Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 14.05.1917
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- 1917-05-14
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- 14.05.1917
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Redaktioneller Teil. .1/ >11, 14. Mai 1917. fassung der Preisveränderungen. Der Barsortiments-Katalog- Verlag entschloß sich daher im Sommer, trotz der großen hier durch entstehenden materiellen Opfer, den Verlegern einen »Zwi- schen-Katalog« zur Verfügung zu stellen, damit diese die Preis änderungen bis zum letzten Augenblick vor der Drucklegung des neuen Lagerkatalogs Mitteilen könnten. Der neue Barsortt- ments-Katalog ist dann im November erschienen und dürfte dem Sortiment ein wichtiger, ja der einzige Leitfaden in dem Wirr- sal der Preiserhöhungen gewesen sein. Auch sonst hat der Barsortiments-Katalog-Verlag große An strengungen gemacht, um Sortiment und Verlag die nötigen Ver triebsmittel zu liefern. Er hat 28 verschiedene Kataloge nnd sonstige Verlriebsmittel in einer Gesamtauflage von 808 000 Exemplaren herausgegeben. Nebenbei hat jedoch das Bursorti ment noch selbständig Weihnachtskataloge und Vertriebszeit schristen herausgegeben, die gleichfalls in Auflagen von mehre ren 100 000 vertrieben wurden. Anfang Oktober, beim Inkrafttreten des Warenumsatzstempel- Gesetzes, erklärte das Barsortiment seiner Kundschaft, daß es nicht in der Lage wäre, diese neue Last auf sich zu nehmen. In folge des Einspruchs, der von einigen Seiten gegen diese Maß nahme erfolgte, gab das Barsorttment bekannt, daß es von einer Weiterbelastung absehen wolle, wenn ein Gutachten des Vor standes des Deutschen Verlegervereines, um das dieser gebeten wurde, sich gegen eine Weiterbelastung des Warenumsatzstempels ausspräche und damit die Gewähr gegeben sei, daß auch der Ver lag seinerseits den Stempel nicht 'belasten würde. Der Vorstand des Verlegervereins erklärte daraufhin, daß ihm zwar die recht liche Zulässigkeil der Abwälzung außer jedem Zweifel zu stehen scheine, daß auch die Barsortimente die Steuer besonders schwer treffe, daß aber aus Gründen der Billigkeit von einer Weiterbe lastung der Steuer allseitig abgesehen werden möchte. Die Bar sortimente haben hierauf bekanntgegeben, daß sie von einer Abwälzung des Stempels absehen. Diese an sich in tatsächlicher und materieller Beziehung für den Buchhandel kaum sehr ins Gewicht fallenden Vorgänge ha! der Vorstand der Deutschen Buchhändler-Gilde zu einer scharfen Agitation gegen das Barsorttment benutzt, die von den gemäßig ten Elementen im Buchhandel vielfach mißbilligt wurde. ES wäre bedauerlich, wenn eine solche Kampfesart im Buchhandel Schule machen würde, zumal die Absicht, die Barsortimente durch Kampf und Umsatzrückgänge zum Nachgeben zu zwingen, völlig sehlgeschlagen ist. Gerade in den kritischen Wochen haben die Barsortimente nach ihrer Angabe nur Umsatzsteigerung zu ver zeichnen gehabt. Barsorttment und Sortiment sind aufeinander angewiesen und sollten deshalb stets zu freundschaftlicher Ver ständigung miteinander gelangen. Die Lage des Lehrmittel-Geschäftes ist im wesent lichen die gleiche geblieben wie im verflossenen Jahr. Im all- gemeinen wurden Neuanschaffungen nach Möglichkeit zurückge- halten oder ausgeschoben, und mau behilft sich, so gut es geht, mit den vorhandenen Beständen. Eine große Anzahl Schulen ist der Militärverwaltung für Lazarette usw. überlassen worden. Neu bauten finden nur in sehr beschränktem Maße statt, und die innere Einrichtung ist auch bei diesen zumeist erst für spätere Zeit in Aussicht genommen. Die Preise der Lehrmittel mußten natur gemäß zum großen Teil eine weitere Steigerung erfahren. Der Verkehr mit dem Ausland, der sich nur noch auf befreundete und neutrale Länder erstreckt, dürfte im großen und ganzen eben falls eine Einschränkring erfahren haben, und zwar umsomehr, als für ihn die ziemlich weitgehenden Ausfuhrverbote zu berück sichtigen sind. Einzelne Verlagsunternehmungen, wie Wand karten der besetzten Gebiete und dergleichen, ändern das Gesamt bild nicht, über Neuerscheinungen auf dem Lehrmittelgeüiete be richten in der bisherigen Weise Zeitschriften. Eigentliche um fassende Kataloge dagegen sind nicht zur Ausgabe gelangt, weil die zu erwartenden weiteren