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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 15.03.1886
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1886-03-15
- Erscheinungsdatum
- 15.03.1886
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- Deutsch
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Nichtamtlicher Teil. 1362 ^ 61, 15. März 1886. empfehlen möchten, welche sich mit der Herausgabe von Werken mit Lichtdruck-Illustrationen befassen. Danach stehen solche Woodbury- Drucke den besten eigentlichen Photographieen vollkommen eben bürtig zur Seite, und es sind gewöhnliche Lichtdrucke damit gar nicht in Vergleich zu stellen. Die Woodbury-Drncke sind Kohledrucke, basieren auf dem Leimrclief, welches aus Hohlformen aus gequetscht wird, und gleichen im Princip den Biscuit-Diaphan- Bildern. Die dünneren Stellen entsprechen dem Lichte, die dichteren dem Schatten. Das Verfahren wird von Goupils Nachfolgern in Paris ausgebeutet und es kommen 500 Bilder im Format von 15 X 11 Cm. auf 117 Francs oder etwa 95 Mark zu stehen. Aus demGebiete der Papierfabrikation liegt wenig Neues vor. Zu erwähnen wäre zunächst das den Herren H. Vessier und A. Wilbanx in Paris unter Nr. 34704 patentierte Bleich - verfahren für Papierstoff aus Textilfasern. Im Gegensatz zu den bisherigen Bleichmitteln, welche die behandelten Stoffe unge mein angreifen, verwenden die Patentinhaber ein aus Chlornatrium und Chlorkalk bestehendes Bleichmittel, bei welchem überdies an geblich ein Ersparnis von 45—70 Prozent erzielt wird. Auch Österreich besitzt jetzt eine Papierprüsungs-Anstalt, welche, laut Programm, dazu bestimmt ist, den österreichischen Papierfabrikanten und Käufern Gelegenheit zur Erprobung und Untersuchung von Rohstoffen, Hilfsstoffen, Halbfabrikaten und son stigen Erzeugnissen der Papierindustrie zu bieten. Die Anstalt bildet eine Abteilung des technologischen Gewerbemuseums in Wien. Die Versuche erstrecken sich einmal nach der mechanisch-technischen Seite hin, sodann aber auch auf die stoffliche Zusammensetzung. Sie befaßt sich also speciell mit der Ermittelung der Dicke, Dehn barkeit und Festigkeit des Papiers, mit dessen Gewicht sowie anderer seits mit der mikroskopischen und chemischen Untersuchung der Roh stoffe und fertigen Fabrikate u. a. in bezug auf die Leimung. Auf Verlangen untersucht die Anstalt auch Pauspapiere in bezug auf seine Durchsichtigkeit und liefert Privaten die zur Selbstprüfung des Papieres erforderlichen Flüssigkeiten. Ein Franzose Namens de Boutarel hat neulich eine Statistik des in der Papierindustrie steckenden Kapitals, des Verbrauchs an Rohstoffen und endlich der Papier erzeugung der Welt aufzustellen versucht. Elfteres schätzt er auf etwa 1600 Millionen Mark, die Gesamtpapiererzeugung Europas und Amerikas aber auf jährlich 1 500 000 Tonnen zu 1000 Kilo gramm. Was die Rohstoffe anbelangt, so veranschlagt er die Jahres produktion der Lumpen, vielleicht zu hoch, auf 800 000 Tonnen. Die Differenz liefern also die Surrogate. Der Wert der Rohstoffe ist auf 400 Millionen Mark zu schätzen, von denen 280 Millionen auf die Lumpen, 16 auf Holz und Stroh, 80 auf die Alfafaser und die Makulatur, und der Rest aus Chemikalien und Brennstoffe entfällt. Was die Verteilung der erzeugten Papiermasse anbelangt, so entbehren Boutarels Angaben offenbar jeder Zuverlässigkeit, was schon daraus hervorgeht, daß er beispielsweise für Schreibpapier einen Bedarf von 1 320 000 Tonnen, für Zeitungen aber einen solchen von nur 300 000 Tonnen annimmt. Den Gesamtumsatz im Papierhandel veranschlagt er ans jährlich 4800 Millionen Mark. Von neueren in das Fach der Buchbinderei einschlagenden Patenten sei zunächst der Drahtheftmaschine von Auerbach L Eis ermann in Chemnitz gedacht (Patent Nr. 34 388), welche das Umbiegen der Drahtklammerschenkel genauer und besser ausführt als die bisherigen. Sodann ließ sich W. Leo in Stuttgart unter Nr. 34 