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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 03.11.1917
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1917-11-03
- Erscheinungsdatum
- 03.11.1917
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Saxonica
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Redaktioneller teil. >L 257, 3. November 1917. gemacht haben, mit Preiserhöhungen voranzugehen. Ich rufe mir aber all dem gegenüber ins Gedächtnis zurück, was s, Zt. in wenigen Wochen dem von geradezu hinreißendem Schwung getragenen Vorgehen der Vorsteher des Börsenvereins und des Deutschen Verlegervereins, der Herren Geheimrat Siegismund und Hosrat Meiner, bei der Gründung der Deutschen Bücherei gelungen ist. Glaubt jemand, die Deutsche Bücherei stünde heule, wie sie ist, wenn die deutschen Verleger nur auf dem Weg schrift licher oder gedruckter Ermahnungen um ihre Unterstützung an gegangen worden wären? Oder ist es zu viel gesagt, wenn die Wichtigkeit der wirtschaftlichen Gesundung unseres Standes mit der Bedeutung der Deutschen Bücherei glcichgesetzt wird? — Noch ist es nicht zu spät, zur Wicdcrherbeiführung geordneter Verhältnisse im deutschen Buchhandel den Weg zu beschreilcn, der bei der Deutschen Bücherei zu so großem Erfolg geführt hat; allerdings müßte dann der bisher immer wieder gemachte Fehler vermieden werden, daß versucht würde, einheitliche Maß nahmen treffen zu wollen, wo zu viel widerstreitende Inter esse» einander gcgenüberstehen, denen weder die Vcrordnuugs- noch die Strafgewall des Börsenvereins beizukommen vermag. Gelänge es aber, auch nur die Hälfte aller gangbaren Bücher energisch im Ladenpreis heraufzusetzen, wozu ja schon vielver sprechende Ansätze vorliegcn, so wäre dem Sortiment in Wirk lichkeit mehr geholfen als mit einem ungeschützten Teucrungs- zuschlag, der ihm früher oder später im wahrsten Sinne des Wortes teuerzu stehen käme, Hand in Hand mit einem solchen Vorgehen müßte natürlich die Wiederbeseitiguug der da und dort schon eingeführten Teucrungszuschläge erfolgen, die ohne hin schon jetzt einer gesunden Höherentwicklung der Verkaufs- Preise und des Sortimenter-Rabatts wie ein Klotz im Wege liegen. Der Verzicht auf die ungeschützten Tcuerungszuschläge kann nicht schwer fallen, wenn man sich vor Augen hält, daß diese Zu schläge nicht nur der unlautere n Konkurrenz Tür und Tor ösfncn, sondern auch, daß sie vom gesamten Verlag beim besten Willen nicht mitgemacht werden können. Der Verleger kann ja von jedermann gerichtlich gezwungen werden, seine Bü cher zu dem Preise abzugeben, zu dem er sie in Prospekten, Ka talogen, Anzeigen und dgl, anbictct; dieser Zwang geht sogar so weit, daß der Verleger nicht einmal mehr in der Lage ist, direkt eingehende Bestellungen dem Sortiment zu überweisen, wenn dieses auf die angebotenen Preise noch Il>7» ausschlägt. Durch Angebot und Annahme der Bestellung kommt eben ein Kaufvertrag zustande, der vom Verleger nicht einseitig zuun gunsten des Bestellers abgeändert werden kann, Run gebe ich ohne weiteres zu, daß derartige Nachteile in Kauf genommen werden können und müssen, wenn es sich nur darum handelt, einer dringlichen, rasch wieder vorübergehenden Notlage durch starke Mittel cntgegenzuwirken. Ist dem aber so? Ist anzunehmen, daß bald wieder normale Verhältnisse ein- treten werden, die eine Aushebung des Teuerungszuschlags ge statten? Ist nicht vielmehr mit Sicherheit vorauszusehen, daß der Buchhandel Jahren entgegengehen wird, mit denen ver- glichen die heutige Zeit eine goldene wird genannt werden kön nen? Wohl werden manche Ausgaben, besonders für die Lebens haltung, nach dem Krieg wieder auf ein bescheideneres Maß zu rückgehen, dafür werden aber andere Posten, wie Steuern, Mie ten u, dgl,, beträchtlich in die Höhe gehen. Mindestens gleich bleibenden Ausgaben werden wesentlich geringere Einnahmen entsprechen. Das zu zeigen ist nicht schwer. Einmal werden viele, die heute in Ermangelung anderer Waren Bücher kaufen, wieder zu dem zurllckkehren, was sie in der Krtegszeit entbehren mußten, sodann wird auf den gegenwärtigen Rausch des leich ten Geldausgebens nach der großen Liquidation des Krieges mit ebenso großer Wahrscheinlichkeit ein Katzenjammer des Spa rens folgen, es wird nicht mehr »jeder Preis, der verlang! wird«, bezahlt werden, und schließlich — werden einfach nicht mehr so viel Bücher zum Verkaufen da sein wie bisher! Diese Gefahr hat sich das Sortiment sicher noch lange nicht genügend klar gemacht; sie steht aber riesengroß vor seiner nächsten Zukunft, Die Lager an gangbaren Büchern leeren sich bei den Verlegern immer mehr, und immer geringer wird 1186 die Möglichkeit, Neudrucke und neue Ausgaben zu veranstalten. Die Papiernot und damit die Papierteuerung ist aber keine rasch vorübergehende Erscheinung, Auch wenn der Krieg bald zu Ende geht, wird die Zellulose- und Papiererzeugung nicht entfernt Schritt halten können mit den ungeheuren Anforderungen der Papiergarnindustrie, dem großen, heute auf ein Mindestmaß zu rückgedrängten Bedarf der Zeitungen und der gesamten Industrie, die mit Millionen von Prospekten und Katalogen die verloren gegangenen Märkte wieder zurückerobern muß. Für den Ver lag wird ebenso wie heute nur eine kleine Menge übrig bleiben, die teuer genug wird bezahlt werden müssen, um ihm größte Sparsamkeit zur Pflicht zu machen, auch wenn keine Kriegswirt- schaftsstellc mehr für die Verteilung sorgen sollte. Wenn diese Erwägungen richtig sind — und sie werden schwer zu widerlegen sein —, so ist nicht recht eine Möglichkeit erkennbar, wie in absehbarer Zeit ein heute etngeführter Teue- rungszuschlag wieder ausgehoben werden könnte; viel näher liegt die Wahrscheinlichkeit, daß sehr bald schon der Wunsch nach einer weiteren Erhöhung des 107»igen Ausschlags laut wird. Dabei habe ich bisher überhaupt noch nicht von der tzlotlage desVcrlags gesprochen, der doch auf demselben Pla neten, unter ähnlich schwierigen Verhältnissen lebt wie das Sor timent. Ist nicht vorauszusehen, daß viele Verleger, denen eine Erhöhung der Ladenpreise ihrer Bücher durch den Sortimenter- Teuerungszuschlag unmöglich gemacht oder doch sehr erschwert wird, sich dadurch schadlos halten werden, daß sie ihrerseits einen Teuerungszuschlag auf die Nettobeträge ihrer Fakturen aufrechnen? Wer will sagen, daß dem Verlag nicht billig sein soll, was dem Sortiment recht ist? Wie soll aber dann später ein Abbau des Sorlimenter-Teuerungszuschlags durch »Dekret des Börsenvereins« erfolgen, wenn das Sortiment ein mitVer- leger-Tcuerungszuschlägen eingekauftes Lager sein eigen nennt? — So viel Fragen, so viel Wirrnisse, wenn nicht in letzter Stunde noch mit aller Energie versucht wird, auf den allein sicheren Boden des festen Ladenpreises zurllckzukchren. Mögen diese Zeilen dazu beitragen! Stuttgart, G, Kilpper, Die „8oc!etL ä'exportstion äes ellilions frsn^sises". Von der Gründung einer Aussuhrvereinigung für französische Bücher ist hier schon mehrfach berichtet worden. Heute liegt uns ein vom Juli 191? datiertes Rundschreiben vor, mit dem die Vereini gung französischer Verleger dem AnslandSbuchhairdcl von ihrem Be stehen Kenntnis gibt und um Kundschaft wirbt. Der Sitz der Loeiete ist: 13, liue de lonrnon, ?sri8 VI-. Folgende 30 VerlagS- firmen gehören ihr an: ^lean k ld8bonne, 108, dou1«vard LainL-Oermain, I^eeene, 29, ine 8aint-8n1piee, Reeler« L Lourrslier (lüdrairie 113, bvd. 8aint-WekeI, UL880N L 6is., 120, donlevard 8sint-0ermain, Nattian (Fernand), 16, rue des ^0886s-8aLnt-d3equ68, Ollendorlk, 60, rue cle 1a 6üans866-d'^ntin, ?ieard (^nxuste), 82, rue Lonaparte,
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