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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 27.03.1896
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 27.03.1896
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
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1870 Nichtamtlicher Teil. .V 72, 27. März 1896. In die Tagesordnung eintretend, erstattet 1) Bericht über das verflossene Vereinsjahr der 1. Vorsitzende durch folgende Ausführungen: Geehrte Herren! Ein im allgemeinen ruhiges Jahr ist im Leben unseres Ver bandes dahingegangen. Zwar hat es auch in diesem Jahr dem Vorstände nicht an Aufregungen und Arbeit gefehlt, andrerseits ist aber die Verbindung des Vorstandes mit den Mitgliedern und anderen Krcisvereinen fast immer eine angenehme gewesen, so daß cs dem Vorstande eine Freude war, Ihre Interessen vertreten zu können. Auf unscrm vorjährigen Verbandstage wurde einstimmig eine Eingabe an den Vorstand des Börsenvereins bctr. die innere Reorganisation des Börsenblattes beschlossen. Wir hatten uns mit dieser Eingabe an den Kreisverein Norden und den Hamburg- Altonacr Verein angeschlossen. In dieser Eingabe wurde u. a. hcrvorgehoben, daß »dem Börsenblatte eine zielbewußte und von rein objektiven Grundsätzen ausgehende Oberleitung mangele, während ferner beklagt wurde, daß das Börsenblatt in seinen historischen und litterarischen Beitrügen sehr wenig Interessantes böte. - Der Kreisverein Norden hatte damit eine allgemein verbreitete und empfundene Wahrnehmung ausgesprochen und selbstverständlich in keiner Weise beabsichtigt, die beim Börsenblatt beteiligten Personen hcrabzusetzcn oder deren Thätigkeit zu kritisieren. Es lag uns doch nur daran, für die Sache eine Lanze cinzulegen. Auf diese unsere Eingabe ist uns nun unterm 12. November ein Bescheid zugcgangen. der im Börsenblatt Nr. 269 abgcdruckt ist. Wir können uns mit den Ausführungen des Ausschusses für das Börsenblatt insofern für befriedigt erklären,als wir einsehcn, daß der Verwirklichung unsererr Wünsche augenblicklich erhebliche Schwierigkeiten entgegenstehen. Wir möchten uns nur gegen den in der Antwort gemachten Vor wurf verteidigen, als ob wir erfundene Behauptungen ausgestellt hätten. Wenn die in der Eingabe aufgeführten Gründe zuin Teil aus irrigen Voraussetzungen beruhten, so waren wir eben selbst falsch berichtet. Die vom Kreisverein Norden ausgegangene Bewegung gegen den partiellen Ramschhandel ist zu einem gewissen Abschluß ge kommen dadurch, daß in voriger Kantate-Versammlung ein Ausschuß zur Beratung einer Restbuchhandels-Ordnung ernannt worden ist. In dieseit Ausschuß gewählt zu werden, ward auch Ihrem ersten Vorsitzenden die Ehre zu teil. Der Ausschuß hat am 7. und 8. November in Leipzig getagt. Das Resultat seiner Arbeit ist bereits im Börsenblatt veröffentlicht und wird uns heute noch weiter beschäftigen. ' Der Vorstand ist im vorigen Jahre nur zu einer Sitzung zusammcngetretcn, die gestern Abend hier getagt hat, desto reger ist dagegen der schriftliche Verkehr zwischen den Vorstandsmitgliedern, insbesondere zwischen dem Vorsitzenden und dem 1. Schriftführer gewesen. Auch haben der Vorsitzende und der erste Schriftführer wiederholt persönliche Zusammenkünfte gehabt, selbst die neue Fern- sprechlinic Braunschwcig-Hameln hat in eiligen Zeiten ihre Dienste bieten müssen. Wie groß die Arbeit war, geht am besten daraus hervor, daß die Zahl der Ein- und Ausgänge 1700 erreicht und daß an Portokosten ca. 100 Mark verausgabt wurden. Auf An regung des Kreises Norden folgten der Vorsitzende und 1. Schrift führer unseres Verbandes einer Einladung zur dortigen Haupt versammlung. Wir danken auch an dieser Stelle dem Vorstande und den Mitgliedern des Kreises Norden für die freundliche Auf nahme, welche unsere Abgeordneten dort gefunden haben, und freuen uns, daß auch wir hier zu unserem Verbandstage eine Anzahl von Mitgliedern des Kreises Norden herzlich begrüßen können. Die beiden Kreisvereinc, welche durch ihre geographische Lage daraus angewiesen sind, Hand in Hand zu gehen, wollen durch den gegen seitigen Besuch der Hauptversammlungen Gelegenheit geben zur Anknüpfung von persönlicher Freundschaft, da sie davon überzeugt sind, dadurch ihren Vereinen nur Nutzen schaffen zu können. Die Mitgliederzahl unseres Verbandes betrug am Tage unserer vorjährigen Hauptversammlung 120. Neu ausgenommen wurden: Herr Heinrich Börner i/F. W. I. Leendertz in Leer, „ R. Schimmelpfeng i/F.A. Brüggemann in Blankenburg, „ I. Brumby i/F. B. Schnake in Goslar, , G. Neuerlich juv., Güttingen. „ Curt Roth er i/F. Jul. Grabe's Buchhandlung, Peine. Ausgetreten aus dem Verbände ist Herr Johannes Acker mann in Braunschwcig. Unsere Mitgliederzahl beträgt heute 121. In den Börsenverein wurde nachträglich von früheren Mit. gliedern ausgenommen Herr Hermann Neuer i/Fa. Ad. Haffer- burg's