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                    Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 14.12.1917
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1917-12-14
- Erscheinungsdatum
- 14.12.1917
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-19171214
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-191712145
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-39946221X-19171214
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- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel - Jahr1917 - Monat1917-12 - Tag1917-12-14
 
 
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                              291, 14. Dezember 1917. Redaktioneller Teil »Wer schreibt mustergültiges Deutsch?« darauf hiugewiesen, das; wir eine Schrift besitzen, die nach Inhalt und sprachlicher Form gleich mustergültig ist, über die das ganze deutsche Volk dies Urteil längst gefällt hat, und der auch wir Schriftgelehrtcn alle darin neidlos die Palme zucrkcnnen - ein schon heute zu gewaltigem Umfang angc- schwollcncs weltgeschichtliches Werk: die gesammelten Kriegs berichte unserer Obersten K r i e g s l e i t u n g, die vom ersten Tage an Mnsterleistniigen einer einfache», klaren, gemeinverständ lichen, rein deutschen Sprache waren. Dazu habe ich die Frage ge stellt: »Was treibt unsre Oberste KricgSleitnng dazu, in ihren Be richten der deutschen Sprache eine so weitgehende Aufmerksamkeit zu schenken, welche tiefere» Gründe bewegen sie, zu ihren großen, un erhört schweren Aufgaben noch die zu gesellen, ihren Kundgebungen die möglichst gute, vollendete Form in Sprache wie Satzbau, dazu in fremdworlfreier Fassung zu geben?« Und meine Antwort lautete: »Ter Urgrund, der sie zu ihrem deutschsprachlichen Tun bestimmt, ist die klare Erkenntnis und die tiefin'nerste Überzeugung, das; die un verfälschte Muttersprache des Deutschtums festestes Baud, seine vor nehmste und stärkste Stütze, seine unerschütterliche Grundfeste ist, das; das deutsche Volk, das; deutsche Bildung und deutsche Gesittung, kurz, das; das ganze Deutschtum steht und fällt mit seiner Sprache. Diese Erkenntnis der überragenden Bedeutung der Muttersprache ist cs, die unsere Oberste Kriegslciiung trotz der Fiille all ihrer sonstigen gewaltigen Aufgaben die Pflicht gegen die Muttersprache, ihre Schönheit und Reinheit auch im Toben der Schlachten erfüllen heis;t«. Den Deutschen zu gleicher Erfüllung dieser Pflicht gegen die Muttersprache zu erziehen, ja zu zwingen, dazu hat nun kein Stand eine größere Macht in Händen als wir Verleger, wenn wir diese erzieherische Pflicht richtig ausübcn nnd wenn wir in ihrer Ausübung einig sind, wenn wir jeden Schriftsteller, jeden Ver fasser und sei er der grössten Gelehrten einer der seine Mutter sprache verschandelt, »höflich bitten«, seine Arbeit zunächst in ein sau beres deutsches Gewand zu kleiden. Die Sorge, wir möchten unsere Verfasser, Mitarbeiter usw. da durch verlieren, ist hinfällig. Denn gehen wir alle so vor, — wo hin wollen die Schriftsteller ihre Arbeit dann geben? Aber die meisten von ihnen sind gar nicht so empfindlich, und schroffes Vor gehen ist ja auch nicht nötig, ist vielmehr vom Übel, hier wie überall. Nnd der höflich »Gebetene« kommt schon wieder — ich spreche aus einer drciunddreißigjährigen Erfahrung. Denn wer der Welt etivas Wichtiges oder Schönes zu sagen oder zu erzählen hat, der verzichtet nicht darauf; vollends nicht, wenn er sieht, das; er als »verstockter Sünder die Tür bei uns allen geschlossen findet, wie es vater ländische Pflicht von uns allen verlangt. Ich bin etwas lang geworden. Aber Sie wissen: »Das Alter ist geschwätzig«. Und Sie selbst, verehrter Herr, sind mitschuldig an die ser Länge. Denn Sie haben mich mit Ihrer freundlichen Bitte »an gezapft«, und Sie wissen ja auch: »Wes das Faß — wollte sagen das Herz voll ist usw.