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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 01.06.1917
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1917-06-01
- Erscheinungsdatum
- 01.06.1917
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- Deutsch
- Sammlungen
- Saxonica
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Börse,iblaU f. d. Dtschn. Buchhandel. Redaktioneller Teil. 125. 1. Juni 1917. Schuldigkeit getan. Es schneit, es regnet, es kommt Dreck dar- auf, es verbrennt, es geht irgendwie verloren. So sind immer neue Bücher notwendig, das eine Mal mehr im-Westcn. das an der Mal mehr im Osten. Bet allen unseren Sammelstellen lau fen täglich dringende Wünsche nach Büchern ein. I» die Hei mat beurlaubte Offiziere und Mannschaften bekommen den Auftrag, weitere Büchereien bei den Sammelstellen zu besorgen und neue Verbindungen anzuknüpfen. Woher die Mittel? Alte Bücher, gesammelte Gel der, Bewilligungen durch Kirchenbehürden und durch Staats behörden, durch das Rote Kreuz, Sammlungen von Büchern durch Schul-Buchwoche und Reichs-Buchwoche. Besser ist es, neue Bücher anzukaufen, als alte zu bekommen, die sehr sortiert werden müssen, und bet denen eine große Menge ausscheiden muß. Der Soldat hat lieber neue Bücher, das Beste ist gerade gut genug. So müssen wir Millionen von Büchern immer neu an kaufen und hinaussenden. Dazu sind auch viele Millionen von Mark erforderlich.- Sind doch Bücher zurzeit fast die einzige Liebesgabe, neben alkoholfreien Getränken und Zigarren. Der Weg dazu, größere Mittel zu erhalten, ist der Opfer - tag, worauf auch in der Retchstagssttzung vom 8. Mai der sozialdemokratische Redner mit Recht hingewiesen hat. Auf die Feldbuchhandlungen und andere Fragen, die bei den Reichs tagsverhandlungen zur Sprache gekommen sind, kann ich mit Rücksicht auf die Zeit leider hier nicht näher eingehen. Der Opfertag ist vom Kommissar für die Regelung der Kriegswohlfahrtspflege für die Zeit vom 24. Juni bis 24. Juli genehmigt. Nun kommen die Aber und die Bedenken. Selbstverständ lich gibt es Aber, gibt es Bedenken, gibt es Schwierigkeiten. Es gibt heutzutage noch größere Schwierigkeiten, mit denen das deutsche Volk fertig werden muß, warum soll es nicht auch hier Schwierigkeiten zu überwinden geben! Es wird eingewendet, daß zu viel Opfertage seien, auch bei der Besprechung mit dem Staatskommissar für die Regelung der Kriegswohlfahrtspslcge wurde dies erwogen, die U-Boot-Spende Ansang Juni, die Schwesternspende und manch andere Sammlungen. Diese Be denken sind voll gerechtfertigt, aber wir können im Gesamtaus schuß nicht lange warten, die Mittel müssen da sein, und zwar bald. Das Rote Kreuz hat uns wieder geholfen, aber wir müs sen über bedeutend mehr Mittel verfügen, und zwar für alle Sammelstellen. Wegen der großen Ferien darf der Opfertag nicht zu lange hinausgeschoben werden. Wir können nicht in den Ferien sammeln und noch weniger bis nach den Ferien warten. Für Ostpreußen, Pommern, Brandenburg, Westfalen und Hessen- Rassau ist der 24. Juni genehmigt, für Berlin beantragt. Für Posen ist der 1. Juli genehmigt, für die Hohenzollernschen Lande der 22. Juli. Bei anderen Provinzen ist der Tag endgültig noch nicht festgesetzt, doch wäre es dringend erwünscht, daß auch in diesen Provinzen die Sammlung jedenfalls vor den großen Ferien abgehalten wird. Wer sammelt? Die Provinzialausschüsse vom Roten Kreuz (die Roten Kreuz-Vereine, Vaterländischen Frauenvereine), kon fessionellen Vereinigungen, doch darüber bei Punkt 4 der Tages ordnung. Schon jetzt gestatte ich mir, die Herren Vertreter des Herr» Ministers für geistliche und Unterrichtsangelegenheilen zu bit ten, daß uns die Sammlung durch Schüler vom Herrn Minister genehmigt wird. Desgleichen gestatte ich mir die Bitte an die Herren Ver treter der Kirchenbehörden, am Opfertage in allen Kirchen zum Besten des Lesestoffes für Heer und Flotte Kirchenkollekten ab halten zu lassen. Die Logen und viele andere Vereinigungen wollen uns helfen. So werden wir gemeinsam das große Werk durchführen dürfen. Seitens unseres Arbeitsausschusses bieten wir den Aufruf in zwei Größen, das Bilderplakat in zwei Größen, Zetchnungslisten, Sammelbüchsen, Abzeichen und Postkarten. Wegen der Verteilung des Geldes wurde