Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 31.12.1917
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- 1917-12-31
- Erscheinungsdatum
- 31.12.1917
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- Deutsch
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
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Redaktioneller Teil. 303, 31. Dezember 1917. sich ungestört weiter zu entwickeln, aus denen, die verschiedener Meinung sind, nicht Berufsgenossen machen, die sich streiten, sondern Feinde, die kämpfen bis zur — Schreckensherr- schuft der einen über die anderen. Sehe ich zu schwarz? Ich glaube nicht. Sondern ich glaube, daß sich aus den beiden Buchhändler-Zeitschriften der letzten zwölf Monate manches Beispiel einer Kampfesart aufweisen ließe, die die nötige Achtung vor der Persönlichkeit, der Ehr lichkeit und dem guten Namen dessen vermissen läßt, der je- maltg anderer Meinung war oder jemalig anders zu handeln für richtig hielt. Und um deutlich zu zeigen, was ich meine, kann ich nicht umhin, wenigstens eins dieser Beispiele hier »nzirfiihren. Es stammt aus den allerletzten Wochen: In einer der Kreisvereins-Versammlungen, die sich mit der Frage des Teuerungszuschlages befaßten, erklärte das (Sor timenter-Mitglied Herr L., daß neben anderen Gründen sein Gewissen es ihm verbiete, den Teuerungszuschlag mitzu machen. Daraufhin steht in einem gedruckten Bericht über diese Versammlung zu lesen, der Vorsitzende habe die »V o r w ä n d e<- des Herrn L. auf das entschiedenste widerlegt, und auch Herr A. habe nachher noch einmal »alle« Gründe des Herrn L. »in nichts zerpflückt«. Der Berichterstatter unterschiebt also dem Gegner des Teuerungszuschlages, daß die von diesem gegen den Zuschlag vorgebrachten Gründe einschließlich der Gewissensfrage nur Vorwände gewesen seien. Der Berichterstatter wird sich ja im Eifer, seine Meinung als die allein berechtigte, ja im Grunde allein mögliche darzu- slellen, gar nicht klar gemacht haben, war er tat. Aber Herr X. wird es voraussichtlich mit Bitterkeit, vielleicht aber auch mit noch ganz anderen Gefühlen gelesen haben, wie robust man das, was ihm Gewissenssache war, zu einem Vorwände, ihn selbst also zu einem unehrlichen Heuchler stempelte. MitdieserKampfeSartwird, wenn sie sich durchsetzt, gewiß aus dem Streit der verschie denen Meinungen nicht immer das siegreich hervorgehen, was zum allgemeinen Nutzen bienen würde, sondern vielmehr häufig das, was mit einer solch robusten und bedenken losen Kampfesart verfochten wird. Darum ist mein erster Neujahrswunsch der, daß wir in allen beruslichen Kämpfen, mögen sie noch so lebhaft werden, Selbst zucht üben und die Achtung vor der Persönlichkeit und der Ehr lichkeit des anderen nicht vergessen. Und ich denke, daß viele in den verschiedensten Lagern sich diesem Reujahrswunsche an- schlietzen werden. Sollte mich aber jemand auf den Anfang dieser Zeilen fest nageln und mir die Frage vorlegen, welches denn neben der Rabattfrage die beiden anderen Lebensfragen des Sortiments seien, die, wenn sie einmal die ihnen gebührende Beachtung und Erörterung finden, nur versöhnend wltzken könne», weil die Interessen aller bei ihnen zusammenfallen, so will ich sie gern nennen:EsistdieFragederSPesenersParnisund diejenige der allgemeinen Bücher-Umsatz- st e t g e r u n g. Und so ist es mein zweiter Neujahrswunsch, daß die Ra battfrage bald eine Lösung finden möge, die die besonnenen und also wertvollen Sortimenter-Kollegen, d. h. die große Mehrzahl, befriedigt, damit für die weiteren Fragen Raum geschaffen wird. Denn erst diese Fragen betreffen die Gebiete, auf denen d i e letzte Entscheidung darüber fallen wird, ob der durch« schniitliche deutsche Provtnztal-Sortimenls-Buchhandel nicht nur ein halbes Jahrzehnt lang etwas lukrativer wird, sondern vielmehr zum Nutzen der Ration ein Beruf bleibt (oder wieder wird), der sich für gebildete Männer in wirtschaftlicher und auch in anderer Hinsicht dauernd dankbar erweist. Ich bitte für heute mit einer Wahrheit schließen zu dürfen, die so »einfältig« ist, daß man ihre Niederschrift höchst über flüssig schesten wird- Kein Sortimenter lebt von der absoluten 1182 Höhe des Rabatts, sondern er lebt einerseits von der Spannung zwischen Rabatt und Spesen, andererseits von der Höhe des Umsatzes, von dem er diese Spannung als Reingewinn genießt. Nicht als ob irgend jemand diese höchst banale Wahrheit ge leugnet hätte. Aber denken wir immer genug an sie? Da ich nicht wieder mißverstanden werden möchte, wie mir das in einer mir heute noch unverständlichen Weise zur Oster- messe 1918 bet meinem kleinen Aufsatze »Sind wir bereit?