«. Und nun nehmen Sie zum Schluß noch meinen aufrichtigen Dank dafür, das; Sie in ich in dieser Zeit der großen Raum- und Papiernot so ausgiebig zürn Wort verstattet haben, zu gleich den treudeutschen Grus; Berlin-Friedenau, Dezember 1917. Ihres ergebenen Or. O. Sarrazin, Wirklicher Geheimer Oberbaurat. Sammlung der Vorschriften über den Verkehr mit Druckpapier, Druckfarbe und Papier, Karton und Pappe. Band 2. Gr. 8°. 100 S Hcrausgegelien ^und zu beziehenl von der Kriegswirt- schaftsstelle für das Deutsche Zeitungsgewerbe, Berlin sl'. 21. Preis 75 H, zuzüglich 30 H für Porto. Früher, als erwartet werden mochte, ist dem im April d. I. er schienenen 1. Bande der »Vorschriften über den Verkehr mit Druck papier und Druckfarbe« ein zweiter Sammelband gefolgt. Den 27 Bekanntmachungen, Verordnungen, Mitteilungen rc. jenes ersten Ban des fügt dieser zweite Band nicht weniger als 30 neue Verlautbarun gen hinzu, ein Zeugnis für die dringende Begehrtheit des Druckpa piers in seiner massenhaften und vielseitigen Verwendung; denn es ist keineswegs nur Zeitungspapier, das hier in Frage kommt. Freilich zeigt die große Menge der hier aus nur acht Monaten (Februar bis September 1917) zusammengestellten Verordnungen mit voller Dcnt- lichkeic auch die bedenklich schwieriger gewordene Lage des Papicr- markts. Die meisten dieser neueren amtlichen Bekundungen nnd Anforde rungen sind dem Verlagsbnkhhandel bekannt: manche mögen noch ziem lich frisch im Gedächtnis haften. Ihre wohlgeordnete Zusammen fassung in einem handlichen Bande, mit Inhaltsverzeichnis und Sach register versehen, wird allen Verlegern willkommen sein. Angenehm berühren zahlreiche Anmerkungen, die unmittelbar in den Text einge schaltet sind und das Verständnis erleichtern. Mit Beigabe von Vor drucken zu Fragebogen und anderen Erklärungen (Bestellung, Abruf, Einverständnis rc.) ist gleichfalls nicht gespart. öUt'lilt.' WUMUilgeU. Jubiläum. Am 10. Dezember sind 50 Jahre seit der Gründung der Buch-, Kunst- und Musikalienhandlung A. Tragisch in Fran st a d t verflossen. Alexander Tragisch, der in der damals wohlangesehenen D. Neu- stadt'schen Buchhandlung in Fraustadt seine Ausbildung erhalten hatte, gründete am 16. Dezember 1807 daselbst eine Buchhandlung, die bald guten Fortgang nahm. Deshalb verlegte er das sich vergrößernde Geschäft in ein eigenes Grundstück, taufte 1882 nach dem Tode seines Lehrherrn dessen Geschäft nebst Hausgrundstück dazu und betrieb die miteinander verschmolzenen Geschäfte im Neustadtschen Hause, Steiu- weg 18, weiter, in dem sie sich noch heute befinde». Nach einer 30jähri- gen unermüdlichen, erfolggekrönten Tätigkeit zog sich Alexander Tragisch am 1. November 1903 ins Privatleben zurück und übergab die Buchhandlung seinem ältesten Sohn Alfred. Dieser hatte nach be standener Lehre (bei Burdach in Dresden) und einer erfolgreichen Gehilfenlanfbahn in verschiedenen Städten Deutschlands seinem Vater zur Seite gestanden und führte das Geschäft nun in seinem