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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 10.04.1917
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1917-04-10
- Erscheinungsdatum
- 10.04.1917
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Saxonica
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Redaktioneller Teil. ^ 82, 10. April 1017. iungsdertriebe und Buchdruckereien mit kleinem Verlag örtlichen Charakters. Mir ist es zweifelhaft, ob sich viele Angehörige die ser Erwerbszweige bereitfinden lassen werden, den Kreis- und Ortsbcreinen und damit dem Börsenverein als außerordentliche Mitglieder mit beschränkten Rechten beizutreten, denn es liegt in der Natur des Menschen, daß niemand besonderes Verlangen trägt, ein Mensch zweiter Klasse zu sein. Sollte es aber aus irgend welchen Gründen doch geschehen, daß eine erkleckliche Zahl von solchen Mitgliedern in einen Kreisverein einzöge, dann würde meines Erachtens sofort der Kampf um die Erlangung der vollen Rechte beginnen. Kann das wünschenswert sein? Wie gesagt, ich glaube nicht an die Neigung jener Erwerbsstände, in unsere Vereine einzutreten: schon die immerhin hohen Beiträge schrecken ab. Geschähe dies aber doch, so würde sich keine kos mische Verbindung, sondern eine chaotische Vermengung ergeben: nur das Gleichartige verträgt eine Mischung! Somit kann ich keinen vernünftigen Zweck und kein erstrebenswertes Ziel in den Orthschen Ideen erblicken. Ich gebe diese Ausführungen gewissermaßen als Erläuterung zu der bekannten Hamburger Erklärung gegen vr. Orth, aller dings nur unter rein persönlicher Verantwortung, weiß aber, daß sie sich decken mit den bei uns gehegten Anschauungen. Wenn wir also keine Freunde der Erweiterung der Kreis- und Orts vereine im 1)>. Orthschen Sinne sind, so wünschen wir doch deren Mtglieder-Vermehrung. Es könnten noch viele gewonnen wer den, namentlich aus Verlegerkreifen. Wir wünschen auch ein Handinhandgehen mit den Vereinen der Papierhändler und der uns sonst verwandten Erwerbszweige bei jeder geeigneten Ge legenheit. Vor wenigen Jahren haben wir in Hamburg gemein sam Front gemacht gegen die beabsichtigte Monopolisierung der Einbände zu den Kirchengesangbüchern und trugen einen vollen Erfolg davon. Daß die Kreis- und Ortsoereine noch etwas vermögen, daß sie noch Überzeugungskraft entwickeln können, daß sie also nicht altersschwach und siech geworden sind: das hat sich jetzt erwiesen bei dm Bemühungen um die Erhöhung des Verlegerra- i> atts. Wir sind vor Jahresfrist von Hamburg aus zum zwei ten Male in diese Bewegung eingetreten. Uns schwebte nicht die Hoffnung auf einen schnellen und allseitigen Erfolg vor, wir wußten vielmehr, daß es heiße Arbeit kosten würde, um erst einen und den andern, dann Gruppen und Vereinigungen nnd endlich die Allgemeinheit von der Berechtigung unseres Begehrens zu überzeugen — wir haben von Anfang an ausgesprochen, daß wir durch Überzeugung wirken wollten — sehen jetzt aber dankenswerte Erfolge reifen. Mit besonderem Danke bchrüßen wir idle im Börsenblatt Nr. 63 vom 16. März d. I. abgedruckte Veröffentlichung Münchener Verleger. Sie bietet nicht ganz das, was wir erstreben, aber sie gibt nns grundsätzlich recht und wird sicher weitere Nachfolge finden. Unsere Sache ist gerecht. Wir haben sie auch nicht beschwert durch radikale Verallgemeinerung, sondern haben uns auf das Mögliche beschränkt, haben wissen- schaftltche Zeitschriften, Schulbücher und dergleichen mehr von unserem Begehren ausgeschlossen gehabt. Wir freuen uns also des Münchener Vorgehens und danken dafür. Irre ich nicht, so waren es bei Kriegsausbruch ebenfalls Münchener Verleger, die mit einer Erklärung auf Offenhal- tung des Kredits vorangingen, während gerade in Leipzig eine kleinliche Ängstlichkeit sich offenbarte. Ich habe jetzt wieder bei einer Leipziger Firma dieselbe Erfahrung machen müssen gelegentlich einer Schulatlanten-Bestellung in der durch aus nicht erschütternden Höhe von 142 Erst Geld einsenden, dann Ware absendcn! lautete die Antwort auf meine Bestellung, denn, so hieß es begründend, »die rasend gestiegenen Buchbinder, kosten« bedingen dieses. Nun ist es für mich füglich einerlei, ob ich jene Summe 8 oder 14 Tage früher bezahle oder nicht. Ebenso liegt es bei der bctr. Verlagsfirma, der ich deshalb auch schrieb, ihre Forderung und deren Begründung hätte nur dann einen Sinn, wenn die fragliche Buchbinderei nur gegen vorherige Be zahlung die Atlanten ausliefere, was ich jedoch nicht annehmen