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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 25.04.1917
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1917-04-25
- Erscheinungsdatum
- 25.04.1917
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Saxonica
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L SS, 25. April 1917. Redaktioneller Teil. eigenen Ideen arbeiten. Diese Ideen müssen aber nich! rein ge schäftlich sein, sondern eben auf Volltumdienst ausgehen. Ich bin trotz großer Erfolge der »Blacher« in unserer Zeit immer noch der Anschauung, daß die solide, von tieferen Interessen gelenkte Arbeit zuletzt sogar die gewinnbringendste ist. Mein Dank an den Buchhandel. (Zum 60. Geburtstage von l)r. Theodor Krausballer, 1. Mai 1017.) In meinem lieben Wcilburg - dort im herrlichen Nassauerland — im Hain am Harig der Lchloßterrasse (dem Gebäck) an den Fluten der Lahn hatt' ich viele Fahre — unter den Wipfeln mächtiger Ahorn- bänme und himmelanstrebender Fichten — einen Frei-Lehrsaal für mich und meine Schüler, die jugendlichen und auch für die herangereif- ten, die Mitglieder des wissenschaftlichen SeUnnars, die, von der Hochschule kommend, unserer Lehranstalt überwiesen wurden. Das sind Stunden fröhlichen Schaffens gewesen, die wir dort verlebt haben. Und lange Zeit hernach noch hat mir's mancheiner von denen, die ich dort habe leiten und führen dürfen, und der inzwischen zu Stellung und Ansehen emporgesticgen war, bezeugt, das; er den Stunden gemeinsamer Arbeit dort im Lehrsaal unsers Gottes viel ver danke, mehr vielleicht, als er selber wisse und sagen könne. Mus; ich es erst sagen, das; mir heut noch das Herz höher schlägt, wenn ich an jene Zeit denke!? Und heute kommt mir zugleich damit noch eine andere Erinne rung, die vielleicht noch größere Freude bei mir wachruft. Bei unserm Forschen dort in dem Frei-Lehrsaal hatten wir oft — und freuten uns im Grunde darüber — »Hospitanten«, die im Vorübcrgehcn gar gern erkundet hätten, wie wir in die Geheimnisse des Naturlebens cinzudringen suchten. Aber einmal — es war wohl im Sommer 1885 — stellte sich einer ein, der blieb und folgte uns in angemessener Entfernung auf Schritt und Tritt bis zum Ende der Stunde. Dann stellte er sich als den Berlagsbuchhändler Ernst Wun derlich aus Leipzig vor und ersuchte mich kurzerhand um die Bear beitung naturkundlicher Stoffe im Geist des Erlebten — für seinen Verlag. Ich sagte zu, und so waren meine Beziehungen zu uuserm Buchhandel geknüpft. Ich freue mich, Gelegenheit zu haben zu dem offenen Bekenntnis, daß mit jener Stunde, da ich zum Buchhandel in Beziehung trat, für mich eigentlich erst die Zeit vertiefter Selbsterziehung begann. Das Forschen ward mit dem Tage tiefgründiger, die Schularbeit in stren gere Bahnen gelenkt. Aber mehr. Das geistige Streben griff auf andere Gebiete hin über, damit wurden der Eigenbildung weitere Ziele gesteckt. Natur und Volkskunde waren die Gebiete, die ich anfänglich fiir die Schule schriftstellerisch zu bearbeiten übernommen hatte. Aber wo sie als Erziehungs- und Bildungsmächte in der Schule wirken sollen*), kommen auch die Dichtungen, mit denen das Volks gemüt Natur- und Volksleben umspinnt (Märchen, Sage, Legende, Naturlied), zu ihrem Recht. Damit ist fiir den Pädagogen der Anreiz zum Sammeln und weiter — zum Erzählen und Fabulieren gegeben. Und da mir ein ansehnlich Erbgut dieser Art von meiner Mutter her zur Verfügung stand, wurden die methodischen Werke von hierher mit reichem Durchschuß versehen, und der Schulmann, der Volkslehrer ward zum Erzähler und Fabulisten, zum Volkserzieher. Und abermals war es ein Verleger, der mich zum Beschreiten dec Bahn ermunterte und mir das Glück des Fabulisten schuf: der Iugendschriften-Vcrlag Wiegand in Hilchenbach.