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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 28.04.1917
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1917-04-28
- Erscheinungsdatum
- 28.04.1917
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- Deutsch
- Sammlungen
- Saxonica
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Redaktioneller Teil. 98, 28. April 1917. Leipzig, den 26. April 1917. Zensur-Vorschriften für Rundschreiben. Durch die neuen Zensurvorschrisien sieht sich der Verein der Buchhändler zu Leipzig genötigt, auch seinerseits folgende neue Bestimmungen über die Verteilung von Rundschreiben durch die Bestellanstalt zu erlassen: 1. Die Bestellanstal! nimmt vom I. Mai 1917 an unbeliebte Rundschreiben zur Verteilung nur an, wenn sie den Ausfuhrstempel tragen, oder wenn sie nur an Firmen versandt werden sollen, die innerhalb des Deutschen Reiches ihren Wohnsitz haben. 2. Mit Adressen beklebte Rundschreiben werden ohne Ausfuhrstempel überhaupt nicht mehr angenommen, da das geringe Personal nicht imstande ist, die Ausländer selbst herauszusuchen. Der Vorstand des Vereins der Buchhändler zu Leipzig. Adolf Dahnen, Vorsitzender des Ausschusses für die Bestellanstalt. Bekanntmachung. Herr Kommerzienrat Artur Seemann in Leipzig er freute uns durch eine Gabe von 500 .kl und erwarb damit die immerwährende Mitgliedschaft. Mit herzlichstem Danke bringen wir dies zur allgemeinen Kenntnis. Berlin, den 26. April 1917. Der Vorstand des Unterstützungs-Vereins Deutscher Buchhändler und Buchhandlungs-Gehülfen. 0r. Georg Paetel. Edmund Mangelsdors. MaxSchotte. MaxPaschke. Rein hold Bor st ell. Von deutscher Musik und deutschem Musikalienhandel. IV. «III siehe Nr. 92.) Die Lehrlings- und Gehilscnsrage im Musikali ei: - Handel. Nicht lange nachdem ich meinen Musikalienhändler-Freund, wie im letzten Berichte geschildert, getroffen hatte, sah ich ihn- wieder, zwar nicht in der wohltuenden Ruhe und Stille des Harzes, sondern im Brausen der Weltstadt, in Berlin. Aber auch dort fanden wir bald Mutze, den beim letzten Sehen abge rissenen Faden Mieder anzuknüpfen und uns über eine der brennendsten Berufssragen, über den Musikalienhändler-Nach wuchs, zu unterhalten. Mein Freund sprach so ernst und ein dringlich, datz noch lange, als ich heimgekehrt, meine Ge danken sich wieder und wieder dem von ihm behandelten Thema zuwandten und mich selbst im Traum nicht verliehen. Stellten sich zunächst schier endlose Reihen von Muster-Lehrlingen und -Gehilfen ein, die alle lebendig gewordene Resultate von Wün schen und Hoffnungen zu sein schienen, so verdichtete sich bald das Gehörte im Traum zu einer Rede, die mein Freund in der Gutenberg-Halle des Buchgewerbchauscs vor einer den schönen Saal bis zum letzten Platz füllenden Musikalienhändler-Zuhörer schaft von Feldgrauen und Dahcimgebliebenen hielt/— Gab es denn überhaupt so viel Musikalienhändler, und wie hatten sie Zeit gefunden, nach Leipzig zu eilen? Der Traum kennt keine Schranken — wie er Lebende und Tote vereinigt, so öffnet er Schweigenden den Mund und gibt Reden wieder, die in Wirklichkeit vor lauier Wenn und Aber nie gehalten worden wären. Die Traumrede, die ich von meinem Freunde hörte, will ich versuchen in nachfolgendem wiederzugeben, — vielleicht datz der eine oder andere Gedanke von einem »Auch«- oder einem »reinen« Musikalienhändler-Kollegen aufgegrisfen und zum Nutzen der Allgemeinheit ausgebaut und erweitert wird. Mein Freund sprach also: Verehrte Anwesende! Wenn es