könne. Wenn ich diesen an sich unbedeutenden Vorfall an die Öffentlichkeit bringe, so geschieht es deshalb, weil in dieser Kriegszeit mit ihren argen Verkehrsstockungen und -Störungen 342 ein Mangel an Rücksichtnahme darin liegt, daß dringliche Be- stellungen eine vieltägtge Verzögerung durch eine solche ängstliche Maßregel erleiden. Nur um dem künftig vorzudeugen, um allen Verlegern die Offenhaltung des Kredits gerade in diesen schwie rigen Zeitläuften dringend ans Herz zu legen, deshalb gehe ich hier aus diesen Vorfall ein. Die Mahnung des Apostels, daß jeder nicht nur auf seinen Weg, sondern auch auf den des andern sehen soll, gilt für unsere Tage doppelt. Gleichfalls in das Gebiet mangelnder Rücksicht nahme gehört es, wenn feste Bestellungen kurzerhand ohne irgend einen Mehrrabatt gegen bar ausgeliesert werden. Dieser Mißbrauch mehrt sich jetzt bedenklich und wird selbst von Finnen ausgeübt, die, wie man zu sagen Pflegt, es wirklich »nicht nötig haben«. Das ist nicht nur mangelnde Rücksichtnahme, sondern ein starker Verstoß gegen die Verkehrsordnung, die in ihrem 8 8 b ausdrücklich bestimmt: »Enthalten feste Bestellungen eines Sortimenters den Vermerk: ,Festverlangtes gegen bar, wenn mit erhöhtem Rabatt', so gelten sie als Barbestellungen, wenn die vom Verleger gewährte Rabatterhöhung mindestens 5 7» vom Ladenpreis beträgt. Andernfalls ist bei offener Rechnung der Verleger verpflichtet, in Rechnung zu liefern«. Diese Nichtbeach tung einer klaren, gar nicht mitzzuverstehenden Bestimmung der Berkehrsordnung nimmt in jüngster Zeit so überhand, daß nach dem Vorbild der Reichstags-Jnterpellaiionen »Ist dem Herrn Reichskanzler bekannt, daß . . . Was gedenkt der Herr Reichs kanzler dagegen zu tun?« in der diesjährigen Kantate-Hauptver sammlung eine dahinzielende Anfrage an den Börsenvereinsvor stand gerichtet werden müßte, natürlich unter Vorlage der Be weisstücke, nämlich der betreffenden Fakturen. An dieser Stelle ist es leider nicht angängig, Firmen, die sich ohne weiteres über ein Gesetz des Bövsenvereins hinwegsetzen, namhaft zu machen. Der Börsenvereinsvorstand könnt« gar nicht anders, als seine entschiedene Mißbilligung über solch gesetzwidriges Verfahren auszusprechen. Das hülfe vielleicht, denn ich habe die Erfahrung machen müssen, daß Vorstellungen hei den betreffenden Verlegern ganz unbeachtet blieben. Da ich höchst wahrscheinlich aus Ar beitsüberlastung in diesem Jahre nicht nach Leipzig reisen kann, möchte ich hiermit die Anregung zu solcher Fragestellung an den geehrten Vorstand gegeben haben. Die Stadtbibliothek in Hamburg hat jetzt ihren Jahresbericht für 1915 herausgsgeüen. Zum Ankauf von Büchern und Zeitschriften standen ihr nur 30 000 zur Verfügung, gegen 40 000 in früheren Jahren. Davon sind verausgabt für Zeit schriften 13 364,30, für Fortsetzungen .M 4244,86, für Novitäten «K 9941,01, für Antiquar!« .K 2449,63. Auf die einzelnen Fächer verteilt sind in abgerundeten Zahlen verausgabt: für Allgemeiner »L 2600,—, für Theologie 750,—, für Rechtswissenschaft «L 100,—, für Staatswissenschaft 50,—, für Medizin .F 250,—, für Mathematik und Naturwissenschaften ,/k 3400,—, für Ge schichte «kt 650,—, für die Bismarckabteilung 1000,—, für die Weltkriegsammlung 14 950,—, für Sprachen und Literatur .M 2200,—, für Philosophie, Pädagogik und Kunst 3300,— für Handschriften 650,—, für Hanseatisches 100,—. Da neben läuft noch ein Posten von «kk 17 000,— für Buchbinder- arbeitcn. Die Weltkrieg-Sammlung zähiie Ende Dezember 1915 rund 4000 fertige Bücher und 425 noch unabgeschlossene Bände von Zeitungen, Zeitschriften und Fortsetzungswerken und etwa 2500 Plakate und sonstige Einblattdrucke. Daneben belief sich das bildliche Material, Kunstblätter, Bilderbogen, Photographien, Ansichtspostkarten auf rund 2500 Stück. Es ist doch eine gewal tige Menge, die der Krieg an Drucksachen hervorgerufen hat. — Bemerken will ich noch, daß die auffallend kleine Anschaffungs- summe von 50 für Staatswissenschaft usw. sich dadurch er klärt, daß wir hier in der Commcrzbibliothek noch eine öffentliche Bibliothek haben, welche, neben dem Handel, Staatswissenschaft und Nationalökonomie, Geographie, Reisen und dergleichen mehr besonders pflegt. Immer näher rückt die Ost ermesse heran. Wie soll es werden? Ich habe bisher noch nicht anfangen können, zu remit tieren, kann es, mitten im Beginn der Konfirmation?- und Schul bücherzeit und der erforderlichen Vorarbeiten dazu, auch in den
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