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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 26.06.1917
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- 1917-06-26
- Erscheinungsdatum
- 26.06.1917
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- Deutsch
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.1- 146, 26. Juni 1917. Redaktioneller Le!I. Börsenblatt f. d. Ttschn. Buchhandel. gegeben, und die Thesen, die u. a. in einer Ausgabe von Köster, Leipzig 1963, Vorlagen, har Pastor K. Reimers <mit den Claus Harmsschen zusammen) in der Evangelischen Buchhandlung von Fr. Trümpler, Hamburg, neu drucken lassen. Auch ein »Lutherbrevier«: »Das Gottveitrauen in 64 kurzen Betrach' tungen Luthers«, Hrsg, von Emanuel Hirsch (Güttingen, Van- denhoeck L Ruprecht), ist neu erschienen. Es wird keine Schwie rigkeiten haben, in der Zeit des Resormationsjubilüums auf billige Weise unmittelbar zu Luther zu kommen. Von den Werken über Sucher muß das alte von Johan nes Mathesius »Historien von des ehrwürdigen, in Gott seligen theuren Manns Gottes Doktoris Martini Luthers An fang, Lehr, Leben und Sterben« (in 17 Predigten, Nürnberg 1366) noch immer an die Spitze gestellt werden. Achim von Arnim gab es zur Jubelfeier der Reformation 1817 als »Pre digten des alten Herrn Magister Mathesius über die Historien usw.« im Auszug heraus. Die beste neuere Ausgabe ist die von Lösche, Prag 1898; es ist als »Luthers Leben« auch bei Reclam. — Alles, was dann die nächsten Jahrhunderte über Luther gegeben haben, ich nenne nur Schröckh und — Gustav Pfizer, ist für uns verschollen, die neue Luther- Literatur beginnt für uns mit Julius Köstlins zwei bändigem Werke »Martin Luther. Sein Leben und seine Schriften«, Elberfeld 1875, das jetzt in 5. Anslage von G. Ka« werau vorliegt. Es steht vielleicht nicht mehr ganz in alter Schätzung. Ich habe selbst schon Theologen getroffen, die es langweilig fanden, aber mich in seiner Würdigung nicht irre machen lassen: es ist ohne Zweifel das gründlichste und zuver lässigste Werk über Luther, nicht Schilderung, aber wissenschaft liche Entwicklung. Köstlin hatte schon vorher ein Buch über »Luthers Theologie in ihrer geschichtlichen Entwicklung« (Stuttgart 1862) geschrieben, wie auch Th. Harnack, der Pater von A. Harnack, ein solches in derselben Zeit. Die erste neuere kürzere Luiherbiographie, die wohl noch dauert, abge sehen natürlich von der Lutherdarstellung in Freytags »Bil dern«, die 1883 auch einzeln erschien, ist die von dem Liberalen H. Lang, Berlin 1870. Auf Köstlin folgen dann Theodor Kolde, »Martin Luther, eine Biographie« (Gotha 1883— 1893), Arnold E. Berger, »Martin Luther in kultur historischer Darstellung« (»Geisteshelden«, Berlin 1895 ff.), Adolf Hausrath, »Luthers Leben« (Berlin 1904). Das Werk Hausraths dürste bis auf diesen Tag das gelesenste Luther buch sein, und es ist zweifellos auch sehr fesselnd. Kleinere Werke gaben dann wieder Max Lenz <1883 zunächst als Festschrift für die Berliner Schulen, 3. Aufl. Berlin 1897), Martin Rade, »Doktor Marlin Luthers Leben, Thaten und Meinungen« (volkstümlich, Neusalza 1883, 2. Aufl. Tü bingen 1901), Adolf Harnack, »Martin Luther in seiner Bedeutung für die Geschichte der Wissenschaft und der Bil dung« (3. Ausl. Gießen 1903), Georg Buchwald, »Doktor Martin Luther. Ein Lebensbild für das deutsche Haus« (Leip zig 1901, 2. Aufl 1913), Ed. Heyck (Velhagen «- Klafings Monographien), M. Wartburger (Lebensgeschichte mit Bildern). Dazu mögen dann noch die beiden Bände »Aus Statur und Geisteswelt«: »Luther im Lichte der neueren For schung« von Heinrich Böhmer (Bd. 115) und »Martin Luther und die deutsche Reformation« von W. Köhler (Bd. 515) genannt werden. An die belletristische Erzählung streifen: A. Steins (H. Nietschmanns) »Das Buch von vr. Martin Luther« (1888) und Johannes Doses »Der Held von Wittenberg und Worms« (1906). — Aus der katholischen Luther-Literatur ragen die Werke von Evers, »Martin Luther, Lebens- und Charakterbild, von ihm selbst gezeichnet« (Mainz 1883—1891), H. Denifle, »Luther und Luthertum in der ersten Entwicklung quellenmäßig dargestellt« (2 Bände, Mainz 1903 und 1909), und Hartmann Grisar, »Luther« <3 Bände >911/12) hervor, namentlich das mittlere von evangelischer Seite stark bekämpft <R. Fester, W. Köhler, R. Seeberg) — es