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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 16.06.1917
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1917-06-16
- Erscheinungsdatum
- 16.06.1917
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- Deutsch
- Sammlungen
- Saxonica
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PK 138, 16. Juni 1817, Redaktioneller Teil, verein die neuen Bestimmungen schütze, Herr Hillger macht darauf aufmerksam, daß es sich nur um einige wenige wider strebende Verleger handele, die aus Konkurrenzrücksichten die Bücherpreise nicht erhöhen wollten. Der Standpunkt sei falsch, denn die Bllcherpreise müßten höher werden, wenn die Hcr- stellungs« und Veririebskosien steigen. Auf jeden Fall müsse das Sortiment bessergestellt werden, Herr Krehenberg ist der Ansicht, daß der Antrag Nitschmann schon aus rein for mellen Gründen nicht anzunehmen ist. Nach den vom Börsen verein eingcholten Rechtsgutachten seien die Besorgungsgebüh- ren nicht zu schützen, Ihre Einführung innerhalb der einzelnen Kreis- und Ortsvereinc sei allerdings wohl möglich, nicht aber durch den Börsenverein, Der Antrag Nitschmann bedeute eine Änderung der Satzungen, es müßte daher zum mindesten erst eine Kommission zu seiner Prüfung eingesetzt werden, Herr Geheimrat Siegismund sieht als eine der ersten Aufgaben des neuen Wirtschaftsamtes an, genau zu berechnen, welche Spesen das Sortiment wirklich habe; auch nach seiner Mei nung belaufen sie sich auf 25—30 Prozent, Das Sortiment müsse aber auf seiner Höhe erhalten werden, damit es seine Aufgaben wie bisher erfülle. Die Verleger des Auslandes hätten immer auf die Vorzüge des deutschen Bücherdertriebes durch das Sortiment hingewiesen gegenüber dem ihrigen, der infolge der direkten Propaganda wesentlich teurer sei. Es wäre höchst bedauerlich, wenn sich das Verhältnis zu unseren Un gunsten verschöbe. Da der Sortimenter mit 25 Prozent Rabatt nicht mehr auskomme, müsse der Verleger seine Werke so kalku lieren, daß ein auskömmlicher Rabatt und Verdienst für das Sortiment möglich gemacht würde. Aber der Antrag Ritsch- mann sei nicht gangbar, da der Börsenverein ihn unter den heute geltenden Bestimmungen nicht durchführen könne. Ein gangbarer Weg sei zurzeit noch nicht da. Voraussichtlich wäre er durch Besorgungsgebühren innerhalb der einzelnen Landes- teile zu erzielen. Der Rabatt sei ja auch schon im Steigen be griffen und würde auch Wetter steigen; es handle sich nur noch um das Widerstreben eines kleinen Teils der Verleger, Auch das Publikum gewöhne sich an die höheren Preise, Er stelle anheim, einen gemischten Ausschuß zur Prüfung der Anträge einzusetzen, da sie in der vorliegenden Form nicht durchführbar seien, weil sie gegen das Verlagsgesetz und die Ordnungen des Börsenvereins verstoßen. Zu einem Feststellungsprozeß würde er nicht raten, da ihn der Börsenverein sicher verlieren würde. Der Vorsitzende, Herr Ko ebner, begrüßt es, daß die aus führliche Aussprache zu einer Klärung der Ansichten beigetragen habe. Eine Abstimmung wird nicht gewünscht. Zu den übrigen Punkten der Tagesordnung der Hauptver sammlung des Börsenvereins wie zu der der ordentlichen Abge ordnetenversammlung des Verbandes der Kreis- und Orts vereine liegen Wortmeldungen nicht vor, 8, Herr Prager spricht kurz über die Entwicklung der Feldbuchhandlungen und die Klagen, die gegen sie erhoben worden sind. Es sei erwünscht, daß das eigentliche Sortiment an ihrem Ertrage beteiligt werde. In dieser Beziehung seien die Vorschläge des Herrn von Weber bemerkenswert, Herr vr, Pickardt berichtet im Namen des Vorstandes über die Anfrage des Börsenvereins an die Vereinigung wegen einer etwa zu gründenden G, m, b, H, und die Namhaftmachung von Mitgliedern, die für die Leitung einer Armeebuchhandlung ge eignet seien, sowie über den anschließenden Briefwechsel, Herr Geheimrat Siegismund teilt mit, daß der Zeichnungs termin für die G, m, b, H, schon vorüber sei, da bereits 250 000 ,/t gezeichnet wären. Es handle sich seines Wissens über haupt nur noch um die Feldbuchhandlungen im Osten, da im Westen keine Veränderungen beabsichtigt seien. Er weist aber eindringlich auf die großen Schwierigkeiten einer solchen Ge schäftsführung hin, die die gegenwärtigen, eingerichteten Be triebe überwunden hätten. Jeder neue Unternehmer müsse von vorn anfangen, Herr Hillger bemerkt, daß doch recht viele Sortimenter schon Besitzer von Feldbuchhandlungen seien, während die betreffenden Verleger eigentlich nur durch einen Zufall in ihren Besitz gekommen wären. Er macht auch auf die hohen Abgaben aufmerksam, die zu zahlet^ wären. Die Schwie rigkeiten in der Führung einer Feldbuchhandlung seien daher nicht zu unterschätzen. Damit ist die Tagesordnung erschöpft, und der Vorsitzende schließt die Versammlung um 11'/. Uhr, Drexl, P. M., Die Zdeaischrift. 