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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 01.05.1917
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- 1917-05-01
- Erscheinungsdatum
- 01.05.1917
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- Deutsch
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Mer /I/- 100, 1. Mai 1917. Jubiläen. — Auf ihr 75jähriges Bestehen kann am 1. Mai die Buchhandlung I o n a s A l e x a u d c r ' s W w e. in R o g a s e n (Prov. Posen) zurückblicken. Die Firma zählt mit zu den ältesten Buchhandlungen der Pro vinz Posen und war jahrelang, bis ans die größeren Plätze, in weite rem Umkreise die einzige. Der Gründer, Buchhändler Jonas Alexan der, stammte aus Nogasen sgeb. 9. Februar 1816), hatte seine Gymna sial- und Berufsbildung in Glogan genossen und kehrte 1842 nach seiner Vaterstadt zurück. Obgleich die Verhältnisse in jener Zeit recht schwierig und ungünstig waren, etablierte er sich dennoch in Nogasen, wo zwar der Sitz eines Kreisgerichts, sonst aber nur wenige andere In stitute waren, die in direkter Beziehung zum Buchhandel standen. Die Eisenbahn ging nur bis Posen, das Nogascner Gymnasium sowie an dere Lehranstalten entstanden ebenfalls erst bedeutend später, und das allgemeine Schulwesen stand damals auch noch nicht auf der heutigen Höhe; so gehörte denn für einen Buchhändler ein gewisser Wagemut zur Niederlassung in dieser sozusagen unkultivierten Gegend. Daß das Geschäft zunächst eine »Commanöite« des Buchhändlers Ernst Günther in Lissa i. P. war, genügte dem unternehmenden Jonas Alexander nicht, denn schon im Jahre 1847 trat er in direkte Verbindung mit der Me tropole Leipzig und übertrug seine Vertretung der Firma F. Volckmar, eine Verbindung, die noch heute besteht. Dem Buch- und Zeitschriften- hanöel wurden bald eine Leihbibliothek (6000 Bde.) und ein Verlags geschäft angegliedcrt, das sich wegen der hohen Unkosten aber wohl wenig rentabel erwies. Es erschienen verschiedene Werkchen, z. T. in polnischer Sprache, n. a. Kalligraphie-Hefte, ein Militär-Liederbuch mit Noten, eine griechische Syntax, Schulwandkarten mehrerer Kreise, eine Heimatskunde für den Kreis Obornik, eine polnische Fibel, ein katholischer Katechismus, evangel. »80 Kirchenlieder«, u. a. m. — Durch den Ankauf einer kleinen lithographischen Anstalt und einer Buchdrnckerei wurde das Verlagsgeschäft gehoben. 1856 wurde auch der Verlag des »Oborniker Kreis- und Wochenblattes« übernommen. Am 17. Mai 1870 starb Jonas Alexander, und das Geschäft wurde zunächst von seiner Ehefrau Henriette Alexander geb. Kurtzig fortge führt, bis es im September 1881 ihr Schwiegersohn, der Buchhändler Leopold Ehrlich, übernahm und in gleicher Weise fortftihrte. 1888 wurde das »Nogascner Wochenblatt« (amtl. Organ der Stadt) gegrün det. Das Verlagsgcschäft wurde mehr und mehr an den Nagel ge hängt, dafür aber der Schulbuchhanöel mehr gepflegt: so wurde z. B. das in, Jahre 1008 ncnerrichtete katholische Lehrerseminar von der Firma Jonas Alexander's Wwe. eingerichtet. Buchhändler und Stadt- rat Leopold Ehrlich gehörte zu den Mitgründern öcS Posencr Proviu- zial-Bnchhändlcr-Verbandos. Er starb am 10. März 1008 plötzlich im 52. Lebensjahre, und das Geschäft wird heute von Frau Buchhändler Anna Ehrlich geb. Alexander, der einzigen Tochter des Gründers, fort geführt. Die Firma Jonas Alexander's Wwe., die in gewissem Sinne mit Recht zu den Kultur-Pionieren der Ostmark gezählt werden kann, erfreut sich in heimischen Kreisen sowie bei Behörden anerkannter Wertschätzung. Ebenfalls 75 Jahre sind