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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 05.06.1917
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1917-06-05
- Erscheinungsdatum
- 05.06.1917
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Saxonica
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Redaktioneller Teil. * 128, 5. Juni 1917. mit die Versammlung überzeugen zu können. Auch der Vor stand des Börsenvereins erklärte, daß rechtliche Bedenken gegen die Anträge N.s beständen, und daß der Börsenverein, falls die Anträge in der Hauptversammlung angenommen wür den, nicht in der Lage sei, sie auszuführen. Die Abstimmung ergab die Annahme der Anträge Nitschmanns mit 43 gegen 29 Stimmen. Damit war die Tagesordnung erschöpft, und der Vor sitzende schloß, nachdem Herr Nitschmann Dankesworte an den Vorstand und namentlich an den Vorsitzenden für seine alt bewährte Leitung der Versammlung gerichtet hatte, um 149 Uhr die 39. ordentliche Abgeordneten-Versammlung des Verbandes mit dem Dank an die Teilnehmer für ihr Ausharren und mit der Hoffnung, daß die nächste Tagung im Frieden dor sich gehen werde. B. Staar. Aus dem dänischen Buchhandel. ii. ll siehe Nr. 71/72., Die Kolportagefrage. — Rechtsstreit über Verlagsverkauf und über eine unautorisierte Novelienüberfctzung. Kricgsnöte »ordschleswigschcr und norwegischer Buchhändler bei der Abrechnung. — Einfnhrschwierig- keiten. — Todesfall. — Maßregeln znr Kohlcncrsparnis und Milde rung der Teuerung. — Reue Legate. — Religiöse Literatur. — Dänischer Jnknnabclfund. - Reue Kriegslitcratur. — Literarisches Debüt eines Künstlerpaares. — Weitere Bücher-Neuigkeiten. — Bücherversteigerung. Die Neuordnung der Kolportagetätigkeit, die nicht nur üom Verlag, sondern jetzt auch von der dänischen Regierung gewünscht wird — bisher durften nur religiöse Schriften im eigentlichen Sinne kolportiert, d. h. an den Türen (auch auf dem Lande) feilgeboten werden —, hat im Buchhandel heftigen Streit entfacht. Im November 1916 setzte das Handelsministe rium dazu einen Ausschuß ein und berief in ihn außer Ver tretern des Handels-, des Kultusministeriums und der Staats polizei die Vorsteher des Buchhändler-, des Kopenhagener und des Provinzialsortimentervereins sowie den Direktor des Gyl- dendalschen Verlags Fr. Hegel. Die Vertreter des Buchhandels wurden über einen Vorschlag einig, der im wesentlichen mit den Wünschen der Regierung übereinstimmte, aber im Provinzial sortimenterverein fand dieser so starken Widerstand, daß dessen Vorsteher seine Zustimmung zurllcknahm. Schon vor Einsetzung der Regierungskommission hatte der Buchhändlervercin bzw. der Verlcgerrat ein Zusammenarbeiten mit dem Provinzialsorti ment erstrebt, was jedoch damals abgewiesen wurde. Ein Kom promiß, wie es der Vorschlag bietet, anzunehmen, wäre aber klug, da Gyldendal sonst jedenfalls, wie oft gedroht, aus dem Buchhändlerverein austritt und dem Orts-Buchhandel direkten Wettbewerb machen wird. Der Verlagsbuchhandel steht eben in der Kolportage eine Goldgrube, das Sortiment dagegen ein schlechtes Geschäft, weshalb es nur ungern dabei mitwirkt. Welche Bedeutung diese Vertriebsweise hat, geht daraus hervor, daß nach einer Schätzung des damit vertrauten Buchhändlers David Christensen in Kjellerup jährlich für etwa 2—214 Mil lionen Kr. durch Kolportage im Lande verkauft werden, näm lich: von Gyldendal für etwa 690 009 Kr., Hagerup 100 009 Kr., Gad 25 000 Kr., Jespersen 60 000 Kr. Von Salmonsens Großem Konversationslexikon wurden in den letzten zwei Jah ren, obwohl sich die Neuauflage noch im Erscheinen befindet, ca. 10 000 Exemplare ^ 5000 jährlich --- 1,4 Mill. Kr., von »irregulärer« Literatur, wie popplärmcdizinischen, Koch- und Gartenbüchern für 100 000 Kr., durch die Misstonskolportage für ca. 400 000 Kr. abgesetzt. Hinzu kommt, daß der Verlcger- standpunkt soeben eine wesentliche Stütze durch ein von Ghlden- dal eingeholtcs Gutachten einer juristischen Autorität gewonnen hat, des Professors Vinding Kruse. Das Ministerium hat dazu noch nicht Stellung genommen, doch hat sich der von Kruse ver tretenen Auffassung der Anwalt am Höchsten Gericht Otto Liebe bereits angeschlossen. Kruse gelangt ans Grund von Ge richtsentscheidungen zu dem Urteil, daß es nach dänischem Recht