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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 14.06.1917
- Strukturtyp
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- Band
- 1917-06-14
- Erscheinungsdatum
- 14.06.1917
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- Deutsch
- Sammlungen
- Saxonica
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„ft 13K, 14. Juni 1917. ReLaklloneller Teil. und wie wenig es an sich bedeutet, so wird uns anch diese neue Erfahrung nicht Wundern, und wir werde» sie zu der bereits wiederholt gewonnenen Erkenntnis hinzurechnen dürfen, das; der Krieg nicht sparen lehrt und daher für den Absatz von Waren aller Art eine günstige Konjunktur bedeutet. Datz das Buch dabei nicht ausgeschaltet wird, darf uns mit Genugtuung er füllen! Da die Lust zum Kaufen — bei nicht unbedingt not wendigen Dingen — aber immer erst gereizt werden mutz, so ist ein gut Teil des Erfolges der geschickten und geschmackvolle» Anordnung der Bücher zuzuschreiben, der sich die Schaustellung der Kunstblätter und -Mappen in schmucken Glaskasten eben bürtig an die Seite stellt. Die Kunst ist Heuer überhaupt viel vollkommener vertreten als im vergangenen Jahr und offenbart in Licbermannschen Graphiken, in Zeichnungen von Max Sle- vogt (»Ein Kriegstagebuch«; Big. Bruno Cassircr, Berlin), in Skizzen von Alois Kolb aus den Karpathen und Ostgalizien (Big. L. W. Seidel L Sohn, Wien) Höhepunkte ihrer Entwick lung. Neben dem Können der Künstler selbst darf aber auch der vollendeten Wiedergabe der Originale nicht geringeres Lob gespendet werden, und Leistungen wie die des Goltz-Verlages in München, der mit Mappen von Eberz »Kämpfe« und Thum, »Hinter den Heeren« vertreten ist, des Graphischen Kabinetts I. B. Neumann, Berlin, des Verlages Franz Hanfstaengl, Mün chen, mit dem einzig-schönen Werke von Luigi Kasimir, »Bel gien«, sind mit Stolz zu nennen; auch ein österreichisches Unter nehmen darf dabei nicht vergessen werden, ein in der Deutschen Vcreinsdruckerei und Vcrlagsanstalt Graz hergestelltes Mappen werk: »Görz im Kriegsjahre 1915/16«, das 21 stimmungsvolle Aquarelle, Bleistift- und Farbstift-Zeichnungen des an der Süd westfront tätigen Malers Pamberger enthält und sich neben den besten Werken deutscher Herkunft zeigen darf. Ein Schritt führt aus dem Raume der Kriegsliteratur- Gruppe in den Saal der Kriegsbilder-Ausstellung hinüber, und so hält einen — wenn man nicht gleich de» direkten Austritt ins Freie wählt — noch eine Weile die künstlerisch-vornehme Atmosphäre umfangen, die den kleinen Pavillon mit wohligem Behagen erfüllt. In den anderen Hallen saust es und lärmt es, blitzt Stahl und Eisen in den tanzenden Sonnenstrahlen, verbreiten Waffen und Trophäen kalten Glanz, im Reiche des Buches aber liegt etwas wie beruhigende Friedensstimmung, der sichere und feste Grundlagen zu geben, höchste und ehren vollste Aufgabe des Buches sein soll. Ein reiches Schriftstellerleben. Zur Feier des 8V. Geburtstages <2V. Juni 1817) des Wirklichen Geheimen Rats Prof. l)r. O. Bernh. Weiß hatten wir den Jubilar gebeten, uns einige Mitteilungen über seine schriftstellerische Tätigkeit und seine Beziehungen zu Verlegern z» geben. Nachstehend seine Ant wort im Wortlaut: Mein Haupwerleger war W. Herb (Bessersche Buchhandlung) in Berlin. Durch Vermittlung eines Freundes hatte er sich bereit erklärt, meinen Philipperbrief und meinen johanneischen Lehrbegrisf zu ver legen, zwei kleinere Schriften, die keinerlei buchhändlerischen Erfolg in Aussicht stellen konnten. Später ist er mir selbst ein intimer Freund geworden. Er verlegte mein Lehrbuch der biblischen Theo logie <7 Ausl.), mein Leben Jesu (2 Bände, 4 Ausl.) und meine Einleitung ins Neue Testament <g Ausl.). Von meinem Markus- Evangelium, das wegen Paralleldrucks in verschiedenen Typen sehr hohe Druckkosten erforderte und doch nur eigentlich für Mitforscher be stimmt war, hat er mir gesagt, daß es noch jahrzehntelang immer wieder begehrt worden und er aus seine Druckkosten gekommen ist. Er hat es stets als ein Mißverständnis betont, daß er das dazu ge hörige Matthäus-Evangelium abgelehnt habe. Es erschien in der Buch handlung des Waisenhauses in Halle, die freilich den Druck in ver schiedenen Typen ablehnen mußte. Wenn ich kleinere Vorträge oder dgl. gedruckt zu haben wünschte, so war er stets dazu bereit. Als er starb, wurde sei» Geschäft von der Cotta'schcn Buchhandlung i» Stuttgart angckaust. Sic hat meine »Religion des Neuen Testa ments» verlegt, deren 2. Auslage noch lange nicht verkauft ist. Trotz dem erklärte sie es für eine Ehrensache, meine »Quellen des Lukas- Evangeliums-, die ich ihr nicht anzubieten wagte, weil sie nur auf eine» kleinen Kreis von Mitforschern rechnen konnte, zu übernehmen. In den »Texten und Untersuchungen«, welche die I. C. H in r l ch s- sche Buchhandlung in Leipzig verlegt, habe ich eine Reihe mehr oder weniger umfassende Abhandlungen, wie de» »voll. O