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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 17.04.1917
- Strukturtyp
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- 1917-04-17
- Erscheinungsdatum
- 17.04.1917
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- Deutsch
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Nr. 88. i Z Deutscher, Deiche zahlen für jedes Exemp^r 30^Mark bez-N des Dörsenvereins die vieraejpaltene 'Petitzeile ode^deren -«r.'tS Mark jährlich. Noch dem Ausland erfolgt Lieferung!! (Raum 15<pf^'/«S. 13.50M..V2S.26M-.'/.S-30M.. fürNicht- . ^ Für^Mitylieder ^des DSrfenvereins Die ganze Seite umfapt 360 viergejpalt.-petitzeilen. die Seile « M?ig^ei?Geb*rauch^oste'nMitglieder ^üEie°Ssile^0^? ''^S."32Dl.^i?att 36 M.. ? Drüber Lei, 1; diesem " ien^ q> L-ip;ig N Leipzig, Dienstag den 17. April 1917. 84. Jahrgang. Redaktioneller Teil. Nochmals: Typographische Regeln. In Nr. 69 des Börsenblattes bringt Herr Paul Renner in München eine gedrängte Zusammenstellung von typographischen Regeln, die er seiner Angabe nach typographischen Handbüchern und Fachzeitschriften entnommen hat. Die typographischen Re geln bilden im ganzen ein Stück der Grundlagen des handwerk lichen Könnens und der Geschmacksäutzcrung des Schriftsetzers bei der Ausführung von Werk- oder Akzidcuzsatz. Im Lause der Jahrzehnte haben es sich die typographischen Gesellschaften und Fachausschüsse zur Aufgabe gemacht, diese Regeln in eine festere Form zu bringen, indem Setzregeln aufgestellt wurden, die sich auf alle Einzelheiten der Sayherstellung erstreckten, überall da, wo der Setzer diese Regeln beachtet und anwcndet, ist der Satz nicht nur vollkommener, sondern auch übersichtlicher, wirkungs voller, kurzum ein typographisch kunstgerechter. Vor einer Reihe von Jahren glaubte man den typographischen Regeln keine son derliche Beachtung mehr schenken zu müssen, man nahm vielmehr an, daß jeder, gleichviel ob Auchkünstler, Verfasser oder Verleger, seinen persönlichen Geschmack in die Wagschale werfen könne und die Arbeit des Setzers eine rein mechanische sei. Am meisten hatte der Buchdrucker unter diesem Zustande zu leiden. Bei dieser Art des Arbeitens entstanden leider auch oft genug Druck arbeiten, an die der kritische Matzstab nicht angelegt werden durfte, und die zahlreichen Auswüchse im Akzidenz- und Buch- satzc, die heute noch oft genug beobachtet werden können, sind zumeist auf das Nichtvertrautsein mit den typographischen Re geln und den Forderungen der Schönheit zurückzuführen. Es ist daher zu begrützen, wenn in der erwähnten Abhand lung auf die Wichtigkeit der typographischen Regeln erneut hin- gcwiesen wird und Verfasser und Verleger angeregt werden, auf eine gute, kunstgerechte typographische Durchfüh rung des Satzes und aus guten Druck Wert zu legen. Die von Herrn Renner angezogenen Punkte sollten, im Grunde genommen, bei jeder Satzarbeit bereits durchgefllhrt sein, leider ist das aber nicht immer der Fall, denn auch im Buchdruckgewcrbe gibt es wie überall Kräfte, deren technisches Können zu wünschen übrig lätzt. Ist der Verleger mit den typo graphischen Regeln vertraut, so wird er viel eher in der Lage sein, beurteilen zu können, ob die ihm gelieferte Probeseite, der Titel oder der ganze Bogen eines Werkes auch typographisch gut hergestellt ist, als wenn er ohne jedwede Kenntnis dieser Art sein Einverständnis mit der Ausführung kundgeben mutz. Ich erwähnte bereits, daß Herr Renner nur eine gedrängte Zusammenstellung einzelner Regeln gibt, es verlohnt sich aber, den Stoff an dieser Stelle noch eingehender zu behandeln. Für heute mag zunächst ergänzend nur darauf hingewiesen sein, daß die zunehmende Ausbreitung des Setzmaschinensatzes die Durch- führung vieler typographischer Regeln