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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 11.03.1896
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- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 11.03.1896
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- Deutsch
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Woher dieses traute Zusammensein, woher der hohe Ge nus;, ohne äußerliche Reizmittel, Sehenswürdigkeiten und der gleichen? Nun, der Geist ist cs, der lebendig macht I Ein ganz homogener Geist, gab er diejenige sreudigc Stimmung, welche ein Gefühl des Faden und Schalen gar nicht auf- kommen läßt. Am Montag Morgen stand ich am Petrithore vor der durch einen umfriedigten Baum gekennzeichneten Stelle, wo im August 1809 Herzog Oels inmitten seiner Schwarzen ge lagert hatte, bevor er in den kühnen Durchbruchskampf nach Oelper hinauszog. Schon vor mehr als dreißig Jahren habe ich dort oft, schauernd vor brennendem Verlangen nach Waffen- thatcn, gestanden. Dieses Verlangen ist auf Frankreichs Ge- - - 1 . filden gestillt worden. Ach, möchte doch bald ein anderer Herzog Oels erstehen, der uns anführt in dem Kampf gegen — nun, Feinde und Kampfcsziele brauche ich hier nicht aus zusprechen. Ihr tapferen Braunschweiger und all' ihr trotzig- kräftigen Söhne Wittekinds aus West- und Ostfalen, gedenket, daß ihr nicht nur das Lied von den »Lustigen Braunschweigern« habt, sondern daß auch das andere, gewaltige euer Eigen ist: «Herzog Oels, der starke Held, der führte seine Schwarzen in das Feld - Dank und Gruß euch, ihr Lieben und Treuen! Reminiscere! Hamburg, den 4. März 1896. Justus Pape. Sprechsaal. Sortimentergewüm. (Vgl. Nr. 46 d. Bl.) An den Ausführungen des Herrn K. Michaelis in Nr. 46 möchte ich zunächst die Berechnungen ein wenig bemängeln. Herr Michaelis berechnet außer den Auslagen für Fracht und Emballage noch 10 Prozent -Allgemeine Geschäftsspesen". Dies mag unter Umständen, wo der Erfolg von besonderen Aufwendungen an Mühen und Kosten abhängt, gerechtfertigt sein, im vorliegenden Falle aber, wo Herr Michaelis nur die unverlangt erhaltenen Exemplare zu buchen und weiter zu befördern hat, sind 4 .F 20 als «allge meine Geschäftsspesen» ganz gewiß zu hoch gegriffen. Herr Michaelis berechnet ferner 5 Prozent Rabatt, während cs doch billig erscheinen und von den meisten Abonnenten auch aner kannt werden dürfte, wenn diese zur Zeitschrift gehörigen und zu ermäßigtem Preise gelieferten Beilagen von der Rabattierung aus geschlossen blieben. Herr Michaelis berechnet endlich noch -Porto au vier auswärtige Bezieher-, während nach einer langen Sortimenter-Erfahrung die auswärtigen Abonnenten wissenschaftlicher Zeitschriften, wenn sie direkte Zusendung bei Erscheinen beanspruchen, meist auch gern das Porto bewilligen. Das Resultat stellt sich also doch wesentlich anders als auf 5 Prozent Reingewinn, auch sollte Herr Michaelis bedenken, daß cs sich hier um einen Absatz ohne jegliches Zuthun handelt — wenn die Abonnenten der betreffenden Zeitschrift auch sämtlich die Beilagen acceptiercn. Ja, ivenn das zu erivartcn oder nur überhaupt möglich wäre — h>er gerade hätte Herr Michaelis mit seinen Berechnungen ein- sctzen sollen, hier hätte er Anlaß zur Klage gefunden Nicht weniger als vier Verlagsfirmen (oder sind es gar süns?) haben bisher Ab drucke des Entwurfs und der Denkschrift verlegt, alle vier aber haben diese gleichzeitig als «außerordentliche Beilage» ihrer juristischen Zeitschriften zu ermäßigten Preisen den Abonnenten nicht etwa angebolen, sondern ohne weiteres in Höhe der Konti nualion gegen bar expediert. Dies würde u. E. ein hübsches Geschäft für den einzelnen Sortimenter ergeben, wenn jeder Jurist nur eine Zeitschrift hielte. Wer die Verhältnisse aber kennt, weiß gewiß, daß hier im Durchschnitt auf jeden Abonnenten 2 bis 3 Exemplare kommen; er weiß ferner, daß die Mehrzahl dieser Abonnenten — also doch die besten Bücherkäuser unter den Juristen — soweit sie überhaupt auf die betreffenden Erscheinungen reflek tieren, von ihren Sortimentern gleich bei der Ausgabe mit Exem plaren versehen worden sind, da die betreffenden Herren Verleger wohlweislich in ihren Ankündigungen kein Wort von der geplanten -Extrabeilage» verraten haben. So ist es gekommen, daß zahlreiche Sortimenter die zur Ansicht gesandten und bereits verkauft ge glaubten Exemplare wieder zurück erhielten, oder daß das Ver langen an sic gestellt wurde, diese