Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 28.04.1917
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- 1917-04-28
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- 28.04.1917
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Redaktioneller Teil. 98, 28. April 1917. mit Sorgfalt zusammengestellten und überwachten Lehrganges : eine Prüfung und Ausstellung eines Gehllfen-Reife-Zeugnisses s von Vereins wegen nicht möglich und erstrebenswert ist, wäre : eingehender Überlegung wert. Über die zweckmäßigste Musikalien-Verleger- Ausbildung gehen die Ansichten weit auseinander. Vielfach be gegnet man der Ansicht, daß dies überhaupt kein Können voraus setzender Stand sei: der Komponist schreibt das Werk, die Firma Röder z. B. sticht cs, liefert Papier, druckt es, der Kommissionär vertreibt das fertige Opus. Was bleibt dann dem Verleger zu tun übrig? Also sagt sich der angehende Komponist: das kann ich alles selbst machen, läßt seine so ausgezeichnet beurteilten Werke im Selbstverlag erscheinen und sieht nicht ohne Schrecken, nicht ohne viel Lehrgeld bezahlt zu haben, daß die Sache doch nicht so einfach und Komponieren und Verlegen vielleicht nicht eine gleich hoch zu bewertende Kunst, aber immerhin doch beides eine Kunst ist, die fachmännisch erlernt sein will. Also was sage ich einem Schutzbefohlenen, der mich fragt: »Wie werde ich ein tüchtiger Musikalien-Verleger?« Zunächst: Bist du im Besitze des Einjährigen-Zeugnisses? oder, noch besser, hast du dein Abiturium gemacht? Dies ist für die heutigen An sprüche im Verlage Voraussetzung. Dann: Bist du etwas ver mögend, daß du für die Erlernung des Berufes einige Jahre Zeit hast und nicht gleich Geld verdienen mußt? Ist dies der Fall, so empfehle ich dir, dich ein Jahr in einem gut geführten, lebhaften Sortiment praktisch zu betätigen, im zweiten Jahr dich theoretisch zu bilden: auf der Universität Urheber- und Verlags recht zu hören, auf einem Konservatorium die Grundlagen für Musik-Theorie, Harmonielehre, Musikgeschichte dir anzueignen, Literatur-Kenntnis zu erwerbe«, sowie viel Konzerte und Opern zu hören; im dritten Jahr als Volontär in ein Bankgeschäft zu gehen, und - wenn es die Zeit erlaubt — dich in einer Druckerei und Stecherei umzuschauen, damit, wenn du dir auch kein Können in diesem schwierigen Gewerbe anzueignen ver magst, du aus eigener Anschauung wenigstens den Werdegang eines Noten-Bandes von der Manuskript-Einteilung bis zum fertig broschierten oder gebundenen Noten-Bande kennst. Hast du auf solche Weise deinen Musikalienhändler-Horizont mehr und mehr erweitert, so halte ich es für wichtig, wenn du mindestens ein Jahr ins Ausland gehst, dort mil offenen Augen dir den oft gänzlich anderen Betrieb und das ausländische Musikleben anschaust, dir Kenntnis in den fremden Literaturen aneignest. Kehrst du dann zurück — kein Knabe mehr, ein Mann —, so ist es Wohl möglich, wenn du zunächst in einen größeren Verlag als Gehilfe eintrittst, dann später Gelegenheit hast, einen guten Verlag zu kaufen, — oder noch besser, einen wirklich guten Komponisten »mit Zukunft« kennen zu lernen, daß du ein ausgezeichneter, erfolgreicher Musikalien-Verleger wirst. Es ist möglich — deine Vorbildung befähigt dich dazu ob du es wirst, hängt von deinem Fleiß, deiner Persönlichkeit, deinem Glück ab. Es gibt auch Mänuer, die ohne jeden logischen Werdegang, als Autodidakten der Stolz ihres Berufskreises waren! Letzterhand ist alles Gnade. So, meine verehrten Anwesenden, das sind eigene Ge danken über die Erziehung der Musikalienhändler-Jugend, die ich hege. Es ist nicht immer nötig, daß Neues gesagt wird, oft ist es schon wichtig, daß alte Wahrheiten eindringlich aufs neue ins Gedächtnis gerufen werden. Sie werden mit mir der Ansicht sein, daß nach den furcht baren, jahrelangen Kämpfen die neue Zeit, in deren Morgenrot wir stehen, auf jedem Gebiete, ganz besonders aus dem Gebiete des heimischen und des internationalen Handels große schwere Aufgaben stellen wird, und daß der Musikalienhandel, die ge mischten wie die reinen Betriebe, Sortiment wie Verlag, diesen Aufgaben nur gewachsen sein kann, wenn er über einen Stab gut geschulter und gediegen gebildeter Mitarbeiter verfügt. Also sprach mein Freund. . . . Paul Ollendorff. Kleine Mitteilungen. Post. — Zum Postvertrieb aus Deutschland nach dem General gouvernement Warschau sind fortan widerruflich alle Tageszeitun gen in deutscher oder fremder Sprache, alle Zeitschriften