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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 05.06.1917
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1917-06-05
- Erscheinungsdatum
- 05.06.1917
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Saxonica
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128, 5, Juni 1917. Redaktioneller Teil. Journal«, für sie mitführle, ist torpediert worden. Wie die eng lischen Zeitungs-Verleger, so haben auch die englischen Zeit- schristen-Verleger, um Papier zu sparen, das Remissionsrecht vollständig ausgehoben. Papier soll auch in Dänemark gespart werden, hier wegen der Kohlennot. Die Zeitungspapier-Erzeugung wurde um 40 v. H. eingeschränkt, da sie besonders viel Kohlen verbraucht. Das fehlende Papier müssen die Zeitungen aus Schweden einsühren, der Zoll wird ihnen zurückverglltet. Ein Antrag der illustrierten Wochenblätter, auf zollfreie Einfuhr ihres Papierbedarfs, namentlich mit Rücksicht auf ihren Wettbewerb mit Carl Allers »Illustrerer kainilie-ckouinal«, das eine eigene Papierfabrik hat, wurde abgelehnt, da sie nicht in gleichem Grade für das Ge meinwesen unentbehrlich seien wie die Tagespresfe. Die Haupt sorge für Dänemark bleib! der Ersatz der fehlenden englischen und sehr knappen deutschen Kohle-Zufuhr. Der Mangel macht sich schon jetzt in der Industrie, den Gas- und Elektrizitäts werken fühlbar und wird voraussichtlich im nächsten Herbst und Winter noch drückender empfunden werden. Für die Erschlie ßung neuer Brennstoffquellen, besonders des Torfs und viel leicht auch jütländischer Braunkohle und Brennholzes, woran Dänemark im Gegensatz zu Schweden und Norwegen, die die Ausfuhr seit längerem verboten haben, durchaus keinen Über fluß hat, ist u. a. die Gesellschaft für Heide- und Moorkultur > s a ck k s v I s k a b e t« (Hauptsitz in Viborg, Jütland) wirksam tätig, deren Geschäftsführer, der ehemalige Buchhändler (bis 1909) Adolf Jacobsen aus Viborg, kürzlich gestorben ist. Er hatte eine sehr große Anzahl Buchhändler zur Mitgliedschaft gewonnen. Indirekte Kohlen-, nämlich Gasersparnis, sowie Linderung der immer fühlbarer werdenden Teuerung bezweckt auch die nunmehr sowohl in Kopenhagen wie in seiner Nachbarstadt Frederiksberg eingerichtete kommunale Volks-Speisung. Hierzu sind die Volksschulen eingerichtet worden, die auch als Aus gabestellen der uns jetzt zuteil gewordenen Zucker- und Brotkarte dienen. Sie liefern ein ausgezeichnetes reichliches Mittagessen von zwei Gerichten für 0,40 Kr. an jedermann zur Abholung. Einen Mittagstisch für ihre Studierenden, ins besondere wenigbemittelte, zum gleichen Preise hat die Uni versität errichtet. Eine vortreffliche Anleitung zum Sparen, nämlich im Gas-, elektrischen Licht-, Petroleum-, Feuerungs-, Speisen- und Damenkleidungs-Verbrauch, gab die Zeitung »Lorlintzslrs Diäencko« in Form einer Zusammenfassung der von ihr veranstalteten fünf Vorträge von Autoritäten heraus. (»Kpare-Vesleckning«. 48 S., mit Abb.; 0,28 Kr.) Andere Schrif ten dieser Art sind ein Spar-Kochbuch der Schulkllchcnlehrcrin K. Braae sdlxt Kvrckisk Borlax) und Einmachen ohne Zucker (»8Mning ucken 8uklisr«. Hagerup; 1 Kr.). Während Dänemark gute Abendschulen für Handclslehrliuge hat, besitzt es nur eine höhere Handelslehranstalt (zweijährig) mit Tngesunterricht und Realexamen als Grund lage, die aber bisher ein Schulgeld von 300 Kr. jährlich erheben mußte. Sie wird jetzt durch einen einjährigen Kursus für Abi turienten neusprachiger Richtung, ohne Aufnahmcprllsuug, er weitert. Um diese »biieis Lroelrs Uamlvisskolo« weiter auszu bauen und womöglich zu einer Handelshochschule zu erheben, wie sie in Stockholm seit Jahren besteht, in Norwegen aber dank großartigen kaufmännischen Stiftungen und mit staatlicher Unter stützung jetzt in Bergen in Bildung begriffen ist, haben die Organisationen des dänischen Großhandels, darunter der Pa- pierhändlerverein und der Verein von Vertretern ausländischer Firmen, ihr ein durch freiwillige Zeichnung aufgebrachtes Legat von 378 000 Kr. geschenkt. Anlaß hierzu bot das hun dertjährige Jubiläum des obenerwähnten »Orosserer soeietetots Konnte« ldessen Leitung die Schule untersteht), das auf der Börse in einer Festversammlung gefeiert wurde. Bei dieser Gelegenheit feierte der König den dänischen Handel, bat aber auch, der dänischen