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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 24.05.1917
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1917-05-24
- Erscheinungsdatum
- 24.05.1917
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Saxonica
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^ 119, 24. Mai 1917. Redaktioneller Teil. dieser Frage, deren Lösung ja alles Ach und Weh in unserem Berufe kurieren soll. Obwohl das nicht der Fall sein wird, auch gar nicht der Fall sein lann, so treten doch ihr gegenüber alle an deren Bilanzposten zurück, da sich »das Moralische« immer von selbst versteht, wenn erst die Voraussetzungen dazu geschaffen sind. Manchem wird es vielleicht seltsam erscheinen, datz wir zu einer Zeit, in der der Organisationsgedanle scheinbar seine höchsten Triumphe feiert, unsere Bilanz damit abschlietzen, dem einzelnen Differenzierung und die Pflege persönlicher Beziehungen zu empfehlen. Dieses Verfahren erscheint uns jedoch notwendig, um hinter so allgemeinen Begriffen wie Verlag und Sortiment wieder mehr den Verleger und Sortimenter zu erkennen und da mit zu einer gerechteren Würdigung ihres beiderseitigen Ver hältnisses zu gelangen. Wenn man beobachtet, wie sich nach an fänglich einheitlicher Zusammenfassung möglichst aller, wenn auch in noch so loser Verbindung miteinander stehender Gruppen wieder eine Scheidung nach Wesen und Art vollzieht, so kann es nicht wundernehmen, wenn von diesem Prozeß auch der Buch handel ergriffen wird. Schlimm nur, datz die Grenzen hier und da durch die Länge der Zeit und den Zwischenhandel schon so verwischt sind, datz viele nicht mehr den Weg zu einander finden werden. Daß er aber beschritten werden mutz, wenn sich gerade der beste Teil des Sortiments nicht verlieren und wurzellos werden will, erscheint um so notwendiger, je mehr neben dem Recht auf Gewinn im eigenen Betriebe auch die Pflicht zu spar samerer Wirtschaft gegenüber der Allgemeinheit erkannt wird. Deutsche Kriegszsitungen. Von Museumsdirektor Professor vr. Schramm. 4". 56 Seiten. Mit Abbil dungen und Titelbild von Prof. W. Tiemann. Leip zig, Deutsches B u ch g e w e r b e m u s e u m. Laden preis 3.50. Unter dem vorstehenden Titel läßt der Deutsche Buchgewerbever- ein den verschiedenen Sonderheften, die er innerhalb des Archivs siir Buchgewerbe hcransgegeben hat, soeben eine neue, überaus zeit gemäße Veröffentlichung folgen. Von dem Gedanken ausgehend, daß es eine Art Ehrenpflicht ist, die verschiedenen Kriegszeitungen, die seit Beginn des gewaltigen Völkerringens innerhalb der deutschen Armee entstanden sind, ans musealer Grundlage zu sammeln und der Nachwelt zu erhalten, hat die im Buchgewerbemuseum angelegte Sammlung heute schon einen sehr stattlichen Umfang angenommen. So lag es denn nahe, den Mitgliedern des Vereins und allen Deut schen, die es interessiert, einmal Bericht zu erstatten, wie weit diese Sammlung in der bis jetzt hinter uns liegenden Zeit gediehen ist. Das zu tun ist der Zweck des 56 Onartseitcn umfassenden Heftes, das, soeben erschienen, gewiß weit über die Kreise der Buchgewerbe- freunde hinaus lebhafte Aufmerksamkeit erregen wird. Professor Or. Schramm, der Direktor des Museums, hat sich selbst der reizvollen Aufgabe unterzogen, aus dem überreichen Material das Wichtigste heransznziehen, und wenn naturgemäß trotz des stattlichen Umfanges bei weitem nicht alles ausgenommen werden konnte, so ist der Ver fasser doch dem Wesentlichsten gerecht geworden. Mit warmer Be geisterung und nachfühlcnder Freude an der Sache hat Schramm seine Arbeit getan, und schon seine einleitenden Worte bekunden, welch bedeutender Niederschlag geistiger und künstlerischer Regsamkeit in den deutschen Schützengräben zu finden ist. Anfänglich nur ganz ver einzelt und bescheiden anftretend, hat sich mit der Dauer des Feld zuges die Kriegszcitnng zu einer Erscheinung hcrausgebildet, die dem Feldgranen ebenso notwendig wurde wie sein täglich Brot. Wohl sind dank der enormen Liebesgabentätigkcit der Hcimarmce Millionen von Büchern ins Feld geschickt worden, deren stattliche Endsumme allein schon genügen würde, um zu beweisen, wie groß der Bedarf an geistiger Nahrung in der deutschen Armee ist. Aber die Soldaten, die, losgelöst von ihren bürgerlichen Verhältnissen, in ci.ner ganz andern, neuartigen Welt leben, brauchten doch noch etwas an deres, sie brauchten vor allem etwas, in dem das Zusammengehörig keitsgefühl gleichsam durch ein geistiges Band verkörpert wurde. Dem sollte die Kriegszeitung abhelfcn, und wie die ersten Versuche begeisterten Widerhall fanden, so wurde dieser in noch stärkerem Maße den Kriegszeitungen zuteil, die ans breiteren Boden gestellt, inhaltlich und auch äußerlich höheren Ansprüchen genügend, auf dem Plan erschienen. Besonders die Liller Kriegszeitung mußte in ihrer vortrefflichen inneren und äußeren Gestaltung gewissermaßen epoche machend wirken, und auf sic sind denn auch in der Tat die meisten der Kricgszeitnngen gestützt, die