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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 22.06.1914
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1914-06-22
- Erscheinungsdatum
- 22.06.1914
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- Deutsch
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Redaktioneller Teil. .V 141, 22. Juni 19 !4. Kolportagebuchhändler betreffende Fragen und Anträge. Von all gemein buchhändlerischem Interesse ist der Bericht des Gc- schäftsführenden Ausschusses über die getroffenen Maßnahmen gegen das Jugendschutzgesetz. Es sind Verhandlungen mit den Behörden eingeleitet worden, die von dieser Seite die Versicherung zum Ergebnis hatten, daß die Vorlage weniger den Beruf der Kolporteure als die Ladengeschäfte treffen solle. Aus Anlaß der Tagung erschien eine stattliche Fest nummer der Vereinszeitung, die z. T. in mehrfarbigem Druck hergestellt ist. Sie enthält u. a. die Selbstanzeige des Ver fassers Ernst Drahn über die von der Ausstellungskommission des Vereins für die Bugra herausgegebene »Geschichte des deutschen Buch- und Zeitschriftenhandels«. Die Fassung des Titels kann irrefllhren, und es ist eigentlich nicht recht be greiflich, weshalb man das Buch nicht als Geschichte des Kolportagebuchhandels bezeichnet hat. Obgleich der Name Kolporteur oder Kolportagebuchhändler eine Berufsbezeichnung wie jede andere und auch nicht durch Vereinsbeschlüsse oder konsequentes Verleugnen aus der Welt zu schaffen ist, so scheint man doch von dem Grundsätze auszugehen, sie mög lichst zu vermeiden. Dabei ist noch eine große Frage, ob es nicht besser gewesen wäre, sie beizubehalten und sie durch ent sprechende Propaganda und Arbeit zu Ehren zu bringen, wenn sie nicht gut genug schien, statt eine Bezeichnung zu wählen, die das eigentliche Wesen dieses buchhändlerischen Berufszweiges für den Laien nur unklar umschreibt und zu Verwechslungen Veranlassung geben mutz. Kaum sind diese Tagungen vorüber, so folgen neue. Unter ihnen verdient die des Reichsverbandes der deutschen Presse, vom 29.—23. Juni, die ebenfalls im Rahmen der Bugra stattfindet, besonders Beachtung. Auf einen Empfangs abend des Rates der Stadt Leipzig am Sonnabend imZentralthea- ter folgte am Sonntag die Hauptversammlung, in der u. a. der Vertreter der sächsischen Regierung, Ministerialdirektor vr. Rumpelt, die Erschienenen begrüßte. Ein Vortrag von Redakteur 0r. Diez über den »Auslandsnachrichten-Dienst der deutschen Presse« schloß sich an. Nebenher tagt vom Sonntag bis Dienstag die Delegierten-Versammlung des Verbandes. Der Kongreß der deutschen Schriftstellerinnen vom 28.—30. Juni —- der erste seiner Art — wird den sich mit Frauenberuf beschäftigenden wirtschaftlichen Fragen näher treten. Zu diesem Zwecke sind folgende Referate vorgesehen: »Über den Dilettantismus in der weiblichen (?!) Literatur« (Antonie Andrea-Carel und Elisabeth Thielemann), »Das dra matische Schaffen der Frau- (Marie Louise Becker-Kirchbach und Margarete Pochhammer), »Honorar- und Verlagsfragen« (Doris Wittner und Elisabeth Labes) und »Die Wichtigkeit der Schriftstellerinnen-Organisation» (Emma Haushofer-Merk und Katharina Zitelmann). Zwei öffentliche Vorträge: »Ostasiatische Frauen« (mit Lichtbildern) von Katharina Zitelmann und »Über weiblichen Humor« von Edela Rüst sollen sich anschlietzen. Auch der vom 4.-6. Juli stattfindende, vom Leipziger Buchhandlungsgehtlfenverein, dem Allgemeinen Buchhandlungs- Gehilsen-Verband, der Deutfchnationalen Buchhandlungs- gehilsenschaft und der Vereinigung ehemaliger Buchhändler, schüler veranstaltete Allgemeine Buchhandlungsgehilfen tag wirft bereits seine Schatten voraus und scheint, nach den eingehenden zahlreichen Anmeldungen aus dem In- und Auslände zu schließen, einen bedeutenden Umfang anzunehmen. Es soll auch an dieser Stelle nicht versäumt werden, die Herren Prinzipale, die bereits ihr Interesse für die Tagung mehrfach in sympathischer Weise zum Ausdruck gebracht haben, darauf hinzuweisen, daß es sich für ihre Angestellten um eine nicht wiederkehrende Gelegenheit handelt, die Ausstellung unter Aufwendung nur ganz geringer Mittel kennen zu lernen und