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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 05.04.1917
- Strukturtyp
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- 1917-04-05
- Erscheinungsdatum
- 05.04.1917
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- Deutsch
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^ 80, 5, April 1917. Redaktioneller Te!>. das kommende neue Schuljahr Mittel und Wege zu finden, um der außerordentlichen Schwierigkeiten nach Möglichkeit Herr zu werden. Zunächst erließen wir ein Rundschreiben an die Leiter aller höheren Lehranstalten, mit dem wir zur rechtzeitigen An gabe etwaiger Neueinführungen und Bekanntgabe der Schüler- zah! der einzelnen Klassen aufforderten, um Unterlagen für den Bedarf zu gewinnen. Auch sollen die Schüler ernstlich davor gewarnt werden, die Bestellungen bis zum Schulbeginn zu ver schieben, wie das bisher leider vielfach die Regel gewesen ist. Die Reichsbuchwoche hat den Erwartungen und Anstren gungen des Dresdner Sortiments leider nicht in der erhofften Weise entsprochen. Es wurde zwar in Dresden eine sehr große Menge Bücher an die Zentralstelle abgeliefert, doch waren das überwiegend solche, die das Publikum seinen alten Beständen entnommen hatte, während der Ankauf neuer Bücher mit weni gen Ausnahmen zu wünschen übrig ließ. Als taktisch falsch möch ten ivir die Verlegung der Veranstaltung in die letzte Woche des Mouats bezeichnen! außerdem entfiel ein Feiertag, so daß nur fllni Tage für de» Verkauf frei waren. Doch sind erfahrungsge mäß die Bestellungen fürs Feld und aus dem Felde immer nach ziemlich lebhaft, so daß dem Buchhandel seine Fühlung mit der alten Kundschaft nicht ganz verloren geht. Ein Gesuch des Vorstandes an den Dresdner Rat, für Weih« nackstsbücherspenden erneut eine größere Summe zur Verfügung zu stellen, wurde trotz Befürwortung des Ausschusses für die Ver sorgung der Sächsischen Truppen mit Lesestoff leider abschlägig bcsckneden. Eine ganze Reihe Dresdner Firmen hat an die zuständige militärische Stelle Gesuche um Beurlaubung garnisondienstfähi- ger Angestellter gerichtet, die an die hiesige Handelskammer zur Begutachtung gelangten. Von dieser erhielt sie der Berichter statter zur Meinungsäußerung, die nach Lage der Dinge stets zu einer Befürwortung der Gesuch« führte, die Wohl in den meisten Fällen berücksichtigt worden sind. Ob das auch für die Folge zu erreichen sein wird, steht angesichts des ständig steigenden Mann schaftsbedarfs dahin. Es ist ein im Buchhandel oft beklagter llbelstand, baß so wohl die Chefs als auch der buchhändlerische Nachwuchs sich über die gesetzlichen Ersordernisse einer sachgemäßen kaufmännischen Buchführung vielfach durchaus nicht klar sind, was nicht nur im allgemeinen, sondern namentlich auch im Hinblick aus die teil weise bereits eingctretenen und noch zu gcwärtigenden Steucr- erhöhungen mehr denn je anzustreben ist. Der Vorstand hatte, um wenigstens für das Dresdner Sorti ment die Frage zu fördern, einen in die besonderen Verhältnisse desselben eingcweihten Buchführungsfachmann gefunden, der in einer besonderen Sitzung dem Vorstande sein System einer mög- lichst vereinfachten doppelten Buchhaltung entwickelte und nach Anhörung vcrschiedentlicher Änderungsvorschläge einen Lehr gang schriftlich vorlegte und dem Verein überließ. Ein geplan ter Unterrichiskursus für Chefs und Angestellte kam leider nicht zustande, da Wohl infolge der inzwischen einsetzenden arbeits reichen Zeit die Anzahl der angemeldeten Teilnehmer nicht aus- reichte, um das Honorar in den wünschenswerten Grenzen zu halten. Der Vorstand ist nach wie vor von der Wichtigkeit der Sache überzeugt und wird in der stilleren Geschäftszeit oder spätestens nach Friedensschlutz erneut aus die Frage zurück« kommen. Einen Erfolg, der ohne den Krieg wahrscheinlich nickst so allgemein gewesen wäre, haben wir mit der gänzlichen Abschaf fung des Kundenrabatts errungen, in die sich das Publikum Wohl überall leichter gefunden hat, als das von vielen Seiten vermutet worden war. In dieser Frage hat unser Verein in Verbindung mit dem Verband Sächsischer Buchhändler, dank des zielsicheren Auftretens unseres Berbandsvorfltzenden, Herrn A. Diederich in Pirna, mit zuerst die entscheidenden Entschlüsse herbeigeführt, und daß allmählich