Seeleute zu gedenken, die in Ausübung ihrer Pflicht und ihres Rechts jetzt zur Aufrechterhaltung des notwendigen Warenaustausches den Gefahren aus und unter dem Meere Trotz bieten und ihr Leben einsetzen. Das Legat soll zugleich ein Ausdruck des Dankes sein für die große Arbeit und Hilfe, die dem Handel diese seine amtliche Vertretung durch ihre Garantieerklärungen bei Waren-Ein- und -Ausfuhr gegen- über ausländischen Regierungen leistet. Zu einem Fonds für Verbreitung guter Kinderliteratuc stiftete Verlagsbuchhändler Ehr. Erichsen, Kopenhagen, an seinem 80. Geburtstag 20 000 Kr. Aus den Mitteln ist zunächst ein etwaiger Verlust bei Herausgabe seiner Kinderblätter »>Ilt Black« und »Lörnones B^kdlack«, die aber gegenwärtig sehr gut gehen, zu decken; im übrigen kann die Verwaltung den Fonds ohne Rücksicht darauf, in welchem Verlag die Kinderbücher erscheinen, verwenden. — Die Kgl. Bibliothek hatte zu Ostern in ihrer Vorhalle eine Ausstellung illustrier ter dänischer Andachtsbücher vom Ausgang des Mittelalters veranstaltet. Die literarische Zeitschrift »BoAvsnnan« brachte als Nr. 13 ein Heft über religiöse Literatur, enthaltend kurze Besprechungen neuer Werke, Betrachtungen von Bibliothekar Dösfing über ihre Durchschnittsqualität und die allzu große Menge der Erscheinungen sowie die Voranzeige einer neuen Bandserie »Kirche und Volk« (bei Gyldendal), die eine Samm lung Vorträge dänischer Geistlicher über »Unser Glaubens bekenntnis« (Vor 'Brosbalrenckslse. 2,78 Kr.) eröffnet. Dieselbe Zeitschrift enthielt zum 175. Geburtstag des Grün ders von Dänemarks größtem Verlag, Sören Gyldendal, in Nr. 14 einen interessanten Artikel über ihn und sein Wirken. Die gesamte dänische personalgeschichtliche Literatur in systematischer Ordnung ist in dem soeben (zu erst) erschienenen 3. Band der Mansk iustorisk Liblioxraki«, die auf Kosten des Carlsbergfonds von B. Erichsen und A. Krarup herausgegeben wird, verzeichnet (816 S., 9 Kr., Gab). Eine wertvolle Inkunabel, der bisher unbekannte Vordruck eines Ablaßbriefes, den Johann Snell, der erste Buch drucker in Dänemark, 1482 in Odense ausführte, wurde kürzlich in Deutschland gefunden und von einem dänischen Bankier der Kgl. Bibliothek geschenkt. Man versteht nun auch, warum Snell in Odense gerade CaoriuS' Büchlein über die türkische Belagerung von Rhodos gedruckt hat: es unterstützte den Ab laßhandel stark zugunsten des Kampfes gegen die Türken und wurde offenbar darum von dem päpstlichen Ablaßkommissar ver breitet. über die angeblichen Greuel und Metzeleien der Türken in Armenien hat Inga Nalbandian, die junge dänische Witwe eines gelehrten Armeniers, ein herzzerreißendes Buch geschrieben (»von storo ckammar«. Aschehoug; 2,75 Kr.). Streif lichter auf europäische Grotzmachtspolitik im mohammedani schen Orient wirft der Orientalist vr. I. Lstrup in »Ostsrlanckane VA VerSanskriAon« (St. Hasselbalch's Forlag). Er berichtet u. a. auch über die deutsche Propaganda in Indien, die infolge mangelhafter Psychologie und Verkennung der neue sten religiösen Entwicklung im Islam fehlgeschlagcn wäre, sowie über die propagandistische Tätigkeit in Persien, wo sie nur das Chaos vergrößerte. »Soldatenbriefc dänischer Freiwilligen« von fast allen Fronten an ihre Angehörigen sammelte I. Ravn- Jonsen (320 S., illustr., 5 Kr.; Jespersen), während Haupt mann Carl von Kohl über »Panik und Schreck im Kriege« schrieb (2,80 Kr.; dlorckiske Korkattares l'oelaa'). »Die nord- schleswigsche Frau während des Krieges« und »Wir, deren Söhne nicht wieder hcimkehren« lauten die Titel zweier Heft« des Pastors Tonnesen aus Südjütland (Christi. Verlag O. Lohse, Barde; je 0,50 Kr.). Den »Neuen Kurs in Amerikas äußerer Politik« bespricht Rogcrt Nielsen, Schriftleiter eines dänischen Blattes der U. S. A., mit Vorwort des ehe maligen Ministers W. Bryan (dlz-t dlorckisk Korlax;). Von Prof. Karl Larsen liegt wieder ein kleines Buch vor »Des alten und des jungen Kaisers Deutschland« (2 Kr., Gyldendal); auch übersetzte er nach dem Manuskript Königs Schilderung seiner zweiten Handelstauchboot-Fahrt (»äncksn Honß; „vor Atlanten«. 40 S., 0,60 Kr.; Aschehoug). Auch ein hinterlassenes Büchlein Emile Verhaerens über »Belgiens Städte« und ihre alte Kultur, ein sehr schön ausgestatteter poetischer Baedeke« «43
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