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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 27.06.1914
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1914-06-27
- Erscheinungsdatum
- 27.06.1914
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Saxonica
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Redaktioneller Teil. .V 148, 27. Juni 1914. Eine plattdeutsche lyrische Anthologie ist bet Eugen Diederichz erschienen. Die älteren Dichter enthält der betreffende Band bon Regenhardts »Deutschen Mundarten«. Plattdeutsche Volkslieder und Volks- und Kinderreime sind in den letzten Jahrzehnten fast überall gesammelt worden (in Schleswig-Holstein z. B. von G. F. Meyer). Bliemchen und die Bugra. Von Albert Kunze. Mit Illustrationen von Max Zschoch und Schmuck von Alfons Schneider. Kl. 8". (127 S. u. Ins.). Leipzig 1914. Verlag von Abel L Müller. Brosch. ^ 1.— ord. »Meinen lieben Freinden vom deitschen Bnchhandel«, so lautet die Widmung dieses in unverfälschtem Leipziger Dialekt geschriebenen und hübsch illustrierten Büchleins. Der Verfasser, der Leipziger Opern sänger Albert Kunze, ist den Buchhändlern kein Unbekannter. Hat er doch oft am Kantatemontag in Wort und Lied ein feines Ver ständnis fiir die Stärken und Schwächen des Buchhandels bekundet. Auch vorstehende Schöpfung des echten Leipziger Kindes ist ein spre chender Beweis für diese seltene und lobenswerte Eigenschaft. Wer Bliemchen ist, weiß wohl jeder Buchhändler. Dieser Urtyp des sächsischen Philisters ist ja kein Neuling in der Literatur, und man würde ihn auch kennen, wenn er nicht auf dem Titelblatte des Büch leins als Reiter des Bugra-Greifen erschiene und anstelle der brennen den Fackel des Jünglings seinen Gruß mit wehendem roten Schnupf- tuche entböte. In der Form, in der ihn Albert Kunze aus Anlaß der Buchgewerbeansstellnng wieder aufleben läßt, zeigt er allerdings etwas modernisierte Züge, ein Beweis dafür, daß er mit der Zeit vorge schritten ist. Indessen hat er am Kern seines Wesens nichts eingebüßt und offenbart noch immer jenes ergötzliche Gemisch von naiver Bürger lichkeit und großstädtischer Geisteserlenchtung. Wie eng der Inhalt des Buches mit den buchhändlerischcn Zuständen in Leipzig zusammenhängt, möge man daraus erkennen, daß sein Held von einem Berliner Freunde beauftragt ist, dessen Manuskript bei einem Leipziger Verleger unter zubringen. Das vergebliche Laufen von Pontius zu Pilatus, vom Verlage »Abel K Babel« an bis zum gründlichen Hereinfall beim Selbst kostenverleger, und die endliche Vernichtung des unheilvollen Manuskripts durch die Affen des Zoologischen Gartens bilden eine Kette von komi schen Zwischenfällen und zugleich einen interessanten satirischen Streif- zug durch einen bemerkenswerten Teil des Leipziger Buchhandels. Als bevorstehendes großes Ereignis spielt die Bugra natürlich in dem Buche eine große Nolle, bis ihre Eröffnung für Bliemchen und seine Freunde der Anlaß eines erhebenden, mit allen Finessen neuzeitlicher Lebenskunst gefeierten Festes wird. Daneben erfreuen sich die gegen wärtigen politischen Verhältnisse einer freundlichen Beachtung des witzigen Verfassers. Der Angehörige des Buchhandels wird das er götzliche Buch mit Behagen lesen und sich in dieser vergnüglichen Stunde kaum durch die darin reichlich auftretenden, mehr oder minder versteckten Reklame-Hinweise stören lassen. 