verflossen, seit Gründung der Firmen Hermann Kanitz und Kanih'sche Sortimentsbuch-, Kunst- und Musikalienhandlung nebst Antiquariat (R. Kindermann) in Gera, die jetzt beide in der Hand des Herrn Hoftmck,Händlers Richard Kindermann vereinigt sind. Nach 14jähriger Tätigkeit im Buchhandel gründete H. Kanitz am 1. Mat 1842 in seiner Vaterstadt Gera eine Verlags- und Sortinients- bnchhandlung, um »in dem blühenden Gera den Buchhandel, der so lange im Argen lag, wieder zu Ehren zu bringen«, wie es im Eröff- nungszirknlar heißt. Dieser Zweck kann wohl als erreicht betrachtet werden, denn noch heute erfreut sich das Werk des Gründers großen Ansehens. Der Verlag, dessen hervorragendstes Werk das bekannte Allesteinsche Kochbuch ist, entwickelte sich langsam und stetig, während das Sortiment einen raschen Aufschwung genommen zu haben scheint, so daß schon 1855 zur Errichtung einer Filiale in Pößneck geschritten wurde, die später in andere Hände überging. Nachdem Kanitz sein Geschäft über 25 Jahre mit unverminderter Kraft geführt hatte, zwang ihn zunehmendes Alter, sich zu entlasten. Er verkaufte des halb im Jahre 1860 das Sortiment an Fr. Eugen Köhler, der schon seit 1867 ein eigenes Geschäft in Neichenbach i. V. gehabt hatte und den Kaufpreis bar erlegte. Da dieser sich aber auch mehr der Ver- lagstätigkeit zuneigte, so verkaufte er das Sortiment schon nach 2 Jah ren an A. Neisewitz, von dem es 1875 der jetzige Inhaber Herr Richard Kindermann erwarb. Den Verlag hatte s. Z. Kanitz für sich behalten und unter seinem Namen weilergeführt: nach einer mehr als 50jähri- gen bnchhändlerischen Tätigkeit setzte er sich zur Ruhe und gab seinen Verlag in dieselbe Hand, die seit fast 10 Jahren das Sortiment kräf tig führte, in die des Herrn Kindermann, der seitdem die beiden Ge schäfte mit gutem Erfolg betreibt. Denselben Zeitraum, 75 Jahre, wie die beiden vorstehenden Fir men. besteht auch das Geographische Institut von Meyer K Eie. 510 (vormals I. Wurster Sc Cie.) in Züri ch. Es wurde am 1. Mai 1842 von Joh. Wurster und I. M. Ziegler in Winterthur gegründet, ver bunden mit einer lithographischen Anstalt, die zunächst dazu bestimmt war, die von Ziegler, einem begeisterten Schüler und Anhänger Earl Ritters, nach dessen Lehre bearbeiteten Karten und Atlanten auszu- ftthren. Diese geographische Richtung ist bis auf die Gegenwart die Spezialität des Verlages geblieben, obgleich gelegentlich auch Werke aus anderen Wissenschaften veröffentlicht wurden. Im Jahre 1868 trat I. Nandegger, ein Zögling der lithographischen Anstalt, als Teilhaber in diese ein, was eine Trennung vom Verlag herbeiführte, der von den alten Inhabern unter der alten Firma weitergeführt wurde. 1870 schied Ziegler hohen Alters halber aus dem Geschäft aus, das I. Wurster noch bis zum 20. März 1872 als alleiniger Inhaber weiter führte. An diesem Tage ging der Verlag an Joseph Meier über, der ihn an, 1. März 1873 nach Zürich verlegte und damit ein speziell geographi sches Sortiment (Landkartenhandel), das erste in der Schweiz, verband. Zunächst hatte I. Meier noch die alte bewährte Firma beibehalten, je doch im Jahre 1892 zwangen ihn die Bestimmungen des Schweizerischen Obligationenrechts, diese zu ändern und ihr den Wortlaut: Geogra phisches Institut von I. Meier vorm. I. Wurster K Eie. zu geben. Mit großem Geschick und unermüdlicher Tatkraft hat er das Geschäft weitergeführt und, ohne den Verlag zu vernachlässigen, namentlich das Sortiment sehr gehoben. Er erreichte es, daß diesem eine offi zielle Niederlage der vom Eiögen. Gcneralstab publizierten Karten werke übertragen wurde. Nach 37jähriger Tätigkeit, im Jahre 1000, verkaufte er das Geschäft an die Herren Paul Meier und Alfred Ehrat, die ihm die jetzige Firma gaben und es in den alten bewährten Bahnen wetterführen. Von 50jährigcn Jubiläen sind zu nennen, indem wir auch hier die alphabetische Reihenfolge einhalten, zunächst die Firma B. Tra u b L E o m p. in Szeged in, die von B. Traub am 1. Mai 1867 ge gründet wurde, der vier Jahre später die Buch- und Kunsthandlung Fr. F. Esengery erwarb und mit seinem Geschäft verband. 