alle anderen Provinzial- und Orisvereine, zuletzt auch Berlin und Leipzig, nachgefolgi sind, hat den Ring geschlossen. Unser weiteres Bestreben muß sein, auch die Reichs- und Staatsbehörden zum Verzicht auf Sondervoc- teile zu bewegen und damit den feststehenden Ladenpreis ein für allemal zu sichern. Es besteht die begründete Hoffnung, daß auch dieser dringend notwendige Wunsch feiner Erfüllung ent gegengeht. Wie aus Nr. 43 des Börsenblatts hervorgeht, hat das preu ßische Gesamiministerium der Aufhebung des Rabatts dank der Bemühungen des Börsenvereins-Vorstandes, insbesondere sei nes zweiten Vorstehers, bereits zugestimmt, und die dementspre chenden Anweisungen an die Nachgeordneten Behörden sind bal digst zu erwarten. Auch der Säästische Buchhändler-Verband hat eine entsprechende Eingabe an das hiesige Gesamtministerium gerichtet, die wohl nach dem Vorgang des Reiches und Preußens umsomehr auf Berücksichtigung rechnen darf, als Buchhandel und Buchgewerbe doch eine wesentliche Rolle im Staatshaus halt spielen und im Gesamtrahmen desselben die geringfügige Summe, die der Rabatt an die Behörden darstellt, wirklich be langlos ist. Von Schleudereien war nur ein Fall zu erledigen, der eine nach Dresden liefernde Berliner Firma betraf und infolge des Eingreifens des Börsenvereins-Vorstandes dahin führte, diese zu sperren. Gegen die Abwälzung des Warenumsatzstempels vom Bar sortiment auf seine Abnehmer nahm der Vorstand gleich den übrigen Vereinen Stellung. Die Maßregel ist dann ja auch bekanntlich nicht durchgeführt worden. Auf die Bitte des Vorstandes und des stellvertretenden Vor- sitzenden hatte Herr Hofrat vr. Ehlermann seit Einberufung un seres ersten Vorsitzenden, Herrn Steinkopff, die tatsächliche Füh rung der Geschäfte innegehabt, sah sich aber leider veranlaßt, im Mai vorigen Jahres sich zurückzuziehen, so daß die Leitung seit dem wieder dem 2. Vorsitzenden zufiel. In Anerkennung seiner vielen Verdienste um unseren Verein wurde Herr vr. Ehlermann auf einstimmigen Beschluß zum Ehren-Vorsitzcnden ernannt und in Anbetracht der schweren Zeit zur Erinnerung hieran an Stelle der sonst Wohl üblichen Ehren urkunde dem Unterstützungsverein di« Summ« von 100. überwiesen. In dieses Jahr fällt die für das Sortiment und sein Ver hältnis zum Gesamtbuchhandel überaus wichtige Gründung der Deutschen Buchhändlergilde, die die besonderen Belange dieses Geschäftszweiges zu fördern berufen ist und der der überwie gende Teil des Dresdner Sortiments sich abgeschlossen hat. Zu den Gründungskosten der Gilde wurde vom Dresdner Verein der Betrag von 50.— bewilligt. Es wird die Aufgabe unseres Vereins sein, darauf hinzuwirken, daß während der Kricgszeit ein sckstedlich-friedliches Verhalten zwischen Verlag und Sorti ment erhalten bleibe und bedenkliche Forderungen von allen Sei ten vermieden werden mögen, um die ohnehin schwierigen Ver hältnisse nicht noch mehr zu verschärfen. Jedenfalls ist die Lage des Sortiments heute entschieden mißlich, und es ist mit Dank anzuerkennen, daß ein großer Teil des Verlages dem durch Ver besserung der Bezugsbedingungen als Gegengewicht gegen die unaufhaltsame Steigerung der Unkosten «gerecht geworden ist. Hoffen wir. daß der widerstrebende Teil des Berlags sich zu ent sprechender Erhöhung des Rabatts noch entschließt und nötigen falls das Publikum die Preiserhöhungen tragen läßt. Daß das in allen anderen kaufmännischen Betrieben als selbstverständlich gilt, zeigt ein Blick in die Tagespress«. Das wird das beste Mittel sein, um auf beiden Seiten den Frieden zu erhalten. Komme aber, was kommen mag; «ins wollen wir festhalten: den ehernen Willen, unsere Schuldigkeit zu tun bis zum letzten, ausharren und nicht verzweifeln. Es muß doch Frühling wer den. Das walte Gott! E. Pahl. Bericht über die Hauptversammlung vom 25. Februar 1917. Die frühe Polizeistunde sowie der längst gehegte Wunsch, die Vereinsmitglieder gleichzeitig zu einem geselligen Zusammensein zu veranlassen, waren für den Vorstand die Gründe, entgegen bisherigen Gepflogenheiten, die Hauptversammlung auf einen Sonntag zu verlegen. Die Sortimenter hatten für diesen Tag das Krebsen eingestellt, und so fand sich der altvertraut« Kreis gegen 4 Uhr zusammen; schmerzlich vermißt wurden die im 333
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