Suche löschen...
Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 19.07.1917
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1917-07-19
- Erscheinungsdatum
- 19.07.1917
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-19170719
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-191707197
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-39946221X-19170719
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1917
- Monat1917-07
- Tag1917-07-19
- Monat1917-07
- Jahr1917
- Links
-
Downloads
- PDF herunterladen
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Medalttaneller Teil. 186, 19. Juli 1817. Kleine Mitteilungen. Papierluapphcit und Papicrvertcilung (vgl. zuteil Nr. 150). - Taft bei dem Herrschenden Papiermangel jede Gruppe der Papierver- brauchcr bemüht ist, möglichst viel von dem jetzt sv wertvollen Papier für sich herauSznschlagen, nm in ihren eigenen Betrieben sich keine diesen Glücksrittern gibt es auch einige, die ihr Geld verspielen und sich dann Bücher leihen wollen vvn andern Kameraden, die ihr Gelo in der Feldbnchhandlung anlcgen. Die alte Unsitte: Bücher leihen Unsere Feldbuchhandlungen haben sich ja sehr zu ihrem Vorteil ver ändert Gute Bücher unsrer rührigen Verleger, wie Fischer, Kurt Wolfs, Staackmann, Langen, Müller und vieler an- allzugroften Einschränkungen auferlegen zu müssen, ist an und für sich! derer, sind heute überall in den Feldbuchhandlungen erhältlich. Vier- ..'-r- ^ .... ^ ^ nicht möglich, Bücher zu kaufen, die Löhnung reicht nicht aus (Seife, Wichse und sonstige notwendige Artikel kosten viel und verschlingen fast eine Löhnung) . . . Noch eine großes und dank bares Feld wären Belehrnngsabendc an Ruhetagen, die viel zur Fort bildung unseres Volkes beitragen würden. Zeigen wir uns als die ,Barbaren'! Berufene Männer würden gerade genug sich zur Ver fügung stellen für solche Abende, in allen Gebieten könnte etwas g< boten werden. Eine Scheune oder ein Lchulsaal wäre der Hörsaal. Diese Abende würden die Kriegsführung nicht beeinträchtigen, ich glaube sogar an eine Erhöhung der Moral.« natürlich, nur sollten solche Bestrebungen auch die nötige Rücksicht auf die verwandle» Gewerbe nehmen und nicht Forderungen aufstellen, die Eigennützigkeit allzusehr verraten. Ende vorigen Monats hat z. B. die Ortsgruppe Frankfurt a. M. des Deutschen Buchdrucker-Vereins die Interessen der Lohndrücker — natürlich nur »zur Sicherstellung des Papierbedarfs für den Gebrauch der militärischen, staatlichen und städ tischen Behörden — mit einigen ganz vernünftigen Vorschlägen, aber mit zum Teil auch recht einseitigen Forderungen ivahrnehmen zu müssen geglaubt. Ganz abgesehen davon, daft die militärischen und staatlichen Behörden schon allein dafür sorgen werden, daft ihnen ihr Papierbe darf für wichtige nnd notige Drucksachen zur Verfügung gestellt wird und der Unterstützung von Buchdrucker-Ortsgruppe» dabei wohl cntraten können, greifen einzelne der gestellten Forderungen so sehr in das Gebiet des Buch- und Zeitschriftenhandels ein, daft wir uns nicht versagen können, die »frommen Wünsche« dieser Buchdrucker- Gruppe hier wicderzugeben. Sic wurden vom Vorsitzenden in folgende Form gefaßt, zu der die Anwesenden ihr Einverständnis erklärten: 1. Verbot der Ausfuhr von Papieren jeder Art, sowie vvn Roh stoffen, die zur Erzeugung von Papier dienen: 2. Verbot der Anferti gung von Luxus-Briefpapier und Luxus-Biittcndruck für den Verlag nnd die Reklame: 3. Beschränkung in der Anfertigung der Zahl der Papicrsorten und Formate . . . 