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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 27.03.1896
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- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 27.03.1896
- Sprache
- Deutsch
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- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1896
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72. 27. März 1896. Nichtamtlicher Teil. 187l wie im vorigen Jahre, und stellt daher den Antrag, den Bei trag wieder auf 10 Mark festzusetzen. Einstimmig wird dies angenommen. Die Revisoren haben die Rechnung geprüft und für richtig befunden. Dem Herrn Kassierer wird Decharge erteilt. 4) Neuwahl von zwei Vorstandsmitgliedern. Vom Vorstände scheiden aus Th. Fucndeling und G. Calvör. Von den Stellvertretern A. Lax. Dieselben sind wieder wählbar Der I. Vorsitzende ernennt die Herren Georg Knothe- Hannover und Ludw. Koch-Goslar zu Stimmzählern. Ge wählt wurden Th Fucndeling mit 36 Stimmen, G. Calvör mit 35 Stimmen und als Stellvertreter Georg Knothe- Hannover mit 33 Stimmen Die Gewählten nehmen mit Dank die Wahl a» 5) Beschlußfassung über die Vorschläge für die Wahlen im Börsenverein der deutschen Buchhändler und Wahl des Vereinsvertreters für die Wahl in den Vereinsausschuß Wahl der Abgeordneten für die Versammlung der Kreis- und Orts vereine in Leipzig, Ostermesse 1896. Herr Fucndeling-Hameln berichtet eingehend über die Abgänge im Vorstande und in den einzelnen Ausschüssen des Börseuvereins zur Ostermcsse 1896 und erklärt die Gründe, weshalb die Kandidatur des Kreises Norden vom Wahl ausschuß nicht angenommen sei, und bittet schließlich die vom Wahlausschuß vorgelegtc Kandidatenliste anzunehmen, die lautet rr) Börsenvereinsvorstand: I. Schriftführer Herr W. Laber-Köln, II. Schriftführer Herr Emanuel Reinicke- Leipzig; b) Nechnuugsausschuß: Herren Heyfelder-Berlin, Wollermann-Braunschweig und Wunschmann-Wittenberg; o) Wahlausschuß: Herren Fuendeling-Hameln und R. Barth-Aachen; ä) Vcrwaltungsausschuß: Herren R. Eiphorn-Leipzig und Arthur Georgi-Leipzig. Die Versammlung nimmt einstimmig diese Kandidaten liste an. Die Wahl des Vereinsvertrcters und der Abgeordneten für die Versammlung der Kreis- und Ortsvereine Ostermesse 1896 wird dem Vorstande überlassen. (Gewählt wurden von diesem die Herren Wollermann, Fucndeling, Gude und Lindeinau n.) 6. Wahl des Ortes für den nächstjährigen Verbandstag. 7. Antrag der Herren Wendebourg-Hannover und Genossen: Der ordentliche Verbandstag ist in die Sommer monate (resp. September) zu verlegen. Der Herr Vorsitzende bemerkt, daß er Nr. 6 und 7 der Tagesordnung Zusammenlegen würde, verliest den § 10 der Satzungen (angenommen am 23. Februar 1890), wonach jede Hauptversammlung Zeit und Ort der nächsten Haupt versammlung bestimmt, so daß der Antrag 7 durch die Satzungen bereits erledigt sei. Herr Fucndeling hält es für richtig, daß der Ver bandstag dem alten Brauche gemäß Ende Februar oder An fang März berufen würde, schon aus dem Grunde, weil es nicht gut augiuge, fast 12 Monate im voraus Vertreter für die Leipziger Ostermesse zu wählen. Im Sommer sei auch mancher Kollege durch Badereise u. s. w. verhindert und seiner Meinung nach aus regeren Besuch der Versammlung kaum zu rechnen. Herr Hiurichs-Tetmold und der Herr Vorsitzende stimmen dem Vorredner zu. Gewählt wird hierauf als Ort der nächsten Versammlung Hannover und als Zeit ebenfalls, wie in den letzten Jahren, Ende Februar oder Anfang Mürz. 8. Besprechung des Entwurfes der Restbuchhandels- Ordnun g. Der Herr Vorsitzende als Mitglied der Kommission, die den Entwurf vorlegt, bespricht denselben kurz, und die Ver sammlung genehmigt hierauf denselben einstimmig. Der Herr Vorsitzende begrüßt den inzwischen er schienenen Syndikus der Handelskammer, Herrn vr. Stege mann aufs herzlichste und dankt ihm für seinen Besuch. Redner führt in seinen Worten aus: Der deutsche Buchhandel bilde einen Staat für sich und besitze in seiner Organisation einen Schatz, von dem es begreiflich sei, daß er ihn sich nicht so leicht entreißen lassen werde. 