einem Verlag gestattet sein muß, auch aus dem Lande, nach «42 Vorzeigen illustrierter Kataloge, die über Ausstattung und Druck des Buches unterrichten, Bestellungen oder Subskriptionen nnzu- nehmen. Auch muß es als erlaubt gelten, durch Kolporteure an Private heranzutrelen und ihnen das Buch oder den Einband als Probe zu zeigen, falls der Verlag selbst diese Bücher drucken und einbinden läßt, also ihr Fabrikant ist, während sonst im Warenhandel Händlern die Kolportage nach Mustern durch Gesetz verboten ist. Einen Rechtsstreit zwischen dem früheren Besitzer des Ver- lags des Wochenblattes »Illustrarat Ticieocke« Louis Henius und dem jetzigen Inhaber vr. Thulstrup, der 31 396 Kr. Schadenersatz forderte, weil die Außenstände sich geringer als angeblich garantiert erwiesen und auch der Überschuß und die vorausbczahlte Annoncenprovision zu hoch angegeben worden seien, entschied das Gericht durch Freisprechung des Beklagten unter Auferlegung von 100 Kr. Prozeßkosten zu Lasten des Klägers, da dieser in schriftlichem Abkommen ein ganzes Jahr nach der Übernahme auf dem Wege eines Vergleichs unbe dingte Saldoquitlung gegeben hatte. — Wegen unberechtigter Übersetzung und Abdrucks einer Novelle von W. W. Jacobs, London, wurde der Schriftleiter der kleinen, aber verbreiteten Kopenhagener Mittagszeitung »I'ollcets ^vw«, E. Rex, aus Jacobs' Antrag zu 100 Kr. Buße, 200 Kr. Schadenersatz und 80 Kr. Prozeßlosten verurteilt; sein Einwand, er sei nur nach dem Preßgesetz, nicht nach dem Urheberrecht verantwortlich, wurde zurückgewiesen. In Anbetracht der Schwierigkeiten, die für (dänische) Buchhändler in Nordschleswig entstanden sind, hat der dänische Verlcgerrat ihnen gestattet, Bücher über den Welt krieg usw., welche die deutsche Grenzzensur zurrickgehalten hat und die eventuell erst nach Schluß des Krieges zurück gesandt werden, zu disponieren, und den Verlegern anheim- gcstellt, jenen für Saldobeträge, die bis 1. Mai eingezahlt sind, 10 Prozent Exlrarabatt zu gewähren. Dagegen wurde der An trag auf Festsetzung einer festen Abrechnungskurses (z. B. 140 statt normal 11214 und gegenwärtig 189) und Bezahlung in deutscher Währung für das Rechnungsjahr 1917 abgelchnt. — Auch dem norwegischen Sortiment siel es schwer, die Re- mittenden rechtzeitig nach Dänemark zu bringen, da ja der Kohlenmangel eine gesetzliche Einschränkung der Geschäftszeit wie auch des Bahn- und Dampserverkehrs usw. bewirkt hat, worauf es die dänische Organisation aufmerksam gemacht hatte. Der einige Monate lang eingestellte Versand von Druck sachen aus Finnland und Rußland nach Dänemark und anderen neutralen Ländern in Kreuzbändern und Post paketen ist jetzt wieder möglich, seitdem die neue russische Regie rung das Verbot der alten aufgehoben hat. So trifft auch das seit Neujahr ausgcbliebene finnische Buchhändlerblatt wieder ein, aus dessen Anzeigen man übrigens mit Verwunderung sieht, daß zwei Verlage in Helstngsors Ausgaben bekannter deut scher Kriegsbücher planen, anscheinend in finnischer Sprache. Es handelt sich um Schriften von E. Ludwig, v. Mücke (»Em den« und »Ayesha«), Bölcke, Hans Paasche, Dohna-Schlodien <»Möwe«-Fahrt) usw. Schwieriger und sehr unregelmäßig ist die Bücher-Einsnhr vom Westen her geworden, besonders weil der Schiffsraum dem allernotwendigsten Bedarf des Landes Vorbehalten werden muß. Daher müssen auch die Einfuhrbuchhändlcr der amtlichen Großhändler-Organisation den von ihnen beanspruchten Raum angeben. Die Büchereinfuhr aus England findet einstweilen nur noch in Fünfkilo-Postpaketen über Norwegen statt. Die Kosten für jedes Paket stellen sich einschl. Anssuhrerlanbnis, Porto, Kriegsversicherung, Verpackung und 5 Prozent Kom mission auf 4 s 8 ä, zuzüglich 0,30 Kr. Bestellgeld in Kopen hagen. Um nur einen Teil der Mehrkosten zu decken, berechnet die Einfuhrfirma Ursin's Esters., die von 636 laut Telegramm zwischen dem 24. Februar und dem 8. März Von London ab- gesandten Paketen Ende März nur 104 erhalten hatte, dem Sortiment 10 Prozent Aufschlag auf den dänischen Ladenpreis und setzt alle Abonnenten und Bücherbesteller durch aufgeklebte rote Zettel hiervon in Kenntnis. Ein Dampfer, der 2450 kx Bücher und Blätter, darunter das Maiheft von »IVeIckvn'8 Uackiee
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