einschränkte, denn im Gegensatz zur sonstigen Maschinenarbeit, die stets das Zeichen größter Genauigkeit und Ausgeglichenheit aufweist, ist beim Setzmaschinensatz die Durchführung vieler typographischer Dinge, wie sie beim Handsatz als selbstverständlich galten und die in ihrer Gesamtheit das Schöne des Satzes ausmachen, schon aus technischen Gründen und aus solchen der Zeitersparnis nicht gut möglich. Der als tüchtiger Handsetzer borgebildete Maschinen setzer wird immerhin das, was technisch möglich ist, von den typographischen Regeln bei seiner Arbeit, d. h. bei der Herstel lung der gegossenen oder aus Einzeltypen bestehenden Zeilen, be achten, er ist aber in gewisse Grenzen gewiesen, besonders beim Ausschließen, Ausgleichen, Trennen u. a. m. Nach den typographischen Regeln zu arbeiten ist also Auf gabe jedes Buchdruckers, und der Verleger hat ohne Zweifel Anspruch darauf, das; der Satz unter möglichster Beachtung dieser Regeln hergestellt wird. Andererseits wird sich der Buch drucker mit einem gewissen Rechte sträuben, Vorschriften zu be folgen, die den typographischen Regeln zuwiderlaufen, es sei denn, daß es sich um Sonderwünsche handelt, die aus bestimmter Absicht hervorgehen. Eine vorherige Verständigung, vielleicht bei Begutachtung der Probeseite, dürfte auch hier Meinungsver schiedenheiten und Aufenthalte durch Korrekturen verhindern. Nun noch einige Bemerkungen zu dem von Herrn Renner unter 1—19 erwähnten Regeln selbst. 1. Künstlerische Wirkung des Seitenpaares. Ein allenfalls handwerksgerecht abgesetztes Seitenpaar aus ge wöhnlicher Fraktur oder Antiqua wird kaum eine andere als eine trockene, hausbackene Wirkung ergeben. Hier kann der ge schmackbegabte Setzer oft schon mit einfachsten Mitteln künstle rische Steigerungen erzielen. Es muß auch gesagt werden, datz dem Buchdrucker gerade in diesem Punkte seit einer Reihe von Jahren vom Verleger, dem nicht nur an einer guten typogra phischen, sondern auch an einer geschmackvollen Ausführung liegt, gezeigt worden ist, wie es gemacht werden muß. Daß dabei hier und da Übertreibungen vorkamen, datz Unschönheiten und Ge schmacklosigkeiten mit unterliefen, beweisen zahlreiche Erschei nungen des letzten Jahrzehnts, bei denen man wünscht, daß sie nicht so, wie es geschah, ausgestattet wurden. In vielen Fällen mag hier die oft bekämpfte Kunst des Nachempfindens die Ursache für den schlechten Ausfall gewesen sein. Sowohl durch die richtige Wahl der zum Stoff am besten passenden Schriftart, die richtige Bemessung des Durchschusses, die Annahme der zur Schriftgröße, zum Bildwerke, zum Schmuck passenden Seitenbreite und -höhe, durch geschmackvolle, einfachere oder kompliziertere Anordnung des lebenden Kolumnentitels, durch Anbringung schmalerKopfverzierungen, gut gestellter Seiten zahlen u. a. m. können Verleger und Buchdrucker in verständnis vollem Zusammenarbeiten, und zwar am besten bei den Probe seiten, nicht erst, nachdem ein größerer Teil des Werkes unvoll kommen abgesetzt ist (was häufig genug vorkommt!), buchkünst- lerische Arbeit leisten. 2. Größe der Papierränder und Stellung der Seiten. Die von Herrn Renner gegebenen Richtweisun gen für die Bemessung der Papierränder werden nur in gewissen Fällen Anwendung finden können. Mit dieser Frage haben sich schon Gelehrte und Fachleute, typographische Gesellschaften und die Fachpresse seit langem beschäftigt (sehr eingehend z. B. Pro fessor vr. Milchsack in Wolfenbüttel), auch auf die Werke der alten Meister wurde zurückgegrisfen. Bestimmte, feststehende Maß verhältnisse wurden dabei jedoch nicht ermittelt, und es wird daher in dieser Frage fast stets der persönliche Geschmack des Verlegers, der sich auch hier autzer von schönheitlichen von 373
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