1^. Kleine Mitteilungen. Verein der mährisch-schlesische» Buchhändler. — Bei der am 11. d. M. in Olmütz abliehaitenen XXIII. Hauptversammlung wurden nachstehende Bcrcinsfunktionäre wiedcrpewählt: I. Vorsitzender: Herr Richard Karafiat <G. L N. Karafiat), Brünn; II. Vorsitzender: Herr Paul Gollmann (Otto Gollmann). Troppau; Schatzmeister: Herr kaiserl. Rat August Berger (Carl Winiker), Brünn; Schriftführer: Herr Wilhelm Karafiat <Fr. Karafiat), Brünn; Beisitzer: Herr Friedrich Grosse, Olmütz, und Herr R. Papauschek, Mähr.-Ostrau; Revisoren: Herr Carl Arthur Winkler (Carl Winkler), Brünn, und Herr Hans Amende fAmende L Holan), Witkowitz. Kongreß des Vereins Deutscher Schriftgießereien in der Bugra. — In der Zeit vom LS. Juni bis 1. Juli findet tn der Aus stellung der Kongreß des Vereins Deutscher Schrtftgteße- r e i e n - Frankfurt a. M. statt. Am Montag, den L9. Juni be ginnen die Verhandlungen vormittags S Uhr tm Zimmer 12 des Ver waltungsgebäudes mit einer Sitzung des Einigungsamtes, an die sich um 8 Uhr eine Sitzung des gcschästSsührcnben Ausschusses anschließt. Am Dienstag, den 3l>. Juni nimmt nm 9 Uhr vormittags die Haupt versammlung des Vereins in Zimmer IS des Verwaltungsgebäudes ihren Anfang, den Tag beschließt um 7)4 Uhr ein gemeinsames Abend essen im Hauptrestaurant. Der Mittwoch ist Besichtigungen der Stadt und der Ausstellung gewidmet. Bernnlwortl. Nck>. i. B.: NichardAlberti. — Bering: Der Börsen Druck: Namm L Seemann. Sämtlich in Leipzig. — Adresse der AusstettungSpreis. — In Zwcibrücken (Pfalz) fand kürz lich eine Nosen-Ausstellung statt, auf der Herr Jacob Peth (Fr. Lehmanu's Buchhandlung) mit Unterstützung hervorragender Verlage auf dem Gebiete der Gartenbauliteratur usw. eine reichhaltige Zu sammenstellung deutscher Nosen-Literatur zur Schau ge bracht hatte. Für diese Verständnis- und geschmackvoll ausgeführte Darbietung wurde ihm die Goldene Medaille zuerkannt. Gesellschaft deutscher Metallhütten- und Bergleute. — Die dies jährige Hauptversammlung findet vom 3. bis 6. Juli d. I. in Goslar statt. Auf dem Programm stehen neben einer großen Zahl von Be sichtigungen industrieller Betriebe folgende Vorträge: Bergrat Wolfs, Goslar: »Einige geologische und technische Probleme des Rammels- berges«. Ingenieure H. N. Stronck und I. F. Boyle, Berlin: »Wissen schaftliche Betriebsfllhrnng im Berg- und Hüttenwesen«. Professor Krusch, Charlotteuburg: »Uber die platinverdächtigen Horizonte im deutschen Paläozoikum«. Dipl.-Jng. Juretzka, Breslau: »Aus der Metallurgie des Zinks«. Hütteningenieur Büeler-de Florin, Außig a. E.: »Salpetersäure als Erzlaugemittel«. Königlich preußische Akademie der Wissenschaften zu Berlin. — Zu wissenschaftlichen Unternehmungen hat die Akademie durch die philo sophisch-historische Klasse bewilligt: Professor Koser zur Fortführung der Herausgabe der politischen Korrespondenz Friedrichs des Großen 0000 Mark, Professor von Wilamowitz-Moellendorsf zur Fortführung der In8eiiption68 Oraeeae 5000 Mark, der Deutschen Kommission zur Fortführung der Forschungen