4. Einschränkung von Neu auflagen der Schulbücher; 5. Verbot der Neugrün dung von Zeitungen n n d Z e i t s ch r i f t c n: 6. Einschränkung der in den Etappengebieten erscheinenden Kriegszeitungen; 7. Fach zeitschriften sollten ans die Hälfte der jährlich er scheinenden Nummern zurückgesctzt werden; 8. die Zu sammenlegung der an einem Orte erscheinenden Tageszeitungen nnd das Verbot des Erscheinens mehrerer Ausgaben an einem Tage ist in Erwägung zu ziehen; 9. Verbot des Druckes der einer Anzahl von Tageszeitungen noch immer beiliegenden Totenzettel: 10. die Mas senauflagen gewisser Nom an bände zu 1 Mark sind zu beschränken: 11 grundsätzlich müsse die Forderung aufgestellt werden, daft in bezug auf Zuweisung von Papier die Lohndrücker, die heute fast alle im Dienste der Öffentlichkeit arbeiten, nicht schlechter ge stellt werden als die Zeitungsdruckcreien. Ein weiteres Eingehen auf diese Forderungen, von denen 4, 5, 7 und 10 besonders den Buchhandel bedenke», erübrigt sich wohl, denn es ist ja dafür gesorgt, daft in der massgebenden Kriegswirtschaftsstelle, dem Reichsausschuß für Druckgewerbe, Verlag und Papierverarbeitung, der Ncichsstelle für Druckpapier, der Neichskommission zur Sicherstel lung des Papierbedarfs, nnd wie alle diese sich mit der Papiernot be fassenden Körperschaften heiften, der Buchhandel auch gehört wird, wer den doch auch seine Interessen dort durch hervorragende Vertreter unse res Standes, vor allem durch den zweiten Vorsteher des Börsenvereins Herrn Geheimrat Karl Siegismnnd, mit Nachdruck wahrgenommen. So besteht also Gewähr dafür, daß jedem sein Recht werde, freilich we sentliche Einschränkungen werden sich alle Gruppen der Papierver braucher unter dem kriegszwang anferlegen müssen. AuS einem Feldpostbrief an einen deutschen Verleger. — »Es war einmal eine Zeit in deutschen Landen, in der man . . . daran ging, Bücher aufzutreiben für uns Feldgraue. Diese Zeit scheint nun wie- derzukommen, nach den Aufrufen zu schließen, die ich in letzter Zeit in verschiedenen Zeitungen las. Das klingt ja recht schön, man glaubt nun, jetzt kommt die Zeit, daft inan Lesestoff erhält, aber die Ent täuschung nachher! Von der letzten Neichsbüchcrwoche habe ich bis jetzt noch nie etwas gesehen, auch andern Kameraden geht es so. Wo bleiben die Bücher? Nicht ihre Sammlungen sollen die Geber Her ausgeber!, sondern Geld stiften, damit neue Bücher gekauft werden und so unser deutscher Buchhandel unterstützt wird. Es soll jeder seine Bücher behalten, denn es fällt ja schwer, eine Sammlung aus- einanderzureiften. Mir persönlich geht es so: Bücher muß man lieben, noch mehr als Freunde. Das Buch kann uns vieles geben. Wäre nun das Geld zusammen, dann wäre es am besten, eine Kommission zu bilden, bestehend aus berufenen Männern, die neue Bücher kaufen. Ich glaube, das würde dem deutschen Buchhandel gut tun. Nicht ein seitig auswählen, sondern allen unser» so rührigen Verlegern etwas zugute kommen lassen. Leider wird auch im Felde zu wenig gelesen, selbst wenn es Zeit und Umstände gestatten, eher wird Karte gespielt, was ja bedauerlich ist. Besonders Glücksspiele sind beliebt. Unter Warnung. — Wie aus umfangreichem, der Redaktion des Börsen blattes vorgelcgtem Beweismaterial hervorgeht, hat ein gewisser