502 eine Vergold- und Blinddruckpresse mit Kohlenheizung patentieren, welche die Übelstände bei den bis herigen Pressen mit Bolzenheizung: unregelmäßige Wärmeabgabe und umständliche Bedienung, beseitigen soll. Endlich sei der Ein schlagvorrichtung für Buchdeckel von F. Römer in Berlin (Patent Nr. 34 441), welche die Hand- durch Maschinenarbeit ersetzt, sowie der Sammelmappe von C. PH. Jäkel in Frank furt a/M. (Patent Nr. 34 242) Erwähnung gethan. G. van Muyden. Bilderatlas zur Geschichte der deutschen Nationallitteratur. Eine Ergänzung zu jeder Litteratnrgeschichte. Nach den Quellen bearbeitet von vr. Gustav Könnecke. gr. Folio. Marburg 1885, N.G.Elwert'sche Verlagshandlung. (Erscheint in lO Lfgn. L 32 Seiten zum Preise von je 2 M.) Die vielgerühmte, neuerdings jedoch zum öftern angefeindete Methode des Anschauungsunterrichts hat schon längst die Schwelle der Schulstube überschritten nnd besonders in dem letzten Jahrzehnt immer weitere Kreise ersaßt. Ich erwähne nur die trefflichen See- mannschen Bilderbogen und die Hirthschen kulturgeschichtlichen Bilderbücher, welche diesem Zuge der Zeit Rechnung getragen und dabei wohl auch ihre Rechnung gefunden haben. Bahnbrechend auf dem Gebiete der Literaturgeschichte war Rob. Königs verdienstliches Werk, dessen Erfolg jedoch gut zur Hälfte auf Conto der neuen Jllnstrationsmanier, der Beilagen rc. zu schreiben ist. Weiter aus gebaut finden wir den Gedanken in Kürschners Deutscher National- Litteratur (St., W. Spemann), deren Bänden faksimilierte Nachbil dungen von Briefen, Titelblättern der ersten Ausgaben, derzeitigen Illustrationen und authentische Porträts der betreffenden Dichter und Schriftsteller beigegeben sind. Durch diese Vorläufer zweifelsohne angeregt, hat die Elwert'sche Verlagshandlung in Marburg ein Unternehmen ins Leben gerufen, welches das Interesse aller Litteraturfreunde, ganz besonders das der Buchhändler verdient. Daß der Buchhändler im allgemeinen selten eine Privatbibliothek besitzt, überhaupt wenig Bücher kauft, ist eine bekannte und znm Teil auch erklärliche That- sache; die hie und da vorkommenden Ausnahmen bestätigen nur die Regel. Es fehlt eben leider bei sehr vielen, besonders der jüngeren Herren Kollegen die Freude am Buch, das wirkliche Interesse an der Litteratur. Den meisten ist das Buch nichts als eine Ware, mit der möglichst viel Geld verdient werden soll. Diesen Mangel wird kein Mensch, keine noch so donnernde Philippika, kein noch so anziehendes Buch heben. Vorliegendes Werk dürfte jedoch zu denen gehören, die da und dort einen bloßen Bücherverkäufer zu einem echten und rechten Buchhändler nach dem Herzen eines Cotta, Perthes, Mohr u. a. umzumodeln berufen sind. Wie es im Prospekte heißt, will der Bilderatlas eine Ergänzung zu jeder Literaturgeschichte sein. Der beigegebene Text beschränkt sich daher auf die notwendigsten biographischen und bibliographischen Daten, die jedoch trotz ihrer Knappheit zur Orientierung des litte- raturkundigen Lesers vollkommen hinreichen. Das Gebotene ist, soweit man nach den vorliegenden drei Lieferungen urteilen kann, mit Kenntnis und Geschick ausgewählt: zinkographische Nachbildungen von alten Handschriften, Titelblättern erster Ausgaben, Flugblättern, Notenschriften, Symbolen, Text- illnstrationen, Briefen, Namcnszügen, Korrekturbogen, Porträts rc. von Ulfilas an bis auf unsere Tage. Die jedem Buchhändler zu gängige erste Lieferung enthält eine specifizierte Angabe des ge planten Inhaltes, der auf die stattliche Höhe von 1658 Nummern gebracht worden ist. Ausgefallen ist mir bei einer nur oberfläch lichen Stichprobe, daß, während einClauren, Benzel-Sternau, Herloßsohn der Aufnahme gewürdigt worden sind, Namen wie Hausrath (Taylor), Eckstein, Hillern, Junghans fehlen; daß Friedrich V. von Dänemark genannt, Joseph II. über gangen ist. Was sollen ferner Rousseau und Voltaire in einem
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