Suche löschen...
Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 24.07.1896
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 24.07.1896
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-18960724
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-189607242
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-39946221X-18960724
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1896
- Monat1896-07
- Tag1896-07-24
- Monat1896-07
- Jahr1896
- Links
-
Downloads
- PDF herunterladen
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
4452 Nichtamtlicher Teil. HL 170, 24. Juli 1896. Wir kannten uns seit dem Jahre 1881, und es war im Herbst 1892, als ich zufällig mit ihm auf Helgoland zusammen traf und ihm hier auf der Düne meinen Plan einer Reform der »Preußischen Jahrbücher« vortrug, der endlich dazu führte, daß er sie selbst in seinen Verlag nahm und wir nunmehr in die engste, nie von irgend einer auch nur vorübergehenden Mißhelligkeit getrübte Arbeitsgemeinschaft eintraten. Selten haben gewiß der Redakteur und der Verleger einer Zeitschrift so zusammcngearbeitet wie wir beide diese drei Jahre. Es sind buchstäblich wenige Tage vergangen, wo wir nicht wenigstens ein telephonisches Gespräch darüber hatten. Wenn je das Wort von gegenseitiger Ergänzung berechtigt war, so traf es bei uns beiden zu. Wie wenig dachten wir beide an Sterben, als wir unseren Vertrag schlossen, und noch, als wir ihn im vorigen Dezember erneuerten! Wie freuten wir uns der gemeinschaft lichen Erfolge! Den Tagen der Arbeit folgten jetzt die Tage der Ernte. Eine trübe Wolke war über seinen Lebenshimmel dahingezogen, als das einzige Kindchen, das den Eltern nach mehrjähriger Ehe beschieden, bald nach der Geburt ihnen wieder entrissen wurde. Aber die innige Lebensgemeinschaft mit einer liebevollen Frau ließ den Mangel an Kindern kaum empfinden. In breiten Auen lag das Leben vor ihm. Da klopft das Schicksal an die Pforte — ein Leber- leiden, harmlos angeblich: binnen kurzem erfahre ich, es ist Krebs. Reißend schnell verfielen die Kräfte; keine Sorgsamkeit der Pflege konnte retten. Ihn selbst verließ bis zuletzt die Hoffnung nicht. Wir Freunde beweinten ihn schon vor dem Tode; und was kann trauriger stimmen, als eine edle Natur mitten in freudig-fruchtbarem Schaffen niedergeworsen und dahingerafft zu sehen? Hans Delbrück. L^st-eroaHslr lUlsAnslss ovsr äso Oanstrs llllsralnr lra 1482 lil 1830, stlsr ZamIivAsrns l ckst, Ltors XvllAsljAs Llbllolbslc i Xjöbsnbavu. llckAlvsl lra äst 8to>s IrovAslißs ölbllotbel! vsck 6lt?. V. örmilt. Lä. 3. Xjöbsnbavn, O^Iäsnäal. 18s90—j96. XVI 8., 1590 Lpatlsn. 40. Im Jahre 1872 erschien das erste Heft dieses für Däremark monumentalen Werkes. Die Grenzen waren vom Herausgeber, dem Bibliothekar dir Großen Königl. Bibliothek in Kopenhagen, möglichst weit gesteckt worden, denn nicht etwa nur die in Däne mark selbst erschienenen Drucke sollten in systematischer Folge ver zeichnet werden, sondern auch alle von in Dänemark Geborenen anderswo und auch von Dänen und Nicht-Dänen veröffentlichten Drucksachen. Hätte man sich damit begnügt, nur die dänischen Drucke auszunehmen, so würde die Libliotbeea natürlich wesentlich weniger umfangreich ausgefallen sein, aber auf die angenommene Weise schlug man mehrere Fliegen mit einem Schlag — und man kann sagen, die Dänen sind um den Besitz dieses Werkes zu beneiden. Dänemark ist aber ein kleines Land, und nur für ein solches läßt sich eine Lidliotbsea, wie sie Bruun ge schaffen, Herstellen — bis jetzt! Denn ob nicht einmal eine Liblio- lbsea Osrimruic-r dieser Art zustande gebracht werden wird, wenn erst der Sinn für groß angelegte Bibliographieen nach amerika nischem Muster bei uns weiter verbreitet sein wird, bleibt abzu warten. Nun, die öibliotbsca Dauiea wurde also systematisch an gelegt und nach hergebrachter Weise — a llovg xrioeipirun — in Band 1 mit Theologie, Kirchengeschichte u. dgl. im I. 1872 begonnen — sie füllten 596 Spalten. Es folgten Rechtswissenschaft — Sp. 601—744, — Medizin Sp. 745—878, — Philosophie Sp. 885—994, — Pädagogik Sp. 1001—1038, — Slaatswissenschasten Sp. 1045— 1074, — endlich Schöne Wissenschaften und Künste Sp. 1081—1120. — Band 2 enthielt die exakten, ökonomischen und technischen Wissen schaften Sp. 1—382, — Geographie und Reisen Sp. 389—418, — Geschichte im weitesten Sinne, einschließlich Dänemarks Topogra phie, Statistik, Staats- und Kulturverhältnisse Sp. 425—1086. — Der soeben vollständig gewordene dritte Band, dessen erstes Heft bereits im Jahre 1890 erschien, enthält nun die Fortsetzung der Geschichte, und zwar findet man in ihm die Negenlengeschichlc, Sp. 5—604, weiter die der Färöer, Islands, Grönlands, der dänischen Besitzungen in Westindien, Schleswigs und Holsteins und Nor wegens bis zur Loslösung von Dänemark Sp. 605—930 und endlich die Personalgeschichtc Sp. 933—>590. — Innerhalb der einzelnen Unterabteilungen sind die denselben Gegenstand betreffen den Schriften chronologisch angeordnet, bei titellosen ist in eckigen Klammern der Inhalt angegeben, bei solchen mit Titeln hat man es sich aber leicht gemacht, indem man nicht nach alter Art und Weise ein Hauptwort als Stichwort herausgesucht, sondern die Titel so wicdergegcbcn hat, wie sic in den Büchern eben stehen, also z B. »Ost äsn 29. 