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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 28.11.1917
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1917-11-28
- Erscheinungsdatum
- 28.11.1917
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Saxonica
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Redaktioneller Teil. X- 277, 28. November 1917. interessant sind die deutschfreundlichen Blätter in fremden Spra chen, auch englische und griechische sind darunter. Zm Gegen satz dazu sind deutschfeindliche in fremden Sprachen zur Schau gestellt. Ein Saal zeigt auch, wie Deutschland in Wort und Bild aufklärend zu wirken und in den verschiedensten Sprachen dem feindlichen Lügenfeldzug entgegcnzutretcn sucht. Ein vom menschlichen Standpunkte aus recht unerfreuliches Bild bieten die feindlichen Karikaturen, die die sogenannten deutschen Grausamkeiten verewigen sollen. Man sollte meine», das; jeder, der diese Scheußlichkeiten sicht, überzeugt sein muß, daß kein Volk und kein Soldat sich solche Grausamkeiten wird zuschulden kommen lassen. Aber selbst wenn es einmal der Fall gewesen sein solltesilv hat man noch nicht das Recht, derartiges zu verallgemeinern. Erfreulich ist es, daß Deutschland derar tige Bilder feindlicher Taten nicht aufweist, obwohl es vielleicht bei dem Russeneinfall in Ostpreußen mehr Gelegenheit dazu ge- habt hätte, als wir in Belgien oder Frankreich dazu gegeben haben. Um alles zu erwähnen, was die Ausstellung bietet, sei auch noch aus die Lebensmittelkarten, das Gefangcnengeld, sowie die Kriegsbriefmarken aus verschiedenen Ländern aufmerksam ge macht und der Besuch der Ausstellung schon des guten Zwecks wegen warm empfohlen. Zum Schlüsse sei auch noch der Tätig keit der Heeresleitungen gedacht, die in Wort und Bild ver suchen, eine Rechtfertigung ihres Verhaltens, namentlich auch den Neutralen gegenüber, zu geben. So entstanden zahlreiche Blätter, Zeichnungen und anderes, auch die Fliegerbriefe, die aus der Luft den feindlichen Truppen zugcworfen werden, um sie zur Desertion zu verleiten. Am 6. und 7. Oktober hat die V o r s i tz e n d e n«Z u < sammenkunft des Verbandes der Kreis- und Ortsvereine in Goslar getagt, nachdem auch in diesem Jahre eine Vollverbandsvcrsammlung sich nicht hat ermöglichen lassen. Der Berliner Vorstand hat wiederum große Anerken nung bei de» Vorständen gefunden und hat sich, der Not ge horchend, bereit finden lassen, falls bis zur Ostermessc 1918 noch nicht Frieden geschlossen sein sollte, ein weiteres Jahr die La sten des Vorstandsamies zu tragen. Für den Friedensfall ist der Verband Braunschwcig-Hauuover als neuer Verbandsvorstand in Aussicht genommen, und sein Vorstand hat sich bereit erklärt, die Bürde des Amtes zu übernehmen. Im Börsenblatt hat eine treffliche ausführliche Besprechung der Goslarer Tagung staitgefunden, und ich habe dem kaum etwas hinzuzufttgcn. Eine Bemerkung jedoch möchte ich nicht unwidersprochen lassen: die nämlich, daß der Berliner Vorstand des Verbandes zuerst erklärt habe, die Last nicht länger tragen zu können, dann aber die Gelegenheit verabsäumt habe, das Amt los zu werden. Nach dem Protokoll ist die Sache denn doch etwas anders verlaufen. Die Vorstaudswahl war der erste Gegenstand der Tagesordnung, die Versammlung entschied sich aber, die Beratung auf den Sonntag zu verschieben und sich am Sonnabend nach aufgehobener Sitzung zwanglos über die Wahl zu besprechen. Am Sonntag standen darauf zwei Vereine zur Wahl: Sachsen-Thüringen und Braunschwcig-Han- nover, welche beiden Vereine erklärten, nur im Falle Ostermessc 1918 Friede sei, das Amt übernehmen zu können, während der bisherige Vorstand bei noch währet,dem Kriege ein weiteres Jahr zu amtieren sich verpflichten solle. Es kann also gar keine Rede davon sein, daß ein Verein Ostermesse 1918 unbedingt das Amt habe aus sich nehmen wollen, es handelte sich immer nur um den Friedcnsfall. Am 2ö. Oktober hat im Geschäftszimmer der Korporation der Berliner Buchhändler eine Versammlung getagt, die sich ans Vertretern der Prinzipals- und Gehilfenvereine Berlins zusam mensetzte. Die Versammlung war vom Vorsitzenden des Ver bandes der Kreis- und Ortsvcreinc einberufcn und bezweckte, der Gründung einer paritätischen Stellenver mittlung nähcrzutretcn, die in erster Reihe die Zurückfllh- rung der nach