Buchhandlung in Braunschweig. Bei dieser Gelegenheit machen wir wiederholt daraus aufmerk sam, daß der Austritt aus unserm Verbände für die nach dem In krafttreten der neuen Satzungen, also seit 1888 aufgenommenen Mitglieder den Ausschluß aus dem Börsenverein der Deutschen Buchhändler nach sich zieht. Eine Eingabe des Vorstandes der Mitteldeutschen Buchhand- lungs-Gchilfen-Vercinigung in Wiesbaden, die Einführung eines Buchhändler-Examens betreffend, glaubten wir im Sinne der Ein sender dadurch am besten zu behandeln, wenn wir die Frage in einer öffentlichen Mitgliederversammlung eingehend zur Sprache brachten, und haben wir sic deshalb auf die heutige Tagesordnung gesetzt. Manche dankenswerten Anregungen erhielten wir vom Vor stände der Ostsriesischen Buchhändler. Wenn wir nun die Wünsche auch nicht immer erfüllen konnten, so dürfen die Herren doch über zeugt sein, daß wir alles reiflich erwogen und danach unsere Ent schcidung getroffen haben. Der Vorstand des Verbandes der Kreis- und Ortsocreine in Dresden hat den Wunsch ausgesprochen, daß in die dort heraus- gegcbenen -Mitteilungen- in Zukunft auch unsere Berichte aus genommen werden und dah wir davon absehen möchten, unsere Berichte apart drucken zu lassen, um beiderseitig Kosten zu sparen. Der Vorstand hat beschlossen, wegen der Einzelheiten mit dem Ver bandsvorstand in Verbindung zu treten. Innerhalb unseres Verbandes ist der Vorstand wiederholt als Vermittler bei kleineren Streitigkeiten, Rabattüberschrcitungen ec. eingetretcn und hat im allgemeinen zur Zufriedenheit der Parteien die Angelegenheiten geschlichtet. Viele Klagen laufen ein über billige Angebote von lexikalischen und anderen großen Werke». Hier aber fehlt stets der Nachweis, daß es sich um neue, vom Verlage be zogene Exemplare handelt. Je mehr die Kolportage von ferrig ge bundenen Werken gegen Ratenzahlungen ausgedehnt wird und je mehr dabei wirtschaftlich schwache Personen zu Ankäufen verleitet werden, die weil über ihre Verhältnisse hinaus gehen, desto mehr werden sich die Angebote neuer unbenutzter Werke mehren. Nicht nur die Antiquare, sondern auch die Sortimenter werden sich in den meisten Fällen die Gelegenheit nicht entgehen lassen, billige Ein käufe zu machen. Solche Werke als Gelegenheitskauf billiger an zubieten, könnte wohl niemand verwehrt werden. Darüber also Klage zu führen, daß in einer Zeitschrift irgend ein Lexikon mit 25"/o angeboten wird, führt zu keinem Ziele, denn der Vorstand kann daraufhin keine Anklage wegen Schleuderei erheben. Zu unserm Bedauern gab uns das Verfahren einer Firma der Provinz Brandenburg Veranlassung, gegen dieselbe Anfang Dezember wegen schleuderet vorzugehen. Diese Firma hatte in einer ganz ungenierten Weise sogenannte Ramschkataloge, die aber auch die besten Standardartikel des Sortiments enthielten, in unserem Bezirke verbreitet. Der letzte Katalog wimmelte von Preisunterbietungen, so daß wir uns gedrungen sahen, sofort ein Cirkular an den beteiligten Verlagsbuchhandel zu richten, in welchem wir unter Darlegung der Verhältnisse baten, uns zu schützen und der betreffenden Firma nichts mehr zu liesern. Wir konstatieren hier mit großer Freude, daß ein großer Teil der Verleger, die unser Cirkular erhielten, unsere Bitte sofort erfüllten und das Ver fahren jener Firma verurteilten. Gleichzeitig reichten wir aber mit den dazu gehörigen Unterlagen beim Vereinsausschuß durch den Börsenvereinsvorstand Klage gegen die betreffende Firma ein. Wir sind überzeugt, daß die Bewefte dazu führen werden, die be treffende Firma aus dem Börscuvcrei» auszuschlicßen. — Meine Herren! Das sind in großen Zügen die Arbeiten, die der Vorstand im Interesse seiner Mitglieder ausgeführt hat. Möchte auch das begonnene Jahr sowohl für den Verband wie für seine Mitglieder ein reich gesegnetes sein! Dazu das seinige beizutragen, wird dem Vorstand wie bisher eine Freude und Ehre sein! (Allseitiges Bravo!) Der I. Vorsitzende stellt den Jahresbericht zur Dis kussion. Auf eine Bemerkung des Herrn Justus Pape-Hamburg, der in der Börsenblattfrage seine abweichende Stellungnahme betonte, erwiderte der I. Vorsitzende: Wir haben die ganze Sache, als erst in zweiter Linie in Betracht kommend, milder aufgefaßt und halten sie für uns durch meine Erklärung im Jahres berichte für abgethan. 2) Rechnungsablegung: Herr Kassierer H. Lindemann-Hannover teilt den Kassenabschluß pro 1895 mit und bittet die Rechnung zu prüfen und ihm Decharge zu erteilen. Durch Zuruf wurden die Herren Golde-Braunschweig und Horstmann-Güttingen zu Rechnungsrevisoren seitens des Vorsitzenden berufen. 3) Voranschlag für das Jahr 1896—97 und Fest setzung des Jahresbeitrages. Herr Lindemann ist der Meinung, daß sich die Aus gaben und Einnahmen im nächsten Jahre ungefähr gestalten
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