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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 01.11.1917
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1917-11-01
- Erscheinungsdatum
- 01.11.1917
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Saxonica
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Redaktioneller Teil. 255, 1. November 1917. Greesük erklärte in seiner Antwort, er wäre gern bereit, die alte» nnd berechtigten Wünsche unserer Künstler nnd Schriftsteller seiner seits nnfs wärmste zu fördern, erfasse vollauf die wichtigen sittlichen nnd wirtschaftlichen Interessen unseres geistigen Lebens,^ die von einem chestbaldigen Anschluß an die Berner Konvention uiid einer damit verbundenen wenigstens teilweisen Abänderung unseres ver altete» Autorenrechtes abhängen. Der Justizmiuister versprach, in einer der ersten meritorischen Sitzungen des Abgeordnetenhauses eine Gesetzvorlage einznreichen, die den Anschluß an die Konvention nnd eine unter den gegebenen Verhältnissen durchführbare Verbesserung des Autorenrechtes ermöglichen soll. Er wird Gewicht auf den Schutz kunstgewerblicher Werke legen nnd versichert die ungarische Künstler- nnd Schriftstellerwelt seiner weitestgehenden Unterstützung. Die Er klärungen des Ministers wurden mit lebhaften Eljenrufen aus genommen. , Werner Scholl in Leipzig, in Anerkennung seiner Verdienste um die protestantische Theologie von der theologischen Fakultät der Universität Erlangen die Würde eines Ehrendoktors der Theologie verliehen worden. Gestorben: am 19. Oktober nach längerem Leiden Herr Richard Möckel, Inhaber der 1902 gegründeten VerlagSbnchhaildlnng seines Namens in Leipzig. Ursprünglich ans dem Gebiete des Adressenverlags tätig, wandte er sich später dem Fachzeitschriftenverlage zu nnd gab den »Baumate rial ien-Markt«, den »Ansstattungsmarkt«, den »Kosmopolit« und den »Verpacknngsmaterialien-Markt« heraus. Auch durch Gründung von Fachverbänden nnd Veranstaltung von Ausstellungen hat sich der Verstorbene betätigt. »Ein Schrei nach Büchern.« — Bei der Anskunstsstelle vom Roten Kreuz iu Dresden ging nachstehend wiedergegebene, für die »Dresdner Neuesten Nachrichten« bestimmte Postkarte eines Zivilgefange- nen aus Rußland ein. Mit Genehmigung dieses Blattes stellt uns Herr Verlagsbuchhändler Heinrich Minden, der Leiter der genannten Ansknnftsstelle, den Wortlaut zur Verfügung: »Tsch 17. Hochgeehrte Direktion! Als Gefangener, mitten unter solchen, gezwungen durch drückende Langweiligkeit, nehme ich mir die Freiheit, mich an die Direktion Ihres geschätzten Blattes zu wenden, mit der Bitte, uns gefällig sein zu wollen und den Sinn nachfolgender Zeilen zu verbreiten. Gewiß treffen dann meine ergebenen Worte, die ich im Namen meiner Kameraden abfasse, einen kleinen Teil des geehr ten lesenden Publikums, der unser gedenkt und beiträgt, die hier anf- gebanten Hoffnungen zu erfüllen. — Unsere Gefangenschaft hat 30 Monate hinter sich. Eine Ewigkeit ist's für den Wartenden, ohne Mit tel einer ernsten, hinreichenden Beschäftigung, die uns ebensoviel zer streuen könnte, als sie unser Wissen bereichert. Wir wollen uns ge sund erhalten an Leib und Seel. Das ist gewiß die Hauptsache, auf daß wir in kommenden Tagen der Zukunft als brauchbare Menschen erscheinen. Deshalb unser Schrei nach Büchern! Das ist das richtige Mittel für unsere Krankheit. Wir bitten um ein Scherflein in Form von Bkichern, fällt doch von uns dann auch die Last des Vorwur fes, so lauge Zeit untätig gewesen zu sein. Wie sehr könnte es uns nützen! Bücher sind für uns Ol als Gegenmittel des Rostes, der sich bei uns, es ist bedauerlich, während der langen, bangen Wartezeit festgesetzt hat. Wir legen.auf Erfüllung unserer ergebenen Bitte so unend lichen Wert und hoffen zuversichtlich auf einen kleinen Erfolg. Allen, die sich unserer erbarme», aufrichtigen und herzlichen Dank! Ganz ergebenst K. Sch.