8-, 46 S. München 1917, Verlag der I. I. Lentner'schen Buch handlung (E. Stahl). Ladenpreis 1 Wie sehr das Schriftproblem gewisse Kreise beschäftigt, kann mau daraus ersehen, daß des Verfassers erstes Hervortreten mit seiner Schrift in der pädagogischen Zeitschrift »Pharus« insofern Aufsehv« erregte, als die betreffende Nummer und auch ein unveränderter Nach druck seiner Arbeit schnell vergriffen waren. Mit der vorliegenden er weiterten und durch zahlreiche Schriftmnster erläuterten Darstellung glaubt er mit Fug ein Bedürfnis befriedigen zu können. Der Verfasser ist, zu der übrigens auch von anderen, z. B. von Prof, von Larisch, geteilten Meinung gekommen, daß unsere bisheri gen Schriftsysteme mangelhaft sind und einer im Weltverkehr notwen digen Vereinheitlichung widerstreben. Die Anforderungen, die an ein ideales Alphabet zu stellen seien, beständen darin, daß es die Laute in ihrer Wechselbeziehung harmonisch widcrspiegele. Infolgedessen sei es notwendig geworden, ein von Grund auf neues System von Buchstaben mittels der mathematisch einfachsten und am leichtesten schreib- und les baren, phonetisch geordneten Schriftzeichen zu schaffen. Diese Schöpfung könne in des Verfassers neuem Tchriftsystcm, der Ideal- oder E i n - heitsschrift, erblickt werden. Wir müssen es uns versagen, hier ein Bild der in der Broschüre wiedergegebenen neuen Schriftlichen zu geben und können nur auf die Publikation selbst verweisen. Wie man auch über die praktische Verwendung der Erfindung des Verfas sers denken mag, das eine muß ihr zugestanden werden, daß sie geist voll und gut durchdacht ist. Tie Jdealschrift ermöglicht nicht nur die zwanglose Betonung der Silben oder Worte, die Wiedergabe der Deh nung eines Lautes, die sichtbare Tonabstufung der Vokale, die Verein fachung der Interpunktion usw., sondern zeichnet sich auch durch be sondere Einfachheit und leichte Lesbarkeit aus. Die Schreibschrift lehnt sich eng an die Druckschrift an. Besondere Vorteile ergeben sich bei Benutzung des Telephons und der Telegraphie. Schließlich findet das System leichte Anwendung in der Stenographie, auf der Schreib maschine, sogar in der Notenschrift der Musik und erweist sich noch in mancher anderen Hinsicht als praktisch und empfehlenswert. Wir fürchten nur, daß solche Bestrebungen auf dem Gebiete der Schrift mit dem Schicksale des Volapük und des Esperanto das eine gemeinsam haben, daß sie, so gut sie auch erdacht sind und so wohl tätig ihre Einwirkung auf das Geistes- und Verkehrsleben der Welt sein würde, an den Widerständen der überstarken bestehenden Verhält nisse scheitern müssen. Das Gebäude, das durch sie niedergerissen wer den soll, ist zu fest im Boden verankert, als daß es in absehbarer Zeit einmal durch ein neueres und vielleicht schöneres ersetzt werden könnte. Immerhin ein geistvoller Versuch, der auch im Buchgewerbe und im Buchhandel Beachtung verdient. 1^. Kleine Mitteilungen. Scheffels Ekkehard (vgl. Nr. 57 u. 71). — In einem gedruckten Aufrufe, dem der bereits in Nr. 57 des Börsenblattes abgedruckte Protest gegen die Borngräbersche Ausgabe von Scheffels Ekkehard vorausgeschickt ist, wendet sich Herr Anton Breitner, der Grün der und Eigentümer des Scheffclmuseums in Mattsee-Salzburg, an die deutschen Dichter und Schriftsteller, um sie zur Stellungnahme gegen die Behandlung oder richtiger Mißhandlung nachdruckfreier Werke auf zufordern. Wir würden keine Veranlassung haben, auf die Ange legenheit nochmals zurückzukommen, da der Verlag Borngräber in zwischen eine neue Ausgabe des Ekkehard, »bedeutend vermehrt und er weitert um das Vorwort usw.«, angezeigt hat, wenn nicht der von Herrn Breitner eingeleitete Feldzug, unter Berufung auf die Aus lassungen im Börsenblatt, zugleich auch auf eine Neugestaltung und Er weiterung des 8 9 des Urheberrechtsgesetzes gerichtet wäre.*) Nach der Aufforderung an die deutschen Dichter und Schriftsteller, »zu Gericht zu sitzen und ihr Urteil abzngeben«, heißt cs in dem Rundschreiben weiter: *) Im Falle der Übertragung des Urheberrechts hat der Erwer ber, soweit nicht ein anderes vereinbart ist, nicht das Recht, an dem Werke selbst, an dessen Titel und an der Bezeichnung des Urhebers Zusätze, Kürzungen oder sonstige Änderungen vorzunehmen. Zulässig sind Änderungen, für die der Berechtigte seine Emwü- ! ligung nach Treu und Glauben nicht versagen kann. 687
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