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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 19.12.1917
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1917-12-19
- Erscheinungsdatum
- 19.12.1917
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Saxonica
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- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1917
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Erscheint werktäglich. Für Mitglieder des Dörsenvereins ist der Bezugspreis im^ Mitgliedsbeitr^ ^ei^ng ol ch M^rß die Seile. für >^S. 34 M. ^Stellengesuche werden^ mit 20 ^ §der d^ercn^Baum^30°-pfennige^ '/^"s.Ä"?E^/i Nr. 295. Leipzig, Mittwoch den 19. Dezember 1917. 84. Jahrgang. Redaktioneller Teil. Das Deutsche Kulturmuseum. > Gründungsversammlung des Deutschen Vereins für Buchwesen und Schrifttum. Am Sonntag, den 16. Dezember hat in der Guten- berghalle des Buchgewerbehauses zu Leipzig die Gründungsver- sammlung des Deutschen Vereins für Buchwesen und Schrifttum stattgesunden, dessen Zweck die Errichtung eines Buch- und Schristmuseums ist, das den Namen Deut sches Kulturmuseum tragen wird. Die Grundlage des neuen Museums bilden die großen Schätze der Leipziger Welt ausstellung für Buchgewerbe und Graphik bon 1914, der Bugra. Als damals der Krieg ausbrach und mit ihm auch alle Hoff nungen, die in Leipzig an die Bugra geknüpft waren, jäh zer stört wurden, da begannen trotzdem bald die Vorarbeiten für das Museum, das jetzt ins Werk gesetzt werden soll. Es fanden sich zahlreiche Stifter, die ihre Ausstellungsgegenstände in Leipzig belassen wollten, damit sic hier in der Stadt des Buchgewerbes und Buchhandels dauernd zur Belehrung des Heranwachsenden Geschlechtes dienen könnten. Aus diesem Grundstock entwickelte sich der Gedanke des Museums. Im Mai dieses Jahres traten etwa 50 Männer der Wissenschaft, der Kunst und des Gewerbes zusammen, die den Entschluß faßten, einen Verein zu schaffen, dessen Endziel das große Kulturmuseum sein sollte. Im Dezem ber waren sie zu einer Organisation erstarkt, die 2 Ehrcnförderer, 30 Stifter, 45 lebenslängliche Mitglieder, 37 Körperschaften und über 1000 Einzelmitglieder zählt. Für die Neugrttndung konnte kein Ort günstiger sein als gerade Leipzig. Dieses Museum gehört in die Stadt des Buches, wo Buchhandel und Buch gewerbe seit Jahrhunderten zu Hause sind und wesentlich zum Aufblühen und zur wachsende» Bedeutung Leipzigs beigetragcn haben. Hier, wo so viele junge Buchgewerbler und Buchhändler ihre Lehre und Ausbildung erhalten, wird ihnen das neue Mu seum ebenso wie die Deutsche Bücherei den trefflichsten An schauungsunterricht und eine einzigartige Fortbildungsmöglich keit gewähren. Zu der Gründungsversammlung des Vereins waren König Friedrich August und Prinz Johann Georg von Sachsen, das sächsische Gesamtministerium, Ver treter der deutschen Bundesstaaten, die Spitzen der Leipziger staatlichen, städtischen und Militärbehörden und zahlreiche Ver treter des Buchhandels und Buchgewerbes, der Wissenschaft und Kunst erschienen. Die Begrüßungsansprache hielt der 1. Vor sitzende des Vereins Geh. Hofrat vr. Volkmann. Er führte aus, daß der neu zu gründende Verein bezwecke: die Zusammen fassung aller wissenschaftlichen, künstlerischen und buchgewcrb- lichen Kreise Deutschlands, sowie die Bewahrung und Ver breitung deutscher Geisteskultur im weitesten Sinne des Wortes auf der Grundlage des Buches und des graphischen Ausdrucks überhaupt. Die endgültige Verwirklichung des Planes sollte allerdings erst nach Friedensschluß erfolgen; aber formale Gründe drängten zur Entscheidung noch innerhalb des laufenden Jahres. Die Gründung des Vereins konnte gewagt werden, weil sein Gedanke in allen deutschen Gauen eine so freudige Zustimmung und Förderung gefunden habe. Der Redner ging dann näher auf den Zweck der neuen Vereinigung ein, deren Kernpunkt das Museum bildet, das neben der Schausammlung eine Studicnsammlung und eine Bibliothek mit reichem Studienmaterial umfassen wird. Daneben soll durch eine Zeitschrift, durch Vorträge und Wanderausstel lungen befruchtend und anregend gewirkt werden. Der Red ner betonte, das; es sich vorerst keineswegs um hochsliegcnde oder uferlose äußerliche Pläne handle, die sofort unermeßliche Sum men erfordern, sondern um ernste, tatkräftige Kulturarbeit. Wir können es der Zeit überlassen, ob sich der neue Verein zu einem wahrhaften und umfassenden Institut für deutsche Gei - steskultur entwickeln wird, wie wir glauben und hoffen. Dann werden selbst unsere heutigen Feinde unsere geistige Kraft erkennen und bewundern müssen und aus allem Wust des Hasses und der Verleumdung auch schließlich den Wcg wieder zu uns finden, wie sie ihn 1914 zur Bugra gefunden haben. Staalsminister Gras Vitzthum von Eckstädt ging auf die Beziehungen des Krieges zur deutschen Kultur ein. Wir dürften den Krieg trotz der Vernichtung so kostbarer Menschen leben und so vieler wirtschaftlicher Güter nicht als ein schlechthin kulturfeindliches Ereignis ansehen, sondern als et» Ergebnis und Erzeugnis unserer Entwicklung selbst, das nach dem strengen Ge setz von Ursache und Wirkung kommen mutzte, als die Zeit dazu reif war. Je mehr man diese Notwendigkeit anerkenne, desto mehr werde man sich zu dem Glauben durchringen, das; nach der Zer störung neues Leben anfblühen werde. Alle Verluste könnten uns den Glauben nicht rauben, daß die Opfer nicht umsonst gebracht worden seien. Unsere Stunde sei gekommen, der Tag der Deutschen angebrochen. Der Glaube, das; dieser Tag einst kommen werde, habe unser Volk immer durch die Geschichte be gleitet. Der Gedanke, daß die Kulturgemeinschast der Nationen einen Wettbewerb nicht ausschließe, war cs, den die Bugra zur Anschauung bringen wollte. An diesen Gedanken knüpfe der Verein an, indem er nunmehr deutsche Geistesknllur auf der Grundlage des Buches verbreiten wolle. Die sächsische Staats- regierung begrüße das neue Unternehmen freudig und voll Zu versicht. Oberbürgermeister Geh. Rat vr. Dittrich erklärte, daß der Rat der alten Buchhändlerstadt Leipzig den Verein mit seinen wärmsten Wünschen begleite. Der Rat werde gern be reit sein, die Bestrebungen des Vereins zu fördern, und wenn der rechte Zeitpunkt gekommen sei, dafür eintreten, daß ebenso wie für das Buchhändlerhaus, das Buchgewerbe haus, das Gebäude der Deutschen Bücherei auch für das zukünftige Museum ein Bauplatz berettgestellt werde. Im Aufträge und Namen des Reichskanzlers beglückwünschte Unterstaatssekretkr vr. Lewald den Verein. Die Reichsver waltung, die an zahlreichen Gebieten praktischer, Wissenschaft« 12KS
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