. 'F 80, ü. April 1917. Schlag, der ein ganzes Leben vernichtet und ein anderes fast zerschmettert. Mutter und Sohn gehen darnach jedes seinen Weg allein. Der Sohn reift in harten Kämpfen aus dem eigensüchtigen Jüngling zum Manne, der die Erlösung findet, indem er sich der Arbeit für die Enterbten, Verlorenen weiht. Sein heißes heiliges Ringen uin ein Leben in Gott reißt auch die alternde, erstarrende Mutter zu neuer Begeisterung und Liebeskraft empor. Reichfarbige Bilder aus der Kunst- und Theaterwelt, aus den Gegenden, wo die Arbeit dampft und braust und die Menschenliebe schafft und wirbt — aus dem Berlin, wie es vor dem großen Kriege umgeben die Seelengeschichte der zwei Menschen. war Emil Alphonö Rheinhardt Das Abenteuer im Geiste Novellen. Geh. 3 Mark?0 Pf. Geb. 4 Mark?0 Pf. ^^ie zweite der beiden Novellen hat dem Buch den Titel gegeben; es ist mit ihm etwas Charakteristisches vom Wesen dieses jungen österreichischen Dichters bezeichnet. Wenn Rheinhardt auch die Erfindung keineswegs vernachlässigt, so seht er seine Kraft doch am stärksten für die Durchfühlung der geistigen Be ziehungen seiner Menschen ein. In der zweiten Novelle ist es dieses Geistige, das den Helden über den Typus des erotischen Neurasthenikers hinaushebt, einen jungen, allzu modemen Menschen, der zwischen zwei Frauen steht, die er beide verfehlt. Trotz der Verschiedenheit der Umwelt und sogar des Stils weist die erste der beiden Erzählungen „Der Prophet und die Liebe" einen innerlich ähnlichen Charakter auf. In eine Menschheit, die zwischen sittlichem Wollen und sündigem Abfall hin und her schwankt und in der das Laster erbärmlich und klein geworden ist, weil es in kleinen Menschen sein Wesen treibt, will ein Mann aus dem Volke als reinigende Flamme fahren, will Heiligung bringen und zur Eottesliebe auf- rufen. Aber auch er unterliegt dem Niedrigen und stirbt als ein Besiegter. Das wirklich Dichterische in Rheinhardt ist dieser Kampf zwischen der Trübheit der menschlichen Instinkte und dem Drang ins Klare und Reine. Ein suchendes, eifer volles Temperament wird hier als eine Hoffnung unserer jungen Literatur erkennbar. S