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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 19.06.1917
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1917-06-19
- Erscheinungsdatum
- 19.06.1917
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Saxonica
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Paul Schumann. Hans Volckmar. Karl Siegismund. Otto Paetsch. Oscar Schmorl. Sächsisch - Thüringischer Buchhändler - Verband E. V. Der Zustimmungserklärung zu der Kundgebung unseres Verbandes über den »Opfertag« in Nr. 136 des Börsenblattes vom 14. Juni 1917 haben sich inzwischen noch angeschlosscn: Kreisverein Ost- und Westpreußischer Buchhändler, Posener Provinzial-Buchhändler-Verband. Der Vorstand des Sächsisch-Thüringischen Buchhändler Verbandes. Walther Jäh, Vorsitzender. Aus dem belgischen Buchhandel. IV. <111 siehe Nr. 87.) Erinnerungen an Verharren und Waxweiler. — Andere belgische Tote. — Der »Bestrich«. — Lberbtbliothekar Prof. MilkauS Reisebericht Uber das Schicksal der belgischen Bibliotheken. Es war der 31. Juli 1914. Auf den ungewöhnlich belebten Straßen Brüssels rasten die Zeitungsverkäufer hin und her und überboten sich im AuLschreien unheilschwangerer Nachrichten: Ermordung Jaures, Kriegsgefahrzustand in Deutschland, Mobili sation in Rußland usw. Unweit der königlichen Ministerien und der Kammer befindet sich der geräumige »Königliche Zirkus«, in dem am Ende des Schuljahres zwei Wochen lang Tag für Tag unter dem obligatorischen Beisein des Bürgermeisters und der städtischen Schössen die mit der althergebrachten Preisver teilung gekrönten Schlußfeiern der zahlreichen städtischen oder staatlichen Unterrichtsanstalten abgehalten werden. An diesem denkwürdigen Freitag war es die 3. Städtische Mädchenschule, die mit ihren Hunderten von weißgekleideten Mädchen und deren zur »Distribution äo prix« besonders eingeladenen Eltern und Verwandten die Logen und Bänke des Zirkus bis auf den letz ten Platz füllte. Galt das Schulfest doch gleichzeitig der Ehrung des großen belgischen Dichters Verharren, der selbst das Fest mit seiner Gegenwart beehrte. Das Bild oder vielmehr die Bilderfolge, der ich als Vater zweier Schülerinnen beiwohnte, ist mir aus verschiedenen Gründen unvergeßlich. An dem in der Arena aufgestellten Vorstandstisch das Schulkollegium und die Schöffen, in ihrer Milte die Leiterin der Anstalt, Miß Carter, eine hervorragende, außerordentlich beliebte Pädagogin engli scher Abstammung, an ihren Seiten der Bürgermeister Max — der den deutschen Behörden nachher noch viel zu schassen machte — und der alternde Verharren, eine gedrungene Gestalt mit her abhängendem blondem Schnurrbart, auf die Stirne gekämmter Haarlocke und großen, jedoch müden Augen. Die mit Rosen über und über geschmückten Schulkinder zweier Klassen hatten einen allerliebsten, des Dichters »Oz-ele des beuras« illustrieren den Blumen-Reigen aufgesührt, zu dem sie monatelang vorher geübt hatten, große Schülerinnen halten Gedichte des Meisters vorgetragcn, als dieser sich erhob und in einer formvollendeten, jedoch durch eine unschöne belgische Aussprache beeinträchtigten Festrede auf die Schönheit der Jugend und ihre Aufgaben für die Zukunft hinwies. Die Rede schloß mit einer Lobhymne auf Belgien, »dessen wunderbarer Aufschwung nur mit dem jenigen eines einzigen anderen Landes verglichen werden könne, demjenigen des großen, starken Nachbarlandes im Osten«! Wie oft kamen mir diese Worte in Erinnerung, wenn die Zeitungen Kenntnis davon brachten, daß Verharren, dessen Ruhm in Deutschland emporwuchs, der von seiner großen deutschen Ge meinde als der »größte lebende Lyriker« gefeiert worden war, seine Muße nun in verblendetem Patriotismus zur Aufhetzung gegen die deutschen Barbaren benutzte. <Eines seiner schlimm sten derartigen Gedichte, in dem er die deutschen Soldaten beschuldigt, abgehackte Kinderfüße in ihren Taschen mit sich zu tragen, ist im Original und in der Übersetzung von Otto Ernst in dessen »Gewitterscgen« abgedruckt.) Der große Dichter ist selbst das Opfer eines tragischen Schicksals geworden, fern von der von ihm über alles geliebten, mit den herrlichsten Strophen besungenen flandrischen Heimat, über deren Schönheit die Literaturgeschichte seine politischen Geschmacklosigkeiten einst- malz vergessen wird. — Und in demselben Zirkus wurden sechs Tage später die Tausende aus Frankreich vertriebener Deutschen, die sich zuerst nach Belgien geflüchtet hatten, und die Tausende ausgewiesener Deutschen Brüssels zusammengebracht, bevor sie, von belgischer Polizei und Bürgerwehr bewacht und beschützt, zur Mttternachtsstunde durch die leeren Straßen Brüssels den Wege zum Nordbahnhof nahmen, um von da in Sammelzügen nach Holland abgeschoben zu werden. 893
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