gesellige Stunden unter den Kollegen zu verleben. Das Programm ist überaus reichhaltig und sieht neben Führungen durch die Bugra auch Besuche der interessanten großen buchgewerblichen Betriebe Leipzigs vor. An wertvollen Vor trägen ist ebenfalls kein Mangel. Herr vr. Goldfriedrich, Bibliothekar des Börsenbereins, wird eine geschichtliche Dar stellung über den Buchhandlungsgehilfen von einst und jetzt 994 geben, Herr Arnold, Prokurist der Firma E. A. Seemann in Leipzig, über die wirtschaftliche Lage des Buchhandlungs- gehilfen einen Rückblick und einen Ausblick vermitteln und Herr vr. Frenzel, Direktor der Leipziger Buchhändler-Lehr anstalt, über die Fachbildung des Buchhändlers in Vergangenheit und Gegenwart sprechen. Wenn man sich vergegenwärtigt, daß früher die Zusammenkünfte des Jungduchhandels meist über ein reines Vergnügungsprogramm nicht hinauskamen, so kann man sich des beruflichen und wissenschaftlichen Ernstes, der den Gehtlfentag beherrschen wird, nur freuen. Daß daneben auch für anregende und fröhliche Geselligkeit gesorgt wird, ist selbstverständlich. An weiterenimRahmen der BugrastattfindendenTagung e n find noch zu erwähnen: die des Deutschen Verbandes für das kaufmännische Bildungswesen vom 16. bis 18. Juli, des Ver bandes der Besitzer deutscher Lesezirkel (Hamburg) am 19. Juli, des Bundes Deutscher Buchbinder-Innungen (Berlin) am 25. Juli, des Verbandes Deutscher Papier- und Schceibwaren- händler (Düsseldorf) am 26. Juli, des Bündlertages des Guten- berg-Bundes am gleichen Tage und des Verbandes Deutscher Klinikerschaften vom 31. Juli bis I. August. Außerdem werden voraussichtlich Ende Juli die Pariser Studenten der Ausstellung einen Besuch abstatten. Schließlich möge noch das große Johannissest Erwähnung finden, das am 28. Juni in der Bugra gefeiert werden soll. Es soll der Namenstag Gutenbergs begangen und bei dieser Gelegenheit das Gutenbergdenkmal auf der Ausstellung enthüllt werden. Ein großer Festzug, der auch an humoristischen Einzelheiten reich sein soll, wird das gesamte Buchgewerbe von seinen Anfängen an bis zum heutigen modernen Bücher leser veranschaulichen. Den Schluß des reichhaltigen volks tümlichen Programms soll ein großer Trachtenball bilden. Es ist also an diesem Tage Gelegenheit gegeben, einmal über die Attraktionen des Vergnügungsparkes hinaus das Nützliche mit dem Angenehmen zu verbinden. kisoator. Franz Dingelstedt und die deutsche Theatergeschichte. Zu Dingelstedts IÜ0. Geburtstage. Von Adolf Bartels. (Schluß zu Nr. 140.) Man gestatte mir im Anschluß an die Ausführungen über Franz Dingelstedt in voriger Nummer gleich noch eine kleine Übersicht der wichtigsten Theaterliteratur zu geben. — Vollständigkeit wird natürlich nicht erstrebt und ist auch nicht erreichbar; man möge dann nicht ver gessen, daß ich nicht eigentlicher Theaterfachmann, eben nur Literaturhistoriker im allgemeinen bin. Die Theater- literalur beginnt natürlich immer mit den Erinnerungen her vorragender Schauspieler und gleichzeitigen Werken über diese. So möge Jfflands »Meine theatralische Laufbahn», zuerst Leipzig 1798, im Neudruck herausgegeben von Holstein, Heil bronn 1886, den Reigen eröffnen, über Jfflands Spiel schrieb gleichzeitig, Leipzig 1796, der bekannte Böttiger und — entging nicht dem Spott unserer Weimarer Dioskuren und Tiecks. «Erinnerungen aus dem Leben zweier Schau spieler, Jfflands und Devrients«, veröffentlichte Leipzig 1838 Z. Funck. Briefe Jfflands findet man jetzt in Reclams Uni versalbibliothek. — Der große Vorgänger und Nebenbuhler Jfflands Friedrich Ludwig Schröder hat die klassische Dar stellung seiner Lebens und Wirkens durch F. L. W. Meyer, Hamburg 1819, erhalten. Erinnerungen, die erst neulich, 1912, durch R. Schirmer, veröffentlicht wurden, hinterlietz der Wiener Schauspieler Joh. Anton Christ. Sehr bekannt sind dann ja Anschiitzs Erinnerungen, jetzt bet Reclam, ferner die von Eduard Genast (»Aus dem Tagebuch eines alten Schauspielers«), Leipzig 1862—65, neue Ausgabe Stutt gart 1905, die, da sie auch Erinnerungen des Vaters des Verfassers benutzen, weit in das klassische Weimar zurück-
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