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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 07.05.1917
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1917-05-07
- Erscheinungsdatum
- 07.05.1917
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- Deutsch
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- Saxonica
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105, 7, Mai 1917, Redaktioneller Teil, eine Kleinigkeit weiter gehalten ist, abgesehen von der mate riellen Seite zuungunsten des Buchdruckereibesitzers wie des Auftraggebers (Verlegers). Auf die vielerlei sonstigen Aus- schlußwllnsche Renners braucht nicht näher eingegangen zu werden, da sie bekannt und Gemeingut eines jeden korrekt aus- schlietzendcn Setzers geworden find, 5, Wenn »ach diesen Regeln gesetzt wird, sind Worttren- »ungen unvermeidlich; diese sind nach jeder Silbe erlaubt. Indes wird es ein geschickter Setzer zu verhüten wissen, das> sie bei zwei aufeinanderfolgenden Zeilen Vorkommen, Tic letzte Zeile einer Kolumne darf n i e mit einer Trennung endigen. Zweisilbige Worte sollen nicht abgeteilt werden. In der Typographie war es bisher nicht erlaubt — außer in Ausuahmefällen, z, B, schmales Format —, nach jeder Silbe zu trennen. Selbst beim Setzmaschinensatz sucht man dies zu vermeiden. Es sind deshalb Trennungen wie durch- gehen-de, makello-se usw, in der Regel nicht statthaft. Ein tüchtiger Setzer oder Metteur wird so viel als möglich dafür sorgen, daß das letzte Wort auf einer Seite nicht mit einer Trennung abschließt, aber das Satzformat und die Breite der fraglichen Silbe sprechen doch ein Wort mit. Beispielsweise wird man bei Wörtern wie: zusammengeschrumpft, abgeflacht, Veröffentlichungen, Dissertationen u, dgl, schon oft seine liebe Not mit der Umgehung der Trennung haben, selbst wenn das Format nicht besonders schmal ist, Gewalt führt hier fast immer zu einem sehr ungleichmäßigen, fast verzerrten Satzbilde, und der gleiche Fall tritt ein, wenn die Vorschrift »zweisilbige Worte sollen nicht abgeteilt werden«, bei ganz schmalem Format zu wörtlich genommen wird, 8, Inhaltsverzeichnisse punktiere man aus so oder so — — Die Verwendung von Gedankenstrichen wirkt als Auspunk- tieruug viel zu aufdringlich. Sodann ist zu berücksichtigen, daß die den Setzern zur Verfügung stehenden Gedankenstriche wohl ganz ausnahmsweise ein absolut gleichmäßiges Linienbild auf weisen bzw, ein- und demselben Schriftschnitt entstammen; cs dürsten eher Bilder vom zartesten Hauch bis zur stark stumpf feinen Stärke sich zeigen. Das ist gerade bei diesem Zeichen durch die ungleiche Abnützung und durch das Zusammenholen aus einer Anzahl Schriftkästen erklärlich und viel ausfälliger, als wenn im Bilde etwas ungleiche Punkte in irgendeiner Kombination verwendet werden. Am wenigsten störend macht sich dies bemerkbar, wenn die Auspunktierung mit einzelnen Punk ten in Abständen von 14-st, Geviert vorgenommen wird. Der art in der Bildstärke abweichende Gedankenstriche verursachen bei der Zurichtung einen erheblichen Aufenthalt und mühselige Preßrevislonen durch Auswechseln zu schlecht kommender Striche, Herr Renner befaßt sich dann noch des näheren mit dem Stande der Kolumnen, mit dem Verhältnis der Randbreiten, mit Durchschießen und Auszeichnen, mit der »Titelei«, mit Vor wort und Einleitung, mit lebenden Kolumnentiteln, mit Fuß- und Randnoten, mit dem Schriftgrad für die Norm usw. Es soll gerne zugegeben werden, daß man in manchen Punkten der gleichen Meinung sein kann, aber im großen und ganzen lassen sich auf diesen Gebieten keine allgemein verbindlichen Normen festlegen. Das Format und der Umfang einer Drucksache, der Zweck, dem sie dienen soll, die Art und die Güte des Papiers, die besonderen Wünsche des Auftraggebers und viele andere Umstände, vornehmlich materieller Natur, bringen ganz von selbst eine große Mannigfaltigkeit in der Aufmachung einer Drucksache zuwege. Damit soll aber durchaus nicht der Willkür Tür und Tor geöffnet werden. Alles das, was sich bezüglich der vorgenannten Kapitel an »Regeln« und »Gesetzen« im Laufe der Jahre als gut und nützlich erwiesen hat, verdient vielmehr eine sinngemäße Beachtung, Anpassung und Verwendung, Gegen über dem Extrem ist größte Vorsicht geboten, dem vornehmlich solche Setzer verfallen, denen es nicht gegeben ist, einen ver mittelnden