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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 14.07.1917
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1917-07-14
- Erscheinungsdatum
- 14.07.1917
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- Deutsch
- Sammlungen
- Saxonica
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Börsenblatt f. d. Lisch». Buchhandel. Redaktioneller Teil. Juli und zu Belgien in einer neuen Weise eiustcllen. Der Deutsche, der klinflig Belgien bereist, muß das Gefühl haben, daß er nicht in einer- französischen »vepeirclanoe« weilt, und im flämischen Landesteil muß ihm auf Schritt und Tritt zu Gemüt geführt werden, daß Land und Leute zur niederdeutschen Art gehören, daß die Menschen, die ihn um geben, die Sprache, die sie sprechen, ihm nicht fremd sind, daß er, falls er plattdeutsch versteht, mit jedem Bauer in seiner Muttersprache sprechen kann - wie es unsere Feldgrauen aus Westfalen, Hannover, Schleswig, Pommern, Ostpreußen heute zu Tausenden tun. Aber außer diesen Gründen, die vielleicht einer oder der andere ^Geschäftsmann« als »ideologisch« abtun mochte, sprechen sehr ernste praktische Gründe — solche, die »ans Portemonnaie gehen« — für die Verdeutschung der Reiseführer. Die Verwaltungstrcnnung, die mit der Zeit zur Errichtung einer flämischen Selbstverwaltung führen muß, wird als notwendige Folge eine gewisse Kontrolle der im flämi schen Gebiet zuzulasseuden Bucherzeugnissc auf die Nützlichkeit ihres Wirkens im Sinne der »Vervlaamsching« nach sich ziehen. In welcher Richtung sich diese Kontrolle bewegen wird, das lassen ja schon die Sprachenverordnungeu des Verwaltungschefs bei dem Gcncral- gouvcrneur vom 2. September 1916 und des Präsidenten der Kai serlichen Post- und Telegraphenverwaltnng vom 15. Oktober 1916 so wie die des Geueralgouverneurs selbst vom 18. und 23. November 1916 erkennen. Danach ist im dienstlichen Verkehr in Belgien die An wendung der französischen Ortsnamen und Straßennamen verboten und nur noch die der flämischen bzw'. hochdeutschen zulässig. Dem gemäß können auch die Zensurbehörden nicht mehr solche Druckerzeug nisse zulassen, in denen sich noch die verbotenen französischen Bezeich nungen finden. Dazu kommen »och zahlreiche Verordnungen von Provinzialgou- verncuren (insbesondere für die Provinz Limburg) und von Militär behörden in der flämischen Etappe. Als Hilfsmittel für die neue Be arbeitung der Reiseführer werde« dienen: das amtliche Verzeichnis der belgischen Gemeinden (Staatsdruckerei Brüssel, 1916) und der »Pharus-Wegweiser en Plattegrond voor Groot-Brussel« (zu be ziehen von Georg Stilke, Berlin 7). jedenfalls wird auch die Politische Abteilung in Brüssel (Pressezcntrale, Lambermonstraat 2) bereit sein, die nötigen Auskünfte und Ratschläge zu erteilen, sowie die Beschaffung der nötigen Hilfsquellen zu vermitteln. Jeder Reise führer-Verleger, der sich vor materiellem Schaden und vor Unan nehmlichkeiten schützen will, wird gut tun, sich um die Vorgänge der Neugestaltung Flanderns zu kümmern und das Wahrwort zu beher zigen: »Besser vorgetau als nachbedacht!«. Kleine Mitteilungen. Eentral-Vercin Deutscher Buch- und Zcitschriftenhändlcr. Auf der Kriegstagüng des Ecntral-Vereins (24.-26. Juni 1917 in Ber lin) trat Herr Haas-Berlin unter anderem auch dafür ein, daß der Verlagsbuchhandel wieder mehr an die Herausgabe teurer Lieferungs- Werke Herangehen möge; mit Werken von 50 1 .// und 2 ./i für die einzelne Lieferung sei jetzt und in den kommenden Jahren ein bedeu tender Absatz zu erzielen. Er selber habe auf ein zurzeit erscheinendes Werk in 2./c-Lieserungcn etwa 3000 Abonnenten aufzuweisen. Punkt 9 der Tagesordnung (Verschiedenes) brachte eine lebhafte Aussprache über die geschäftliche Lage des Zcitschriftcnhandels. Einer der Redner faßte seine mit Beifall aufgcnommenen Ausführungen schließlich wie folgt zusammen: Die Generalversammlung stellt folgende Richtlinien für die Rabattierung sämtlicher Zeitschriften auf und erwartet von den Zcitschriftenvcrlegern, daß sie bei Preisändcrungen und Kalkula tionen ihrer Blätter diese Richtlinien berücksichtigen: Als Äindestrabatt sind 40 Prozent, als Normalrabatt 50 Pro zent ohne Berechnung der zu Werbezwecken gelieferten Freihefte er forderlich.« Die Versammlung stimmte diesen Richtlinien zu, die sodann der neue» Bestellgeld-Kommission als Material überwiesen wurden. Es gelangte ferner ein neuer Antrag des Gcschäftsführenden Aus schusses auf die Tagesordnung folgenden Wortlauts: »Der Vorstand wird beauftragt, zum Zwecke der tatkräftigen und wirksamen Unterstützung der aus dem Felde zurückkehrenden Kollegen, die ihre Existenz verloren haben oder schwer geschädigt worden sind, eine Sammlung freiwilliger Stiftungen zu veranstal ten, und zwar bei der gesamten Kollegenschaft wie bei allen in Be tracht kommenden Vcrlagsfirmen. Hingcwirkt soll darauf werden, daß von alle» Seiten nach weitester Möglichkeit und Leistungsfähig keit Beiträge gestiftet werden. Es soll dadurch ein recht hoch an wachsender Fonds gebildet werden, der es ermöglicht, nicht nur spär liche Unterstützungen zur Linderung einer TageSnot zu leisten, son- bern solche Beträge den einzelnen Bedürftigen zu gewähren, die gegebenen Falles auüreichen, die verloren gegangene oder schwer geschädigte Existenz neu auszurichtcn. Es handelt sich dabei für uns lediglich nur die Abtragung einer Ehrenschuld. Die eingehenden Gelder werden einer neu zu bildenden Kriegsschaden-Kasse über wiesen und nach den, Kriege durch eine besonders für diesen Zweck einzusetzende Kommission nach eingehender Prüfung zur Verteilung gebracht.« Dieser Antrag fand nach kurzer Besprechung einstimmige An nahme. Behörden- und Bibliothckcnrabatt (siehe zuletzt Bbl. Nr. 158). Auf eine Eingabe des Nürnberger B u ch h ä u d l e r v e r e t n S. Bchördeurabatt betreffend, hat der Stadtmagistrat Nürnberg dem Verein geantwortet: Wir teilen mir, daß der Magistrat Ihrem Ge such entsprechend beschlossen hat, mit Rücksicht auf die dermaligen Ver hältnisse auf Äriegsdauer von Bewilligung des bisher üblichen Ra batts bei Lieferung von Büchern abzusehen, gez. Bräutigam.« Der Postfcheckverkchr im Reichs-Postgcbiete hat sich im Juni sehr erfreulich entwickelt. Die Zahl der Postscheckrunden hat um 5270 zuge- nommeu und Ende Juni 171 570 betragen. Auf den Postscheckkonten wurden 7926 Millionen Marl umgesctzt. Bargeldlos sind 5381 Mil liarden Mark oder 67,9 v. H. des Umsatzes beglichen worden. Das durchschnittliche Guthaben im Juni erreichte mit 574,8 Millionen Mark seinen bisher höchsten Stand. Vordrucke zu Anträgen auf Eröffnung eines Postscheckkontos sind bei jeder Postanstalt zu haben. Litauische wissenschaftliche Gesellschaft. - Kürzlich hat, wie die Ztg. der X. Armee mitteilt, die Litauische wissenschaftliche Gesell schaft zu Wilna ihre 10. Jahresversammlung abgchalten. Die Li tauische wissenschaftliche Gesellschaft ist im Jahre 1907 in Wilna von !)r. I. Basanavieius, dem Patriarchen der völkischen Wiedergeburt Li tauens, ins Leben gerufen worden. Zweck des Vereins war, bas eigene Land kennen zu lernen, die verschiedenen Seiten des litauischen Lebens wissenschaftlich zu untersuchen und zu erforschen, den zerstreu ten volkskundlichen Stoff, der in den Dainos (Volksliedern), in den Märchen, den Sprichwörtern, der Sprache angedeutet ist, zu sammeln und die altertümlichen Überbleibsel aufzubewahrcn. Die Zeitschrift dieser Gesellschaft war das jährlich einmal erscheinende Heft »Lietuviu tauta (Litauisches Volk). Nicht zu vergessen ist, daß die Gesellschaft den Hauptstock einer litauischen Bücherei zusammengetrageu hat, der vor dem Kriege insgesamt 20 000 Bände mit etwa 16 500 verschiedenen Werken umfaßte. Die Gesellschaft besitzt ein Archiv, das zahlreiche wertvolle Handschriften enthält. Sehr reichhaltig ist vor allem die handschriftliche Sammlung litauischer Volkslieder und Märchen. An ungedruckten Dainos werden etwa 9000 verwahrt, an ungebrucktcn Märchen etwa 1000, dazu mehrere hundert Sprichwörter, Rätsel usw. Ein Prositbeispicl aus der Papierindustrie. (Siche auch Börsen blatt Nr. 92.) In den »Münchener Neuesten Nachrichten« wurde der Geschäftsbericht der Teisnacher Papierfabrik (Niederbayern) ziem lich ausführlich besprochen. Da in tabellarischer Zusammenstellung die Entwicklung der Hauptkonten anschaulicher wirkt als im fort laufenden Text, hat der Korrespondent für Deutschlands Buchdrucker« folgende Tabelle aufgestellt. ES beziffern sich in Mark für die letzte» drei Geschäftsjahre: 1814/15 1915/18 1918/17 Abschreibungen 91 085 102 584 249 400 Reingewinn . . 107 931 444 085 796 348 Dividende 128 000 320 000 „ i» Praz . . 0 8 20 Kriegs- und libergaugsrücklage , 100 000 100 000 Arbeiteruntcrstützungen . . . 25 000 130 000 Tantiemen 52 836 111 875 Vortrag . . IW 129 122 474 133 474 Mit »reichlichem Auftragsbestand« ist es in bas neue Profitjahr hinein gegangen. Personalim-richtes. Verleihung des Eisernen Kreuzes. Mit dem Eisernen Kreuz 1. Klasse wurde ausgezeichnet: Herr Hauptmaun Felix von Bres se nsdors, Mitinhaber der Verlagsbuchhandlung L i st L von Bresseusdors in Leipzig, z. Z. Kommandeur eitler Flugabwehr- kanvneugruppc an der Westfront. Verantwort!. Red. i. B.: R i ch a r d A l b e r t i. — Verlag: Der Börsen verein der Deutschen Buchhändler zu Leipzig, Deutsche- BuchhändlerhauS. Druck: Ramm L Seemann. Sämtlich in Leipzig. — Adresse der Redaktion und Erpcdition: Leipzig. Gerichtsweg 28 (BuchhändlerhauS). 824
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