« ge schehen ist, bemerke ich ausdrücklich, daß die zweite Hälfte dieser Zeilen nicht bezweckt, die Rabattfrage als unwichtig, ihre Er örterung als falsch darzustellen, sondern nur, daran zu erinnern, daß es — noch andere Fragen gibt neben ihr. Karl Robert Langewiesche. Die Kontrolle über Ein- und Ausgang von Korrektur-Abzügen. Das in Nr. 210, S. 1067, des Börsenblatts veröffentlichte Schema lammt ohne Zweifel einem bestehenden Bedürfnis entgegen, verlangt jedoch für die Praxis noch verschiedene Ergänzungen. Es ist zur Er langung einer Übersicht unbedingt erforderlich, den ganzen Korrek- turen-Versand eines Werkes zusammenzufassen, die Kahncn-Num- mern der Fahnen-Abzüge müssen auch notiert werden, ebenso fehlen in dem erwähnten Schema Angaben über die gelieferten Aushänge bogen. Unter Hinweis auf das beifolgende entsprechend abgeänderte Schema gestatte ich mir, noch aus meiner Praxis einige Ergänzungen zu dem Artikel des Herrn 8—s—r. zu geben. (Tabelle siche nächste Sette.) Die Anlage eines Korreltur-Nachweis-B u ch e s empfehle ich iilurhaupl nicht. Sobald das betreffende Werk gedruckt und im Ver trieb ist, wird der Korrekturcn-Nachweis nicht mehr gebraucht und bedeutet in eiuein Buch unnützen Ballast. Ich benutze schon seit Jah ren mit Vorteil lose Blätter, auf denen alle Angaben über den Manuskript- und Korrekturen-Versand des betreffenden Werkes ver merkt werden. Kür die losen Blätter genügt ein holzhaltiger schreib fähiger Postkartenkarton. Es braucht kein holzfreier oder besonders dauerhafter Karton zu sein, da, wie oben erwähnt, die Blätter nach Eingang der Aushängebogen ihren Zweck erfüllt haben und abgelegt werden. Das Blatt wirb ausgeschrieben, sobald das Manuskript an die Druckerei geht. Antornamen und Titel des Werkes kommen an den Kopf als Leitvcrmerk zum Einordnen in eine Hand mappe, die in alphabetischer Reihenfolge für alle in der Herstellung befindlichen Werke solche Korrekturen-Kontrollblättcr enthält. In den: oberen Teil des Schemas werden auch die Anschriften des Verfassers und der hcrstcllcnden Druckerei, Angaben über die erforderliche Anzahl von Fahnen- und Bogen-Abzügen sowie der genaue Termin der Ab sendung des Manuskripts an die Druckerei vermerkt. Das letztere ist sehr wichtig: auch ist jede einzelne Manuskriptscndung, selbst für Re gister- Anzeigen usw., etnzutragen. Die Tabelle ist für dreimalige Korrektur-Sendung eingerichtet, .in,aal in Fahnen, zweimal ln umbrochenen Bogen. Es liegt im Interesse des Verlegers, unnötige Korrektnrscndiingcn zu vermeiden. Man kommt mit dreifacher Korrektur in den meisten Fällen aus, oft ist nur zweifache Korrektur (einmal in Fahnen, einmal ln Bogen) genügend. Wenn bei einzelnen Bogen weitere Revisionen sich nicht nmgehen lassen, so sind die Notizen hierüber in die Spalte »Bemer kungen« bei dem betreffenden Bogen einzutragen. In den, Schema des Herrn 8—s—r. sind auch die Kosten für die Autorkorrekturen vermerkt. Ich halte bas für überflüssig. ES genügt, wenn ich mir stets ein Bild machen kann über den Umfang der bisherigen Autorkorrekturen an Hand der verbrauchten Stunden. Z» beachten ist auch, daß die Seher die gebrauchten Zeiten nicht für einzelne Bogen aufschrcibcn, sondern für den ganzen Korrekturen- Transpori, der jeweils zur Erledigung kommt. Wenn die Vorderseite des Blattes nicht ansrcicht, können die wei teren Bogen aus der Rückseite vermerkt werben. Bei umfangreichen Werken wird das meistens erforderlich sein: deshalb sind auch die Rück seiten der Blätter mit der Tabelle lohne Kops-Schema für die allge meinen Notizen) zu bedrucken. Das empfiehlt sich auch, m» die Blät ter nicht zu groß im Format einzurichten. Bei Vertretung oder Wechsel im Personal wird eine genau ge führte Kontrolle über den Korrektur-Versand sehr vorteilhaft sein. 8 psol »tor
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