1876 nahm er H. Löwy als Teilhaber ans und gab der Firma den jetzigen Wort laut. Nach dem Tode Traubs führte Löwy die Handlung in Gemein schaft mit der Witwe Traub weiter und nach deren Ausscheiden von 1897 an allein. Nach 10 Jahren traten Frau Hermann Löwy und Lukäcs Lukäcs als Teilhaber ein: letzterer ist jetzt Alleininhaber des Geschäfts. Die U n i v e r s i t ä t s b u ch h a n d l u n g Paul Toeche in Kiel besteht am 1. Mai unter dieser Firma ebenfalls 50 Jahre Ihr Anfang geht schon auf 1824 zurück, in welchem Jahre August Heß sein unter der Firma Akademische Buchhandlung geführtes Geschäft au I. E. F. von Maack verkaufte. Von dessen Bruder erwarb sie am 1. Mai 1867 Ernst Siegfried Mittler, Vater, der sie unter dem jetzigen Wortlaut, aber mit Hinzufügung seines Namens, fortführtc. Er nahm schon 1868 seinen Verwandten Paul Toeche als Teilhaber auf. der 1870 iu den alleinigen Besitz der Firma kam. Ihm ist ein langes segensreiches Wirken bcschieden gewesen, dem der Erfolg nicht versagt gewesen ist, denn er hat seine Buchhandlung zu einer der ersten Kiels gemacht. Ganz besonders hat er sich für Marineliteratur verwandt und ist für seine Bemühungen vom Prinzen Heinrich zu seinem Hofbuchhändler ernannt und Kommissionär der Kaiserl. Marine-Akademie und -Schule geworden. Daneben war er noch ein großer Geschichts- nud Bücher freund, der eine Lessingsammlung von großer Bedeutung zusammenge bracht hat. 47 Jahre lang hat er gearbeitet, seit 1800 unterstützt von seinem Sohne Paul, in der Nacht zum 1. Mai des vorigen Jahres, des 49. Grüudungstages seiner Firma, ist er verschieden, und sein Sohn, Herr Paul Toeche. führt das Geschäft weiter. Dieser ist zum Heeresdienst einberufen und wird deshalb und wegen des Ernstes der Zeit keine Feier des Jubiläums veranstalten. Es möge deshalb auch dieser kurze Abriß aus der Firmcngeschichtc genügen. Die bekannte graphische Firma Meiseubach Riffarth L Comp, in B e r l i n - S ch ö n e b e r g besteht am 1. Mai 25 Jahre unter diesem Namen. An diesem Tage vereinigten sich Sie Betriebe Heinrich Niffarth K Co. in Berlin und 6). Meisenbach L Co. in Mün chen zu obiger Firma, deren Inhaber die Herren Heinrich Rifsarth, August Spieß und Otto Rau in Berlin und Josef Ritter v. Schmlidel und August Meisenbach waren. Besonders August Spieß, der Buch händler und ein regelmäßiger Besucher der Messen war, wird manchem Berufsgenossen noch in bester Erinnerung sein. Die Hauptbedeutung der Firma liegt auf graphischem Gebiete, doch hat sie auch einen Verlag von Photogravüren, von denen die Blätter zur Einweihung des Deut schen Buchhändlerhauses, eine photographische Aufnahme des Einwei hungsaktes und ein Festblatt von Max Koch erwähnt seien. Später ging dieser Verlag an die Gesellschaft zur Verbreitung klassischer Kunst G. m. b. H. in Berlin über. Ebenfalls 25 Jahre besteht die Buchhandlung, Klischee-Verlag und Klischee-Agentur F. M. Haagc in Leipzig, die von Moritz Haage, einem langjährigen Gehilfen der Firmen Duncker 6- Humblot und
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