30"/» wird im allgemeinen angemessen sein. Kostet ein Buch im Einkauf z. B. I ^7, dann bewertet man cs nur mit 70 bis 80 H. Bücher, die man schon mehrere Jahre auf Lager hat, setzt man nnr mit der Hälfte des Einkaufspreises oder mit einem noch ge ringeren Betrage ein. In jedem Geschäft befindet sich ein Lager gar nicht oder doch nur schwer verkäuflicher Bücher, diese Art Bücher läßt man am besten völlig ohne Bewertung, oder man setzt dafür nur eine Pauschsumme ein, jedenfalls wird eine Einzelbewertung unterbleiben müssen. Bestimmte Regeln und Vorschriften, in welcher Weise und in welcher Höhe die Be wertung der Lagervorräte zu geschehen hat, lassen sich nicht geben. Zu beachten ist nur, daß die Abschätzung eher zu einem etwas niedrigeren, als zu einem zu hohen Preise erfolgen muß. Wer in der Praxis steht und bei der Lageraufnahme sinnend und denkend vorgeht, wird allzu großen Schwierigkeiten bei Auf findung des richtigen Wertsatzes nicht begegnen. Bei der Kundschaft befindliche zur Ansicht versandte Bü cher sind mit zum Lagerbestand zu zählen. Um die Jnventur- arbciten zu vereinfachen, ist daher anzuraten, Ansichtssendungen um die Zeit des Jahresabschlusses möglichst wenig zu machen und die vorher zur Ansicht versandten noch bei der Kundschaft befind lichen Bücher vor dem Jnvcnturtage zurückzuholen. Die in Kommission erhaltenen und zur Ostermesse dis ponierten Bücher können auch mit in das Inventar ausgenommen und müssen mit dem vollen Einkaufspreis angesetzt werden. Diese Bücher sind zwar nicht unser, sondern noch des Verlegers Eigen tum, von dem wir sie bezogen, gehören also nicht zu unseren Ver mögen. Die Ausscheidung und Feststellung der Kommissions-Ar tikel und Disponendcn verursacht aber immerhin gewisse Schwie rigkeiten, manche von ihnen sind inzwischen auch bereits verkauft. Werden die Kommissionssendungen und Dispouendcn mit in den Lagerbestand ausgenommen, dann sind die dafür berechneten Be träge bei den Verlegerforderungen unter den Passiven mit aufzu- führen. Auf diese Weise wird ein Ausgleich bewirkt. Wenn man sich die Berechnung des Wertes der einzelnen Bücher vereinfachen will, so kann man den festgesetzten Inventur- Preis in das betreffende Buch an einer weniger sichtbaren Stelle cintragen. Man hat dann bei der nächsten Inventur, sofern sich das Buch noch am Lager befindet, einen Anhaltspunkt für die neu vorzunehmende Schätzung, und wird das Buch dann bei der neuen Aufnahme noch etwas niedriger bewerten. Um den wirklichen Wert des festen Lagers und der Kommis- sionsbücher und Disponendcn ersehen zu können, können letztere von dem festen Lager in dem für das Inventar anzusertigendeu Lagervcrzeichnis gesondert aufgefllhrt werden. Ein anderes Jnventarisationsverfahren besteht darin, daß man sämtliche Warenvorräte, Bücher u. dergl. zum Einkaufspreis ausetzt, die Betrüge addiert und von der Gesamtsumme einen den Verhältnissen entsprechenden Prozentsatz abzieht. Angenom men, das gesamte Warenlager hat einen Einkaufswert von 25 000 -kk, worunter sich aber manche schon lange am Lager be findliche schwer verkäufliche Stücke befinden. Man schreibt dann von der Gesamtsumme vielleicht 10"/» oder auch mehr ab (dies richtet sich ganz nach den Verhältnissen), d. s. 2500 ^kk, so daß das Warenlager in Inventar und Bilanz nur mit 22 500 ./i zu Buche stehen würde. Wie oben bemerkt, müssen in dem Inventar alle Ver- mögensstücke einzeln ausgeführt werden, so auch die Bestände des Warenlagers. Bei einem großen Bücherlager wird das Ver zeichnis sehr umfangreich sein und aus einer größeren Anzahl von
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder