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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 24.07.1896
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- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 24.07.1896
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- Deutsch
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M 170, 24 Juli 1896. Nichtamtlicher Teil. 4453 jährigen Jubiläum noch ebenso der Gunst des kalenderkaufenden Publikums zu erfreuen haben wird. Neue Bücher, Kataloge rc. für Buchhändler. Dio Oorrssponäsnr äss Luob- aocl Nnsilr-8or1iir>sntsis. Hin llanä- baeb kür joäsn Lortimsoksr von Laos Llumsnlbal. 8sparat- 4.bäruek aus -Osr pratztisebs Lued- uucl Nusik-Lortimoutsr«. 8". II, 87 8. Ixlau, 8sIbs1vsrIaZ äss Vsrkasssrs. 6sb. 3 Odowis; obsmisebg RsednoloAia; ?barwaeis; Libtiotbslr riss f ?rokessors Vr. I.otdar vou lilsz-er iu Nübiogsn. I. ^ntig.-Lakalo^ klr. 14 von kiebarä lloräan iu Llüoodsu. 8". 42 8. 6a. 1650 dlrn. 1,aggr-VsrLgiedms vou Lalsuclsru kür 1897, brs^. vou Otto Naisr vormals kuck. 6isglsr's OolportaAS-Orosso-Lueddauäluog iu 1>s1xmA. iHauusoript kür Luvbdäuälsr. 8". 54 8. u. Inssratou- audauA. Buchhändler-Kongreß in Lyon. — Aus der Tagesordnung dieses bereits in Nr. 167 d. Bl. erwähnten Kongresses ersieht man, das; die Schleudereifrage jetzt auch in Frankreich den Buchhandel mächtig bewegt. Man will über das Festhalten des Ladenpreises (is soutisu clss prix korts), das Hcrabsetzen der Bücherpreise, und dem entsprechend auch über die Konkurrenz der Bazare und Schlcuderer beraten. Der diesjährige Kongreß ist seit der Gründung der haupt sächlich aus Provinzialbuchhändlern bestehenden Vereinigung der zweite; der erste fand vor Jahresfrist in Paris statt. Erhöhung der Druckpreise. — Die Innung Leipziger Buch- druckcrcibesitzer giebt bekannt, daß die mit den mehrfach erwähnten Abmachungen mit dem Verband deutscher Buchdrucker verknüpfte Erhöhung der Satz- und Druckpreise sich nach den Feststellungen der Jnnungsversammlung auf 10 Prozent beläuft. Verurteilungen. — Ein leichtsinniger 20jähriger Buch- Handlungsgehilfe, G. F. A., der über Ist, Jahre bei einer großen Leipziger Firma beschäftigt gewesen war, hatte sich wegen schwerer Urkundenfälschung, Unterschlagung und Diebstahls vor der Fcrienstraskammer des Leipziger Landgerichts zu verant worten. Er hatte nach und nach vom Lager Bücher und Musi kalien im Werte von 1172 ^ 76 entwendet, die zum Teil der Firma gehörten, zum Teil auch anderen auswärtigen Firmen. Vom April 1895 bis Anfang 1896 hatte A. auch für 722 ^ 70 Bücher auf fingierte Bestellungen unter Remissionsvorbehalt gegen bar bezogen, und es waren diese Barpakete seitens des Kassierers des Geschäfts auch anstandslos eingelöst worden. Im regelmäßigen Ge schäftsgänge hätte nun der Kassierer die Rcmittenden nebst Nota mit dem roten Stcnipel -Erhalten» und einer fortlaufenden Nummer durch den Markthelfer zurückgehen lassen und das Geld einziehen müssen. Dem A. lag aber daran, das Geld in seine Hände zu be kommen; er schrieb daher selbst die Rechnungen aus, stempelte sie mit dem blauen Firmenstempel ab und fügte neben demselben das Wörtchen -erhalten» hinzu. Hierdurch machte er sich aber der Urkunden fälschung in gewinnsüchtiger Absicht,schuldig. Dannschickle er die Pakete mit den so verfälschten Rechnungen durch Laufburschen zu den betref fenden Kommissionsbuchhandlungen und ließ sich das Geld zurücker bitten. Außerdem hatte er auch einmal einige Wochen lang aushilfs weise die Portokassc zu verwalten und aus derselben Beträge von 536 -/k genommen. Die Fehlbeträge hatte A. durch fingierte Ausgaben sür Briefmarken, Rollgelder u. s. w. zu verdecken versucht. Das Ge schäft erlitt insgesamt einen Schaden von über 2000 In der Verhandlung legte A. ein offenes Geständnis ab. Es wurde fest- gestellt, daß er in leichtsinnige Gesellschaft geraten war. Er hatte in Leipzig eine Damcnkapellc kennen gelernt, war bald deren ständiger Gast und verkehrte oft bis tief in die Nacht mit den Damen. Auch machte er ihnen mehrfach wertvolle Geschenke, bestehend in Ringen, Armbändern und anderem. Als die Gesellschaft Leipzig verlassen hatte, besuchte er sie öfter in Dresden und Berlin. Daß zu solchen Extra vaganzen sein Gehalt nicht ausreichte, lag auf der Hand. Das Gericht verurteilte den bisher unbescholtenen Angeklagten unter Anrechnung von sechs Wochen erlittener Untersuchungshaft zu 2 Jahren 6 Monaten Gefängnis und 3 Jahren Ehrverlust. Bei der Verurteilung wegen schwerer Urkundenfälschung hatte der Gerichtshof mildernde Umstände angenommen. — Eine ganze Reihe von Wechselfälschungen und Betrüge reien wurde in einer Verhandlung der vierten Ferienstrafkammer am Landgericht