in Aussicht ge nommen, daß 30 Prozent des Bruttoertrages von den Provin- ztalausschüssen sofort zurllckbehalten werden zur Deckung der Unkosten und zur Überweisung von Geld an die Provinzial- Büchersammelstellen, daß aber 70 Prozent zunächst in die ge- meinsame Kasse des Arbeitsausschusses in Berlin fließen; als dann wird durch die Gesamtvertretung des Gesamtausschusses aus dem Königreich Preußen Beschluß darüber gefaßt, wie diese Summe unter die Provinzial-Büchersammelstellen und unter die großen deutschen Sammelstellen verteilt wird. Auf lange hinaus wird es unsere heilige Aufgabe sein, für Bücher für Heer und Flotte zu sorgen. Selbst wenn einmal Waffenstillstand oder Friede eintritt, wird für die Besatzungs truppen auf längere Zeit es doppelt nötig sein, sie mit Büchern zu versehen. Aber auch im Frieden muß eine neue geistige Pflege des Heeres und der Flotte einsetzen, auch hier erwachsen uns neue soziale Verantwortungen. Die im Kriege entstan denen Vereinigungen werden in ihrer Zusammenfassung im Gesamtausschnsse weiter gute Dienste leisten können. (Schluß folgt.) Kleine Mitteilungen. Jubiläen. — Auf ein 25 jähriges Bestehen blickt am 1. Juni die Firma Gustav Georgt In Niva am Gardasee zurück, die Buch-, Kunst-, Musikalien-, Landkartenhandel und Papiergeschäft betreibt und noch von ihrem Grunde? geleitet wird, der somit auch das 25jährigc Jubiläum seiner Selbständigkeit begehen kann. — Den gleichen Ehren tag feiert die Verlagsbuchhandlung und Buchdruckerei Rudolf Gerstäcker in Leipzig, die 1892 gegründet, später au Richard Vogel übergegangen mar und seit 1905 von Guido Wolf betrieben wird. Verletzung des Urheberrechtes. — Der akademische Maler M. Spil- haczek hatte eine Studie »Neustift am Walde« gemalt, die mit seiner Ermächtigung als Titelbild für das im Verlage von Adolf No- bitschek in Wien erschienene Lied »In'Wien gibt's manch winziges Gasserl« (Verse von Kurt Nobitschek, Musik von Nob. Stolz op. 249) in den Verkehr gebracht wurde. Kurze Zeit später erschien im Verlage der Firma Rudolf Pawliska ein Lied, dessen Titelbild sich bei näherer Besichtigung als ein Plagiat des oben erwähnten Gemäldes erwies. Da Pawliska den von Spilhaczck erhobenen Protest nicht beachtete, strengte der Künstler durch Dr. Adolf Altmann eine Klage wegen Ver letzung seines Urheberrechtes an. Vor Gericht gab Herr Pawliska an, daß das von ihm verwendete Bild ebenfalls eine Studie nach der Natur sei und deshalb mit dem Spilhaezekschen Gemälde, das den selben Gegenstand öarstclle, selbstverständlich eine Menge von Ähnlich keiten zeige, dennoch liege aber kein Eingriff in das Urheberrecht vor, da sich die beiden Bilder durch die völlig verschiedene Farbengebung, durch den verschiedenen Grundton in der Darstellung und durch eine Reihe von figuralen Abweichungen wesentlich unterschieden. Der Ge richtshof hat jedoch im Sinne der Ausführungen des 7>. Altmann bei der Beurteilung der Ähnlichkeit der Bilder die rein äußerlichen Merkmale erst in zweiter Linie in Betracht gezogen, vielmehr die vom künstlerischen Standpunkte in Betracht kommenden Momente gewür digt und gelangte sohin znm Erkenntnis, daß ein Eingriff in das Urheberrecht vorlicge. Herr Paw'liska wurde deshalb zu einer Geld strafe von 50 1^, zur Zahlung einer Buße in gleicher Höhe an Herrn Spilhaezek und zum Ersatz der Verfahrenskosten verurteilt. (Österr.-ungar. Buchhänölcr-Eorresp) Deutscher Museumsbund. — Eine von 22 Direktoren deutscher Mu seen für Kunst und Kulturgeschichte besuchte Versammlung hat in der Überzeugung, daß die Zeitumstände und insonderheit die Erfahrungen des letzten Jahrzehntes einen Verband der öffentlichen deutschen Kunst sammlungen erwünscht machen, im Städelschen Kunst-Institut zu Fraukfu-rt a. M.. den Deutschen Museumsbund gegründet. Der Bund setzt sich die Förderung musealer Arbeit sowie die Vertretung der Pflichten und Rechte der Museumsbeamten im öffentlichen Leben zum Ziele. Es ist von ihm zu erwarten, daß er den deutschen Museen und der deutschen Wissenschaft wertvolle Dienste leistet und zugleich alle Fragen des Standes unter den Museumsbeamten in würdiger und wirksamer Form zur Entscheidung bringt. Der Bnnd wird seine Wirksamkeit sogleich beginnen. 622
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