x° SÜL, 29. Dezember 1817. Künftig erscheinende Bücher. «KI-Matt s. d, MI»N, «uSSand-l. 8283 Aus der Fülle der Besprechungen über Auguste Rodin Die Kathedralen Frankreichs Hermann Hess e im Berner „Bund": Diese« köstliche Buch mit vielen Handzeichnungen RodinS erinnert uns noch einmal mächtig an den kaum Ver storbenen. Zst mit ihm nicht etwas dahingegangen, was jenen Kathedralen gleich aus Urquellen heraus- gekommen, in unsere Welt kaum mehr paßte? Nicht weil es zu alt, zu seltsam, zu eigenwillig oder gar zu rückständig gewesen wäre, sondern weil unsere Zeit zu verkommen, zu nivelliert, zu blasiert war. Nun tönt des alten Magiers «Stimme aus diesem Buch noch einmal ehrwürdig und geheimnisvoll zu uns herüber. Er spricht von Kunst, von den Bauten der Gotik, von sranzösischen Landschaften, von Gesims und Ka pital, und seine sicheren, raschen, beseelten Architektur- skizzen klingen redend mit. Was dieser greise Meister da über Kunst redet, ist anders als das, was wir ge wohnt sind, von den Professoren über Kunst reden zu hören. Er predigt nicht, er erklärt nicht, er erzählt Erlebnisse. Da gibt es auch keine rezepthaste, robuste, sichere Weisheit, dis man ausschreibeu und getrost nach Hause tragen kann! Denn es kommt nicht aus die Worte an. Oie Worte sind nicht wichtig ihres deter minierten Inhaltes wegen, sonder» ihrer undetermi- nierten Musik, ihrer wunderbaren Schwingungen wegen. Wer sie liest, um seine werte Bildung zu fördern, wird fast nichts »ach Hause bringen. Wer aber einen alten, weisen Meister hören kann, so wie man nachts im Wandern aus den Wind und aus da« Rauschen des Stromes hört, der wird diesem Buch für immer Dank und Liebe schenken. Frih Stahl im „Berliner Tageblatt": Das Buch ist kein Buch, andere» vergleichbar. Es ist ein freier und strömender Erguß, ein Erguß von Freude, Liebe und sinnlicher Erkenntnis, kaum gefaßt und gar nicht geordnet. Es ist nicht geschrieben, nicht einmal diktiert, sondern gesprochen, aus einem starken Gefühl heraus, das sich Mitteilen, seine Wahrheiten einhäm- mcrn will, dem es nichts ausmacht, zehn-, hundertmal denselben Gedanken zu wiederholen, und das deshalb aus klare Formulierungen verzichtet. Diese Beredsam keit beschränkt sich nicht aus ein Thema. Der Künstler, der nur einmal spricht, einmal am Ende seines Lebens, will alle seine Gedanken über Kunst, Welt und Leben ausschütten. Aus dem Gefühl geboren, will das Luch von dem Gefühl ausgenommen werden. Oie bis 3. Auflage ist vergriffen In 4. und S. Auflage erscheint: Auguste Rodin Die Kathedralen Frankreichs Mit Handzeichnungen Rodins auf 32 Tafeln Berechtigte Übertragung von Max Brod Fest broschiert M. S - * Gebunden M. 40- 5^? Bezugsbedingungen: Einzelne Exempl.: 300/oz Partie I/6---ca. 400/« LIV6 VIrsandlatt f. den Dänische,, Buchhandel. »4. ftahrgan,.