Sinne fort. 10 Jahre lang-hatte er noch die Freude, sich des Nats seines im Ruhe stand lebenden Vaters zu erfreuen, der 1913 starb. Dann aber brach der Weltkrieg aus und entführte Herrn Alfred Tragisch seinem Wir kungskreise; er steht jetzt als Leutnant der Landwehr in einem Land- stnrmbataillon. Während der Zeit führt seine Frau die Firma weiter und ist eifrig bemüht, allen Anforderungen gerecht zu werden, die das gutgehende Geschäft an sie stellt. Zum Jubeltage ihres Hauses wün schen wir ihr und ihrem Gatten eine baldige siegreiche Beendigung des Krieges, damit der berufene Leiter seiner friedlichen Beschäftigung zurückgegeben werde! Angabe des Erscheinungsjahrs aus Büchern. - In den »Mit teilungen des Deutschen Vcrlcgervereins« Nr. 359 lesen wir: Ter Deutsche Handelstag - Berlin hat bei uns darauf hingewiesen, daß cs bei der Benutzung volkswirtschaftlicher und juristischer Bücher zu praktischen Auskunftszweckcn als ein Mißstand empfunden worden sei, das; in zahlreichen Druckschriften die Ausgabezeit entweder nur durch das Erscheinungsjahr oder überhaupt nicht angegeben werde, sodaß sich nicht ohne weiteres erkennen lasse, ob die betreffenden Druck schriften für den bestimmten Zweck noch in Betracht kämen oder ob sie inzwischen durch neuere Veröffentlichungen oder durch gesetz geberische Änderungen des zugrunde liegenden Stoffes überholt seien. Während dev Krieges sei eine unübersehbare Zahl von Verordnungen erschienen, die Handel und Industrie in erster Linie beträfen nnd die an die fortlaufende Unterrichtung dieser Kreise, wie auch an den täg lich zu leistenden Auskunftsdicnst ihrer Vertretungen große Ansprüche stellten. Es liege in der Natur des Stoffes, daß bei der Fülle von Veränderungen und Ergänzungen sich der beklagte Mißstand in ver stärktem Maße geltend machen müsse. In Würdigung dieser Schwierigkeiten, die ein rasches Arbeiten mit den vorhandenen literarischen Hilfsmitteln sehr erschwere, sei der Deutsche Handelstag aus Kreisen seiner Mitglieder gebeten worden, dem Börsenvcrein der Deutschen Buchhändler zu Leipzig und dem Deutschen Verlcgervcrcin eine Abhilfsmaßnahmc vorzuschlagen. Der Vorschlag ziele dahin, das; künftig alle Drucksachen ohne Ausnahme, die dem öffentlichen Verkauf durch den Buchhandel überlassen werden, mit Sem Datum desjenigen Jahres und desjenigen Monats zu versehen seien, in dein der Inhalt endgültig festgclegt worden sei. Wir bringen diese Mitteilungen unseren Mitgliedern zur Kennt nis und glauben, das; der Mißstand sich nicht nur bei volkswirtschaft licher nnd juristischer Literatur fühlbar macht, sondern auch bei der gesamte» Zeitschriften- und wissenschaftlichen Buchliteratur. Wir empfehlen deshalb unseren Mitgliedern, bei Zeitschriften den Aufdruck von Mvnat »nd Jahr auf jedem einzelnen Hefte vorzunehmen (soweit das Datum des Erscheinungstages nicht sowieso schon ansgedrnckt wird) nnd bei wissenschaftlicher Buchliteratur den Verfassern zu empfehlen, im Vorwort oder sonstwo au erkennbarer Stelle anzugeben, bis zi» welchem Zeitpunkt die Literatur berücksichtigt worden ist. Auch das Vorwort sollte immer mit Monat und Datum des Abschlusses des Buches gekennzeichnet sein. Zeitgemäße Geschäftseinrichtung. — Als eine Art Ergänzung der Besprechung des Schriftchens von Theodor C r a in e r - Heilbronn: Zcitaewäßc Geschäftseinrichtung durch Kar! Illing in Nr. 269 d. Bbk. 1-52
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