Preissteigerungen ein rasches Ver alten derselben mit sich bringen und auch die Lieferungsmöglich keit für viele Gegenstände unter den obwaltenden Verhältnissen von heute aus morgen sehr fraglich ist. Im G r o sso b uch h an d e l sind manche Unternehmungen durch die Zeitverhältnisse gezwungen worden, ihre Betriebe ein zuschränken. Die lange Dauer des Krieges hat das Interesse für K r i eg s l i te r a t u r, namentlich die Lieferungswerke, abge schwächt; nur besonders aktuelle Erscheinungen haben noch gute Erfolge. Modenzeitungen und Versicherungs blätter behaupten sich verhältnismäßig am besten. Von den Kalendern haben während des Krieges eine Anzahl ihr Er scheinen eingestellt. Über den Musikalienhandel ist zur allgemeinen Ge schäftslage kaum etwas anderes zu sagen als in den voraugegan- genen Kriegsjahreu. Die Konzertaufführungen fehlen nach wie vor fast ganz, und die Musik in Lokalen ist stark beschränkt wor den durch den überall eingcführten früheren Schluß derselben und zuletzt gar noch durch den Kohlenmangel. Trotzdem ist der Absatz im allgemeinen nicht schlechter gewesen, eher etwas besser alz im Jahre 1915. Hand in .Hand mit dem Vorgehen des Buchhandels beschloß die Hauptversammlung des »Vereins der Deutschen Musikalien händler« zu Kantate die gänzliche Abschaffung des Kunden-Ra batts mit der einzigen Ausnahme eines Skontos von 5 Prozent an Lehrer. Die neuen Verkaufsbestimmungen sind eigentlich ohne jeden Widerstand von seiten des Publikums ausgenommen worden, Klagen über Schleudereien sogar weniger als früher zur Kenntnis des Vorstandes des Vereins der Deutschen Mu sikalienhändler gekommen. Zu Anfang des neuen Jahres erfolgte Anschluß der beiden Kaufhäuser Ury Gebrüder und Schusters Warenhaus an den Börsenverein, so daß nunmehr di« Leipziger Kaufhäuser, die besonders dem Musikalienhandel schwere Kon kurrenz bereiteten, fast alle dem Börsenberein sowie unserem Ver ein angeschlossen sind. Der Verein Leipziger Musikalienhändler spendete, durch eine Gruppe von 25 Leipziger Musikalienhändlern unterstützt, den feldgrauen Sängern, um den fortgesetzt aus dem Felde an sie herantretenden Bitten nach Liedern entgegenzukommen, ein schmuck ausgestattetes Heftchen von 48 Seiten mit 27 Männer ehören, das in 10 000 Exemplaren dem »Landesausschutz zur Be schaffung von Lesestoff für die sächsischen Truppen im Felde«. Dresden, zur Verteilung übergeben wurde und allseits Anklang fand. Der Musikverlag hatte genau wie der Verlagsbuchhandel schwer unter den gewaltigen Preissteigerungen der Herstellungs arbeiten, insbesondere der Papierpreise, zu leiden, doch sind im allgemeinen wenig Preisaufschläge vorgenommen worden. In der Mehrzahl hat man durch Veränderung der Lieferungsbedin gungen die früheren Ordinärpreise in Nettopreise umgewandelt, so daß auch das Sortiment, nach Wegfall des Kundenrabatts, dabei günstiger als früher einkaufen konnte. Erst mit Beginn des neuen Jahres haben di« Editionen Breitkopf, Litolff, Pe ters usw. einen Preisaufschlag eingeführt. Die Metallablieferung von Notenstichplatten für Heereszwecke ist durch den Deutschen Musikalien-Verleger-Verein stark geför dert worden, der große Bedarf aber nötigt, neue Vorräte frei zu machen, worüber in allernächster Zeit neue Bestimmungen z» er warten sind. Zur Nabattfrage. Von Arnold Heyne. Die andauernden Klagen eines großen Teiles des Sorti ments über ungenügenden Rabatt auf wissenschaftliche Werke lasse» die Frage berechtigt erscheinen, welcher Art die Betriebe sind, die sich hier in erster Linie getroffen fühlen. Und da zeigt es sich klar und deutlich, daß vorwiegend und mit wenigen Ausnahmen, die großen allgemeinen und wissenschaftlichen Sortimente fast ganz ausscheiden. Während mittlere Geschäfte, besonders in Universitätsstädten der Provinz, mit zum Teil recht schwierigen Verhältnissen zu rechnen haben, befindet sich das Groß- und Spezialsortiment fraglos in einer ungleich günstige ren Lage. Die Unkosten auch dieser Groß- und Spezialsorti mente, die keinesfalls nur aus Kontorbetrieben oder Laden geschäften mit verstanbten Schaufenstern bestehen, sind gewaltig, sie werden aber reichlich durch die erzielten hohen Umsätze und besondere Vergünstigungen bei einem Teil der Verleger aus-
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