I in Berlin dem Verlagsbuchhändler Otto Kurtze zur Last gelegt. Sein Bruder, der Verlagsbuchhändler Ernst Kurtze mußte gleichfalls auf der Anklagebank Platz nehmen, da ihm ein unerlaubter Nachdruck vorgeworfen wurde. Die beiden Angeklagten gaben gemeinsam das -Wochenblatt für deutsche Land- und Forst wirte-, sowie ein anderes Blatt, -Die Waarenbank- heraus. Sie suchten ein Darlehn über 5000 ^ gegen Verpfändung ihrer Verlagsrechtc und Materialien und fanden auch schließlich eine Leipziger Firma zur Hergabe des Geldes bereit, falls sie einen zahlungsfähigen Bürgen stellten. Einen Inserenten ihres Blattes, den Ackerbürger Kallas, gingen sie nun mit der Bitte an, für sie Bürgschaft zu leisten, und als dieser sich hierzu nicht bereit finden ließ, fälschte der erste Angeklagte dessen Namen, nicht nur aus der selbst geschriebenen Bürgschaft, sondern auch auf einer ganzen Reihe von Wechseln, die über ziemlich erhebliche Summen lauteten. Mit einem anderen Herrn, dem Hof. Stcinmctz- meister Wimmel, der ebenfalls bei ihnen inseriert hatte, machte er es ebenso; die hier gefälschte Bürgschaft bezog sich auf die Summe von 7500 In drei Fällen gelang es den Angeklagten, aus den Betrügereien Nutzen zu ziehen, in 5 anderen Fällen blieb es bei einem Versuche, während mehrere andere Betrügereien noch zu einer späteren Aburteilung verschoben werden mußten. Mit einem Schriftsteller und einer Schriftstellerin verbanden sich beide Angeklagte vor kurzem zur Herausgabe einer Zeitschrift -Familien schutz-. Diese beiden Partner gaben je 5000 zum Beginn des Unternehmens her, dasselbe sollten auch die beiden Angeklagten thun. Es kam aber nicht eine Nummer des -Familienschutz- heraus, vielmehr benutzten die Angeklagten die von der Schrift stellerin für die neue Zeitschrift verfertigten Artikel entgegen dem energischen Protest der Dame für ihre anderen vorerwähnten Blätter. Wegen dieses Nachdrucks wurde jeder der Angeklagten zu 60 ^ Geldstrafe verurteilt. Otto Kurtze, der wegen Betruges schon eine bedeutende Vorstrafe erlitten hat, wurde außerdem zu 2st, Jahren Zuchthaus und 3 Jahren Ehrverlust verurteilt. (Nat.-Zeitung.) Personalnachrichten. Gestorben: am 16. Juli der englische Musikverleger Joseph Alfred Novello, sechsundachtzig Jahre alt, in Genua. Außer den Werken englischer Komponisten, besonders Purcells, ver anstaltete er englische Ausgaben der Messen Haydns und Mozarts. In seinem Verlage erschien seit 1846 auch die -Musical Times-. Der Verstorbene hatte sich übrigens schon seit Jahrzehnten vom Geschäft zurückgezogen. am 21. Juli in Köln der namhafte Novellist und Reisebeschreiber Professor vr. Adolf Ebeling. Geboren am 24. Oktober 1827 in Hamburg, studierte er Philosophie in Heidelberg und war nach einem Aufenthalte in Bahia (Brasilien) als Erzieher in Frankreich thätig. Seit 1859 schrieb Ebeling in Paris für die »Kölner Blätter- (jetzt -Kölnische Volkszcitung») und andere Zeitschriften eine -Kleine Chronik aus Paris-, die auch unter dem Titel -Lebende Bilder aus dem modernen Paris- (anonym) in Buchform erschien. Bis 1870 war er Professor für deutsche Sprache und Litteratur an der Pariser Handelsakademie. Infolge des Ausweisungsdekrets ging er nach Düsseldorf, von da nach Köln und wurde nach dem Frieden nach Metz berufen; hier bekleidete er bei dem damaligen Prä sekten, spütern sächsischen Finanzminister v. Könneritz, einen Vertrauensposten, der sich speziell auf die deutschen und französischen Preßverhältnisse in den Reichslanden bezog. Von Metz aus leitete Ebeling das in Düsseldorf erscheinende -Deutsche Künstleralbum» Jahrgang 5—7. 1873 folgte er einem Rufe an die vizekönigliche Kriegsschule in Kairo, ging aber 1878 nach den Rheinlanden zurück und lebte seit dem in Köln, wo er nun aus seinem ereignisreichen Dasein abberufen worden ist. Die egyptischen Erlebnisse schilderte er in den -Bildern aus Kairo» und dem -Egyptischen Tagebuch». Außerdem veröffentlichte er «Die Wunder der Pariser Weltaus stellung 1867», -Kaleidoskop aus den Kriegsjahren 1870—71», -Fürstin und Professor», interessant durch die Beziehungen des Verfassers zu Heine, -Thürine, eine bretonische Dorfgeschichte»; von poetischen Arbeiten das Ghaselenwerk -Die Krone des Orients» und -Der Regenbogen«. Verdienstvoll sind E.s deutsche Bearbeitungen der Rsmusatschen und Durandschen -Llömoirss- unter dem Titel -Napoleon I. und sein Hof», woran sich sein selbständiges Werk -Napoleon III. und sein Hos» anschloß, sowie die deutsche Originalausgabe der -Memoiren des Fürsten Talleyrand». Zur Antisklavereibcwegung schrieb Ebeling die Schrift -Die Sklaverei von den ältesten Zeiten bis auf die Gegenwart«. 606'
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