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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 30.04.1917
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1917-04-30
- Erscheinungsdatum
- 30.04.1917
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Saxonica
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Redaktioneller Teil. 99. 3». April 1917. Unser Freund war in Dessau geboren. In besten Schulen übte und bewährte er Erfahrung und Gesinnung: bet Bielefeld in Karlsruhe, Schmidt in Heilbronn, Calvary L Co. und als Geschäftsführer bei Jurany L Hensel. 187V zog er als Kriegsfreiwilliger fürs Vaterland gegen den Erbfeind, und dar Militärblut konnte man noch in späten Tagen seine Glieder straffen sehen. Wie dar Herz, so war auch die ganze zähe Kraft der Deutschen sein eigen. Mil dem Aufwand höchster Energie gehörte er seinem Geschäft und den Aufgaben, die das Einbürgern in die neue süddeutsche Heimat an ihn stellten. ES konnte deshalb nicht fehlen, daß er bald zu den bekannten und beliebtesten Persönlichkeiten Heidelbergs gehörte. Aber in heiliger Berufsliebe schenkte er das Tiefste seiner Herzens neben seiner Familie den Kollegen, und unter ihnen besaß er Freundschaften wie kaum ein zweiter. Er freute sich, wenn seine Arbeit anerkannt, seine Rede geschätzt wurde. Doch nicht Selbstbewußtsetn und Stolz waren die Frucht solcher Würdigung, sondern der überströmende Dank für die Güte und Liebe der Menschen. So lebt sein Bild in uns, und so wollen wir er umwinden mit Efeu der Freundschaft und Immortellen der Dankbarkeit. Und so soll es im deutschen Buchhandel lebendig bleiben und in Segen weiter wirken. Inzwischen aber ist es uns um den Heimgegangenen schon zur Erfahrung geworden, was Paul Heyse in der Trauer um Karl Stieler sagte: «In mancher Stunde traulichem Verein wirst du uns fehlen — und wirst bet uns sein.« » » » Wie viele Gaben Otto Petters im Lauf der Jahre dem Unterstützungs-Verein zugeführt hat, läßt sich in Ziffern nicht erfassen. Jahraus jahrein übermittelte er einzelne Beträge, die die Kollegen in seine Hand gelegt hatten, und andere schickten auf seine Veranlassung direkt oder sandten Gelder ein, weil sie nicht in Leipzig und bei Aeckecletn hatten sein können. Aus dem Erträgnisse seiner Sammlungen wurde nach Vereinbarung mit unserem Freunde eine Otto Petters-Sttftung ausgefondert, die 20V0V betragen sollte. Als er von uns ging, fehlten daran nur noch 176.87. Sie wurden zur Ostermesse ergänzt. Zur Ostermesse auch schloß sich ein Kreis zusammen, der es sich zur Aufgabe machen will, die Abende in Aeckerleins Keller wetterleben zu lassen als dauernde Einrichtung für die Freunde des Unterstützungs-Vereins. Der Blick auf das vergangene Jahr zeigt, daß unsere Einnahmen zur freien Verfügung bestanden in Mitgliedsbeiträgen von 2144 Prinzipalen 19 480.40 1233 Gehilfen 4 664.— 3377 24 144.40 Beiträge des Börsenvereins und anderer Vereine 16 250.— Zinsen aus Kapitalien Zinsen der Stiftungen, von denen jedoch ^ 790.50 bestimmungsgemäß » 29 499.25 noch nicht verwendbar waren 7 982.75 (in den Vorjahren 79 032.63, ^ 78 712.80) 77 876.40 hierzu Geschenke für den Beweglichen Fonds mit Ausschluß der KriegSbetträge 8891.03 (in den Vorjahren 85 240.54 und ^ 82 786.50) 88 767.43 Wir hatten also verfügbare reguläre Einnahmen unter Abzug der noch nicht verwendbaren Zinsen 85 976.93 Kriegsbeiträge 8 036.60 insgesamt verfügbar 94 013.53 Hiergegen betrug die Summe der Unterstützungen 102.566.— dazu erwuchsen Unkosten im Betrage von „ 3 636.98 106.202.98 Die Unterbilanz des Beweglichen Fonds, die im vorigen Jahre ^ 1 400.99 betrug, stieg also fürs Berichtsjahr 1916 um 12 189.45, und der Bestand unseres Beweglichen Fonds sank von 32 000 im Vorjahr aus 19 506.48 herab. Erfreuliche Einnahmen für die allgemeine Arbeit konnten daran nichts ändern; sie konnten nur das noch tiefere Sinken aufhalten, denn der Rückgang, welchen die Mittel unserer Kriegshilfe erlitten, war zu schwer. Während die Ausgaben der Kriegshilfe in den drei Jahren von 10 500 auf 19 000 und 22 000 ^ stiegen, sanken die Spenden dafür von 26 500 aus 19 200 und in diesem Jahr aus nur 8 036 Das Jahr 1914 hatte der KriegShilfe einen Fonds von 16 000 gelassen, das Jahr 1915 hatte genau seine eigenen Ansprüche gedeckt, und das Jahr 1916 zehrte 14 000 über seine Einnahmen auf. Zurzeit haben die Ausgaben der KriegShilfe bereits die Ein nahmen überstiegen um ^ 1 357.57. Unter Beteiligung des Vorstandes des Börsenveretns, der, soweit nur immer die Möglichkeiten vorhanden sind, für uns einsteht, haben wir am 26. April des Berichtsjahres mit einem Aufruf im Börsenblatt und durch ein Rundschreiben die Bitte um neue große Gaben an die Herren Kollegen ausgesprochen. Dann baten wir am 20. Juni besonders die Leipziger Herren Kollegen um diese Hilfe, und wir mußten inzwischen wieder unterm 6. Januar d. I. die neue Bitte erlassen, jetzt, wo die wirtschaftlichen Kräfte erstarkt sind, nicht zurückzustehen hinter dem, was in den Tagen des ersten Kriegsschreckens und der ersten heiligen Begeisterung möglich war. Zum ersten Male seit Jahrzehnten müssen wir klagen, daß unsere Ruse fast vergeblich erfolgt sind. In Leipzig war es dadurch beeinflußt, daß der Vor- stand der Kriegshtlfskasse ängstlich darüber wacht, daß die Mildtätigkeit der dortigen Kollegenschast möglichst ungeschmälert ihrer lokalen Hilfstätigkeit zuflietzt. 430
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