von Professor Burdach über die neuhoch deutsche Schriftsprache 4000 Mark, zur Fortführung der Arbeiten der Orientalischen Kommission 20 000 Mark, für die Bearbeitung des Hie- 8auru8 linxuae latinae über den etatmäßigen Beitrag von 5000 Mark hinaus noch 1000 Mark, zur Bearbeitung der hieroglyphischen Inschriften der griechisch-römischen Epoche für das Wörterbuch der ägyptischen Sprache 1500 Mark und für das Kartellunternehmen der Herausgabe der mittelalterlichen Bibliothckskataloge als achte Rate 500 Mark. — Auf den Vorschlag der vorberatenden Kommission der Bopp-Stiftung hat die Akademie ferner aus den Erträgnissen der Stiftung Professor I)r. Bruno Liebich, Heidelberg, zur Herausgabe der Candra-Gram- matik 1350 Mark Anerkannt. 8lc. Vertrauensspesen (vgl. auch Nr. 122). — In einem beim Ncutenausschuß Berlin der Angestelltenversicherung anhängigen Streit verfahren ist die Leipziger Handelskammer vom Rentenausschuß um eine gutachtliche Äußerung darüber ersucht worden, ob nach Handels brauch ein Reisender, der mit »Vcrtrauensspesen« angestellt ist, nur die tatsächlich erwachsenen oder angemessene Auslagen in Rechnung stellen darf, ohne daß dem Arbeitgeber das Recht zusteht, Spezifikation zu verlangen, ob es also zulässig und möglich ist, daß ein Reisender bei Vertrauensspesen Ersparnisse macht. Auf Grund umfangreicher Erhebungen bei Firmen und Vereinen ihres Bezirks hat die Handels kammer folgendes Gutachten erstattet: Ein Reisender, der mit »Ver trauensspesen« angestellt ist, darf nur die tatsächlich erwachsenen Aus gaben in Rechnung stellen. Der Arbeitgeber hat das Recht, eine Spezi fikation im allgemeinen, d. h. nach gewissen Gruppen von Ausgaben (Fahrspesen, Hotelspesen, Verschiedenes und dergl.) zu verlangen, er kann die Rechnung aber nur dann beanstanden, wenn sie nicht genügend begründet wird oder einen angemessenen Satz wesentlich übersteigt. Es ist nicht zulässig, daß ein Reisender bei Vertrauensspesen Ersparnisse macht. Personalnachriihten. Jubiläum. — Am 20. Juni feierte, wie wir verspätet erfahren, Herr Prokurist W. Heyne den Gedenktag seiner 25jährigen buchhänd- lcrischen Tätigkeit im Dienste der Firma G. D. B a e d e k e r in E s s e n (Ruhr). Dem Jubilar wurden zahlreiche Ehrungen von seinem Prinzi pal und seinen Kollegen zuteil. Der Tag wurde gefeiert durch ein fröhliches Zusammensein auf dem Pastoratsberge in Werden, zu dem sämtliche Angestellten der Firma Baedeker eingeladen waren; außer dem waren einer Einladung dazu auch die Herren Buchhändler Vos und Braun sowie die Professoren Imme und Schmidt als Vertreter des Deutschen Sprachvereins gefolgt, dem Herr Heyne auch schon jahre lang als Schatzmeister wertvolle Dienste geleistet hat. Bei herr lichem Wetter entwickelte sich draußen ein fröhliches Treiben. Bei dem Abendessen hielt Herr Baedeker eine Ansprache an den Jubilar, in der er ein Bild seiner so erfolgreichen 25jährigen Wirksamkeit gab und ihm für seine der Firma geleisteten vortrefflichen Dienste von Her zen dankte. Herr Professor Imme hob in einem Toast hervor, wie viel der Essener Zweigvcrein des Allgemeinen Deutschen Sprachvereins dem Jubilar zu verdanken habe. 1044
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