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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 30.04.1917
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1917-04-30
- Erscheinungsdatum
- 30.04.1917
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- Deutsch
- Sammlungen
- Saxonica
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- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
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Nr. »S. »weitere Exemplare zrnn eigenen Gebrauch kosten?e ^Mark.. Mitglieder für die ^eile 10 -Pf., für '/, 6. 32 N?. statt M.. I . jährlich frei Geschäftsstelle oder 36 Mark bei Postüberweisuog N für'/, 6.17 M. statt 18 M. Stellengesuche werden mit 10 -Pf. pro Z ^innerhalb ^es Deutschen Rekches^ Nichtuntglieder imSeil' ^ ' — « ^^M^rk" j?hrttch?Äach ^dem°2^us?and'^e^olgt^jefermngN RaUm^^/'/^S.^ÄM.^/s.262M.?.^50M.UürNicht- ' H^über Leipzig oder durA Kreuzband, an Nichtmit^lieder in Zj Mitglieder 40 Pf.. 32 M.. 60 M.. 100 M. —^ Deilagcn werben 8 UWMMÄMrseMerÄMerSeUMMW Leipzig, Montag den 30. April 1917. 84. Jahrgang. Redaktioneller Teil. llnlerMnUS-Bmio IenGer VichWIiler Md BMhMdlMis-Se-Wii. I. Jahresbericht über das Jahr 1916. Dar ernste Jahr 1916 ist seit den Sorgenzeiten in den Tagen seiner ersten Vorstander für den Unterstützungs- Verein dar schwerste gewesen, über das je zu berichten war. Auf der einen Seite Not und steigende Teuerung, auf der anderen dar unleugbare Nachlassen des ersten Opferwillens. Und in diesem Gesamtbild ein schmerzlicher Einzelerleben, am 15. April, in dem Heimgange dessen, den der Unterstützungr-Verein mit dem ganzen Gewicht des Wortes seinen eifrigsten Freund zu nennen hatte. Mil vollem Fug steht der Name Otto Petters an erster Stelle unseres Berichtes, reichen doch seine Arbeit und ihr Einfluß über die Jahre zurück auf fast ein Dritte Jahrhundert, unauslöschlich eingetragen in der Geschichte unserer Liebeswerkes. „Der Wert des Menschen wird allein bedingt durch das Maß der Pflichten, welche er sich auferlegt." Otto Petters hatte freiwillig, ohne amtliche Berufung, ein Ehrenamt auf sich genommen, das er mit seltener Treue und ohne Rücksicht auf Kraft und Gesundheit geführt hat bis zur letzten Stunde. 1887 war er zum ersten Male gebeten worden, beim Kantate- sestmahl die Bitte sür den Unterstützungs-Verein auszusprechen, und er hat bis 1915 29mal die schwere Aufgabe durchgeführt, sein warmes und sein heiteres Wort in stets neuen Gedankengängen dem gleichen Zwecke dienstbar zu machen. In Leipzig ward er umjubelt, in Stuttgart bei der Juniversammlung des Süddeutschen Buchhändlervereins fehlte keiner zum Frühstück, an dem er einen Federhalter, den er den „historischen Federhalter Karls des Großen" nannte, in jedem Jahre neu und mit neuem schlagfertigen Frohsinn zum Besten des Unterstützungs-Vereins versteigerte. Der Zusammenkunft in Aeckerleins Keller gehörte der Sonnabend vor Kantate. Wesentlich Otto Petters zuliebe mehrte sich die Schar, die an diesem Abend die berühmt gewordene Stätte füllte — die alle kamen mit dem Willen, mit Petters fröhlich zu sein und ihm zuliebe mit offenen Händen zu geben. Petters' unversiegbarer Humor war die Kraft, in der er arbeitete. Aber der kannte ihn gering, der an ihm nur die frohe Laune und die Lebendigkeit der Rede sah. Die Quelle seiner Kraft war der Reichtum des Gemüts. Aus ihm heraus erfaßte er den Kollegen als Freund, und aus dem pulsierenden Freundschasts- und Berufsleben erwuchs ihm der schlagfertige Witz, mit dem er den einzelnen zu packen wußte, in Aeckerleins Keller, in Stuttgart und bei seiner letzten Er findung, der „Superrevision", die er, den Teller in der Hand, bei Schluß der Sammlung an den Kantatetaseln persönlich vornahm. Zu Unrecht wurde die originelle Sammeltasche, die Pettershose, deren er sich in Aeckerleins Keller bediente, seit Jahren und beim Heimgang unseres Freunder in den Vordergrund gestellt. Sie war aus einer Zufälligkeit erwachsen und durchaus nicht die Verkörperung seines Humors. Ein Kollege hatte hundert Mark für den Unterstützungs-Verein gesetzt, wenn Petters das Helle Beinkleid ausziehen wolle, das er zur Kantateretse zum ersten Male trug. Eine Aufgabe für den Unterstützungs-Verein hieß bei Petters Gebot! er verschwand und erschien binnen wenigen Minuten in sauberen, vom Koch entliehenen Leinenhosen; doch mit den seinigen, fast unkenntlich zu einer hübschen Schleife verschlungen, ließen Kollegen eine Sammeltasche umkleiden, in die ihm seine Freunde Gold und Papier, aber beileibe kein Silber legen durften. Bei seinem zehnjährigen Bestehen erhielt das Beinkleid die Generalsstreifen, und für kleine Zwischensammlungen wurde dem unermüd lichen Werber noch eine rote Badehose gestiftet, die er zu allen Buchhändlertagungen bei sich trug. Der Kollege aber, von dem seinerzeit der Einfall stammte, spendete bis zu seinem Lebensende regelmäßig einen Hundertmarkschein, — und er gehörte nicht zu den mit Glücksgütern gesegneten. Otto Petters war für die Unterstützungsrede in Leipzig unentbehrlich geworden. Ihm selbst wurde die Rede und sein Wirken bald zur lieben Gewohnheit und später zur Pflicht, die ihm unverrückbar blieb. Um ihretwillen fuhr er noch im Kriegsjahr 1915, da er vom Geschäft durchaus unabkömmlich war, in zwei Nachtfahrten über Sonntag nach Leipzig. 429
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