man zu den wertvolleren Erzeug nissen dieser Art zu zählen hat. Kann naturgemäß an alle die Armee- zeitungcn, die Korps- und Divisionszeitnngen und an die vielen Blät ter der kleineren Verbände nicht der strenge Mahstab der Friedens arbeit gelegt werden, so muß schon vor allem der gemeinsame Zug, der Geist, der durch sie'weht, unsere Bewunderung herausfordern und uns mit ehrlicher Freude erfüllen, daß unsere Feldgrauen inmitten ihres grausigen Handwerkes noch soviel Zeit für ihre geistigen Inter essen finden. Von dieser rein menschlich selbstverständlichen Erwägung aus hat Professor Schramm sich denn auch ans eine sachliche und gerechte Würdigung der geistigen und künstlerischen Werte beschränkt, die hier niedergelegt sind. Daß diese nicht gering sind, ^,eht nicht nur ans der Tatsache hervor, das; eine Anzahl der besten und fähig sten unserer geistigen und künstlerischen Führer im Felde steht und an den Zeitungen mitarbeitet, es wird vor allem durch die Tatsache erhärtet, daß eine Zeitung der anderen folgte, und daß eine die gleich freudige Aufnahme fand wie die andere. Echt deutscher Geist weht uns aus allen den vielen Feldzeitungen entgegen. Wie die berühmten Führer und Helden des Krieges zu Worte kommen, so finden auch die einfachsten Kriegsteilnehmer Gelegenheit, das nicdcrzuschreiben, was sie inmitten des gewaltigen Geschehens und Erlebens bewegt. So bilden diese Blätter, mögen sie nun, wie es oft geschieht, unter den unglaublichsten und primitivsten Verhältnissen entstanden sein, besser, als es die dickleibigste Kriegsgeschichte vermag, die am wohl geborgenen Schreibpult entstanden ist, die schönsten und stolzesten Dokumente für die ans festem, sittlichem nnd idealem Grunde ver ankerten Eigenschaften unseres Volkes. In überaus anschaulicher Weise schildert der Herausgeber die Entstehung, das Wesen und die Besonderheit der einzelnen Zeitungen und gibt dem Leser einen Ein blick, in welcher Weise sich unsere Krieger neben ihrem harten und alle Kräfte verzehrenden Handwerk ihre geistige Regsamkeit zu wahren wußten. Tiefer philosophischer Ernst, sprudelnder Witz und herzbezwingender und befreiender Humor, der auch über die gefähr lichste Situation triumphiert, wechseln mit all den tausendfachen Stim mungen, die den einfachen Mann ebenso bewegen wie seinen hochge stellten Führer. Naturgemäß hat auch die künstlerische Betätigung einen guten Anteil daran, daß die Kriegszeitungen ihren Zweck er füllen. Mit Vergnügen sieht man an einigen Bildbeispielen, daß zu den berufsmäßigen Künstlern sich gar manche Talente gesellten, die erst im Felde entdeckt wurden. Muß man hier auch manches Gutgemeinte in Kauf nehmen, was nicht den höchsten An forderungen entspricht, so muß der freudige Schaffensdrang, der jede freie Minute in den Dienst seelischen Erlebens stellt, doch ehrlicher Anerkennung wert erscheinen. Diese zieht sich denn auch in warmen Worten durch das ganze Heft, das mit seinem reichen Bildcrmaterial einen wertvollen Beitrag bildet für das, was, von Kriegsleuten für Kriegsleute geschaffen, ebenso zur siegreichen und mitentscheidcnden Waffe werden muß wie unsere Kanonen und unsere I7-Boote. Arthur Dobsky. Kleine Mitteilungen. Jubiläum. Cammer meyer Boghandel in Kristia- n i a bestand am 11. d. M. 50 Jahre. Albert Cammermeyer aus Jnb- viken am Nordfjord hatte seine Lehre bei Harald Lyche in Drammen bestanden und kam dann zu Dybwad in Kristiania. In dieser Stadt sollte er bleiben; er etablierte sich hier im Jahre 1867 ohne Kapital und verband mit dem Sortiment zugleich einen Verlag. Cammermeyer, ein sehr energischer Mann, hob sein Geschäft bald. Der Katalog, den er im Jahre 1883 liber 15 Jahre seiner Tätigkeit veröffentlichte, war das beste Zeugnis für sein tatkräftiges, rastloses Wirken. Um sich zu entlasten, übergab er 1888 sein Sortiment an seine Mitarbeiter G. Gnlbrandsen, Eistein Naabe und Sigurd Pedcrsen, von denen die beiden letzten noch jetzt dessen Inhaber sind. Seinen Verlag betrieb er noch einige Jahre weiter nnd verkaufte ihn 1800 an H. Wulff und Hj. Bigler. Am 18. Februar 1803 ging er zur ewigen Ruhe ein. Den jetzigen Inhabern der Jubelfirma sprechen wir noch nach träglich unseren herzlichsten Glückwunsch aus. Anmeldung von Mark-Bedarf in Österreich. — In Nr. 20 der »Osterreich.-nngarischen Bnchhändler-Correspondenz« vom 16. Mai er läßt der Vorstand des Vereins der österr.-nng. Buchhändler folgende Bekanntmachung: Unter Berufung auf unsere Bekanntmachungen er suchen wir nunmehr alle jene Mitglieder unseres Vereines, die in der Zeit vom 1. Juli bis 31. Dezember 1017 durch unsere Vermittlung sich Markwährnng beschaffen wollen, uns ihren Bedarf für das zweite Semester 1017 anzumeldcn. Sowohl die Anmeldung der noch gewünschten Zahlungen für Be- zllgv aus dem Jahre 1016, als auch getrennt davon die Anforde rungen für Bezüge aus dem Jahre 1017 für die Zeit vom 1. Juli bis 31. Dezember müssen uns spätestens bis 31. Mai d. I. zu- L95
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