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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 29.03.1886
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- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 29.03.1886
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- Deutsch
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Herstellung von Clichös und die »Zinkätzung« eine eingehende Besprechung finden. Besondere Berücksichtigung widmet er noch den »Autotypischen Verfahren«, von welchen die Prozesse Meiscn- bach, Angerer, Gaillard-Hartwig und Petit (Similigravure) durch Abbildungen auf einer Separatbeilage veranschaulicht werden. Zum Schlüsse kommt die Vervielfältigung mittels »Kupferdruck« und mittels »Steindruck« an die Reihe. Es ist eine sehr fleißige und gründliche Arbeit, mit welcher der Autor einen wertvollen Beitrag zu den Bildungsmitteln des Buchhändlers geliefert hat und wofür er den Dank aller Beruss- genossen verdient; denn leider sind viele derselben noch heute über dieses Thema gar nicht oder ungenügend unterrichtet. Auch die ferneren Kapitel, nämlich »Das moderne deutsche Kunstsortiment« (von Adolf Gerstmann) — »Das deutsche wissen schaftliche Antiquariat« (von Max Weg), dann die Preisfrage »Ist die Ansichtsvcrscndung von Neuigkeiten des Buchhandels ein Bedürfnis für das Publikum u. s. w.« (von PH. Schneider) und endlich »Ein Wort über Gchilfenbilduug« von G. Hölscher) sind jedes für sich interessant und belehrend. Aus vorstehendem Bericht geht hervor, daß wir es mit einem Buche zu thun haben, welches nicht nur unentbehrlich ist für jeden strebsamen Gehilfen, sondern auch gerade wegen seines zweiten Teiles (Anhänge) allen Buchhändlern zu wohlwollender(Beachtung empfohlen werden darf. Das Merkchen sollte in keiner buchhänd lerischen Privatbibliothek fehlen; möge es noch viele Auflagen erleben! 8t. 8. 8. Otto Aüdldroedtg 0 sdsrsi ollt äor ßosnmmtev 8lg.nl 8- unä roolll 8- vi888v8olls,kt1ivllsn llltorutur clo8 Igdr88 188b. Nit sinsw uuskübrliobsn RoAistsr. XVIII. ,Iubr»s.n^. Lsrlin 1886, kuttlraiuwsr L Nublbroobt. Mühlbrechts »Bibliographie«, deren Bearbeitung auf den besten Hilfsquellen beruht und die nicht nur die deutsche, sondern auch die ausländische Litteratur umfaßt, hat sich als ein sehr nütz liches und zuverlässiges Hilfsmittel für den Buchhandel und bei den Bibliotheken, die auf die Jurisprudenz und Staatswissenschaft ihr Augenmerk zu richten haben, bereits eingebürgert. Die» Bibliographie« erscheint jährlich in sechs Doppelnummern und wird am Schlüsse des Jahres vom Bearbeiter unter obigem Sammeltitel in einem besonderen Bande, dem ein alphabetisches Register beigefügt ist, von neuem herausgegeben. In dem soeben erschienenen XVIll. Jahrgang (1885) sind im ganzen 4192 Erscheinungen verzeichnet, und verteilt sich diese Litteratur auf die verschiedenen Sprachen folgendermaßen: Es er schienen in deutscher Sprache 1870, in französischer 870, in eng lischer S60, in italienischer 400, in niederländischer 165, in skan dinavischer 172, in spanischer 55. Misccllrn. Zur deutschen Rechtschreibung. — Über die wichtige An gelegenheit unserer gegenwärtigen deutschen Rechtschreibung sprach in der Ersten Kammer des sächsischen Landtages vor einigen Tagen Herr Freiherr von Tauchnitz. Seine Ausführungen hatten folgenden Wortlaut: Der vorliegende Etat, meine hochgeehrten Herren, giebt mir Veranlassung, ein Thema zu berühren, von dem ich zwar kaum vor aussetzen kann, daß es Ihnen sehr sympathisch sein wird, was uns aber doch sehr nahe berührt: die deutsche Rechtschreibung. Als vor einer Reihe von Jahren die Bestrebungen zu Tage traten, eine Einheit in der deutschen Rechtschreibung zu erzielen, so muß ich offen bekennen, daß ich sie mit lebhafter Freude begrüßt habe. Aber ich muß auch ebenso offen hiuzufügeu, daß der weitere Verlauf dieser Angelegenheit mich sehr ernüchtert und enttäuscht hat, denn wir sind nicht zu einer Einheit in der deutschen Recht schreibung gelangt, im Gegenteil viel mehr in einen Wirrwarr. Wenn es schon bedauerlich war, daß von Haus aus man von einer preußischen, von einer sächsischen, von einer bayerischen Rechtschrei bung sprechen konnte, so ist doch die Zersplitterung in der Folge noch mehr hervorgetreten. Süddeutsche Staaten haben wenig Neigung gezeigt, die deutschredcndc Schweiz hat ihre eigene Rechtschreibung, nicht einmal übereinstimmend in ihren Kantonen, hergestellt, und auch Österreich besitzt sein eigenes Orthographiebüchlein. Wir sind also nicht zu einer Einheit gelangt, wir sind zu einer Verschiedenheit gekommen. Allein, meine Herren, diese Angelegenheit hat noch andere Widersprüche und Unzuträglichkeiten im Gefolge. Die Kinder sind genötigt, in den Schulen nach der neuen Orthographie zu schreiben; aber die jungen Leute kommen später in Stellungen, wo ihnen geradezu verboten ist, sie anzuwenden. Die Uneinigkeit tritt aber auch in den Erscheinungen der Litteratur hervor. Ein Autor giebt sein Werk nach der neuen Orthographie heraus, der andere beharrl bei der alten Orthographie, und die Tagespresse hat sich bis jetzt, wenigstens in der Mehrheit, ablehnend dazu verhalten, was man ihr bei der herrschenden Zerfahrenheit auch nicht verargen kann. Nun bitte ich Sie, meine hochgeehrten Herren, sich noch vorzustellen, wie es dem Ausländer geht, der unsere schöne deutsche Sprache er lernt! Er nimmt ein Hilfsmittel zur Hand, welches die neue Orthographie enthält, er nimmt ein anderes zur Hand, worin die alte Orthographie sich befindet, und er ist vollständig ratlos. Mit einem Wort, wir sind in eine Lage geraten, wie man sie sich kaum schlimmer denken kann. Man fragt sich nun, wie ist aus einem solchen Zustande herauszukommen? Es wäre vielleicht nicht ganz unrichtig zu sagen, daß es besser gewesen wäre, unter diesen Umständen die Recht schreibung, wie die Goldwährung, nicht ins Leben zu rufen. (Heiterkeit.) Indessen daran läßt sich jetzt nichts mehr ändern, eine Umkehr zu dem Früheren ist unmöglich, dazu ist auf der neuen Bahn schon zu viel geschehen. Der jetzige Zustand aber erscheint in der That unhaltbar. Es muß also ein Schritt vorwärts geschehen. Tie ausländischen Staaten, Frankreich, Spanien rc., besitzen in ihrer Akademie eine wissenschaftliche Autorität, welcher unbedingt gefolgt wird. Sie geben ihre Wörterbücher heraus über ihre Sprache, und ein jeder hat sich darnach zu richten. Ein solcher Mittelpunkt fehlt uns leider in Deutschland. Nun ist es sehr richtig, wenn man sagt, daß von Staatswegen denen in unabhängiger Stellung, die der Schule entwachsen sind, nicht befohlen werden kann, wie man schreiben soll. Indessen scheint mir doch, da die Regierungen einmal diese Angelegenheit in die Hand genommen haben, daß sie auch darauf bedacht sein sollten, Maßnahmen zu ergreifen und zu deren Weiterentwickelung uns na mentlich das zu gewähren, was die Ausländer durch ihre Akademieen besitzen und worin sie uns voraus sind. In erster Stelle würde es nach meinem Dafürhalten nötig sein, daß die Regierungen die Her ausgabe eines Werkes veranlassen, welches den gesamten deutschen Sprachschatz verzeichnet, erklärt und die Rechtschreibung ohne jede Abweichung und Verschiedenheit festsetzt. Unter dem Schutz einer solchen Autorität würde sich die Einheit der Rechtschreibung weiter ausbilden. Man würde sich darauf berufen, und sie würde in alle Kreise des Volkes eindringcn. Was sonst noch für fördernde und unterstützende Maßregeln zu ergreifen wären, darüber will ich mich hier zunächst nicht weiter erklären. Wenn aber unser hochverehrter Herr Kultusminister sich
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