**) *) Die Lektionen kamen unter dem Schriftstellernamen Oda Twiehausen heraus, und bald folgte diesem Erstling ein ähnliches Werk mit Lehrstoffen aus der Naturlehre (Dürr). Nuu war auch die Brücke geschlagen zu anderen Gebieten praktischer Schularbeit, und es entstanden, zum Teil unter Mitarbeit bekannter Schulmänner, Lese bücher (Herd und Scholle), Rechenwerke, methodische Anweisungen für Schriftwerk und Buchführung zum Gebrauch in der Fortbildungs schule, besonders der ländlichen. (Bei Schroedel, Teubncr, Hirt, Klinkhardt.) **) Dem Erstlingswerk auf diesem Gebiete »Allerlei zum Nip pen und Naschen, zum Füllen der Taschen« folgten »Der Mutter Mär chenschatz« (Schiller-Verlag), Daheim bei Vater und Mutter — Ein' Sichel hört' ich rauschen (Alfred .Hufeland), Was die Großmutter er zählt (Goerlich), Pflanzen-, Tier-, Heimatsagen s5 Bändef (Priebatsch), Vater Lüning (Siwinna), Auch ein .Heimatbuch (Klinkhardt), Bauern tum (Schenke, Wreschen: 1. Band: Am Urborn der Volkskraft, 2. Band: Aus Schollen und Schwaden, 8. Band: Fm Ringen und Drängen der Zeit). Und nicht gegen, wer weiß, welche Schätze, möchte ich das reiche Maß von Freude eintauschen, das ich als Erzähler durch meine schlich ten Geschichten habe erleben dürfen. Von so manchem schweren Druck, der mir auf der Seele lag, Hab' ich mich oft befreien können, wenn das Fabulieren über mich kam, daß ich ein Märlein schrieb. Und noch erhebender für mich war es, wenn ich die Freude andrer Menschenkinder, junger und alter, großer und kleiner, über die bescheidenen Erzählungen erfuhr. Mit dem Hochgefühl ganz besondrer Freude und Genugtuung er füllt es mich, daß es mir in dieser großen heiligen, aber auch so über aus ernsten und schweren Zeit vergönnt ist, in weiteren Kreisen mei nen Volksgenossen und Mitmenschen zu dienen —, Ntedergebeugte auszurichten, Trauernde zu trösten, Leidende im Tragen stark zu machen. Und wieder verdank' ich's dem Buchhandel, und diesmal dem Oranienverlag in Herborn, der mich ersuchte, bet ihm ein paar Bänd chen »Schlichter Geschichten aus dem großen Kriege« herauszubringen. (Bis jetzt: 1. Band: Lieder, Blumen, Eichcnreiser; 2. Band: Glim men und Glasten und lodernde Glut.) Und nun drängt es mich, nach diesem meinem persönlichen Danke nnscrm Buchhandel meine herzliche Anerkennung zu zollen für alles das, was er unserm deutschen Volke nnd Vaterland in dieser ernsten und schweren Zeit gewesen ist. Jedermann weiß es, wie wir ihm zu Dank verpflichtet sind für das, was er für Volksbildung und deutsche Kultur, für die deutsche Schule getan hat und noch tut. Aber anerkennen müssen wir heute ganz vor allem sein Verdienst um die Erhaltung unserer Volkskraft in diesem schweren Ringen. Ihm verdanken wir eS zum guten Teil mit, wenn unsere Krieger in den schweren, blutigen Kämpfen nicht zusammenbrechen und ihre Widerstandskraft bewahrten, so daß sie als Sieger bestehen. Die Büchereien draußen an der Front waren für sie ein Wnn- derborn der Krafterneuerung. Das bezeugen alle, die draußen waren, vom General herab bis zum letzten Musketier. Und das wollen wir nimmer vergessen. Posen. Theodor Kran sbauer. Wöchentliche Übersicht über geschäftliche Veränderungen und Einrichtungen. Zusammengestellt von der Redaktion des Adreßbuch» de» Deutschen Buchhandel». 16.-21. April 1917. Vorhergehende Liste 1017, Nr. 89. * — In das Adreßbuch neu aufgenommene Firma. — B. — Börsen blatt. — H. — Handelsgerichtliche Eintragung (mit Angabe de» Lrscheinungstags der zur Bekanntmachung benutzten Zeitung). — Dir. — Direkte Mitteilung. Arnold, Ernst, Kunsthandlung, Dresden. Die Pro kura des Ferdinand Möller fiir d. Filiale Breslau ist erloschen. s.H. 21./IV. 1917.) Ashelm, Ferd., Aktiengesellschaft, Berlin n. Zweig niederlassung in Köln. An Ferdinand Dante u. Willy Wolf ist Prokura erteilt. sH. 19./IV. 1917.) Buchhandlung und Antiquariat Siegfried Schleiß- ner, Wien. Die Firma lautet: Siegfried Schleißuer. (Dir.) Enslin, Otto, Berlin. Der Bevollm. Paul Janisch ist ver storben. jB. 91.) Häute und Leder V e r l a g s g e s e l l s ch a s t m. b. H., Ber lin. Durch den Beschluß v. 12./III. 1917 ist die Firma geändert in Carl Schmalfeldt, Verlag nnd Druckerei Gesellschaft mit be schränkter Haftung. s.H. 16./IV. 1917.) Jacobi's Buchh., Paul, Inh. Ernst Heinmüllcr, Wurzen. Der Frau Marie Franziska verehel. .Heinmüller geb. Müller ist Prokura erteilt. sH. 21./IV. 1917.) Knauer, Gebrüder, Frankfurt (Main). Der Inh. Jean Paul Wilhelm Knauer ist verstorben. (Dir.) K ö n i g l. U n i v e r s i t ä t s d r u ck e r e i H. S t ii r tz, A. - G., Würzburg. Die Vertretungsbefugnis des bisherigen stellvcrtr. Vorstandsmitgl. Johann Gambs ist beendigt. sH. 19./IV. 19>7.) Lamport L Comp., Augsburg. Zufolge Auseinandersetzung der Erbengemeinschaft wird das Geschäft nunmehr unter der bis herigen Firma von Theodor Huber als Alleininhaber weitergeführt. sH. 16./1V. 1917.) 407
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