Übergang zu gewinnen, 15. Arabische Ziffern sollen Ober- und Unterlängen haben. Uhr Bild ist meistens so klein, daß man sie mit dem gleichen Schrift grad nicht gut zusammen verwenden kann. , , , In der Praxis hat sich aber herausgestellt, daß Ziffern mi! Ober- und Unterlängen meist nicht beliebt sind, sodaß viel fach bei der Bestellung von sogenannten Mediävalschriften wie bei Schwabacherschristen die Originalschnitte der Ziffern ab gelehnt und dafür passende Ziffern in der Oberlänge der Schrift bestellt werden. Beim Tadellensatz zeigen Ziffern mit Ober- und Unterlängen zweifellos ein unruhiges tänzelndes Bild, nament lich wenn die Ziffern kompreß gehalten, also nicht durchschossen sind. Den Schriftgießereien ist diese Abneigung nicht fremd, was schon daraus hervorgeht, daß viele der neueren Antiquaschriflen mit Mediävalcharakter keine Ziffern mit Ober- und Unterlängen aufweisen. Es steht außer jedem Zweifel, daß die Ratschläge des Herrn Renner bei allen vorwärtsstrebenden Jüngern Gutenbergs und besonders innerhalb der typographischen Fachvereine einen regen Meinungsaustausch Hervorrufen werden, trotzdem eigentlich kein neues Thema vorliegt. Mögen die Auseinandersetzungen mit dazu beitragen, daß die typographische Kunst eine weitere Ver vollkommnung erfährt und vor allen Dingen die Lehrlinge und die jungen Gehilfen im richtigen Geleise gehalten werden. Von diesem Standpunkte aus betrachtet, ist die Veröffentlichung der zwar au sich vielfach zu Widersprüchen herausfordernden Regeln Renners nur zu begrüßen. Es mutz zudem vermieden werden, daß die praktische Werkstattarbeit und die bei deren Ausübung vermittelten anerkannten Satz- und Druckregeln im Fachschulunterricht nicht gerne gesehen oder gar auf den Kopf gestellt werden. Manch tüchtiger Buchdruckereibesitzer, der es mit der Heranbildung des gewerblichen Nachwuchses sehr ernst nimmt, ist aus diesen Gründen dem Fachschulunterricht nicht sonderlich gewogen; Theorie und Praxis müssen gerade hier un zertrennliche Freunde sein und sich gegenseitig ergänzen, S, Hein, Die Kriegssammlung der „Deutschen Bücherei". Kriegsbilder-Ausstellikng. lSchluh zu Nr, 104.) Monumentaler in der Gesamtwirkung sind Wohl die »Kriegsbilderbogen Münchener Künstler« des Goltzverlags, prachtvolle Steinzeichnungen, in denen besonders die Darstellung rhythmisch belebter Massen hervorsticht. Zum Teil gehören die Schöpfer dieser Blätter den modernsten Rich tungen an, doch wird auch, wer deren Tendenzen ablehnt, zuge- bsn müssen, daß bei den meisten ein starker Kunstwille obwal tet, und daß sie, die zumeist den Krieg nicht draußen an der Front erlebten, doch seine Gewalten und den rasenden Rhyth mus seiner Episodik mit ihrer expressionistischen Erfassung besser zu veranschaulichen wissen, als das durch lebloses Abzeichnen wirklich geschauter, aber nicht innerlich erfaßter Motive geschieht. Wir nennen aus dieser Reihe Püttner,Bechstein,Dela< Villa und Caspar, denen die Ausdrucksgestaltung ihres in neren Erlebens der Kriegszeit Wohl am machtvollsten gelungen ist. Einzelne dieser Blätter heben sich ähnlich wie die Erich Thums, ohne an äußerer Realität einzubützen, zu ergreifender Symbolik, Eine ganz prachtvolle Leistung ist auch das kleine Bilderbuch vom Krieg desselben Verlags, Verse von Klabund , farbige Holzschnitte von Seeba ! d. Der Künstler hat da dank seinem Reichtum au lustigen formalen Einfällen und dank seiner starken Begabung für Farben- und Formen rhythmik ganz wunderbare Stücke zustandegebracht. Neben den Kunstzeitschrifien haben auch die Witzblätter und anderen illustrierten Zeitschriften die Wandlung zur aktuellen Kriegsgraphik hin mitgemacht. Unter ihnen nimmt Wohl die »Jugend« eine Sonderstellung ein, da sie ja auch Vielfarben drucke bringt und daher auch Ölgemälde mit Kriegsmotiben re produziert, Naturgemäß sind Ölbilder dieses Genres weitaus seltener als Bleistiftzeichnungen oder Lithographien, da ihre Sktzzierung doch beträchtliche Zeit erfordert. Immerhin wurde bisher in der Jugend eine ganz stattliche Anzahl veröffentlicht, zum Teil von dem altgetreuen künstlerischen Mitarbeiterstab des beliebten Blattes, zum Teil auch von neuen Künstlern, die erst von den Schützengräben aus zu ihm Beziehungen anknüpften. In der kleinen Auslese, die die Deutsche Bücherei, um auch in S3I
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