Exemplare ebenso zu be rechnen wie die Beilagen. Dies alles hätten die Verleger, wenn ihnen das Wohl ihrer Kollegen vom Sortinient am Herzen liegt, vorher erwägen müssen. Der manchem Sortiinenter hier entstehende Schaden dürfte in vielen Fällen den Gewinn aus den Extrabeilagen überschreiten; keiner aber wird sür die Kosten der Rückeinlösung und Rücksendung, die nur durch das Verfahren der Verlagshandlung veranlaßt wurden, entschädigt werden. Diese Spesen sind um so empfindlicher, als es sich hier um Artikel von großem Gewicht, aber von billigen Ladenpreisen handelt. Daß ferner durch die — seitens der Verleger selbst und im Momente des Erscheinens veranlaßte — Preisermäßigung der Eindruck einer «Schleuderei von oben» hervorgerusen und dadurch gleichfalls die Lage des Sortimenters erschwert wird, sei heute nur nebenbei erwähnt; es würde zu weit führen, alle moralischen und rechtlichen Gesichtspunkte dieser — doch keineswegs nur im Inter esse der Abonnenten unternommenen — Preisherabsetzung zu be leuchten. — Im Zeichen des Krebses. Laute Stoßseufzer eines alten Sortimenters. Na, Gottlob, mit Zwißler sind wir nun auch fertig, und der lange, dornenvolle Pfad von Abel bis Zwißler ist wieder mal glücklich überwunden! Aber welche Steine des Anstoßes, welche Hindernisse legen uns armen, geplagten Sortimentern die Herren Verleger in dieser wochenlangcn mühseligen Arbeitsperiode in den Weg, anstatt uns die Remission zu erleichtern! — Zunächst die verspätete Zustellung der Remittendensakturen seitens vieler und besonders großer Verlagshandlungen. Als ich Mitte Januar mit dem Remittieren begann, fehlte noch etwa die Hälfte aller Remittendensakturen, die sich erst »ach Wochen im Tempo des Krähwinkler Landsturms einstellten. Natürlich habe ich dieser Ver spätung ein ganz Teil Nachremittendcn zu danken, da ich erst nachträglich aus den gedruckten Remittendensakturen erfahren konnte, was dieser oder jener Verleger zu disponieren nicht gestattete. Und nun die Remittendensakturen der Verlagshandlungeu selbst! — In Format und Ausführung eine Mannigsaltigkeit bietend, daß von den rund 600 erhaltenen kaum eine der - anderen gleicht, gewähren sie in ihrer Anordnung durchaus keine Erleichterung für den Sortimenter, sondern gerade das Gegenteil. Von einem «VariatkO» clslsotat- habe ich hierbei nichts empfunden, sondern nur gewünscht, daß eine Normal - Remittendenfaktur vom Börsenverein dekretiert werden möchte. Oft gehört ein längeres Studium dazu, um den geistigen Gehalt der Remittendenfaktur zu erfassen, vielfach dient sie nur dazu, später die Kontroll - Arbeit des Verleger- Gehilfen zu erleichtern auf Kosten des Sortimenters (denn Zeit ist Geld). Als Typus einer solchen Faktur, die für den remittie renden Sortimenter ihren Beruf verfehlt hat, führe ich die eines Stuttgarter Jugendschristenverlegers an, die dem Remittierenden zumulct, das betreffende Buch in 17 verschiedenen Rubriken aufzu suchen, die nicht einmal unter sich alphabetisch die Titel aneinander- rcihcn, mit Ileberschriften: «Unzerreißbare Bilderbücher-, «Für 5 bis 8jährige-, Bilderbücher mit Text», -Märchenbücher-, -Für 7 bis 12jährige« rc. rc. Dann giebt es wieder Verleger, die von einem verlangen, bei Sammlungen jedes einzelne Heft anzugeben, auch wenn cs sich nur um Remission handelt, und da möchte ich als eine strahlende Ausnahme, der gewiß Tausende von Sortimentern hiersür Dank wissen, die Firma I. Engclhorn nennen, die selbst für die Dis- poncnden im Vertrauen zu dem Sortimenter nur die Gesamtzahl der Bände der -Kollektion- wissen will — gleichviel, ob hierbei auch mancher -blinde- Passagier mit an Bord kommt; sicherlich kommt Engelhorn durch sein gentlemanlikes Handeln nicht schlechter dabei fort, als wenn er den Sortimenter zur peinlichsten Band angabe zwänge. Auch die besonderen Disponcndcnfakturen erschwere» die Remissionsarbeit des Sortimenters. In Parenthese bemerke ich, daß die Musikalicnverleger (mit rühm licher Ausnahme von Steiugräber) sich überhaupt die Kosten der Remittendensakturen ersparen und uns Musilaliensortimentern da durch sür die Remission eine recht langwierige, verdrießliche Arbeit auferlegen. Ganz besonders zu rügen ist aber noch, daß auf den Remit- tendcnfakturen der Verleger vielfach der Vermerk fehlt, zu welchen Büchern Schutzkartons oder Schutzpappen gehören, umsomehr, als doch auf den Büchern selbst rcsp. auf den Umschlägen
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