« Herr Minden fügt hinzu, daß die Versorgung von Zivilgefange nen in Rußland mit Lesestoff laut eigener Mitteilung des »Ausschus ses zur Versendung von Liebesgaben an kricgsgefangene deutsche Aka demiker«, Berlin C. 2, Kleine Museumstraße 5 0, von diesem bereits erfolgreich betrieben worden ist. Es dürfte sich für den Gesamtbuch handel empfehlen, hiervon Kenntnis zu nehmen und mit dem Berliner Ausschuß in Verbindung zu treten. Post. — Nachdem der Bundesrat laut Bekanntmachung vom 20. September bestimmt hat, daß die Protestfrist für Wechsel, die in Elsaß-Lothringen zahlbar sind, frühestens' mit dem 31. Ja nuar 1918 statt mit dem 31. Oktober 1917 abläuft, ist die Bekannt machung des Reichskanzlers vom 3. Juli 1917, betreffend die Post- protcstanfträge mit Wechseln nnd Schecken, die in Elsaß-Lothringen zahlbar sind, entsprechend geändert worden. Danach werden die P o st p r o t e st a u f t r ä g e mit Wechseln, die in diesem Gebiete zahl bar sind nnd deren Zahlungstag in die Zeit vom 30. Juli 1914 bis einschließlich 29. Januar 1918 fällt, am 31. Januar 1918 nochmals zur Zahlung vorgczcigt werden. PersollaluaSri-iea. Erucunung zum Hofbuchhändler. — Der König von Sachsen hat dem Mitinhaber der Hofbnchhandlnng H. Burdach — Warnatz L Leh mann vorm. Walther'sche Hofbuchhandlnng in Dresden, Herrn Franz Schäder, das Prädikat H o f b u ch h ä n d l e r verliehen. Auszeichnung. — Anläßlich der Neformationsjubelfeier ist dem Inhaber der Andr. Teichertschcn Verlagsbuchhandlung Nachf. Herrn Haus Olde f. - In Kassel ist nach kurzem Leiden der Direktor der dortigen kgl. Kunstakademie, Professor Or. Hans.Olde, im Alter von 62 Jahren gestorben. Olde ist weiteren Kreisen durch seine Bild nisse von Nietzsche, Klaus Groth und Lkliencron bekannt geworden. Vprechstal. In Sachen Nückentitel. (Bgl. Nr. LV5, 210 u. 238.1 Die Noriz im Sprechsaal Nr. 238 über dieses Thema zeigt wieder einmal, wie gefährlich der Schluß ex silsntio ist. »<Bi1 taeet, eoii8on- tiro vlctetur«, heißt cs; alle haben zu dem Aufsatz des Herrn vr. H. Janke in Nr. 205 geschwiegen, folglich sind alle seiner Meinung. Als ob alle Leser nichts Wichtigeres zu tun hätten, als eine bereits so oft behandelte Frage znm hundertsten Male zu erörtern. Aber damit Herr I)r. I. kein Unheil unter den Nückentiteln der Zukunft anrichtet, sei noch einmal die Meinung eines Neutralen wiedergegeben. An sich kann natürlich der Titel auf dem Rücken ebensogut von unten nach oben, wie von oben nach unten laufen. Gründe, die aus der Geschichte der Schrift oder auS der Physiologie des Leseus und Schrei bens entnommen sind, scheinen mir etwas sehr weit hergeholt zu sein. Ob ich ferner den Kopf nach rechts oder links beuge, wenn ich Bücher im Regale suche, das hängt ganz voll dem Platze ab, an dem ich mich gerade befinde. Es gibt nur zwei wirkliche Gründe, die entscheidend sein können, weil sie der Praxis entnommen sind, und eine rein prak tische Frage steht zur Debatte. Einmal: Kann für die Richtung von un ten nach oben eine erdrückende Mehrheit der Fälle angeführt werden, dann wollen wir gern in alle Zukunft die Titel in dieser Richtung druk- ken lassen. Das ist aber nicht der Fäll, die Mehrheit ist sogar für die andere Methode. Also das gibt ein non li^ust. Der zweite, rein prak tische Grund ist schon in der Quelle des Herrn l)r. I. angeführt ge wesen: Liegen die Bücher, und zwar selbstverständlich in der natür lichen Weise so; daß der Titel sich oben befindet, so ist der Nückentitel, der von unten nach oben läuft, nicht zu lesen. Und wie oft liegen nicht Bücher so! Welcher Privatsammler hätte so viel Raum, daß er alle Bücher stellen könnte'? Vollends auf Tischen geht es doch meist gar nicht anders bei dünnen Bänden, und um die handelt es sich ja nur. Herr 1)r. I. sagt: Um diese Bücher zu erkennen, dazu ist nicht der Rückentitel da, sondern der Vordertitel. J^l, wie viele Bücher haben denn einen solchen, wenn sie gebunden sind? Und wie, wenn mehrere Bücher übereinander liegen? Also möge sich der Deutsche Verlegerverein nun einmal endgültig für die Richtung oben — unten entscheiden, damit die Frage zur Ruhe kommt. Wenn nicht, nun dann werden wir auch das ertragen, aber wenigstens möge er dann seine Macht anwenden, um alle zu zwingen, cs einheitlich zu machen. Und in dieser Forderung stimme ich mit Herrn I)r. I. überein. B erli n. I)r. Rudolf Kaiser, Kgl. Oberbibiiothckar. In Nr. 205 dieser Zeitschrift versuchte Herr vr. Hans Janke meine Ausführungen in Nr. 59/60 des Allg. Anz. s. Druckereien zu widerlegen. Daß ihm das nicht gelungen ist, geht ans einer Erwide rung hervor, die ich der Schriftleitung dieser Zeitschrift zur Ver öffentlichung anbot, die aber wegen Raummangels infolge Papier knappheit nicht ausgenommen werden konnte. Ich hoffe, sie später veröffentlichen zu können. Die Schlußfolgerung des Herrn Or. Janke in Nr. 238 dieser Zeitschrift ist daher hinfällig. Paderborn. W. Langc. Von weiteren Einsendungen in dieser Frage bitteir wir mit Rück sicht auf die schon Herrn Lange gegenüber geltend gemachten Gründe abzusehcn. Red. 1184
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