Donnerstag, den 21. Juni 1917. Umschlag zu 142. Soeben ist erschienen: Trauer un- Trost Einige Geüichte den Angehörige» von Gefallenen gewidmet vom Vater eines gefallenen Sohnes. !N. N. in V. Preis ZS psg-, netto 21 pfg-, bar 20 pfg. und Partie 11/10 Vorzugspreis auf Verlangzettel. ^7n schlichten Worten, wie ste nur selbsterlebtes Leiü, v aber auch an Ser eigenen Seele erfahrener Trost eingibt, redet hier Ser Vater eines Sohnes, der in Ser Schlacht bei flrras die Treue zum vaterland mit dem To- bestegelt hat, zu seinen Schicksals genossen in tiefempfundener poetischer Sprache. Wer im gleichen Leide steht und sich dem auf ewigem Grund erwachsenen Tröste nicht versagt, wir- hier finden, was er sucht: Erhebung über -ie irdische Traurigkeit un- stärkende Fassung in Gottes willen. Lin gehaltvolles Süchlein, das man allen Leid- tragenden vorlegen muß. Verlag öerEoang. Gesell fthast, Stuttgart l. fl-ieklerieli8en k 60. lkamburx I, jViönckeberZstr. 22 I. ln unserem VerlaZe ist soeben erscbjenenI t^amburxsisclie v?l88er>8c!i3ÜIlcIie ätiktun^ krzelmine üer üiüue-Meilitlün MS-M sferüus^e^eben von Prof. vr. 0. ssliilenius II. kUino^raiiliie: 8. /VUKronesieii. Lancl 2 Wilhelm Müller lWismsr): Vap. I. l-lalbboncl. 4°, XVIII und g8o 8eiten, mit 332 Abbildungen im Text, i psnorama, 70 llicbtdrucldafeln und I Karte. Preis geheftet IV!. 50.—, netto 35.—, bsr 30.—. Lrmässigter Preis kck. 40.— (nur gültig für die /1b- nebmer üer gesamten „Ergebnisse"), netto bar VI. zo.—. Vas V7crk kann rurreit nur ungebunden geliefert werden, vie Portsetrung des V/erlies ist bereits abgegangen. ittenbergisch Nachtigall Ein Luther-Roman Wilhelm Kotzde von Preis gebunden M. 8.—, fein in Halbfranz M. 8.— Die Post in Berlin schreibt: Das Lutherjahr wird uns viele Bücher über den großen Reformator schenken. In erster Reihe wird aber Kotzde» Dichtung „Die Wittenbergisch Nachtigall" stehen. Es ist ein seltener Wurf, der, von einem Berufenen gewagt, in hervorragender Weise geglückt ist. Die große Schwierigkeit, das rechte Ausmaß für die Charakter!» sterung der gewaltigen Persönlichkeit zu finden, hat Kotzde überraschend gut überwunden. Ihm ist Luther der heroische Gläubige, der die Menschen überragt, weil er Gott geschaut und seine Daseinspflicht restlos erkannt hat. Aber der Dichter ist hier nicht der Verherrliche! schlechthin. Dazu wußte sich Kotzde seiner Aufgabe zu ^ ernsthaft verpflichtet. Er zeichnet uns den deutschen Faustcharakter ln Luther, der immer „strebend sich bemüht" und ntcht abläßt, bis er in heißem, seelischem Ringen seinen Gott gewinnt. So steigert er diesen Lutherroman zu einem Menschenwerk, das uns in allen seinen Einzelheiten wertige Ledenserkenntnisse vermittelt. Wir erleben Luther. Und weiterhin lernen wir ihn als den Erfülle! seiner Zeit kennen. Die tiefen Strömungen jener welt geschichtlichen Tage, die Ideen der Bauernführer, die Gestalt Sicktngens erstehen vor uns. Alles ist voll Leben und Größe und Wucht. Hier wird uns im Grunde ein gigantisches Gemälde des Deutschtums geschenkt, das wir in seiner vollen Bedeutung erst nach tiefem Anschauen und oftmaligem überdenken verstehen. Dieser Roman ist ein Weg zu Luther und zum geistigen Inhalt der Luthertums, wie wir ihn kaum in wissen schaftlichen Werken gleich anschaulich, gleich gründlich und erhebend finden werden. — Sehr bemerkenswert ist die dichterische Leistung selbst. Kotzde hat den rechten, starken, festen Stil für den Stoff, seine Sprache ist klar und btldkräftig, voll Schwung und doch einfacher Treue. Der Ausbau der Erzählung wahrt stets eine innere Geschlossenheit, die dem Ganzen wirkungsvolle Einheit und sichere Führung der Entwicklung gibt. Im ganzen: Ein würdiges Buch für eine große Zeit. ^»»»«»»« Verlag von I. F. Steinkopf in Stuttgart