9. Eingabe der mitteldeutschen Bnchhandlungs-Gehilfen- Verciuiguug, die Einführung des Buchhändler-Examens betreffend. Referent Herr B. Goeritz-Braunschweig: Sehr geehrte Herren Kollegen! Als mir von unserem Herrn Vorsitzenden der Auftrag wurde, über den Wunsch des Mitteldeutschen Buchhandlungsgehilfen-Vereins, betreffend Einführung eines Lehr- lingsexamens an dieser Stelle einige Worte zu sprechen, fühlte ich mich wie Jemand, der, vor eine pfadlose Bergpartie geführt, die Weisung erhält, die steile Spitze zu erklimmen. Versuchen will ich cs, meine Aufgabe zu lösen, znmal sie mir allen Interesses würdig erscheint. lieben Sie indessen freundliche Nachsicht bezüglich des Gebotenen und übersehen Sie andererseits nicht, daß wir sicherlich die ernste Verpflichtung haben, jenen Antrag der Gehilfen mit Wohlwollen zu prüfen. Nach meinem Dafürhalten haben wir uns lange nicht einem so außergewöhnlichen Verhandlungsgegenstande gegenüber befunden. Das Wort -Examen» berührt unser Ohr eigenartig in einer Zeit, in welcher die Gesetzgebung Handel und Gewerbe möglichst frei hin gestellt hat, in welcher wir überall einer Aufhebung der Schranken begegnen — ob zu unserm Heil ist eine andere, hier nicht zu er örternde Frage. Das erste Moment, das mich ermutigte, den mir gezeigten Pfad weiter zu verfolgen, war eine Menge das Bestreben der Mittel deutschen Buchhandlungsgehülfen - Vereinigung warm begrüßender Schreiben von Buchhändler-Vereinen, besonders aber der Brief eines solchen Vereins aus dem in den Augen der Meisten freiesten Lande deutscher Zunge, der Schweiz. (Der Brief wird verlesen.) Wichtig erschien es mir vor allen Dingen, des Vergleiches wegen festzustcllen: wie liegen die Verhältnisse in den sonstigen Handelsbräuchen und im Gewerbe? Um mir hierüber Klarheit zu verschaffen, wandte ich mich an den Syndikus der Braunschweiger Handelskammer, Herrn vr. Stege mann, und fand bei ihm in bereitwilliger Weise Rat und Unter stützung, wofür ihm auch an dieser Stelle meinen verbindlichsten Dank darzubringen mir eine angenehme Ehrenpflicht ist. Herr vr. Stegemann kann sein Interesse für die uns hier be schäftigende Frage wohl nicht ausdrücklicher bethätigcn, als indem er heute als Gast unter uns weilt, um an unfern Beratungen teil zunehmen. Ich wage zu hoffen, daß diese erstmalige nähere Ver bindung des Braunschweiger Buchhandels mit der Braunschweigcr Handelskammer den Erfolg haben wird, jener unsere lokale Inter essenvcrtretung, soweit sie notwendig, warm ans Herz zu legen. — Wohin auch immer ich in diesen Tagen meiner Information in die Berichte über die Handclsverhältnisse geblickt habe, überall fand ich die Klage zum Ausdruck gebracht, daß die Leistungen des jungen Nachwuchses im allgemeinen viel zu wünschen übrig lassen, selbst jenseits des Ozeans, in den Vereinigten Staaten. Und wenn ich nun auch Sie, meine sehr verehrten Herren Kol legen, nach Ihren bezüglichen Erfahrungen frage, so meine ich, auch Sie werden zu allseitigem Bedauern das Gleiche bestätigen müssen. — Warum nun ist der Nachwuchs minderwertiger geworden? Diejenigen jungen Leute, welche eine humanistische Schulbildung genossen und sich den Berechtigungsschein zum Einjährigen-Frei- willigen-Dienste durch das Examen für die Obcrsekunda erworben haben, absolvieren, wenn es ihnen die Verhältnisse irgend gestatten, die Schule ganz, um dann zu studiereu, oder, wenn sie aus diesem oder jenem Grunde abgehen müssen, so wählen sie, dem Zeitgciste Rechnung tragend, meistens ein Kontorgeschäst, um dort ihre Lehre zu bestehen, weil ihnen das seiner und müheloser erscheint. Frei lich übersehen sie und ihre Berater, daß sie im Detailgeschüft bessere Warenkenntnisse bekommen, daß sie sich als Detaillisten (resp. Sortimentsbuchhändlcr) dermaleinst leichter selbständig machen können denn als Großkausleutc. Endlich winken ihnen im Handel angeblich bessere pekuniäre Aussichten. Hierüber abschließend zu ur teilen, halte ich mich aus diesem Gebiete nicht für orientiert genug. Weil nun von den höheren Schulen resp. von den oberen Klassen dieser im Verhältnis nur wenige junge Leute sich dem Handels stande widmen und auch von diesen nur ein Bruchteil unserem speziellen Berufe, so ist es ja, was ich freilich sehr bedauern muß, immer mehr und mehr Brauch geworden, Schüler unterer Klassen höherer Anstalten oder solche von Volksschulen als Lehrlinge in den Buchhandel cinzuführen. Daß diese, selbst wenn sic die kaufmännischen Fähigkeiten sich 256»
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