F. M. Enger aus Paderborn durch Vorlage gefälschter Wechsel verschiedentlich Gelder zu erlangen versucht. Vor dem Ge nannten, der sich wahrscheinlich auch in München und in Breslau aus gehalten hat, seien alle Herren Kollege» gewarnt. Personalnaairichten. Ordensverleihung. Dem Verlagsbuchhündler und Gcmeinderai der Stadt Wien Herrn Theodor Daber low wurde das Ritter kreuz des Franz-Joseph-Ordens verliehen. Gefallen: am 1. Juki im Alter von 44 Fahre» durch Herzschuß in den schwe ren Kümpfen der letzten Russenoffensive Herr Georg Metz ner, Besitzer der Karl Brunner'schen Buchhandlung inChe m - nitz, Osfizierstellvertreter in einem Reserve-Jnfanterie-Regi- ment, Inhaber des Eisernen Kreuzes 2. Klasse und der Silber nen Friedrich August-Medaille. Der Verstorbene, Sohn des Bankiers Friedrich Metzner in Chem- nitz, erlernte den Buchhandel bei Hermann Oesterwitz in Dessau, war dann als Gehilfe in Wiesbaden, Basel, Posen (bei Ebbccke) nnd Ber lin (bei W. Weber) tätig. Am 30. September 1905 erwarb er die Herrn Martin Bülz gehörige Karl Brunner'sche Buchhandlung in Chemnitz, die er unter der Firma Karl Brunner'sche Buchhandlung Georg Metzner anfangs im alten Hause Poststraße 61 führte. Nach Fertigstellung des Nathausneubaues am Markt wurde das Geschäft in einen der dortigen Läden verlegt. Hier in geschmackvoll, nach eigenen Plänen eingerichteten Räumen hat der Verstorbene sein Geschäft zu einer beachtenswerten Höhe geführt. Bei Kriegsveginn stellte sich Herr Metzner freiwillig dem Generalkommando zur Verfügung, das ihn zur Rekrutenausbildung heranzog, bis im September 1910 die Stunde des Ausmarsches schlug. An der Somme verwundet, kehrte der Gefallene nach kurzem Genesungsaufenthalt in der Heimat zur Front zurück, die er nicht wieder verlassen sollte. Treue Kameraden haben ihn in fernem Land zur letzten Ruhe gebettet. Um ihn trauern mit seiner Witwe und ihren 3 Kindern, seiner Mutter und den Ge schwistern auch die Angestellten des Geschäfts, die in ihm einen väter lichen Berater verloren haben. Der Verein Chemnitzer Buchhändler beklagt den Verlust eines lieben und verehrten Freundes und Kollegen und widmet seinem Mitglied folgenden Nachruf: »Ans einem Leben voll Schaffensfreude und reich an schonen Erfolgen wurde er abgerufen, ein Vorbild treuer Pflichterfüllung, deutscher Kameradschaft und edler Vaterlandsbegeisterung. Schmerzlich empfinden wir seinen Verlust und danken ihm für alle seine Liebe nnd Treue, die er uns oft in so reichem Maße erwiesen hat«. Moritz Hocrnes 7. — In Wien ist der Prähistorikcr und Archäologe Professor Or. Moritz Hoernes im Alter von 65 Jahren gestorben. Auf ausgedehnten Reisen nach Südcuropa und dem Orient hat er, zumeist durch Ausgrabungen, das Material zu seinen umfangreichen Werken gesammelt. Nach mehreren Monographien, wie über die vor geschichtlichen Altertümer Bosniens und der Herzegowina, Wanderun gen in den Dinarischen Alpen u. a., erschien 1891 seine »Urgeschichte des Menschen« (zweite, erweiterte Ausgabe 1895, 4. Ausl. 1912). Hier an schlossen sich die »Urgeschichte der bildenden Kunst in Europa« (1898, 2. Ausl. 1915), »Der diluviale Mensch in Europa« (1903), »Natur nnd Urgeschichte des Menschen« (1909) und »Kultur der Urzeit« (1912). 848 ^ n _ _ eemann. ^mtl , t - .pzi«. Adresse der k. tu UN ^rpedttt L pz g. ^erich -weg 6 lBuchhKndlerhau»,.
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder