^ // Nr. »2. Leipzig, Sonnabend den 21. April 1917. 84. Jahrgang. Redaktioneller Teil. Von deutscher Musik und deutschem Musikalienhandel. in. <11 siehe Nr. 44.) Kurze Rückblicke auf das erste Vierteljahr 1917: Totenschau. — Sta tistische Angaben vom Musikaiicumarkt.. Ein winterliches Zwiegespräch über das Mnsikalicnsortimcnt. — Was mein Freund von den Warenhäusern lernte. — Wie er eine Feldmnsi- kalienhanblung zu Hanse entrichtete. — Wie er sich mnsikalicn-biblio- philisch betätigte. — Seine Erfahrungen mit Zithcrmusik. Nachdem am Schlüsse des vorigen Jahres einer der eifrig sten und erfolgreichsten Wagner-Apostel, der Dirigent Or. Hans Richter, gestorben war, kam zu Beginn dieses Jahres die Trauernachricht, daß Albert Nie mann, fast 86 Jahre alt, am 13. Januar verschieden sei. Wer ihn als Tannhäuser und Tristan oder als Florestan im Fidelio, als Johann von Leyden im Propheten gehört und vor allem in seiner unvergleichlichen Gestaltungskraft gesehen hat, wird seiner nicht vergessen! Wie er aus dem Wagner-Kämpfer- und Freundes-Kreis der Letzten einer war, so starb im Januar mit Professor ErnstNudorsf einer der letzten Getreuen aus dem Kreise, der sich um Joseph Joachim in Berlin geschart hatte. Rudorfs, der Klavier-Päda goge und Lehrer an der Königlichen Hochschule in Berlin war, ist fast 77 Jahre alt geworden. Ferner ist im Alter von 81 Jahren Professor vr. Bernhard Scholz in München verstorben, bekannt als Komponist und durch seine Tätigkeit als Direktor des Hochschen Konservatoriums (1883—1908) in Frankfurt a. M., ferner im März der 80 jährige Albert Tottmann, Heraus geber des weitverbreiteten Führers durch die Moliuliteratur. Auch der Musikalienhandel hat schwere Verluste zu be klagen. Waren ihm im September vorigen Jahres mitGeorg Bratfisch, dem Gründer und Inhaber der gleichlautenden Firma in Frankfurt a. O., im November mit Waller Frie de!, dem Inhaber von Steingräber Verlag, Leipzig, angesehene Mitglieder entrissen worden, so hat er jetzt den unlängst gemel deten Tod des Herrn P. I. Tanger, Köln, zu beklagen, dessen rastloser und ungewöhnlich erfolgreicher Lebenslauf durch einen Nachruf im Börsenblatt bereits gewürdigt wurde. Die folgenden statistischen Angaben über die Ver öffentlichungen im Musjkalien«Verlag dürften, besonders wenn sie regelmäßig fortgesetzt werden, für Interessenten in mannigfacher Weise nicht ohne Wert sein. Die Zu sammenstellung ist ein »erster Versuch«: und leidet als sol cher zunächst an manchen Schwächen. Es sollen später tn der Rubrik ernste Musik die Studien-Werke gesondert aufgeführt und auch die Verleger-Angaben mehr spezialisiert werden. Als Veröffentlichung wurde jede mit einem eigenen Verkaufspreis versehene Publikation betrachtet, d. h. einerseits jede Samm lung, jeder Band als Einheit, gleichviel wieviel Nummern Inhalt, — andererseits jede Einzel-Ausgabe von Opern, Ope retten usw. Die Angaben erfolgen nach dem Hofmeister-Bericht mit Ausschluß der Anzeigen vom 31. März. Anzahl dir Werke Freie Wcrle Geschützte Wirke Werke ernster Musik Werke leichter Musik (Operette, Tänze, Talonmus. Orchester) Werke für Großes Orchester Werke für Salon- Orchester Werke für Militär musik Werke für Klavier Werke für Einzel- Gesauli Werke sür Chor- Gesang Werke für Kammer musik Verschie denes E<OrgeI, Zither' usw.) Januar: 281 66 (Liszt 52) 215 178 103 10 18 109 74 27 I 42 Februar: 343 104 (Liszt 64) 239 L2S 118 9 14 4 197 51 23 15 30 März: 340 127 (Liszt 114) 213 202 138 7 20 1 161 94 24 5 28 i. Sa.: 964 297 <Liszt220) 667 K0!> ^ 3!>» 26 52 5 407 219 74 21 100 393