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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 14.06.1917
- Strukturtyp
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- 1917-06-14
- Erscheinungsdatum
- 14.06.1917
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- Deutsch
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Nr. 13«. ^E «ich«"- ^ WlAMüMMöMwerAMeMANM Leipzig, Donnerstag den 14. Juni 1917. 84. Jahrgang. Redaktioneller Teil. Sächsisch-Thüringischer Buchhändler - Verband E. V. Wir haben mit Genugtuung davon Kenntnis genommen, daß ein allgemeiner »Opfertag« veranstaltet werden wird, der dem gesamten deutschen Volke die Bedeutung des Buches für den inneren Werdegang des Menschen, in diesem beson deren Falle als eines unentbehrlichen Hilfs mittels zur Aufrechterhaltung der dem Heere und der Flotte notwendigen geistigen Frische, zum Bewußtsein bringen soll. Die Erfahrungen der früheren Bllchersammlungen, bei denen Wohl z. T. von den Gebern recht alte, für die Zwecke wertlose und unvollständige Bücher abge stoben worden sind, haben diesmal mit zwingender Notwendig keit auf eine Geldsammlung hingcwiesen, die ermöglichen soll, daß wirklich nur brauchbare und empfehlenswerte Bücher an die Front gelangen. Das deutsche Sortiment wird auch bei dieser Gelegenheit nicht versagen! Es wird seine Schaufenster zum Aushang der Plakate, seine Lokale für die Bücher-Sammlung zur Verfügung stellen und sein ideelles Interesse an dieser Wertbemessung des Buches an sich auch durch mehr oder minder hohe Geldzeich nungen zum Ausdruck bringen. Wir hegen aber die Befürch tung, daß das Sortiment bei dieser Lieferung ganz ausgeschaltet werden und dadurch auch insofern eine spätere Schädigung erleiden könnte, als dann für längere Zeit die Büchersendungen ins Feld seitens vieler Korporationen und Privater, die sich mit einer einmaligen größeren Spende begnügen, aufhören werden. Wir hegen daher die Erwartung, daß der Verlag bei seinen Anerbietungen nach Möglichkeit den Bezug der Bücher auch durch das Sortiment offen läßt und möglichst darauf hinweist, wie das bisher schon in dankenswerter Weise von einer Anzahl von Verlagsbuchhandlungen geschehen ist, und bitten alle unsere Verleger-Mitglieder, soweit sie von obiger Sammlung berührt werden, um freundliche Erfüllung dieser gewiß nicht ungerecht fertigten Bitte. Der Vorstand des Sächsisch-Thüringischen Buchhändler-Verbandes. WaltherJäh, Vorsitzender. Obigem haben sich bis jetzt die salzenden Vereine ange schlossen: Badisch-Pfälzischer Buchhändler-Verband E. V., Bayerischer Buchhändler-Verein, Vereinigung der Berliner Mitglieder des Börsenvereins der Deutschen Buchhändler, Buchhändlerverein der Provinz Brandenburg, Elsaß-Lothringischer Buchhändler-Verein, Hamburg-Altonaer Buchhändler-Verein, Buchhändler-Verband »Kreis Norden«, Verband der Buchhändler Pommerns, Kreisverein der Rheinisch-Westfälischen Buchhändler, Provinzialverein der Schlesischen Buchhändler E. V. Wiesbadener Buchhändler-Verein, Württembergischer Buchhändler-Verein. Österreichisch-ungarische Kriegsausstellung 1917. Kriegsliteratur. Von vr. IrmaHisl. In der zweiten Hälfte Mai ist die Kriegsaus st el- lung wieder eröffnet worden, diesmal allerdings ganz ohne das feierliche Gepränge, mit dem sie im Vorjahre Wien und sei ner Bevölkerung übergeben wurde. Zwei Gründe mögen dafür maßgebend gewesen sein: daß ihre Eröffnung, mitten im Kriegslärm, für alle friedenssehnsüchtigen Menschen eine Ent täuschung, geradezu einen Schmerz wie das Rühren an einer immerwährend blutenden Wunde bedeutete, und andererseits, daß sich die Ausstellung bereits so fest in das Stadtbild einge- sügt hat, daß sie nichts mehr wesentlich Neues darstellt. Den noch haben sich innerhalb der stehengebliebenen Formen manche Veränderungen vollzogen, von denen nur kurz der Austausch zahlreicher militärischer Objekte und die Erweiterung der Er nährungsfragen und Werken sozialer Fürsorge gewidmeten Räume erwähnt werden soll. Als besonders charakteristisch muß jedoch hervorgehoben werden, daß aus dem Ausstellungssaale der österreichischen und ungarischen Trophäen der zum Zeichen der Besitzergreifung Serbiens aufgestellte Thronsessel ent fernt und durch harmlosere Zeichen des Sieges ersetzt wurde. Als ein Merkmal völligen Bewußtwerdens der furchtbaren Kriegs not, die sich nicht mehr durch vorsichtig retouchierende Darstel lungen verbergen läßt, mag es auch begrüßt werden, daß die Abteilung »Im Felde«, die der schaulustigen Menge Schützen gräben, Karststellungen, Hindernisse und Wolfsgruben in »Mu sterausführung« zeigte, aufgelöst worden ist. Die Zeit ist zu ernst, um solchem Spielwerk Raum zu geben, und die Ausstel- lungsleitung hat in richtiger Erkenntnis der herrschenden Stimmung gehandelt, wenn sie alle diese Objekte, die im Vor jahre noch eine gewisse Neugierde zu befriedigen vermochten, aus dem Ausstellungsbilde entfernt hat. Von den zahlreichen kleineren baulichen Veränderungen blieb auch der Pavillon der Gruppe »Kriegsliteratur« nicht ganz verschont, der einen schmalen Raum der »Militärgeographischen Abteilung« zur Verfügung stellen mußte. Die Grundformen sind jedoch gewahrt, nur der Verkaufsstand ist etwas gegen die Mitte gerückt und dadurch der Durchgang zwischen den Bücher tischen und den Vitrinen für Kunstwerke schmaler geworden. Die Wände tragen wieder reichen Bilderschmuck, darunter im Vordergründe die Porträts des jungen Herrscherpaares. Im Laufe des letzten Jahres haben so viele Kriegsaus stellungen stattgefunden, auf denen dem Buche ein Ehrenplatz, oft sogar ein eigener Raum gewidmet wurde, und es ist so viel darüber geschrieben worden, daß es sich vielleicht erübrigen würde, gerade von dieser Kriegsliteraturausstellung zu spre chen, — wenn sie nicht eben durch etwas Besonderes ausgezeich net wäre. Dieses Besondere aber besteht in dem Bilde der Entwicklung, das sie dem aufmerksamen Beschauer bietet, in der Möglichkeit des Vergleichen? der vorjährigen mit den heurigen Erscheinungen. Bei der ungeheuren Kriegsliteratur flut, die jetzt erst langsam abzuebben beginnt, ist ja an ein ge naues Verfolgen der Entwicklungsvorgänge gar nicht zu denken. Aber selbst die vereinzelten Einblicke, die die überaus geschickte 677
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