Friedcnsschluß aus dem Felde heimkehrenden Ge hilfen sichern sollte, aber auch darüber hinaus im Frieden der l2Z2 Stellenvermittlung eine Organisation geben sollte, die sie bisher vermissen ließ. Bis jetzt spielte sich die Stellenvermittlung im großen und ganzen im Börsenblatt ab, und die Stellen-Ange- bote und -Gesuche bildeten das Material, mit dem Prinzipal und Gehilfe sich abzusindeu hatten. In Erkenntnis der Unzu- länglichkcit dieser Einrichtung haben schon früh die örtlichen Gehilfenvereine eigene Stellenvermittlungen eingerichtet, die aber Wohl meist nicht über den Ort hinaus sich ausdehnen konn ten, vielleicht auch nicht sollten. Die Anregung zur Gründung einer solchen Organisation hat die Allgemeine Vereinigung Deutscher Buchhandlungsgehil- fen gegeben, und der Vorstand des Verbandes ist gern dieser, Anregung gefolgt. Nachdem die ordentliche Abgeordneten-Ver- sammlung des Verbandes Ostermesse 1917 sich ebenfalls diesem Gedanken geneigt gezeigt hatte, wurde die Angelegenheit vom Vorstand auf die Tagesordnung in Goslar gesetzt. Beschlüsse konnten aber dort nicht gefaßt werden, da die in Berlin ge plante Versammlung bis dahin nicht staitgefunden hatte. Nun mehr ist dies geschehen, und die Versammlung,-der die Vertreter fast sämtlicher Berliner buchhändlerischen Vereine beigewohnt haben, hat einstimmig der Gründung einer paritätischen Stel lenvermittlung im Deutschen Buchhandel zugestimmt und be schlossen, einen engeren Ausschuß einzusctzen, der der Frage nähertretcn und die nötigen Formulare, Fragebogen und der gleichen entwerfen soll, ebenso die Satzungen für die Stellen vermittlung selbst. Unter Anerkennung der Grundgedanken wurde in der Versammlung eingewendet, daß es heute, wo sich der Wunsch nach Frieden leider noch nirgends bemerkbar macht, noch zu früh sei, eine solche Organisation ins Leben zu rufen. Dem wurde von anderer Seite entgegengehalten, daß man ge rüstet sein, und daß die Organisation gegründet sein müsse, wenn der Friede nahe. Freilich kann eine Statistik des Bedarfs an Gehilfen und der Nachfrage nach Stellen zurzeit noch nicht aufgemacht werden, aber die Fragebogen können entworfen und hergestellt werden, sodaß sie bei Bedarf sogleich bei der Hand sind. Bei Beginn des Krieges ist in Berlin eine Kriegsberatungs- stelle gegründet worden, die die Aufgabe hatte, stellenlosen Ge hilfen und Gehilfinnen mit Rat und Tat beizustehen, sie auch nötigenfalls mit Geldmitteln zu unterstützen. Zu Anfang hat die Kriegsbcratungsstelle recht segensreich gearbeitet und manche Not zu lindern verstanden. Als das Angebot zu versiegen be gann und die Nachfrage stieg, konnte die Beratungsstelle aus Mangel an Material den Prinzipalen leider nur sehr geringe Dienste leisten, während Gehilfen und Gehilfinnen, die Stellen begehrten, fast ganz ausblieben. Nunmehr wird die Kriegsbcratungsstelle wieder zu neuem Leben erweckt werden und als Grundlage für die geplante Organisation dienen. Da schon jetzt ein großer Teil der Berliner buchhändlcrischen Ver eine die Stelle mit Geldmitteln unterstützt, dürfte dieser Plan allen Teilen genehm sein. Der Vorsitzende des Verbandes hat es übernommen, eine neue Versammlung cinzubcrufcn, zn der alle Berliner in Frage kommenden Vereine erfischt werden sollen, Vertreter zu senden, die bereit sind, tätig an der Organisation dieser Stellen vermittlung mitzuarbeiten. Es sei noch hinzugcfügt, daß eine zentrale Organisation geplant wird, die die Stellenvermittlung im ganzen bearbeiten soll, während den örtlichen Stellenver mittlungen, sotveit sic bereits bestehen oder noch gegründet wer den, die Vermittlung am Ort selbst überlassen werden soll. In origineller Weise hat Martin Breslauer in Berlin dem Altmeister der Bibliophilen und seinem persönlichen Freunde Fedor von Zobeltitz seine Glückwünsche zur Vollendung des LO. Lebensjahres dargebracht. Unter dem schlichten Titel: »Zum 5. Oktober 1917« und der Erklä rung aus der Rückseite: »Für Fedor von Zobeltitz und seine Freunde zum 5. Oktober 1917, in achtzig numerierten Exempla ren ans Büttenpapier abgezogen. Den Druck besorgten Jmberg L Lcffon in Berlin« werden von Breslauer mit harmlosem, aber treffendem Witz die neugebackenen Bibliophilen versvottet, die mau besser »Bibliophaster« nennen sollte, denen der Inhalt des
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