etwas gibt, was neben den Heldentaten unserer Feldgrauen zu Lande, Luft und Wasser für die innere Kraft Deutschlands zeugt, so ist es die rastlose Arbeit, die, anstatt ängstlich abzuwarten, mitten im tobenden Weltkrieg, allen 426 Wirren zum Trotz, auf jeglichem Gebiete eingesetzt hat — ein eifriges Arbeiten und Bemühen, damit das Bestehende neuen Anforderungen nach dem Frieden gewachsen sei, damit jeder Be ruf gerüstet für die neue Zeit dastehe! Der Staat hat srllh erkannt, datz die Jugenderziehung von entscheidender Bedeutung für das Wohl des Landes ist; schon Plato erklärt die Erziehung für die Hauptaufgabe des Staates, daher die Staats-Fürsorge für das gesamte Schulwesen. Trotz dem die Leistungen draußen im Felde für unsere Volks- und Bürgerschulen sowie für die höheren Schulen das denkbar beste Zeugnis sind, wird gerade auf dem Gebiete der Jugend-Aus bildung rastlos weitergearbeitet. Die verschiedensten Meinungs äußerungen über die Fragen, wie den wirklich Begabten aller Volksklassen freie Bahn zu schaffen sei, ob Einheitsschule, und in welcher Form, ob humanistisches, ob Reform-Gymnasium erstre benswert sei, haben zu größerer Klarheit, zu neuen Versuchen und zu neuen Verordnungen geführt. Wie der Staat im großen, so hat der Buchhandel für sich der Heranbildung seines Nachwuchses lebhafte Aufmerksamkeit zugewendet. Er hat die zwingende Notwendigkeit erkannt, sich für die schwierigen Anforderungen künftiger Tage eine in er höhtem Matze gebildete Mitarbeiterschaft zu sichern. So wurde im Börsenblatt, in dem alle Gedanken, Wünsche und Forde rungen des Buchhandels sich wie in einem Brennpunkt treffen, auch die Lehrlingsfrage eingehend und auf verschiedene Weise in den Artikeln von Karl-Illing, Heinrich Hermes, Arthur Benn dorf, Philipp Rath u. a. beleuchtet. Kreise, denen die Frage im Laase der Jahre ganz entrückt war, beschäftigen sich aufs neue mit ihr; so das rührige Hamburg, das als Vorbedingung alles Weiteren statistische Unterlagen zu gewinnen suchte. Von einem anderen Gesichtspunkte aus trat Anny Fried- laender in einem Aufsätze »Der Buchhandel und die Buchhand lungsgehilfin« (erschienen in der Monatszeitschrift »Die Fran«, herausgegeben von Helene Lange und Gertrud Bäumer, Februar 1917) an die Frage heran, nämlich im Hinblick auf die weib lichen Hilfskräfte. Während im Buchhandel so Material von allen Seiten herbeigeschafft wird, scheint der Musikalienhandel, durch Gc- nossenschafts- und Aufführungsrechts-Probleme in Anspruch genommen, sich mit der Frage noch nicht energisch zu befassen. Das mutz umsomehr überraschen, als gerade das Musikleben Deutschlands viel stärker als irgendein anderes Gebiet sich um wandeln und den Musikalienhandel vor neue Aufgaben stellen wird. Die demokratische Strömung, die plötzlich in allen Län dern sich Bahn bricht, Wird nicht an der Grenze des Politischen Halt machen, sondern sich auch auf künstlerische Gebiete erstrecken. Es ist kein Zufall, datz von den verschiedensten Seiten gewichtige Stimmen fordern, das Musikleben Deutschlands endlich dem Volke zu erschließen. Nachdem Kaiser Wilhelm H., um das Volkslied wirklich wieder in Volkskreise zu bringen, die An regung zur Publikation des Volksliederbuches für Männerchor und Gemischten Chor gab, haben Musiker wie Paul Marsop, Georg Kaiser, Georg Göhler und vor allem Paul Bekker in seinem Buche Das deutsche Musikleben auf das energischste be tont, daß es nun genug des Musizieren? für die oberen Zehn-
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