in deutscher Sprache sowie eine beschränkte Auswahl von fremdsprachigen Zeit schriften zugelassen worden. Ein Verzeichnis der für den Oberostbereich zur Einführung ge nehmigten Schulbücher ist von dem Oberbefehlshaber Ost (Oberg-.,ar- tiermeister) zusammengestellt und der Geschäftsstelle des Börsenver eins zugesandt worden. Das alphabetisch nach den Verfasscrnamcn geordnete Verzeichnis wird vierteljährlich von derselben Stelle aus ergänzt werden; es steht Interessenten behufs Einsichtnahme im Se kretariat der Geschäftsstelle des Börsenvereins (Gerichtsweg 26, Zim mer 1) zur Verfügung. Forderungen an das feindliche Ausland (Anmeldestellenj. - For derungen an Angehörige feindlicher Staaten sind im allgemeinen bei den Handelskammern anzumelden, dagegen in Bagern beim Königlichen Staatsministerium des Königlichen Hauses und des Austern; rn Mecklenburg-Schwerin beim Grostherzoglichcn Statistischen Amt; in Mecklenburg-Strelitz beim Großherzoglichen Ministerium, Ab teilung des Innern; in Sachsen-Coburg beim Staatsministerium; in Waldeck bei den Kreisamtmännern; in Schanmburg-Lippe bei dem Han dels- und Jndnstrieverein (Bückeburg); in Lübeck bei der Finanzbc- hörde; in Hamburg bei der Deputation für Handel, Schiffahrt und Gewerbe; in Elsaß-Lothringen in den Städten Strastbnrg, Metz, Mül hausen und Colmar bei den Bürgermeistereien, im übrigen bei den .Kreisdirektionen. (»Handel und Gewerbe.«) Ausländische Gründung in der Schweiz. — Unter dieser Über schrift schreibt die »Neue Zürcher Zeitung« vom 19. April: In Genf wurde unter der Firma 8ooL6t6 ^noriMie ck'Lclition pour la 8uiss6 et I'Ltranxer eine Aktiengesellschaft gegründet, die die Herausgabe, den Kauf und Verkauf sowie die periodische Publikation von Zeitungen, Zeitschriften, Werken nsw. bezweckt. Das Aktienkapi tal von 26 000 Franken besteht ans 69 Inhaberaktien von je 509 Fran ken. Als einziges Mitglied des Verwaltnngsrates zeichnet ein Bel gier, Eugene Peyrable in Caux Vives. K. Die königliche Universitätsbibliothek Berlin veranstaltet in diesem Semester abermals eine Anzahl Vorträge zur Einführung in die Bibliotheksbenntzung. Die Vorträge sollen das Pnblikum mit allen Einzelheiten des Bibliotheks- und Buchwesens vertraut machen, deren Kenntnis einen unmittelbaren praktischen Nutzen für das Studium gewährt. Es werden ferner die wichtigsten allgemeinen Nachschlage- iverke und bibliographischen Hilfsmittel der einzelnen Wissenschaften gezeigt und besprochen. Die Vorträge finden einmal wöchentlich zu noch zu vereinbarender Zeit in der Universitätsbibliothek statt. Semester gebühr 3 Anmeldungen in der kgl. Universitätsbibliothek, Universi- tätsstraste 7, Zimmer 316, von 9—2 Uhr. In Österreich verboten: C. Ne tau, Das goldene Buch über die Ehe. Leipzig, PH. Hülsemann. — I)r. Herzog, Ratgeber für das wahre Glück, ein Lehrbuch für Erwachsene. Ebenda. — Franke- Wortmann, Eine Brantnacht. Leipzig, E. Wortmann. Hans Krebs, Katechismus der deutschen Arbeiterbewegung Österreichs. Jglan. — Die V o r k ä m p f e r i n. Nr. 4. Zürich. PersonalnahniMik Jubiläum. — Wieder ist die Nicolaische Buchhandlung Borstell L Neimarns in Berlin in der Lage, einen Jubilar zu beglückwünschen. Herr Gustav Häring kann am 29. April auf eine 25jährige Tätigkeit in genannter Firma zurückblicken, in der er anfangs in der An tiquariats-Abteilung angestellt war und im Nebenamt den damaligen Verlag von Friedrich Wreden auslicfcrte. Vor 17 Jahren wurde Herrn Häring die Führung des recht umfangreichen Bestellbuches übertragen, zu der er durch seine akademische Bildung, gepaart mit einem vorzüg lichen Gedächtnis, ganz besonders berufen war. Sein ruhiges Wesen hat ihn nicht nur bei dem Chef und den Angestellten der Firma, son dern auch im weiteren Kreise der Kollegenschaft sehr beliebt gemacht; aus dem Schatze seines reichen Wissens stand er ihnen oft mit bestem Nat zur Seite, und es werden sich alle seiner gerne erinnern, die im Hause der Nicolaischen Buchhandlung zu ihm in irgendwelcher Weise in Beziehung traten. Möge cs dem rastlos arbeitenden Jubilar ver gönnt sein, noch viele Jahre in der gleichen Frische weiter arbeiten zu können! Verantwortlicher Redakteur: Emil Thomas. — Verlag: Ter Börsen verein der Deutschen Buchhändler zu Leipzig, Deutsches BuchhLndlerhaus. Druck: Ramm L Seemann. Sämtlich In Leipzig. — Adresse der Redaktion und Expedition: Leipzig, Gerichtsweg 26 sBuchhSndlerh-uS). 428
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