in der Apostelgeschichte», eine Schrift über den Hebräerb.rief und die synop- iischcu Quellen, veröffentlicht. Besonders wert aber war mir, daß dort meine Textkritik sämtlicher Schriften des Reuen Testaments herausgegcbcu wurde, die unmöglich selbständig einen Verleger finden konnte. Die Buchhandlung ließ später auch den auf Grund derselben fcsigcstcllten Text mit kurzen Erläuterungen drucke» in 4 Bänden, der, soviel ich weiß, in 2. Auflage erschiene» ist. Als ich angeregt wurde, anch den verbesserten Luihcrtcxt mit fortgchcnder deutscher Erklärung hcrauszugebcn, »ahm der Verleger selbst persönliche» Anteil daran. Tie dritte, durchweg umgcarbcitcte Auslage desselben ruht noch bei ihm im Manuskript, wie eine Schrift für die Texte und Untersuchungen über den neue» v. Sobenschen Text, deren Drucklegung bisher die Kriegsläufte verhinderten. Ten bei Vande» hvcck L Ruprecht in Göttingen erschiene nen Kritisch-exegetischen Kommentar zum Neuen Testament von H. A. W. Meyer hatte ich stets sehr hochgeschätzt. Als nun der Verfasser starb, schrieb ich an den Verleger und legte ihm meine Ansicht darüber dar, in welcher Form der Kommentar durch neue Auflagen am Leben erhal ten werden könne. Ruprecht forderte mich aus, dieselben zu übernehmen, wozu aber ineine Kraft unmöglich ausrcichte. Ich schlug ihm selbst mehrere Mitarbeiter von gleicher Richtung vor, an welche die Arbeit verteilt werden könne. Meine Ansicht bewährte sich vollkommen, und die Neubearbeitungen erforderte» rascher als früher neue Auflagen. Darüber war ich mit dem Verleger selbst befreundet geworden. Ich selbst habe die vier Evangelien, den Römerbrief und die Pastoral- briese des Paulus, den Hebräerbrief und die johanneischen Briefe be arbeitet, bis in den späteren Auflagen sie immer mehr ganz selb ständige Werke wurden. Als später kürzere und billigere ähnliche Kommentarwerke erschienen, stockte der Absatz, und die Söhne des verstorbenen Herausgebers sahen sich nach neuen Bearbeitern etwas anderer Richtung um. Der Verleger Martin Warneck in Berlin hatte mich wieder holt aufgefordert oder auffordern lassen, etwas i» seine» Verlag Pas sendes bei ihm herauszugeben, und so übernahm er meine »Morgcn- und Abendandachten« in 2 Bänden. Zu meinem Bedauern hatten diese nicht den buchhändlerische» Erfolg, den ich gehofft hatte. Ich über zeugte mich im eigenen Gebrauch davon, baß sie etwas zu lang waren und daß sie leicht um ein gutes Drittel gekürzt und dadurch billiger werden könnten, aber zu einer zweiten Auslage ist leider keinerlei Aussicht. Das erste Werk, für das ich mir einen Verleger suche» mußte, war eine Schrift über die Einheitlichkeit des Johannes-Evangeliums, die auf Vermittlung eines Freundes die Verlagsbuchhandlung von Trowitzsch L Sohn in Berlin übernahm. Eine kleinere Schrift über den Jakobusbrief erschien in der Dei chert scheu Buchhandlung. Kür die von Kropatscheck herausgegebenen »Bi blischen Zeit- und Streitfragen« im Verlag von Edwin Runge in Berlin-Lichterfelde schrieb ich zwei Hefte über das Markus-Evan gelium und den ersten Petrusbrief. Ich hatte immer den Wunsch, neben meinen wissenschaftlichen Ar beiten auch solche herauszugeben, die in weitere» Kreise» Kenntnis und Verständnis des Reuen Testaments verbreiteten. Lange trug ich mich mit dem Gedanken eines populären Lebens Jesu. Aber da meine kritischen Ansichten über die Evangelien ebensowohl von der ortho doxen wie von der liberalen Auffassung abwichen, war es schwer, einen Verleger dafür zu finden. Nach mehreren vergeblichen Ver suchen war der Verlag von Karl CurtluS in Berlin bereit, meinen »Jesus von Razaret« herauszugeben. Aber das Werk hatte den erwünschten buchhändlerischen Erfolg nicht, so datz es noch zu keiner zweiten Auflage gekommen ist. Trotzdem hatte der Verleger den Mut, die Fortsetzung desselben unter dem Titel »Paulus und seine Gemeinden« zu drucken. Aber eben als es erschien, brach der Weltkrieg aus, durch den jede Verbreitung einer solche» Schrift stillgelegt wurde. End lich unternahm es der Leiter des Christlichen Zeitschriftenvereins, Sup. a. D. Brandt», einen bei mir angeregten Leitfaden zur »Evangelischen Heilslehre« herauszugeben, der sich noch Im Druck be findet. In Zeitschriften habe ich mehrfach mehr oder weniger umfassende Abhandlungen veröffentlicht, am meiste» in den Studien und Kriti ken, aber auch in der Zeitschrift für christliche Wissenschaft und christ liches Leben, in den Jahrbüchern für deutsche Theologie und in Hil- genselds Zeitschrift für wissenschaftliche Theologie. Dazu zu allen Zelten Rezensionen in Reuters Repertorium, in der Theologischen Literaturzeitung und anderen Rczensicranstalten. Der mir ganz un bekannte Herausgeber der Deutschen Revue forderte mich auf, für seine Zeitschrift etwas zu schreiben, und es sind zwei Abhandlungen für sic gedruckt, von denen eine, »Jesus und Paulus«, bereits er schienen ist. 679
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