genügt hier zu sagen, daß sich kein echter Deutscher, der sein Werk und seine Werke einigermaßen kennt, an Luther irremachen läßt. Zum bevorstehende» Jubiläum sind von neuen, meist kleineren Lutherwerken erschienen: Paul Schrcckenbach und Franz Neubert, »Martin Luther. Ein Bild seines Lebens und Wirkens« (mit 384 Abbildungen im Text und 3 Tafeln, vorwiegend nach alten Quellen, I. I. Weber, Leipzig), H.a n s Preuß, »Unser Luther« (mit 66 Abbildungen nach Ortgi- nalen von Lukas Cranach, Albrecht Dürer, Hans Holbein usw., Leipzig, A. Deichert), Wilh. Walther, »Luthers Charak ter« (derselbe Verlag), Johannes Luther, »Luther. Ein Gedenkbuch für das deutsche Volk« (Leipzig, Grethlein L Co.), E. H. Bethge, »Unser Luther. Sein Leben und Wirken in 59 Bildern von Gustav König mit Text (Lichtbildervortrag, Leipzig, Arwed Strauch), H. Mosapp, »v. Martin Luther und die Reformation« (BraunscAveig, G. Weslermann), W. Riemöller, »Was Luther feinen lieben Deutschen in dieser schweren Zeit zu sagen hat« (Evangel. Bund), G. Buchwald, »Doktor Martin Luther« (den evangelischen Kindern darge- dolen, derselbe Verlag), I. Disselhoff, »Martin Luther in Wort und Bild« (Kaiserswerth, Diakonissenanstalt), E. Haack, »Doktor Martin Luthers Leben und Wirken« (Schwerin, F. Bahn), Karl Fli ebner, »Martin Luther, der Knecht Jesu Christi und Prophet der Deutschen (Evangelisch-sozialer Preß- verband für die Provinz Sachsen), Alfred Kirsch, »M. Luther« (Leipzig, Ernst Wiegandt), Ernst Ferd. Klein, »M. Luther« (Zeitbilder aus der Kirchengeschichte, Berlin, Deutsch-ev. Buch- und Traktatgesellschaft), G. Tolzien, »vr. M. Luther« (Schwerin, F. Bahn). Die letzten 8 Schriften sind billige zur Massenverbreitung. — Außerordentlich groß ist natürlich auch die Zahl der Werke über einzelne Abschnitte und Ereignisse in Luthers Leben und besondere Lutherthemata — ich nenne nur ganz wenige, über »Luthers Frühzeit«, die Erfurter Zeit ist ein neues Werk von Theodor Th. Neu bauer (Erfurt, Kaysersche Buchhandlung) erschienen, nachdem früher bereits GeorgOergelin »Vom jungen Luther« (Er furt 1899) dies Thema behandelt hat. Über die Leipziger Dispu tation haben wir eine Veröffentlichung von Seitz, über den Wormser Reichstag Aktenstücke und Briese, zusammengestellt von Johannes Kühn, und eine Schrift von Oncken (Gießen 1884). Katharina von Bora behandeln Schriften von A. Thoma (Berlin 1900) und Ernst Kroker (1906), über die Nach kommen Luthers haben Robbe, »Genealogisches Hausbuch der Nachkommen Luthers« (Leipzig 1871) und Philipp Horbach (Leipzig 1896) geschrieben. Die »Grundzüge der Schriftsprache Luthers« hat Francke (Görlitz 1888) behandelt. Ein Buch »Luther im deutschen Wort und Lied« hat G. Manz eben jetzt (Evang. Bund) herausgegeben, über die »Lutherbildnisse« findet sich ein Werk von Hans Preuß in Voigtländers Quellenbüchern (Bd. 42). Die »Lutherstätten« (über die auch ich in einem Aufsatz der »Neuen Christoterpe für 1917« berichtet habe) schildert ein neues Werk von Lud wig Schneller (Leipzig, G. H. Wallmann). Ein Luther kalender ist in diesem Jahre bei Ungelenk, Dresden, heraus gekommen, 30 Entwürfe zu Vorträgen für das Reformations jubeljahr gibt in »Luthers Lehr unsere Wehr« Pastor Alfred Just (Gütersloh, Bertelsmann), »Lutherworte zu den Episteln und Evangelien zum Gebrauch in den Gottesdiensten im Luther jahr 1917« Pfarrer E. Horn (F. W. Gadow L Sohn, Hildburg hausen). Kurz, es ist für alles gesorgt — und sollte trotzdem noch irgendein Zweifel über Luther bestehen, so hat Ricarda Huch, die Verfasserin des gewaltigen »Großen Kriegs«, ein Buch »Luthers Glaube, Briefe an einen Freund« geschrieben, bei dem man sich am Ende Rats erholen kann. Ich hab's noch nicht gelesen. Es ist klar, daß man sich mit Luther allein jahrelang be schäftigen kann — nur Goethe gibt noch den Deutschen so viel wie er zu tun. Und doch darf man, wie ich schon ausführte, nicht vergessen, daß Luther allein nicht die Reformation ist, man muß sich außer mit der geistigen Bewegung im ganze» auch noch mit seinen Mitreformatoren und Freunden und Zeit genossen beschäftigen, wenn man ein klares Bild der Zeit will. Neben Luther steht zunächst einmal Ulrich Zwingli, der Schwei zer, den die Schweizer wohl, und mit Recht, mehr feiern wer-
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