9an. 1777 stit'tsäs Oraäsbsrg Vrnts osco- uowüirs Oprnuntrwgs-Lslsbabs l'orögscls Uovg ...» ste. anstatt -llovg, Ost äsn 29. .lau. . . . sto.« Bei chronologischer Anordnung der Schriften kann man das Stichwort aber verschmerzen. Recht schade ist es, daß nicht außer dem Formate der Drucksachen auch ihr Umsang beigesügt worden, für viele Fälle würde dies den Wert der hochverdienstlichen Arlnit wesentlich erhöht haben, und da die Libliotbsoa Onuiea nach den Beständen der großen Königl. und der Universitäts-Bibliothek in Kopenhagen sowie der Karen Brahes Bibliothek in Odense bearbeitet worden, so wäre es ein Leichtes gewesen, den Umfang bibliographisch genau anzugeben. Kleine Mitteilungen. Gesetz gegen den unlauteren Wettbeiverb. — Die er hofften wohlthätigen Wirkungen des Gesetzes gegen den unlauteren Wettbewerb beginnen bereits sich in erfreulicher Weise auch im Buchhandel durch Aenderungcn der Titel von Konkurrenzwerken geltend zu machen. Im Zeitungswesen will man ebenfalls ähn liche Beobachtungen gemacht haben. Bis zum 30. Juni trug eine Zeitung des Rheinlandes an der Spitze den Vermerk: »Ver bürgte Auflage über 6000». Seit dem 1. Juli heißt es nur noch -Auflage 6000». -Verbürgt» ist diese nicht mehr. Von dem Kopfe eines katholischen Sonnragsblattes, das seine Auflage zuletzt auf 13 500 Exemplare angegeben hatte, ist jeder Auslagevermork ver schwunden. — lieber eine Gerichtsverhandlung, die den Buchhandel insofern auch interessieren wird, weil es sich um die Aneignung eines einem anderen Geschäfte zukommenden Titels handelt, be richten die Tagcsblätter: Den Namen Cafs Bauer hatte ein Unlernehmer seinen in Halle a. S. und in Hamburg errichteten Kaffeehäusern gegeben. Hiergegen halten Josef Bauer, der Sohn des Begründers des Cafs Bauer in Berlin, sowie die Firma Cafs Bauer, Bauer L Co. in Berlin, gerichtlich Einspruch er hoben. Das Gericht hat nunmehr endgiltig entschieden: -Der Familienname des Menschen ist ein Rechtsgut, dem civilrecht- licher Schutz nicht versagt werden darf. Er steht in der Reihe der absoluten Persönlichkeitsrechte, die auf der Grundlage des allgemeinen Rechts der Persönlichkeit zu besonderen In dividualrechten ausgestattet sind. Bauers Recht am Namen ist nicht ererbt, sondern angeboren. Der Kläger ist Mitglied der Familie Bauer, die das Berliner Kaffeehaus gegründet hat, und gleichzeitig Teilhaber der Firma, von der dasselbe betrieben wird. Dieses Haus erfreut sich in allen Teilen Deutschlands eines weit verbreiteten Rufes. Wenn der Beklagte nun seine Kaffeewirtschast als Cafs Bauer bezeichnet, so wird dadurch un mittelbar die Meinung wachgcrufen, als ob er mit der Berliner Familie Zusammenhänge; das Hamburger Geschäft wird als eine Zwciganstalt des Berliner Etablissements angesehen werden. Das kann dem Kläger aber nur unerwünscht sein. Der Ruf seines Hauses gerät dadurch in eine gewisse Abhängigkeit von dem Ruse eines fremden Hauses. Jeder Mißerfolg, den dieses erfährt, kann auf die Prosperität seines eigenen Geschäftes hemmend zurück wirken. Die Vermutung einer gewerblichen Zusammengehörigkeit zu begründen, ist auch gerade der Zweck, den der Beklagte bei der Anmaßung des Namens Bauer verfolgte. Aus diesen Gründen wird der Beklagte verurteilt, den Titel Cafs Bauer von seinem Hamburger und seinem Hallenser Kaffeehaus zu entfernen. Da gleiche Klagen des Trägers des Namens Bauer gegen die fälschlich Lass Bauer benannten Etablissements in anderen deutschen Städten schweben, ist es nicht mehr fraglich, wie dieselben ausgehen werden. Das Urteil entspricht dem modernen Rechtsbewußtsein, das sich gegen den unlauteren Wettbewerb in jeglicher Gestalt kehrt, durchaus. Trowitzsch's Volks-Kalender. — Die Buchdruckerei und Verlagsbuchhandlung von Trowitzsch L Sohn in Berlin, die im Jahre 1711 gegründet, sich besonders dem Schulbücher-, Kalen der- und Volksschriftenverlag widmet, sendet in diesem Jahr ihren allbekannten und weitverbreiteten Volkskalender für 1897 zum 7 0. Male in die Welt. Der erste Jahrgang erschien 1828, natür lich im Vergleich zu der heutigen Ausstattung in sehr einfachem Gewand. Die Verlagsbuchhandlung ist stets bemüht gewesen, den altbeliebten Kalender in Inhalt und Ausführung dem verfeinerten Zeitgeschmack entsprechend auszugeben, so daß man annehmen darf, daß der jetzt als -Siebziger- gefeierte sich zu seinem hundert-
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder